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Thema: Film: "Halt auf freier Strecke"

Film: "Halt auf freier Strecke"
Wolfgang
07.09.2015 08:12:35
Am 06./07.09.2015 lief bei der ARD "Halt auf freier Strecke".

"Reihenhaus, zwei Kinder, Frank und Simone sind glücklich - bis bei Frank ein Hirntumor entdeckt wird". Dieser mutige, ehrliche und tief bewegende Film zeigt, wie die Krankheit "Hirntumor" in das Leben einer Familie einbricht.

Siehe auch auf der Homepage der Hirntumorhilfe unter Service/Filmtipps 2011.
https://www.hirntumorhilfe.de/service/filmundtv/halt-auf-freier-strecke/halt-auf-freier-strecke/
Wolfgang
alma
07.09.2015 08:50:46
Ich. Ein guter Film. Wie fandst du ihn?
alma
krimi
07.09.2015 09:10:20
Ich habe ihn damals schon gesehen, als er in die Kinos kam und habe ihn dann als DVD gekauft.

Der Film ist gut. Geht aber auch sehr aufs Gemüt.
Nicht für jeden geeignet.

Wie ist dein Empfinden?

krimi
krimi
M.Staege
07.09.2015 09:16:38
Wer den Film verpasst hat, ihn aber dennoch gern einmal ansehen möchte - derzeit kann man ihn noch über die Mediathek der ARD schauen:

http://www.ardmediathek.de/tv/Filme-im-Ersten/Halt-auf-freier-Strecke/Das-Erste/Video?documentId=30437826&bcastId=1933898
M.Staege
mona
07.09.2015 09:19:52
hallo,
der film war gut.sehr ergreifend

mona
mona
Hopehelp
07.09.2015 11:29:23
Lieber Wolfgang,

die Uraufführung dieses Filmes war am 15.Mai 2011.
An diesem Tag feierte mein lieber Papa im Familien-und Freundeskreis meinen Geburtstag, nicht nur im geringsten ahnend, wie schnell die Geschichte dieses Filmes, auch für unsere Familie Realität werden sollte.

Am 17.11.2011 war die Uraufführung dieses Dramas in den deutschen Kinos.
Es ist ein Drama von rarer, tiefer Menschlichkeit.

Nach monatelangen Recherchen in Spitälern, Hospizen, stellt der
Regisseur Andreas Dresen (dessen Vater an einem Gehirntumor starb),
die Frage nach dem Wissen und Begreifen der eigenen Endlichkeit.
Nach Patientenbefragungen weiss man, dass dieser grosse preisgekrönte Film (Deutscher Filmpreis, Preis der deutschen Filmkritik) , diese
semi-dokumentarische Darstellung ,sicher der realistischste von von allen vorhandenen, verfilmten Krebsdramen ist.

Dieser ergreifende Film, trifft vor allem ins Herz,
mit seinem Blick auf die ungeschönte Tatsache der Diagnose , des damit verbundenen Leidensweges,der Ängste und Sorgen.

Ein Ehepaar hat sich einen Traum erfüllt und lebt mit ihren beiden Kindern am Stadtrand von Berlin.Sie sind eine glückliche Familie,
bis zu DEM TAG , an dem der Familienvater ein bösartiger, inoperabler
Hirntumor diagnostiziert wird. Schlagartig ändert sich alles.
Ihm bleiben nur noch wenige Monate,er ist von seiner Angst überwältigt;seine Frau und die Kinder Fragen sich, was die Zukunft bringen wird.
Mit seinem I-Phones dokumentiert der Familienvater das Fortschreiten seiner Krankheit und den Alltag seiner Familie.

Erzählt wird die berührende Geschichte wie ein Dokumentarfilm und findet mit seiner Vorgehensweise zu einer einzigartigen Wahrhaftigkeit.

Unser lieber Papa, mein Bruder und ich sahen diesen Film bereits 2011.

