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max081

Hallo liebes Forum,

ich bin absolut neu hier und habe mich gerade erst angemeldet. Generell kenne ich mich mit dem ganzen Thema dieser Krankheit so gut wie gar nicht aus. Ich möchte Euch aber folgendes Problem schildern und hoffe, dass ich von dem ein oder anderen einen Rat oder Hinweise bekommen kann:

Ich weiß noch nicht Mal viel von der Betroffenen. Der Grund dafür ist, dass wir uns vor 2 Jahren übers Internet kennen lernten. Da ging es ihr gut und ich wusste nicht, dass sie einen Gehirntumor hat. Dies habe ich über die Zeit erst später erfahren als mir einige Verhaltensweisen merkwürdig vorkamen. Fakt war, dass der Tumor da ist und sie ihn nicht herausoperieren lassen wollte, weil die Risiken zu groß sind, dass bleibende Schäden davon getragen werden. Er liegt wohl sehr nah an wichtigen Gehirnregionen. So wurden wachstumshemmende Medikamente genommen und der Tumor regelmäßig beobachtet.

Dann riss der Kontakt zwischen uns eine Zeit lang ab. Seit letztem Jahr haben wir aber wieder Kontakt. Im Sommer ging es ihr noch ok. Seit dem hat sich alles dramatisch verschlimmert. Nun wohnen wir auch in unterschiedlichen Städten und haben generell nicht sehr viel Kontakt außer eben Schreiben über das Handy. So dass ich leider auch alles nicht 100%ig genau erfahre oder weiß und es hier nur nach bestem Wissen und Gewissen wiedergeben kann.

Es ist nun so, dass sie in einer Klinik ist und sich schon sehr mit der Sterbehilfe im Ausland auseinander gesetzt hat. Der Grund warum sie plante diesen Weg zu wählen ist der, dass die Krankenkasse mittlerweile ablehnt die operative Entfernung des Tumors zu finanzieren. Genauer:

Der Tumor hat mittlerweile eine solche Größe erreicht, dass ein Teil der Ärzte ablehnt hier noch etwas zu operieren. Man konnte auch bisher keine Gewebeprobe nehmen, da zu gefährlich bzw. die Betroffene dieses ablehnte. Nun ist es aber wohl so, dass es eine neuartige Behandlung geben soll, bei der die Ärzte den Kopf öffnen und dann sehen, ob es eine Chance der operativen Entfernung gibt, was sie dann tun würden, oder wenn es keine Chance gibt, dass sie am offenen Gehirn die Bestrahlung vornehmen würden. Dies soll wohl effektiver sein, da man dann besser an den Tumor rankommt.

Dieser Eingriff würde aber nicht von jeder Klinik durchgeführt werden und kostet wohl um die 12.000 EUR. Sie hat einen Antrag bei der Krankenkasse gestellt. Die für meinen Geschmack schon Mal viel zu lange brauchte das ganze zu Prüfen. Ist doch wichtig, dass man hier schnell handelt, oder nicht? Auf jeden Fall hat sie einen ablehnenden Bescheid bekommen und ihr fehlt die Kraft zu Widerspruch und Klage. Argumentation der Kasse ist wohl, dass sie diesen Zustand selbst herbeigeführt hat, weil sie nicht eher einer Behandlung zugestimmt hat bzw ablehnte etwas zu unternehmen und jetzt die Erfolgswahrscheinlichkeit als zu gering angesehen wird.

Seit dem sie aber jetzt in der Klinik ist und es ihr immer schlechter geht und trotz der Auseinandersetzung mit der Sterbehilfe, hat ihr Überlebenswillen eingesetzt bzw. ist stärker geworden. Gleichzeitig sagte sie mir aber, dass es zwecklos ist, weil sie keine 12.000 EUR hat und sie sich die auch nicht leihen kann bzw. eine Rückzahlung eh ungewiss wäre. Was ich daran sehr komisch finde ist, dass die Krankenkasse in Aussicht gestellt hat, wenn die Behandlung erfolgreich verlaufen sollte, also mit Heilung und keinem Rückfall nach x Jahren, dann würden sie die Kosten erstatten. Hat hier jemand Erfahrung, ob das wirklich so ist? Ich finde dies ganz schön makaber von der Kasse. Sie können doch nicht das Risiko auf den Patienten abwälzen und nur im Erfolgsfall zahlen. Klingt für mich wirklich sehr merkwürdig.

