Hallo Mockwai
beantworte gerne deine Fragen (dauert etwas länger, da ich einiges hinter mir habe, versuche mich aber kurz zu fassen). Hoffe dir damit etwas helfen zu können.
bei 1.OP wurde alles entfernt. Der Arzt sagte mir, dass aber ein winziges "Fädelchen" ausreicht, dass wieder etwas nachwachsen kann. Bei den noch gutartigen allerdings erst nach Jahren oder Jahrzehnten. Leider wurde ich eines besseren belehrt. Schon bei den ersten Nachkontrollen nach 3 Monaten zeigte sich im MRT Kontrastmittelanreicherung, damals wurde noch davon ausgegangen, dass es OP-bedingt sein könnte. War dann zur Kur. Hatte dort einen echt super Psychologen, der mich seelisch total aufbaute, was mein Mann nach der Kur positiv bemerkte.Der Psychologe sagte mir aber gleich, dass es harte Arbeit bedeutet. Er gab mir auch Unterlagen, von denen er ausging, dass ich sie kenne, da sie jede Klinik mit Tumorpatienten haben sollte. Wenn du Interesse hast, geb mir Bescheid. MRT wurden aufgrund der Kontrastmittelanreicherung bei der ersten Nachkontrolle alle 3 Monate durchgeführt, Kontrastmittelanreicherung nahm immer minimal zu, so dass der Arzt davon ausging, dass doch Rezidiv entstanden ist, was eigentlich ungewöhnlich sei. 03/03 folgte dann die 2.OP,
Diagnose nun Glioblastom IV, da an 2 Stellen Anteile davon da waren. Daraufhin folgte kombinierte Strahlen-/ dosisreduzierte Chemotherapie mit Temozolomid, anschließend weiter Chemo mit Temozolomid (habe jetzt den 10.Zyklus vor mir, mache allerdings auf Anraten der Ärzte seit dem 7. freiwillig weiter, da ich die Chemo relativ gut vertrage). ( alles ambulant an der Uniklinik Ulm). Bisher waren auch alle Nachkontrollen o.k., hoffe, es bleibt weiterhin so! Mein Tumor saß frontal rechts, leider wachsen an dieser Stelle durch die Bestrahlung wahrscheinlich meine Haare nicht nach. Bin gerade dabei mir ein Haarteil anzuschaffen. Wenn sonst alles wie bisher bleibt, kann ich mit so etwas inzwischen gut leben. Ich habe aber wirklich viele Menschen um mich herum, die mich immer aufbauen und mir Halt geben: meine Familie (an 1.Stelle mein Mann und meine beiden kleinen Söhne, für die ich stark sein muss), Verwandte, Freunde, mein Hausarzt, den ich inzwischen gefunden habe (auch wenn er in einer anderen Ortschaft ist), meine Psychologin und mein Neurochirurg im BWK Ulm, der mich beide Male operiert hat. Ich kann mich jederzeit mit allen Fragen und Ängsten per e-mail privat an ihn wenden.
Er ist wirklich ein Arzt, der auch den Menschen sieht und von denen es heute leider nicht mehr so viele gibt. Ich habe auch andere kennengelernt.
Wichtig ist wirklich eine positive Lebenseinstellung, ich genieße inzwischen jeden Tag an dem es mir gut geht und lebe bewußter und intensiver. Empfehlen kann ich dir dazu folgende Literatur:
-Patientenbrief von Anette Reckrodt von Fircks, über die TKK zu beziehen
(sie hat auch 2 Bücher geschrieben)
- Simonton, O. "Wieder gesund werden" - Anleitung zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte für Krebspatienten und ihre Angehörigen
- Daniela Michaelis: "ich hab doch nur dies eine Leben" (wurde hier im Forum auch schon öfters erwähnt
-Brain Storm 02/2002, hier ist ein Bericht über psychoonkologische Beratung und wo man Auskunft darüber in seiner Nähe bekommt, da "seelische Belastungen typische Begleiterscheinungen einer Tumorerkrankung sind. Oft ist es schwer, alleine damit fertig zu werden.