Am 22.02.2014 erkrankte unser lieber Papa und lieber Opa
unheilbar: Glioblastom,inoperabel.

Meine Mama,meine Tochter (jetzt 21),sahen diesen Film 6Monate nach der Diagnose...

Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben, ich habe alles hinten angestellt,
war täglich nur noch für unseren Papa da.Das Wichtigste war Halt,Unterstützung,Verständnis,Geduld , Hoffnung ,Liebe geben,
schöne Momente bereiten und bewusst Zeit miteinander zu verbringen.

Am 14.01.2015 hat er seinen tapferen Kampf gegen diesen unfairen Gegner verloren.

Ich wünsche allen ,alles Gute,viel Kraft,Verständnis,Hoffnung und Zuversicht.


Herzliche Grüsse

Hopehelp
Hopehelp
ahnungslos
07.09.2015 17:31:58
Der Film geht wirklich aufs Gemüht. Für mich wirft er sogar die eine oder andere Frage auf. Ich finde die Story ist "schwere Kost".

ahnungslos
ahnungslos
totti
07.09.2015 17:50:53
Ich habe den Film bereits vor Jahren gesehen und fand ihn damals sehr gut. Dieses Mal habe ich mir das erspart; ich hätte es nicht ertragen.

LG an alle Mitkämpfer
Totti
totti
Carbonmaus
07.09.2015 22:22:54
Ich habe den Film nach dem Tod meines Mannes ( gloiblastom) gesehen und fand mich in vielen Situationen wieder. Zum Glück War mein Mann nie aggresiv. Das hat mir die Pflege sehr erleichtert.
Ein gut dargestellten Film, der einen vorbereiten kann auf das was kommen kann.
Carbonmaus
styrianpanther
08.09.2015 01:12:10
Ichwar mutig und habe ihn mir
mit einigen Tränen angeschaut.

Ich finde, ein elender Film,
durchaus ehrlich
Momente des Leidens
die "Therapeuten" waren fast lustig
wenn ich so sagen darf.
sonst so eindrucksvoll
und doch, entmachtet der Film den Tod
trotzdem elend und
so unnötig sprachlos
und damit doch so traurig


Ich habe mir als Betroffener
für mich fest vorgenommen
mehr Sprache
das macht
mehr ehrlich
mehr Spass
mehr Freude
mehr Zeit
mehr Liebe
mehr Leben
mehr Gefühl
und hinterlässt selbiges.
Der Tod ist Gewiss


SprachemachtehrlichSpassFreudeZeitLiebeLebenGefühl
klingt gut
styrianpanther
styrianpanther
krimi
08.09.2015 09:24:52
Hey styrianpanther,

der zweite Teil deines Post ist gute Motivation.
Genauso denke und handle ich.

krimi
krimi
Andrea 1
08.09.2015 09:37:30
Lieber styrianpanther,
wie immer ein sehr gutes Posting aus deinen Gedanken, Gefühlen. Dankeschön dafür!

Ich werde mir den Film nicht ansehen, dazu "bin ich zu nahe am Wasser gebaut" - zu emotional. Tja und Vormittags geht sowas erst recht nicht (da würde ich wohl schon beim Vorspann heulen), aber ich werden diesen Film gerne weiter empfehlen.

LG Andrea
Andrea 1
Welle2013
15.09.2015 10:02:11
lieber styrianpanther,

Danke für diese treffenden Worte!
Ich habe mir den Film angesehen, nachdem mein Sonnenschein seinen Kampf gekämpft hatte. Und am Anfang des Filmes war ich wieder sehr wütend, weil ich dachte: Diese Ärzte hätte ich mir auch gewünscht! Die schonungslos, aber damit chanceneröffnend, ehrlich und offen mit beiden gesprochen haben. Die ersten -wertvollen- vier Monate von zehn war ich gänzlich ahnungslos von dem Schicksal, was unsere kleine Familie ereilen wird. Dann war eine "sprachemachtehrlichZeitLiebe" nicht mehr möglich, zu sehr war mein Sonnenschein von den Symptomen- und Nebenwirkungen-Talfahrten betroffen.

