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brigan

Hallo!
Ich bin vor ca 6 Wochen operiert worden. Das Menigiom war gutartig, aber das Implantat macht mir Schwierigkeiten. Ich habe eine Flüssigkeitsansammlung an der linken Stirn, die ein bisschen zurückging, aber seit gestern wieder zunimmt. Was könnte das sein? Hat jemand Erfahrung damit? Bisher meinte der Chirurg immer, dass es ok sei. Vielleicht hat jemend eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wie ist es weitergegangen?
Danke!

der Meister

Hallo brigan,
ich hatte auch eine Wasseransammlung an der Stelle wo der Tumor sass.
Innerhalb von ca. 3 Monaten hat sich das zurückgebildet.
Da Dein Chirurg der Meinung ist, alles wäre OK, würde ich mir keine Sorgen machen.

Gruß Klaus

KaSy

Hallo, brigan.
Es handelt sich um ein sogenanntes Liquorkissen.

Das entsteht dadurch, dass es dem Neurochirurgen nicht immer möglich ist, mit dem Vernähen der Hirnhäute hundertprozentige Dichtheit zu erzeugen. Demzufolge befindet sich bei Dir noch eine Lücke/ein Löchlein, das man als Fistel, bei Dir also Liquorfistel, bezeichnet.
Die Flüssigkeit darin ist Liquor (=Hirnwasser), direkt nach der OP noch mit etwas Blut vermischt, das nach und nach weniger wird.

Ein solches Liquorkissen kommt gar nicht so selten vor und in den meisten Fällen verschließt sich die Liquorfistel allein, was Tage, Wochen, auch Monate dauern kann.

Gefährlich ist es dann, wenn das Hirnwasser eine Möglichkeit hat, nach außen zu dringen, weil dann auch Keime von außen in das Gehirn dringen können. Das kommt jedoch so gut wie nie vor. Die Kopfhaut ist bei Dir verschlossen und die Narbe bereits verheilt und dicht. Wenn Liquor durch die Nase oder durch die Ohren herauskommen würde, würdest Du es bemerken.

Bei mir war es so, dass sich die "Beule" im Liegen und beim Herabbeugen des Kopfes mit Liquor füllte, im Sitzen/Stehen zog es sich wieder etwas zurück, also die "Beule" wurde flacher.
Ganz langsam wurde es weniger und irgendwann gab es das nicht mehr.

Hab Vertrauen zu Deinem Neurochirurgen, aber frage nach, falls es Dich sehr beunruhigt.

Ich wünsche Dir alles Gute auf dem Weg der Heilung - und viel Geduld.
KaSy

Prof. Mursch

@ KaSy:
sehr guter, zutreffender Beitrag.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Drachilein

Ich hatte auch ein Liquorkissen nach der OP am Meningeom Hinterkopf. Das hat sich aber langsam und stetig völlig zurück gebildet. Bei dir ist es ja erts ganz kurz her, bei mir hats ca 5 Monate gedauert, bis es total weg war.

sugram2

Bei mir hat's nach der ersten Op drei Monate gedauert.

brigan

Herzlichen Dank an alle, die mir genatwortet haben. Ich habe mich etwas beruhigt. Ich bin nicht gerade der geduldigste Mensch und ich hoffe, dass es so laufen wird, wie KaSy schreibt. Tolle, ausführliche Antwort, wie von Prof. Mursch bestätigt.
Ich wünsche euch alles Gute!

der Meister

Hallo brigan,
ich denke "wir" hatten Glück im Umglück, denn ein Meningeom vor allem WHO I hat die Besten Chancen auf Heilung.
Auch bei mir ist Geduld nicht gerade eines meiner Stärken.
Aber das wird schon wieder. Kopf hoch.

Gruß Klaus

brigan

Hallo Ihr Lieben, jetzt ist es 4 Monate her, Liquorkissen ist nicht zurückgegangen. Es ist geschlossen. Kann es dann dauerhaft bleiben? Hat jemand Erfahrung damit? Oder auch mit Versuchen, es wegzubekommen? Danke und alles Gute,
brigan

KaSy

Bei mir hat es etwa 3 -4 Jahre gedauert.

Siehst Du irgendeine Möglichkeit, seine Größe unter gleichen Umständen in größeren Abständen (mindestens 1, besser 2 Monate) zu messen, um eine Tendenz zu erkennen, die Dich beruhigt oder später zu einem Arzt führt?