Auf jeden Fall habe ich ihr angeboten die 12.000 EUR zu zahlen. Denn wenn dies eine Chance ist, dass sie weiterleben kann, dann darf die um keinen Preis der Welt ungenutzt gelassen werden. Nun wollte ich mich aber zum einen schlau machen, was es mit dieser Kassenentscheidung auf sich hat, ob hier jemand Erfahrung hat und da noch was zu sagen kann und ob es zum anderen Möglichkeiten gäbe Zuschüsse etc. von irgendwelchen Hilfsverbänden oder Hilfskassen zu bekommen. Und ob es für mich die Möglichkeit gäbe, diesen Beitrag an eine Organisation oder Verein zu spenden mit der Zweckbindung diese Behandlung zu finanzieren. Denn nur so könnte ich den Staat daran beteiligen in dem dies als Spende gilt. Da ich sonst mit der Betroffenen nicht verwandt bin, kann ich solche Kosten auch nicht als außergewöhnlichen Belastung geltend machen. Mir geht es hierbei auf keinen Fall darum ein Steuersparmodell aus dieser Hilfe zu machen, sondern es geht mir darum, dass für mich 12.000 EUR auch nicht wenig Geld sind und ich nicht damit rechne, es jemals wiederzubekommen und ich denke bei sowas muss doch irgendwie der Staat beteiligt werden, wenn aus Gründen, die ich nicht verstehen kann, die Krankenkassen dies nicht bezahlen. Man muss dazu noch wissen, dass sie eine 25jährige Frau ist, die leider auch keine Familie mehr hat, die sich um sie kümmert.

Für viele Rückmeldung zu dem gesamten Thema wäre ich sehr sehr dankbar. Ich bin hier wirklich gänzlich Ahnungslos. Vielen lieben Dank schon einmal dafür!

Lara

Hallo Max,

Ich habe so etwas noch nie gehört. Wie ist deine Freundin versichert? Privat oder gesetzlich? Wie heiß die Krankenkasse? Wo soll die OP statt finden? Wie heißt die Klinik? Hat diese Klinik überhaupt eine Neurochirurgie? Hast du Unterlagen und Befunde gesehen? Wo im Gehirn ist der Tumor? Welche Tumorart steht im Verdacht? Welches Medikament hat sie bis jetzt genommen?

Es kommt auch schon mal vor, dass das Mitleid von Menschen ausgenutzt wird um an das Geld zu kommen...und nicht tatsächlich für eine OP.

Grundsätzlich kommt die Rechnung erst nach der OP. Also benötigt man das Geld nicht vor der OP. Wie soll das hier gehen? Will das Krankenhaus das Geld vorher?? Weil sie vielleicht die OP nicht überlebt?? Will das Krankenhaus eine Sicherungsleistung???
Wenn ja könnte man diese direkt an die Klinik leisten. Passt Konto zum Konto der Klinik?
Hast du den Kostenvoranschlag gesehen aus welchen Beträgen setzt er sich zusammen?

Es hört sich für mich nicht sehr glaubwürdig an.

LG

Lara




Es wäre schön wenn du nur mehr Details in Erfahrung bringen könntest.

Tomjog

Hallo Max,

erste einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Gibt es denn von den Ärzten eine Diagnose, bzw. Vermutung um was
für einen Art von Tumor es sich handelt ? Eine Biopsie wäre in diesem Fall sehr hilfreich gewesen und ist eigentlich Standard. Eventuell würde ein FET-PET noch mehr Klarheit bringen. Zusammen mit dem MRT kann man sehr genau sagen wie die Ausdehnung des Tumors ist und ob es aktive Anteile gibt. Einfach so zu operieren, ohne das man mehr über die Erkrankung weiß halte ich auch für sehr schwierig - um es mal vorsichtig zu formulieren.