Aber der Film öffnet einem die Augen. Vielleicht wäre eine Filmempfehlung das mindeste gewesen, was unsere Ärzte sich hätten trauen sollen...
Mir hätte es bis heute sehr geholfen. Und meinem Sonnenschein auch, weil ich dann die Zeit gänzlich anders gestaltet hätte, ...

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"
Welle2013
alma
15.09.2015 10:32:10
Liebe Welle,

wenn du es über dich bringst, sag ihnen das. Vielleicht hilft es (beiden Seiten).

LG, Alma.
alma
guenni64
15.09.2015 13:01:35
Ich hab mir den Film schon vor einigen Jahren angeschaut, zumindest habe ich es versucht, als er dann gegenüber den Kindern und Frau so aggresiv wurde, musste ich umschalten, habs nicht mehr ausgehalten, ich hoffe mein Ende sieht anders aus.

l.g.

Günther
guenni64
schorsch
16.09.2015 11:30:47
Hallo, ich habe den Film nach einer OP 2011 im Kino gesehen. Ich habe selten eine so detailiert aufgebaute Studie eines möglichen Krankheitsverlaufes bei HT gesehen. Auch wenn es nicht bei jedem HT Patienten so, wie im Film dargestellt, sich abspielen wird, schwingt bei den meisten Betroffenen wohl auch genau diese Angst vor Wesensveränderung, Aggression und großer Hilflosigkeit mit. Auch die Situation der Familie war treffend dargestellt. - Ob ich mir den Film nochmal anschauen würde? Ich weiß es nicht? Viele Erfahrungen aus dem Film teile ich inzwischen. Sich dem Schmerz über die eigene Realität anhand eines Films auszusetzen, mache ich situativ überlegt und bewußt. LG Georg
schorsch
Robbiopi
11.10.2015 13:43:05
Die Diagnose Glioblastom wurde bei meiner Frau im Juni 2013 erstellt. Im Mai 2014 kam wurde auf ARTE in einer Programmvorschau der Film angekündigt. Zu dieser Zeit hätte ich den Film nicht ertragen, habe ihn aber aufgenommen. Im Juni war meine Frau auf Kur und habe mir auf zweimal den Film angesehen. Sehr, sehr bewegend. Und trotzdem für mich gut, denn dann wusste ich, was mich erwartet . Aber eben, wie schon von einem Foristen mitgeteilt, nicht für jeden geeignet. Für Betroffene ohnehin keinesfalls, aber für Angehörige als Vorbereitung sehr zu empfehlen. Den Ablauf kann ich im großen und ganzen bestätigen. Sehr real dargestellt. Am 19.03. d. J. ist dann meine Frau zuhause friedlich eingeschlafen. Auch aufgrund dieses Filmes, habe ich rechtzeitig begonnen, mit ihr über alles zu reden. Natürlich nicht direkt und auf sie bezogen. Es musste auch der richtige Moment sein. Das ich alles kären konnte, dafür bin ich im Nachhinein unglaublich dankbar.
Robbiopi
suace
11.10.2015 17:54:31
Ich kannte den Film schon bevor wir die Diagnose Glioblastom im Juli 14 bekamen.
Den Film fand ich sehr gut - aber nur solange man nicht betroffen ist. In der Situation mit derselben Diagnose hätte ich ihn nicht ertragen.... das macht den Film natürlich nicht schlechter - er bleibt sehr gut.
Ich bin sehr dankbar, daß unser Verlauf bisher besser als im Film ist. Ich hätte allerdings zumindest in der Anfangszeit mehr professionlle Begleitung wie im Film gut gefunden.
Unser NCH ist super und hat uns mitfühlend aber sachlich die gruselige Prognose mitgeteilt und die Schwestern auf der Station waren auch toll - genauso wie unsere HÄ. Die "hardware" ist gut - aber die software hat noch Luft nach oben.... ich mußte mir viel zu möglicher Unterstützung zusammengoogeln
suace
Joanna
02.11.2015 21:56:25
Moin, auch ich fand den Film sehr gut, berührend, treffend, tragisch - ich habe ihn vor ein paar Jahren gesehen, nachdem eine mir wichtige Freundin mit Hirntumor, die ich begleitet habe, gestorben ist, außerdem habe ich einige Jahre als Krankenschwester im onkolog. Bereich gearbeitet, auch das kam beim Schauen des Filmes wieder hoch. Aber jetzt möchte ich ihn nicht sehen wollen, denn unser Sohn ist betroffen, Grad III, wir wissen es seit der OP vor ein paar Wochen und müssen das erst einmal alle verdauen ...
Joanna
sharanam..
19.11.2015 15:07:33
Hallo zusammen,