Wenn Du Dich daran gewöhnen und es bald ignorieren könntest, wäre es natürlich am besten.
Das hängt aber von seiner Größe, den ernsthaften (!) Begleiterscheinungen sowie ein wenig auch von der möglichen Entstellung des Gesichts ab.

Eine OP zur Korrektur ist möglich, aber sie hat nicht so gute Erfolge, da das dichte Vernähen ja bereits bei bzw. nach der Tumorentfernung nicht so gut gelungen ist, weil womöglich die Beschaffenheit der Hirnhäute das erschwerten.
Bei einem nochmaligen Versuch müsste eine andere Methode genutzt werden, was aber auch an der Beschaffenheit der Hirnhäute scheitern könnte.
Genau könnte, bei ernsthaften Beschwerden, Dir das nur Dein Neurochirurg sagen, der in Deinen Kopf gesehen hat.

Ich hatte 2 Jahre nach der OP deswegen Kontakt mit einem NC aufgenommen und mich mit ihm 6 Monate danach zu einer Revisions-OP entschlossen.
Bereits im KH fand ich bei 6 Ärzten 6 verschiedene Meinungen.
Mein NC operierte mit seinem Assistenten voller Zuversicht - und es hielt nur 6 Wochen und es entstand der lebensgefährliche Zustand, der durch diese OP vermieden werden sollte. Dennoch habe ich es nicht bereut, denn hätte ich es nicht zugelassen, hätte ich noch ewig gezweifelt. Es war nach 6-monatelanger Überlegung und Absprache mit dem NC eine "Jetzt-oder-nie" Entscheidung.

Also, aus eigener Erfahrung kann ich es nicht empfehlen, aber, wie gesagt, das kann nur Dein NC.

KaSy

brigan

Danke dir, KaSy, für deine sehr hilfreiche Antwort. Ich versuche mich daran zu gewöhnen, denn eine nochmalige OP will ich mir gar nicht vorstellen. Immerhin ist es mit der Zeit bei dir doch verschwunden! Kannst du mir einen Tipp für das Abmessen geben? - Mir hat der NC in ca 3 Monaten eine Punktion angeboten, was hälst du davon? Wahrscheinlich muss ich einfach noch viel geduldiger sein. Dir weiterhin alles Gute,
Brigan

mona

Hallo,
bei mir blieb das Liquorkissen bzw.war die Beule nicht klein,mein prof.sah es und sagte das wenn diese Beule mehr wird sollte ich wieder ins Kh ,tja die Beule drückte extrem und ich bekam ein Druckverband somit ging es dann zurück

Lg mona

Gemeinsam Stark

KaSy

Hallo, brigan,
Bei mir wurde das Liquorkissen auch punktiert - erfolglos.

Dann punktiert und ein "Zweikomponentenkleber" (aus zwei verschiedenen im Körper vorkommenden Materialien) aus einer Doppelspritze eingespritzt - belastend danach und ... erfolglos.

Druckverband hatte ich zwei Monate, während der Bestrahlung ein festes Stirnband - kein Erfolg.

Ich nehme an, dass das Punktieren nur zeitweise entlastend wirkt, aber da diese Liquorfistel noch nicht geschlossen ist, läuft wieder Liquor nach.

Ob es gefährlich ist, in diesen Bereich hineinzustechen, um Liquor zu entfernen, na ja, es wird ja sehr steril gemacht. Aber es wird immerhin ein Zugang nach außen geschaffen. Das würde ich erfragen.
(Ich habe es damals nicht erfragt, es ist auch nichts passiert, außer dass es erfolglos war.)

Einen Tipp für das Abmessen kann ich Dir eigentlich nicht geben, da ich nicht weiß, wo sich diese "Beule" befindet. Aber nimm Dir so ein Schneidermaßband, das man aufrollen kann (aus dem Kurzwarenladen) und miss über die dickste Stelle von Rand zu Rand, evtl. in zwei Richtungen. Male Dir das auf und schreibe Dir die Messwerte auf. Ich kann Dir nur wünschen, dass diese Zahlen kleiner werden.