Ansonsten habe ich das mit der Krankenkasse seither auch nicht gehört. Wenn das tatsächlich so ist, halte ich dieses Vorgehen für fragwürdig.

Eventuell gäbe es die Möglichkeit begleitend komplementäre und alternative Therapien zu machen.

LG

Tom

alma

Lieber Max,

ich habe auch mehr Fragen als Antworten.
Um festzustellen, ob ein Tumor operabel ist, reichen die bildgebenden Ver-fahren aus. Notfalls operiert man nur einen Teil, wenigstens zur Verkleinerung, und behandelt den verbleibenden Rest mit Chemo oder Bestrahlung.
Warum sollte man ein offenes Gehirn bestrahlen, wenn man es auch so kann? Die Bestrahlung von Hirntumoren als Standard verteilt man auf 30 Sitzungen, weil eine Einzeldosis zu schädlich wäre. So lange den Kopf offen halten? Ziemlich unwahrscheinlich.

Lass dir die Befunde zeigen, den Namen der behandelnden Klinik nennen,
versuch, in Erfahrung zu bringen, ob es eine solche OP gibt und wie teuer sie ist. Und was ist mit den Liegezeiten im Kh? Das dürfte dann die Kasse ja auch nicht bezahlen wollen. Ein Bett auf der Neurochirurgie ist teuer.

Klingt alles etwas abenteuerlich. Du bist aus meiner Sicht unterinformiert.
Hier hast du eine Möglichkeit, mehr in Erfahrung zu bringen, aber das ist nicht alles. Du brauchst auch fachärztlichen Rat. Und deine Freundin muss sich kooperativ und verbindlich verhalten, das ist das Mindeste, wenn man jemanden in eine solche Geschichte mit hineinzieht.

LG, Alma.

Tomjog

Eine gewohnt gute und kompetente Antwort von Alma.

LG

Tom

Aziraphale

Das Ganze liest sich für mich derartig abwegig, und als ich dann gelesen hab, dass hier jemand einem Menschen, den er noch nicht mal persönlich kennt, 12.000 Euro geben möchte war mein erster Gedanke: Betrug...

Bitte wenn, dann die Rechnung des Krankenhauses, auf der steht, was gemacht wurde bezahlen. Kein Geld irgendwohin überweisen...

suace

Man muß den Kopf nicht aufmachen um zu sehen ob operiert werden kann. MRT und CT mit Kontrastmittel liefern gute und auch 3dimensionale Bilder. Und Vorauszahlungen gibt es in Deutschland auch nicht wenn man versichert ist..... und das ist sie ja offenbar
12.000€ ist für eine solche OP mit Weiterbehandlung zudem nicht ausreichend.... bei Weitem nicht!
Eine Erfolgsprämie bei OP -egal welcher - gibt es auch nicht.... wie soll das auch gehen.... bekommt das Krankenhaus die Kosten dann nach x Jahren erstattet? Krankenkassen sind zwar machmal blöd....aber so blöd auch nicht.
Da ist leider mehr als ein Grund mißtrauisch zu sein - sorry, aber für mich klingt das sehr nach geplanter Abzocke

JenDoe76

Hallo,

auch ich habe von so einer Vorgehensweise noch nicht gehört. Wie hier schon geschrieben, muss man nicht erst den Kopf aufmachen, um zu sehen, ob eine OP gemacht werden kann oder nicht - dafür gibt es ausreichende bildgebende Verfahren. Auch von einer Bestrahlung am offen Hirn habe ich noch nichts gehört.