der Film "Halt auf freier Strecke" läuft jetzt wieder vom 18. bis 26.11.in der ardmediathek.
sharanam..
rokohu
22.11.2015 00:10:02
Liebe forumianer,
ich habe mir den Film ca. Fünf Minuten landg ansehen können. Gefühle wie bei unseren eigenen Terminen in der uniklinik ffm. Haben dann den Fernseher Ausgeschaltet, war nicht ertragbar wegen den eigenen Erinnerungen.
Wuensche allen betroffenen Alles erdenklich gute und viel kraft die Zukunft.
Herzliche gruesse rokohu
rokohu
biene 48
24.03.2016 13:52:14
Hallo ihr lieben,
habe gerade gesehen, daß heute abend der Film
"halt auf freier Strecke"
um 22.25 uhr auf BR gesendet wird.
Für den Fall, daß jemand interesse hat.
Natürlich muß jeder für sich abwägen, ob man sich den
Film anschauen will und kann oder nicht!
LG biene
biene 48
fefele
28.03.2016 10:23:48
Den Film habe ich mir letzte Woche angeschaut und dabei die Tränen laufen lassen. Die oft nüchterne, wortkarge Atmosphäre ist von Beginn an bedrückend - lange bevor der Patient die Sprache als Komminikations- und Ausdrucksmittel verloren hat.

Halb - dokumentarisch kommen auch Fachleute zu Wort.
Die Psychologen glänzen mit leeren Worthülsen. Hilflos und auch erschreckend. Gut fand ich die Betreuerin, die sich ehrlich und zugewandt mit der Ehefrau unterhält.
Der Film zeigt ehrlich, welche Herausforderungen die Krankheit Glioblastom mit sich bringt. Medizinisch, pflegerische, persönlich und zwischenmenschlich.

Styrianpanther hat weiter oben treffende Worte gefunden für das was immer im Mittelpunkt sein sollte - auch in (relativ) gesunden Zeiten.
"SprachemachtehrlichSpassFreudeZeitLiebeLebenGefühl"

Wo die Kommunikation mit Worten schwierig wird, bleibt die Berühung, der direkte körperliche Kontakt. Auch das war im Film zu sehen. Kinder sind da noch unbefangen. Auch im Umgang mit ihren Gefühlen und mit dem Tod. Sie können uns gute Lehrmeister sein.

Die Lebenszeit ist begrenzt - für alle.
Lasst es uns genießen - heute, jetzt.
LG Andrea
fefele
Editschen
28.03.2016 20:50:00
Ich habe dieses Film am Samstag gesehen, und jetzt habe ich noch mehr Angst on ich das alles schaffe :-(