Aber: Meine Misserfolge in den ersten Jahren müssen nicht Deine sein!
(siehe Mona)

KaSy

brigan

Danke, liebe Mona und liebe (r) KaSy, ja, die Medizin ist doch eine sehr individuelle Angelenheit. Einen Druckverband hat Mr mein Prof noch nicht angeboten, ich werde das Thema beim nächsten Termin bei ihm ansprechen. Was die Punktion angeht, habe ich kein gutes Gefühl, ich habe den Eindruck, dass die Fistel noch nicht geschlossen ist und das Kissen noch mit dem Liquorkreislauf kommuniziert, ich spüre neben dem Druck auch Kribbeln und Kratzen, manchmal auch einen stechenden Schmerz sowie permanentes Ohrensausen.
Deswegen ist es bestimmt besser, noch abzuwarten, wie es mein Prof. auch vorgeschlagen hat.
Nochmals herzlichen Dank und schöne Ostertage!
Brigan

brigan

Meine Beule befindet sich übrigens an der linken Stirn, direkt über der Augenbraue bis zur OP Narbe.
Brigan

DePo

Hallo in die Runde
Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.
Meine Diagnose lautete 1985 Ganglion rechts temporal. Dieser löste epileptische Anfälle aus. Operationen folgten 1985, 1988, 2007 und 2008.
Seit der Op 2008 ist der Tumor vollständig draußen und die Anfälle weg.
Diese Liquorkissen kenne ich nur zu gut. Ich hatte immer welche unter dem Rechten Auge und die rechte Kopfseite oberhalb des Ohres. Diese bildeten sich aber nach Lymphdrainagenbehandlungen ziemlich schnell zurück. Durch eine fünfte Op 2011 bekam ich ein Knochendeckelimplantat. Da bildete sich ein Liquorkissen was etwas länger dauerte bis es sich wieder zurückgebildet hat.

Sandra0812

Hallo KaSy,
meine OP war am 29.6. am Frontallappen mit Dura- und Knochenplastik. Habe nun seit Sonntag ab der Stirn ein Liquorkissen. Am Dienstag musste ich zur Nachsorge. Der Neurochirurg sagte, es könnte sein, dass es weggeht. Klang aber nicht zuversichtlich. Ich soll, wenn es nicht besser wird bzw schlimmer 5 Tage stationär aufgenommen werden , um für 3 Tage eine Lumbaldrainage zu bekommen. Dann würde sich über den Sog oder Unterdruck das wahrscheinliche Loch schließen. Kennst du das? Möchte das eigentlich überhaupt nicht machen lassen und habe Angst davor.
Und eben habe ich gesehen, dass es oberhalb meines Liquorkissen pulsiert am Kopf.
Vielleicht kannst du oder jemand anders mir dazu was schreiben.
Bin besorgt und verunsichert.

KaSy

Liebe Sandra0812,
ich habe keine Erfahrungen mit der Methode der "Lumbaldrainage", dazu wurde Dir auf Deine andere Frage bereits fachlich und mit Erfahrungen geantwortet.

Ich möchte auf andere Möglichkeiten eingehen, die Du vielleicht zunächst probieren könntest.

Bei mir wurde ohne einen Eingriff in das Liquorsystem begonnen, mit einem Druckverband und dem Rat, im Sitzen zu schlafen.

Einen Druckverband könntest Du Dir selbst anlegen, mit einem elastischen Verband oder einem sehr fest sitzenden Stirnband.

Die folgende Variante war bei mir eine Punktion durch einen Neurochirurgen direkt aus dem Liquorkissen und anschließendem Druckverband.

Ein weiterer Versuch war die Punktion direkt aus dem Liquorkissen, das Einspritzen von einer Art Klebstoff und anschließendem Druckverband.

Der letzte Versuch war die Eröffnung des Schädels an der OP-Naht und Verschluss der Liquorfistel mit körpereigenem Material.

Alle diese Maßnahmen waren bei mir nicht erfolgreich, was keiner ahnen konnte. Die Versuche waren nicht falsch.
Letztendlich verschwand das Liquorkissen nach etwa drei Jahren. Ich nehme an, dass das "Loch" einfach sehr viel länger brauchte, um zuzuheilen.
Ich hatte auch postoperative, teilweise langwierige Wundheilungsstörungen, was ja auch dafür spricht, dass bei mir Wunden sehr lange brauchen, um zu heilen, aber irgendwann gelingt es dem Körper.

Möglicherweise gibt es irgendwelche im Blut zu gering vorhandenen Stoffe, die das Zuheilen verlangsamen. Ich weiß das nicht, aber das könntest Du erfragen und testen lassen. Auch mit höherem Alter ist die Wundheilung langsamer.

Bei Dir wundere ich mich darüber, dass das Liquorkissen erst 5 Wochen nach der OP entstand. Stimmt das?
Wenn ja, dann müsste nachträglich im Kopf dieses Leck im Liquorsystem entstanden sein, also nachdem sich die inneren OP-Wunden bereits seit einem Monat im Heilungsprozess befanden. Dafür finde ich keine Erklärung.
Wenn das so ist, müsste der Neurochirurg dafür eine Erklärung haben.