Hast Du Deine Bekannte denn jemals Live gesehen? Wie weit wohnst Du von Ihr entfernt? Du schreibst Sie ist jetzt in einer Klinik. Was für eine Klinik ist das? Eine UNI / Krankenhaus oder gar ein Hospitz? Hast Du die Möglichkeit sie zu besuchen? Dich von Ihrem Zustand selbst zu überzeugen? Wie kommuniziert ihr? Tel oder über schreiben? Auch hier (klar liegt immer an der Lage des Tumors) kann ich mir schlecht vorstellen, dass das in dem Zustand den Du von Ihr beschreibst - überhaupt noch so einwandfrei möglich ist (lesen und schreiben).

Mein erster Gedanke war, dass Sie das Geld (das für eine priv. Hirn OP z.B. im INI Hannover bei weitem nicht ausreichen würde) für eine aktive Sterbehilfe benötigt. Wenn Sie keine Familie hat wird Sie das Geld dafür nicht haben und hat Angst Dir zu erzählen für was sie es wirklich nutzen will und Du es ablehnst.

Wie ist denn Dein Bauchgefühl? Ansonsten hört es sich für mich sehr sehr abendteuerlich an.

Stek

Eine intraoperative Bestrahlung (IORT) bei Hirntumoren gibt oder gab es wohl mal.Bei Brustkrebs wird es z.T.
angewendet.
Die Effektivität ist mir aber nicht bekannt.
Ob das in z.B. in Münster noch aktuell gemacht wird,entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis.
Vielleicht weiß da jemand mehr.

max081

Hallo alles zusammen, vielen Dank schon einmal für all die Antworten. Ich verstehe auch Eure Skepsis und mir ist auch klar, wie komisch das ganze klingen muss. Einige Teile habe ich vielleicht auch nicht richtig dargestellt bzw. bewusst weggelassen, weil sie damit eigentlich nichts zu tun haben.

Fakt ist aber, dass wir uns sehr gut näher kennen lernten, man könnte sogar sagen lieben lernte. Ja, man nennt es Affäre. Dann war sie auf einmal spurlos verschwunden, was daran lag, dass sie plötzlich in die Klinik eingeliefert wurde. Bis dato wusste ich alles das noch nicht, weil sie mir das nicht erzählen wollte, was sie dann schlussendlich aber doch tat.

Als sie dann wieder raus kam sahen wir uns weniger. Es verging einige Zeit und ich hatte eine Freundin weshalb wir dann auch nur noch wenig Kontakt hatten. Habe sie vielleicht alle paar Monate noch mal besucht.

Ich kann mich noch nicht Mal dran erinnern, wann ich sie das letzte Mal gesehen habe. Da war sie aber schon sichtlich gezeichnet und es sollte wohl das letzte Mal sein, dass wir uns sehen werden, was ich zu dem Zeitpunkt leider noch nicht wusste. Sie brach eine Zeit lang den Kontakt wieder ab. Sie wollte nicht, dass ich das alles mitbekomme. Sie will da kein mit reinziehen. Sie will das mit sich ausmachen.

Was man aber auch dazu sagen muss, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, da hatte ich auch auf sie eingeredet, dass sie eine Entscheidung treffen muss. Denn bisher wendete sie abwarten-und-tee-trinken an. Und war in einer hin und hergerissenen Situation. (Jegliche psychologische Unterstützung lehnte sie ab.) Sie tat schon seit Jahren nichts gegen den Tumor. Die Ärzte hatten ihr eigentlich schon vor einem Jahr nur noch wenige Wochen gegeben. Ich sagte ihr, dass sie eine Entscheidung treffen muss mit der sie sich dann abfinden soll. Also mit aller Restenergie jetzt den Mut haben und was dagegen tun, oder aber sich damit abfinden und dann die restliche noch verbleibende Zeit so schön es geht zu nutzen.

Nach diesem letzten Treffen hörte ich ein paar Wochen nichts mehr von ihr und dann kamen auf einmal wieder Nachrichten übers Handy. Seit dem schreiben wir Mal sehr viel und Mal weniger. Manchmal fällt es ihr sehr schwer und sie kann das Handy nicht mehr halten. Telefonieren lehnt sie auch ab. Sie teilt mir auch nicht mit in welcher Klinik sie liegt, weil sie halt nicht will, dass ich sie besuche. Und ja, sie sprach von einem Hospitz. Ich habe sie aber so verstanden, als wäre sie jetzt wohl erstmal noch in einer Klinik. Kann aber sein, dass sie schon in einem Hospitz ist.