LG
Editschen
Mamamaus
28.03.2016 21:28:09
Ich kann den Film nicht anschauen. Das wuerde mich zu sehr runter ziehen. Ich habe auf Youtube einzelne Szenen angeschaut aber zu sehr erinnert das an den Zustand hier. Wir haben eine Eigentumswohnung gekauft und unsere Kinder sind 6 und 9 Jahre alt. Ich bekomme immer wieder Angsanfaelle was kommen wird. Mein Mann hat die Diagnose ein Jahr. Ihm geht es gerade sehr gut. Wenn man nicht wüsste wasber hat wuerde man die Krankheit nicht vermuten. Fast alle Defizite haben sich zurück gebildet. vom Wesen ist er wie früher geworden. Aber ich weiss das dieses Monster wieder kommen wird. Momentan haben wir aber sehr viel Glück. Meine Psychologin sagt wir müssen lernen jeden guten Tag zu leben wiue er kommt und nicht an morgen zu denken. So wie es Kinder auch tun. Wenn das immer nur so einfach wäre ........
Mamamaus
Bulli2014
03.04.2016 11:04:48
Hallo, ihr alle.....
Dieser Film ist denke ich dafür gedacht sich mir dieser Krankheit auseinander zu setzen... den Betroffenen etwas zu verstehen... auch wenn das nicht immer in den Situationen möglich ist weil es fűr die die unterstützen meist schwer ist zuzulassen und nicht immer einzugreifen. Uns hat dieser Film auch stark gemacht... im Umgang mit Papa und dieser Krankheit die ihn uns schon 6Monate nach Diagnose von uns gehen lies.
Nicht jeder kann sich das ansehen...aber es kann auch etwas helfen.

Lasst es euch gut gehen, viel Kraft für die die ihre Lieben unterstützen....
Grüße Bulli2014