Ich kann Deine Angst sehr gut verstehen. Ich habe einige Lumbalpunktionen (keine Lumbaldrainagen) erleben müssen und musste danach 8 Stunden liegen. (Dabei ging es aber "nur" um die Frage, ob Erreger im Liquor sind. Mit dem Liquorkissen hatte das nichts zu tun.) Aber ich durfte stundenlang nicht aufstehen und mir wurden strikte Trinkanweisungen gegeben, damit ich keine Kopfschmerzen bekomme.

Wenn Du aus neurochirurgischer Sicht abwarten darfst, dann achte darauf, dass das Liquorkissen weich bleibt. Meist ist es im Liegen stärker gefüllt und in aufrechter Lage wird es flacher, da das Hirnwasser aus dem Kopf herabfließt.

Sollte es dauerhaft prall bleiben, rot und sogar heiß werden, musst Du Dich rasch (als Notfall) in Deine Klinik begeben, denn es könnte eine lebensbedrohliche Hirnhaut- und Gehirnentzündung drohen.
Das muss absolut nicht passieren und wenn, dann würdest Du es wirklich nicht verpassen.

Das andere Risiko besteht darin, dass es eine Öffnung nach außen gibt, durch die Liquor nach außen, aber vor allem Erreger in das Gehirn dringen können.
Mein Neurochirurg testete das, indem er mich bat, Druck im.Kopf aufzubauen, indem ich die Nase zuhalte und so tue, als ob ich schnauben wolle. Dann würde man sehen, ob Liquor z.B. durch die Nase oder die Ohren entweicht. Aber probiere das bitte erst nach Rücksprache mit Deinem Neurochirurgen, denn wenn die inneren Wunden noch zu labil sind, könnten sie dadurch wieder aufgehen.


Ich halte es für möglich, abzuwarten, wenn der Neurochirurg keine akute Gefahr sieht und Du es (vom eigenen Aussehen her) akzeptieren kannst.

Man kann sich mit der Zeit daran gewöhnen und damit leben (wenn es nicht zu groß und entstellend ist).

Ich glaube daran, dass sich das Leck nach längerer Zeit nach und nach von allein verschließt. Allerdings ist es am bzw. im Kopf ein besonderes Risiko.
Ein Eingriff (welcher Art auch immer) ist aber auch nicht ohne Risiko und der Erfolg nicht sicher.

Wenn der Neurochirurg keine akute Gefahr sieht, dann frage ihn nach weiteren möglichen Risiken und sinnvollen Verhaltenshinweisen und lass Dir alles begründen (wenn Du magst).

Ich wünsche Dir sehr, dass es nach und nach von allein verschwindet, auch wenn es sehr viele Monate dauern sollte. Das wäre immer besser als ein weiterer Eingriff, wenn er sich vermeiden lässt.
Beste Grüße
KaSy

Sandra0812

Liebe KaSy,

wenn ich das mit dem Stirnband als Druckverband mache, bleibt das dann immer drum. Tag und Nacht. Nur beim Haare waschen ab? Und über welchen Zeitraum?

Mein Liquorkissen ist eigentlich immer gleich und wird tagsüber nicht weniger bzw nachts praller. Entstellen tut es mich nicht. Es geht gleichmäßig über eine große Fläche an der Stirn. Von der Seitenansicht kann man es logischerweise mehr sehen. Aber wer es nicht weiß, denkt sich glaube ich erstmal nicht soviel dabei.

Dass das Kissen erst weg war und dann wieder kam, finde ich auch komisch. Habe aber vergessen bei dem Termin zu fragen. Geht immer alles so schnell und ich hatte dann nur diese Sache mit der Lumbaldrainage im Kopf.

Sollte 3 Wochen nach OP laut Professor nicht schnauben,
pressen usw. Hab mich da noch länger dran gehalten. Musste in der Zeit nur so ca 3x niesen. Ließ sich aber leider nicht unterdrücken, aber danach war auch nichts. Mir fällt nichts ein, was ich falsch gemacht haben könnte, bevor es entstand.

Ich muss mal gucken, ob und wann ich nochmal evtl einen Termin bekomme. Finde das immer so kompliziert übers Krankenhaus. Mir fehlt ein Ansprechpartner, wie der Hausarzt, den man einfacher erreichen kann.