Wie ich schon erwähnte, sagte sie mir etwas von Sterbehilfe im Ausland. Davor erzählte sie mir noch diese ganze Geschichte von dem möglichen operativen Eingriff mit gleichzeitiger direkter Bestrahlung. Wundert mich nicht, wenn das nicht jeder kennt. Es klang schon wirklich wie eine seltene Lösung, die auch nicht jeder Arzt machen will und teilweise abgelehnt wird, weil Erfolgsaussichten zu gering. Und eben dass die Krankenkasse die Kostenübernahme ablehnt, weil es zu Risikoreich ist bzw. die Erfolgsaussichten zu gering und weil sie selbstverschuldet in dieser Lage ist, schließlich hätte sie schon seit Jahren so etwas machen können. Und jetzt wo sie quasi tot ist, zahlt die Kasse sowas risikoreiches auch nicht mehr bzw. erstattet im nachhinein nur, wenn Behandlung erfolgreich und nach x Jahren der Tumor nicht wiederkommt und sie als geheilt gilt. (Ohne zu wissen, ob das richtig ist und so, klingt das für mich gar nicht so unplausibel).

Sie hat dieses aber ausgeschlagen, weil sie das Geld nicht hat und es von niemandem annehmen möchte. Ihr einziger und bester Freund (wohl wirklich der einzige, der vor Ort für sie da sein kann) hat es ihr auch angeboten, müsste dafür aber einen Kredit aufnehmen. Das lehnt sie ab. Ich habe es ihr wirklich ziemlich oft angeboten, und ihr versucht zu erklären, dass das für mich tragbar wäre. Es dauerte ungefähr 3-4 Wochen, bis sie es sich überlegte und zu mir meinte, dass sie das Angebot gerne annehmen möchte.

Das war jetzt am Wochenende. Das war, als ich mich hier näher informieren wollte und mein Posting eröffnete..

Nun habe ich sie auf Grund Eurer Antworten nochmal mit ein paar Fragen konfrontiert und sie änderte ihre Meinung wieder, weil sie nicht will, dass ich mir da so einen Stress mache. Nützt auch nichts, ihr zu sagen, dass es kein Stress für mich ist und dass mir das ihr Leben wert sei. Schreiben nun seit einer Stunde wieder und sie will halt jetzt keine Hilfe mehr :( Lehnt es ab. Ich glaube ganz stark, dass es daran liegt, dass sie mir einfach diese ganzen Fragen nicht beantworten will. Da ist psychologisch bei ihr irgendwas nicht richtig. Verdrängung oder so. Oder es liegt schon am Tumor selbst. Manchmal ist sie mir auch richtig bösartig gegenüber und beschimpft mich. Ich ignoriere das dann. Nun ja, und jetzt ist sie gerade wieder die resignierte. Will nun doch lieber sterben... :(

Kann man das jetzt ein Bisschen besser verstehen? Kann jemand noch irgendeinen Rat geben? Bin bei ihr auch einfach mit meinem Latein am Ende...

styrianpanther

Lieber Max,

korrigiert, nach deinem letzten Beitrag, den ich erst spät gesehen habe.

Grundsätzlich müssen gesetzliche Krankenkassen anerkannte Behandlungen bezahlen, auch wenn vorher Behandlungen
abgelehnt wurden.
Es muss nach dem Stand der wissenschaftlichen Forschung behandelt werden.

Und wenn eine freundein etwas nicht will, kannst du es nur so respektieren...schwierig, zumal du keinen Einblick hast und euer Naheverhältnis auch nicht gerade mehr zulässt.
Begleite sie bzw. biete ihr an an Ihrer Seite zu sein, falls sie das möchte.