Papa du wirst immer in unserem Herzen sein...
Bulli2014
jojonas
11.04.2016 01:12:30
Guten Abend,
ich bin die Frau von jojonas.
Mein Mann erhielt im Februar 2010 die Diagnose Glioblastom, es folgten 2 OPs, dazwischen Chemotherapie, Bestrahlung.
Den Film schaute ich mir mit einer Freundin im Kino weit weg von zu Hause im Dezember 2011 an. Ich konnte meinen Tränen freien Lauf lassen. Der Film hat mir einerseits den Atem genommen, andererseits habe ich großes Glück und Dankbarkeit empfunden.
Fiktion (Film) und Realität haben sich noch nie so sehr überschnitten. Wir haben genau diesem Neurochirurg im selben Raum am selben Tisch gegenüber gesessen, große Teile des Gesprächs waren identisch (denn Neurochirurg sowie Palliativschwester aus dem Film arbeiten auch als solche in ihrem richtigen Leben).
Glück- dass mein Mann operiert werden konnte, wenn zuerst auch nur teilweise. Dankbarkeit für das Können, die Beratung und die Menschlichkeit des Neurochirurgs. Glück- dass mein Mann so viel Vertrauen in den Neurochirurg und in das Leben hatte, sich 4 Monate nach der ersten OP nochmals operieren zu lassen, um den sichtbaren Resttumor zu entfernen, Dankbarkeit für die Chance für weitere, unbetimmte gemeinsame Lebenszeit. Großes Glück und tiefe Dankbarkeit (ein Film kann nicht alle Facetten aufnehmen) für die vielen wirklichen Freunde, Helfer, Wegbegleiter, die stets für meinen Mann, unseren Sohn und mich da waren und sind.
Auch mich hat der Film stark gemacht und ich habe Angst verloren, auch wenn er mir gezeigt hat, dass es Dinge im Leben gibt, die man nicht ändern kann.
Ende Dezember 2013 zwei Rezidive, diffizil aber operabel, OP Januar 2014 beim vertrauten Neurochirurgen, Bestrahlung, Chemo.
Ende September 2014 Rezidive in den Basalganglien, inoperabel.
Ich hatte durch den Film eine Ahnung von dem was kommt. Trotzdem sind wir den rasanten Veränderungen eher hinterher gerannt. Dennoch war jeder Tag voller Zuversicht.
Und wir haben in den letzten Atemzügen meines Mannes das Fenster geöffnet (so wie im Film), damit seine Seele mit dem Wind auf Reisen gehen kann... Das war am 28.02.2015, auf den Tag 5 Jahre nach seiner Erstdiagnose.
Durch diese Krankheit und auch den Film haben wir, habe ich gelernt, jeden Augenblick unseres Lebens, unserer (aller) unbestimmten Lebenszeit zu genießen, keine Gedanken zuzulassen, die uns am Leben hindern könnten.
Ich wünsche allen Kraft, den Mut der Tapferen und vor allem Lebensfreude
die Frau von jojonas
jojonas
fefele
11.04.2016 05:14:30
Lieben Dank für die berührenden,
mutmachenden Worte hier
an die Frau von jojonas.
Fühl Dich herzlich umarmt und gehalten.
fefele
lero
12.04.2016 19:24:13
Den Film gibt es am 04.06.2016 im Rahmen des Welthirntumortages in Ludwigsburg. Ort mC Seniorenstift
lero
asteri1
08.11.2017 15:22:37
Der Film wird heute um 22.30 Uhr auf 3sat wiederholt.
asteri1
alma
08.11.2017 19:23:25
Wem das zu spät ist: es gibt ihn auch jetzt schon auf dem Portal "Sendung verpasst" (alle Sender) und dann im Feld unten links auf 3sat gehen.
alma
Isarflimmern
26.12.2018 09:21:15
Ja, der Film zeigt sehr berührend so viele Momente, die ich als Angehörige nur zu gut kenne. Ich habe ihn mir gestern, vier Jahre nach der Diagnose bei meinem Mann, als DVD angeschaut. Erst dachte ich, es wäre ein Film für uns beide - nun bin ich froh, ihn allein angeschaut zu haben. Ich bin (!) sehr gebannt von dem Film und auch ein wenig erleichtert, dass all diese so vertrauten Details zum Krankheitsbild gehören und kein individuelles Phänomen sind. Umso mehr bin ich aber auch frustriert, dass es nicht möglich war, auf solche Symptome in unseren vielen Gesprächen mit der Neuroonkologin vorbereitet zu werden. Die belanglosen Arztgespräche, in denen uns nie erkärt wurde, worauf wir uns einstellen müssen. Es war immer nur die Rede davon, dass es individuelle Verläufe seien und es gälte, abzuwarten. Stimmt ja wohl so nicht ganz! Hier fühle ich mich als Angehörige wirklich auch im Stich gelassen, alle Informationen suche ich mir mühsam zusammen und versuche, meinen Mann bestmöglich zu begleiten. Es gibt kaum etwas nachzulesen, kaum wirklich hilfreiche, sachlich informierende Bücher. Auch keine echte Lebenshilfe. Die Darstellung der beiden Therapeutinnen in dem Film hat es auf den Punkt gebracht: belanglose Allgemeinplätze, Kalenderweisheiten... Wir sind derzeit in der Phase, in der Zettel zwar eine zeitlang geholfen haben, aber inzwischen meinem Mann nicht mehr helfen weil er vergisst, sie zu lesen bzw. sofort wieder vergessen hat, was er gelesen hat. Mein Mann kommt trotz allem immer noch halbwegs klar - wenn ich in seiner Nähe bin (wie im Film). Die kleinsten Abweichungen von Routinen führen zu Verwirrungen unterschiedlichster Ausprägung. Externe Unterstützung haben wir noch keine, die engere Familie hilft tagsüber etwas (denen werde ich den Film geben). Der Freundeskreis hält sich auf immer größer werdendem Abstand, anfangs voller Anteilnahme, aber nun ist es ein Marathonlauf, der nicht jedermanns Sache ist. Mein Mann kann inzwischen auch nicht mehr alleine sein. Es ist kaum zu glauben, er ist beruflich selbstständig und arbeitet jeden (!) Tag und viele Stunden jede Nacht. Er ist in sich gekehrt, innerlich oft ruhelos und phasenweise sehr verwirrt, in Zeit und Raum immer öfter orientierungslos, schwindende "Alltagskompetenz"... Wen wundert es und klar, es bleibt tatsächlich abzuwarten, wie es weitergeht. Ja, wir haben noch viele schöne Momente, für die ich wirklich zutiefst dankbar bin. Glaube, Liebe, Hoffnung... Der Film ist wirklich hilfreich! Man kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hände. Wie läuft es denn bei Euch Angehörigen so?
Isarflimmern
Mayla
27.12.2018 10:55:57
Ich habe mir den Film angeschaut und mich mit der Diagnose und meinem Tod auseinandergesetzt. Anstrengend, kräftezerrend aber auch in einer gewissen Art guttuend und erleichternd. Leider konnte ich bisher meinen Mann und die erwachsenden Kinder nicht davon überzeugen. Die tun sehr viel damit es mir gut geht, aber verstehen warum ich manchmal so bin wie ich bin, da wünsche ich mehr mehr gut zuhören und genau hinsehen.
Mir geht es physisch und psychisch sehr gut, aber seelische Streicheleinheiten fehlen mir oft.
Mayla
LinaK
27.12.2018 15:38:53
Wie soll man seinen Freunden begreiflich machen, wie man sich fühlt, wenn man es selbst nicht begreift? Ich habe meine Diagnose (Glioblastom) immer noch nicht wirklich verarbeitet. Vielleicht möchte ich gar nicht so genau wissen, was da auf mich zu kommt. Ich hab diese Scheißkrankheit und werde aller Wahrscheinlichkeit nach daran sterben. 1 Jahr hat man mir nach der OP gegeben. Das war kurz vor Ostern. Bis jetzt geht es mir gut. Natürlich horche ich immer wieder in mich hinein, ob dieses oder jenes wieder ein Symptom für den Tumor ist, aber ich mag nicht dauernd an die Zukunft denken. Ich versuche, jeden Tag Alltag zu haben, und das gelingt mir auch meistens. Ich kann noch ganz gut lesen, und das genieße ich. Bin inzwischen allerdings eher Bibliomanin als dass ich literarisch wertvolles lese. Schließlich habe ich keine Zukunft. Da kann ich es mir einfach gut gehen lassen. Mein armer Mann tut mir Leid, er muss sich mit mir Schmonzetten in der Glotze angucken...
Grüßle Lina
LinaK
Isarflimmern
28.12.2018 08:37:04
Es ist sehr schwer, jemanden mit dieser Diagnose zu begleiten. Aber es bereichert auch, mehr als dass es belastet. Es gilt, Dinge zu lernen, die man sonst nie gelernt hätte. Die Unberechenbarkeit der Symptome ist atemberaubend und erfordert ein Höchtsmaß an Geduld, Empathie, Zuversicht und Rücksichtnahme. Von einem Augenblick auf den anderen kann alles anders sein als gedacht und gehofft. Das ist die tägliche Herausforderung. Das ist manchmal sehr schwer, da das eigene Leben ja weitergehen muss. Die Nerven liegen oft genug blank. Zudem schwindet mit zunehmender Dauer der Erkrankung im Umfeld die Anteilnahme. Anfangs große Betroffenheit und Euphorie, überwältigende Anteilnahme. Doch dann wächst die Unsicherheit und die Bereitschaft, sich immer wieder neu einzulassen. Immerhin ist die psychologische Komponente durch die Wesensveränderungen doch auch verunsichernd, komliziert und ein bisschen "lästig". Ja, wir beide sind sehr kompliziert geworden. Unser alter Freundeskreis ist bis auf wenige Ausnahmen abgetaucht. Was bleibt, ist die Familie. Aber - wem sage ich das alles! Abschließend nochmal zu dem Film: Seit ich ihn gesehen habe, geht er mir nicht mehr aus dem Kopf, weil er so wahr ist.
Isarflimmern
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