Hallo liebes Forum,
ich bin absolut neu hier und habe mich gerade erst angemeldet. Generell kenne ich mich mit dem ganzen Thema dieser Krankheit so gut wie gar nicht aus. Ich möchte Euch aber folgendes Problem schildern und hoffe, dass ich von dem ein oder anderen einen Rat oder Hinweise bekommen kann:
Ich weiß noch nicht Mal viel von der Betroffenen. Der Grund dafür ist, dass wir uns vor 2 Jahren übers Internet kennen lernten. Da ging es ihr gut und ich wusste nicht, dass sie einen Gehirntumor hat. Dies habe ich über die Zeit erst später erfahren als mir einige Verhaltensweisen merkwürdig vorkamen. Fakt war, dass der Tumor da ist und sie ihn nicht herausoperieren lassen wollte, weil die Risiken zu groß sind, dass bleibende Schäden davon getragen werden. Er liegt wohl sehr nah an wichtigen Gehirnregionen. So wurden wachstumshemmende Medikamente genommen und der Tumor regelmäßig beobachtet.
Dann riss der Kontakt zwischen uns eine Zeit lang ab. Seit letztem Jahr haben wir aber wieder Kontakt. Im Sommer ging es ihr noch ok. Seit dem hat sich alles dramatisch verschlimmert. Nun wohnen wir auch in unterschiedlichen Städten und haben generell nicht sehr viel Kontakt außer eben Schreiben über das Handy. So dass ich leider auch alles nicht 100%ig genau erfahre oder weiß und es hier nur nach bestem Wissen und Gewissen wiedergeben kann.
Es ist nun so, dass sie in einer Klinik ist und sich schon sehr mit der Sterbehilfe im Ausland auseinander gesetzt hat. Der Grund warum sie plante diesen Weg zu wählen ist der, dass die Krankenkasse mittlerweile ablehnt die operative Entfernung des Tumors zu finanzieren. Genauer:
Der Tumor hat mittlerweile eine solche Größe erreicht, dass ein Teil der Ärzte ablehnt hier noch etwas zu operieren. Man konnte auch bisher keine Gewebeprobe nehmen, da zu gefährlich bzw. die Betroffene dieses ablehnte. Nun ist es aber wohl so, dass es eine neuartige Behandlung geben soll, bei der die Ärzte den Kopf öffnen und dann sehen, ob es eine Chance der operativen Entfernung gibt, was sie dann tun würden, oder wenn es keine Chance gibt, dass sie am offenen Gehirn die Bestrahlung vornehmen würden. Dies soll wohl effektiver sein, da man dann besser an den Tumor rankommt.
Dieser Eingriff würde aber nicht von jeder Klinik durchgeführt werden und kostet wohl um die 12.000 EUR. Sie hat einen Antrag bei der Krankenkasse gestellt. Die für meinen Geschmack schon Mal viel zu lange brauchte das ganze zu Prüfen. Ist doch wichtig, dass man hier schnell handelt, oder nicht? Auf jeden Fall hat sie einen ablehnenden Bescheid bekommen und ihr fehlt die Kraft zu Widerspruch und Klage. Argumentation der Kasse ist wohl, dass sie diesen Zustand selbst herbeigeführt hat, weil sie nicht eher einer Behandlung zugestimmt hat bzw ablehnte etwas zu unternehmen und jetzt die Erfolgswahrscheinlichkeit als zu gering angesehen wird.
Seit dem sie aber jetzt in der Klinik ist und es ihr immer schlechter geht und trotz der Auseinandersetzung mit der Sterbehilfe, hat ihr Überlebenswillen eingesetzt bzw. ist stärker geworden. Gleichzeitig sagte sie mir aber, dass es zwecklos ist, weil sie keine 12.000 EUR hat und sie sich die auch nicht leihen kann bzw. eine Rückzahlung eh ungewiss wäre. Was ich daran sehr komisch finde ist, dass die Krankenkasse in Aussicht gestellt hat, wenn die Behandlung erfolgreich verlaufen sollte, also mit Heilung und keinem Rückfall nach x Jahren, dann würden sie die Kosten erstatten. Hat hier jemand Erfahrung, ob das wirklich so ist? Ich finde dies ganz schön makaber von der Kasse. Sie können doch nicht das Risiko auf den Patienten abwälzen und nur im Erfolgsfall zahlen. Klingt für mich wirklich sehr merkwürdig.
Auf jeden Fall habe ich ihr angeboten die 12.000 EUR zu zahlen. Denn wenn dies eine Chance ist, dass sie weiterleben kann, dann darf die um keinen Preis der Welt ungenutzt gelassen werden. Nun wollte ich mich aber zum einen schlau machen, was es mit dieser Kassenentscheidung auf sich hat, ob hier jemand Erfahrung hat und da noch was zu sagen kann und ob es zum anderen Möglichkeiten gäbe Zuschüsse etc. von irgendwelchen Hilfsverbänden oder Hilfskassen zu bekommen. Und ob es für mich die Möglichkeit gäbe, diesen Beitrag an eine Organisation oder Verein zu spenden mit der Zweckbindung diese Behandlung zu finanzieren. Denn nur so könnte ich den Staat daran beteiligen in dem dies als Spende gilt. Da ich sonst mit der Betroffenen nicht verwandt bin, kann ich solche Kosten auch nicht als außergewöhnlichen Belastung geltend machen. Mir geht es hierbei auf keinen Fall darum ein Steuersparmodell aus dieser Hilfe zu machen, sondern es geht mir darum, dass für mich 12.000 EUR auch nicht wenig Geld sind und ich nicht damit rechne, es jemals wiederzubekommen und ich denke bei sowas muss doch irgendwie der Staat beteiligt werden, wenn aus Gründen, die ich nicht verstehen kann, die Krankenkassen dies nicht bezahlen. Man muss dazu noch wissen, dass sie eine 25jährige Frau ist, die leider auch keine Familie mehr hat, die sich um sie kümmert.
Für viele Rückmeldung zu dem gesamten Thema wäre ich sehr sehr dankbar. Ich bin hier wirklich gänzlich Ahnungslos. Vielen lieben Dank schon einmal dafür!