Danke auf jeden Fall fürs "Zuhören" und deine ganzen Antworten.
Das hilft mir sehr.

Liebe Grüße
Sandra0812

Sandra0812

Ich bin, glaube ich, gar nicht so ungeduldig, sondern mir fehlt die Sicherheit. Was ist normal, noch im Rahmen? Egal ob es das Liquorkissen betrifft oder die Kopfschmerzen. Fühlt sich da was komisch an, ist dieses Gefühl im Kopf normal? Es gibt niemanden , wie bei Sachen, die schon viele hatten, den man mal einfach fragen kann. Und ich hab ja keinen Neurochirurgen, den ich mal so zwischendurch fragen kann.

Stöpsel2

Liebe Sandra0812,

Ich habe jetzt erst hier deine Beiträge gelesen.

Neben nicht so schnell Schnauben gehörte auch das lange nicht Bücken und andere Anstrengungen dazu ( fiel mir jetzt nur dazu noch ein)

Deine "komischen Gefühle" am Kopf haben wir Betroffene in verschiedenen Formen alle gehabt und auch monatelang nach der OP mit Veränderungen. Leider gibt es mehr als genug Betroffene, wo sich die durch Op gereizten Nerven usw. sogar Jahre brauchen um sich zu beruhigen. Genauso muss dein dabei zur OP entnommener Schädelknochen, der bei dir wieder eingesetzt werden konnte wieder heilen, auch wenn Implantate gesetzt werden mussten. Da ist es dann auch leider normal für uns Betroffene, dass sich an den operierten Bereichen irgendwann Tastveränderungen zeigen, die vielen Anfangs Angst machten....
Du kannst hier im Forum immer auch bei Verunsicherung nachfragen.

Es freut mich, dass dein L. Kissen einen "Zustand" zeigt, den ich an deiner Stelle ohne irgendwelche Behandlungen lassen würde. Durch deine Geduld packst du es sicher auch so, dass sich dein Duraleck allein verschließt.

Alles Gute dafür und Schackaaa, deine Selbstheilungskräfte schaffen es!!!

Liebe Grüße
Stöpsel

Sandra0812

Hallo Stöpsel,

ja am Anfang habe ich mich auch nicht gebückt, sondern bin in die Hocke gegangen. Und Anstrengungen habe ich auch vermieden. Was aber auch relativ ist.
Es hieß von dem Professor 4 Wochen körperliche Schonung. Auch das finde ich schwierig. Die ersten 1,5 Wochen zu Hause hatte ich solche extremen Kopfschmerzen, dass ich eh fast nur im Bett lag. Da waren dann mit Krankenhausaufenthalt schon 3 Wochen um.

Mittlerweile hänge ich natürlich mal Wäsche auf usw. aber den größten Teil des Tages sitze ich nur rum und lese oder spiele ein Spiel mit den Kindern.

Ich werde geduldig sein und hoffen, dass es von alleine weggeht.
Das Schwierigste wird werden, nicht immer z.B. an das Liquorkissen zu denken, es anzufassen ob es größer/ praller ist, sich zu fragen, wie prall darf es sein usw.

Der Oberarzt bei dem ich letzten Dienstag war, sagte ja, ich kann abwarten, sollte es aber nicht zu lange tun. Da frag ich mich : Warum? Was hat der Zeitpunkt damit zu tun, wann und ob ich was mache?

Danke für deine Antwort und den Glauben an meine Heilungskräfte

KaSy

Liebe Sandra0812,
ich hatte den Druckverband etwa vier Wochen zuhause ohne Pause, war aber alle zwei bis drei Tage in der Klinik, wo die Neurochirurgen das Liquorkissen "begutachteten".
Da eine Strahlentherapie bevorstand, schaute der Strahlenarzt, ob sich die OP-Wunde schließt.
Als die Wunde 7 Wochen nach der OP "strahlungssicher" geheilt war, begann die werktägliche Bestrahlung über 6 Wochen und da trug ich nur das straffe Stirnband, das ich für die Bestrahlung leicht entfernen konnte. Die Ärzte fanden das in Ordnung.

Aber heute ist (im übergeordneten Thema Glioblastom) genau die Frage nach dem Druckverband gestellt worden. Dort hat bereits ein Arzt geantwortet. Schau doch mal dort rein ...

Ich stimme Stöpsel übrigens zu, denn nach Deiner Beschreibung ist das Liquorkissen nicht so groß, nicht entstellend, nicht prall und ich vermute auch, dass es sich von allein schließen wird.