Freundschaft hängt nicht vom Geld ab und Hirntumore werden nicht durch 12.000 Euro teure Behandlungen "besiegt". Das ist nur mal eine Hoffnung mehr, leider. Die kurative Behandlung von Hirntumoren ist keine Geldfrage.

Ich würde dir gerne 2x 12.00 Euro bezahlen, wenn du mir meinen wegbehandelst.


styrianpanther

Alles Gute


lg styrianpanther

KaSy

Hallo max081
Zitat: "Davor erzählte sie mir noch diese ganze Geschichte von dem möglichen operativen Eingriff mit gleichzeitiger direkter Bestrahlung. Wundert mich nicht, wenn das nicht jeder kennt. Es klang schon wirklich wie eine seltene Lösung, die auch nicht jeder Arzt machen will und teilweise abgelehnt wird, weil Erfolgsaussichten zu gering."

Es geht nicht darum, dass diese medizinische Methode und die Art und Weise der Krankenkasse mit den 12000 Euro und dem Selbstverschulden "nicht jeder kennt". Hier im Forum sammeln sich nicht nur persönliche Kenntnisse und Erfahrungen, sondern auch die Informationen, die alle halbe Jahre auf Hirntumorinformationstagen von jeweils acht erfahrenen und forschenden Ärzten übermittelt werden. Wenn hier mehrere schrieben, dass sie davon noch nichts gehört haben, dann sind Zweifel wirklich angebracht. Ich selbst habe seit mehr als 20 Jahren Hirntumorerfahrungen und war auf etwa 10 Hirntumorinformationstagen.

Was kannst Du tun?
Wenn Dir etwas an ihr liegt, dann fahr zu ihr, sei bei ihr, steh ihr bei in ihrer schwierigen Situation. Halte ihr die Hand, toleriere ihre Persönlichkeitsveränderungen, mach ihr Mut, hilf ihr in den kleinen wichtigen Dingen des Moments.

Wenn sie das aber nicht möchte oder Du für Dich entscheiden musst, dass Du selbst es auch nicht kannst oder möchtest, dann ist es eine Entscheidung, mit der Du leben wirst.

Das Geld wäre die allerletzte Hilfe, die sie - vermutlich nicht - braucht.

(Styrianpanther sprach es aus und so mancher hier würde sich wünschen, dass man seinen Hirntumor einfach verkaufen könnte.)

KaSy

Pipolino

Lieber Max,

auch ich bin Betroffener und wurde 2013 operiert. Natürlich habe ich, wie viele andere Skeptiker hier in diesem Thread, das Forum damals rauf und runter gelesen und war auf einigen Infotagen, wo über neue Therapien berichtet wird. Ich bin dem gegenüber nicht ganz unaufgeschlossen, aber diese Story kann ich nicht glauben. Dennoch habe ich vorgestern meinen Professor auf diese Behandlungsmethode angesprochen.

Nun, an einer solchen Methode wird derzeit geforscht. Diese Studie ist in einem sehr frühen Stadium mit ganz wenigen Probanden und weit enfernt davon in Kliniken angeboten zu werden. Wie bei Studien üblich, werden die Teilnehmer von den Forschern ausgewählt und die Teilnahme ist selbstverständlich nicht mit Kosten verbunden. Krankenkassen würden sowas ohnehin nie bezahlen, auch nicht bei Erfolg. Und nach wievielen x Jahren sollte das Geld denn fließen? X=5, 10, 15? Außerdem wären 12.000 € ein absolutes Schnäppchen. So billig käme keiner davon. Mein Professor hält es für einen Betrugsversuch.

Max, ohne Dich verärgern zu wollen: Du hörst Dich sehr verblendet an und würdest so gerne nach Deiner Gefühlslage entscheiden, kannst es aber selbst kaum glauben und hoffst, dass Dich ein Betroffener hier versteht. Mir scheint es so, als verstünde die Frau, wie man Dich um den Finger wickelt. Mit der zunächst ablehnenden Haltung unterstreicht sie ihre Glaubwürdigkeit, und mit dem Sterbewillen erweckt sie Angst und Mitleid - schließlich könnte ihr ja angeblich geholfen werden. Und indem sie "offen und ehrlich" zugibt, dass die Aussichten dennoch nicht besonders sind erweckt sie Hoffnung.