Wehen des so späten Auftretens nach der OP solltest Du Dir absolut keine Vorwürfe machen (!), aber den Neurochirurgen fragen, was geschehen sein kann und warum er der Meinung ist, dass Du nicht lange warten sollst.
Vielleicht geht das per Mail? Vielleicht empfiehlt er ein MRT?

An Prof. Mursch kannst Du diese Frage auch stellen, eine sichere Antwort wird er Dir aus der Ferne nicht geben, aber vielleicht hilft seine Antwort ein wenig.

Es wird gut werden!
KaSy

Sandra0812

Hallo KaSy,

antworte dir jetzt endlich mal. Danke nochmal für deine Antworten. Sie haben mich echt "gerettet" , denn es ist echt schwierig, wenn man so viele Fragen und Unklarheiten hat und niemanden Fragen kann.
Ok, vielleicht habe ich auch zu viele Fragen und Ängste, aber bin nunmal so ein Typ. Da kann man schwer aus seiner Haut.

Hatte letzte Woche einen Termin bei meinem Professor, der mich operiert hat.
Er war zufrieden und sagte auch, dass ich weiter abwarten soll, da seiner Meinung nach alles heilen wird. Das Liquorkissen ist mittlerweile tagsüber kaum noch da und nachts etwas mehr. Habe oft Druck oberhalb der Nasenwurzel, aber das ist wohl die Stelle, wo die Platte aufliegt.
Ich soll weiterhin möglichst nicht schwer heben, mich nicht bücken ( soweit es geht ) und nicht vor den 3 Monaten Post OP arbeiten. Dass das Leck und somit das Liquorkissen erst später aufgetreten sind, kann wohl schnell durch Druck ( zB soll Niesen ) passieren und dafür kann ich nichts.

Vielen Dank für deine Antworten und deine Geduld.

Ganz liebe Grüße
Sandra0812

KaSy

Liebe Sandra0812
Das klingt sehr gut, danke für Deine Rückmeldung!
Du musstest also nicht stationär aufgenommen werden für eine Lumbaldrainage, das erleichtert Dich sicher ganz enorm - und mich auch.
Mach weiter in Ruhe - die Arbeit wartet auch noch länger auf Dich, da musst Du kein Held sein, denn mit dem, was Du durchgemacht hast, Du bist schon ein Held!
KaSy

Sandra0812

Liebe KaSy,

ja das hat mich wirklich enorm erleichtert. Wieder stationär und das sie erneut " da ran " müssen, ist für mich die Horrorvorstellung.

Das stimmt, gehe auch erst wieder arbeiten, wenn es geht. Da hab ich aber auch von Seiten meiner Station vollstes Verständnis. Das Einzige was blöd ist, dass das Geld fehlt, was weniger gezahlt wird, aber das ist nicht zu ändern.

Fühle mich zwar nicht direkt als Held, aber mir reicht es, so eine OP brauche ich nicht nochmal. Aber ich kann , toi toi toi , echt zufrieden sein, wenn ich andere Krankheitsverläufe lese.

Lg
Sandra0812

brigan

Liebe Sandra,
Ich möchte dich beruhigen, was das Liquorkissem angeht. Natürlich ist jedeFall anders, ich kann aber von meinen Erfahrungen berichten. 18 Monate nach der OP verkleinert es sich, die Haare sind wieder gewachsen und es ist schon seid längere Zeit nicht mehr sichtbar, abends praktisch ganz verschwunden. Ich denke nicht mehr oft daran. Das Implantat im Schädel drückt des öfteren noch, kann meistens gut damit leben. Take care und alles Gute!
Dank an KaSy, du hast mir damals auch sehr geholfen!

Sandra0812

Hallo brigan,

danke für deinen Zuspruch.

Mein Liquorkissen ist tagsüber fast nicht da und nach dem Schlafen auch viel weniger geworden. Das bleibt hoffentlich auch so.
Meine Haare wachsen auch, aber habe ja ca 15cm von der Stirn an weggehabt über die gesamte Breite, aber das verdecke ich mit einem Stirnband. Wird zwar ewig dauern bis sie da auch wieder über Schulterlang sind, aber gibt schlimmeres.

Mein Implantat drückt nur nach unten zur Nase hin, aber auch nicht immer und gut auszuhalten.

Bin zuversichtlich und froh mich hier angemeldet zu haben. Hilft doch sehr.

Dir auch alles Gute.

Lg
Sandra0812

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