Wenn Du das Geld wirklich übrig hast und es unbedingt loswerden musst, dann gib es ihr einfach ohne Fragen. Eine Freude machst Du ihr damit auf jeden Fall. Auch wenn es die Freude über eine gelungene Masche ist.

Alles Gute für Dich
Pipolino

alma

Es klingt immer noch konfus.
Der über Jahre anhaltende Zickzackkurs einer Frau in einer lebensbedrohlichen Lage und ein emotional verstrickter hilfewilliger, hilfloser Freund.
Sorry, wenn ich das so deutlich sage.

Josh

Hallo Max,

die Geschichte kommt mir auch sehr seltsam vor.

Einige Gedanken von mir: Da ihr, wie Du schreibst, nicht mehr telefoniert sondern nur schreibt, kann es sein, dass sie da irgendetwas durcheinander gebracht hat?

Du musst auch bedenken, dass ein Hirntumor häufig mit einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses einhergeht. Vielleicht hat sie den Erklärungen der Ärzte nicht richtig folgen können? Evtl. braucht sie das Geld auch für Medikamente?

Viele Grüße
Josh

alma

Also Sortierung:
Es gibt das Cyberknife, eine chirurgische Behandlung durch Strahlen. Sie findet aber nicht am offenen Gehirn statt. Der Tumor muss klar umrissen sein, also nicht verstreut im Gewebe. Wird nicht von den Kassen bezahlt, höchstens durch Antrag auf Kostenübernahme. In D gibt es 11 Zentren, die das machen. Es würde dich schon weiterbringen, wenn du weißt, wo deine Freundin in Behandlung ist.
Und es gibt die IORT, die intraoperative Radiotherapie (hat Stek mich drauf gebracht). Das ist am offenen Gehirn. Nach der Entfernung des Tumors wird das Tumorbett bestrahlt, um eine weitere Ausbreitung vorerst zu verhindern. Das entspricht aber nicht deinen Schilderungen, denn operiert kann ja nicht werden.
Manchmal haben die Beteiligten einfach nicht genau verstanden, was und warum was gemacht werden soll. Da bleibt einem dann nichts anderes übrig, als sich die Fragen selbst zu stellen und sich damit auf den Weg zu machen.

Gruß, Alma

max081

Vielen vielen Dank für Eure ganzen Antworten und vor allem auch für Euer Mitgefühl, teilweise auch in privaten Nachrichten.

Und danke Dir Alma. Das klingt finde ich schon sehr nach dem, was sie mir versucht hat zu erzählen... vor allem hat sie diesen Antrag auf Kostenübernahme ja halt gestellt, der abgelehnt worden ist.

Und Pipolino nochmal gesagt, ich kenne sie persönlich bzw. kannte sie persönlich. Und ich verstehe auch, dass alles etwas schräg und komisch klingt und nach Betrug oder sowas. Aber das ist es ganz sicher nicht. Ich meine, dann würde sie wohl auch kaum jetzt alles nicht mehr wollen. Sie lehnt Hilfe von mir ab und geht jetzt ihren Weg um aus dem Leben zu scheiden. Klingt mir nicht nach einer betrügerischen Masche. Dafür ist es auch viel zu schwer ihr helfen zu wollen. Also, alles was da an Ungereimtheiten auftaucht liegt, denke ich daran, dass Ihr Gehirn nicht mehr ganz richtig tickt.

Mir haben es hier einige Leute sehr gut beschrieben und ich verstehe die Situation auch noch besser nun... Vielen Dank dafür.

Lara

Hallo Max,

Es könnte auch sein, dass man deine Freundin Betrügen will. Es ist wirklich erschreckend wie oft versucht wird das Leid von Kranken auszunutzen indem man versucht ihnen Dinge zu verkaufen die teuer sind und nichts nutzen....
Ich wünsche euch alles Gute.

LG

Lara

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