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Benya

Folgendes habe ich im Ärzteblatt gelesen:
"Auch bei der Resektion primärer Hirntumoren gibt es nach Angaben von Prof. Dr. med. Walter Stummer vom Universitätsklinikum Münster Fortschritte. Die Operation erfolge zunehmend fluoreszenzgesteuert, was eine radikalere Resektion ermöglicht. Denn die Verabreichung des Farbstoffs 5-Aminolävulinsäure, der sich im Tumor aufgrund des höheren Zellstoffwechsels anreichert, lässt das kanzerogene Gewebe unter Fluoreszenzlicht rot leuchten. „Wir können so die Begrenzung des
Tumors sehr viel besser erkennen und das Tumorgewebe entsprechend entfernen“, erklärte Stummer." Quelle: Ärzteblatt 2013

Führt die "fluoreszenzgesteuerte Resektion" zu besseren Prognosen als andere Methoden? Und gehört sie zum Standard bei solchen OPs?

Grüße
Benya

Harry Bo

Hallo Benya,

ich habe vor der OP auch 5-ALA trinken dürfen und mein Glio IV konnte ziemlich genau herausgeschnitten werden, jedenfalls blieb kein sichtbarer Rest übrig.
Das wird heute in vielen neurochirurgischen Kliniken verwendet, würd ich immer drauf bestehen.
Allerdings weiß ich nicht, ob es beim Astro 2 schon Verwendung findet, da die Anreicherung bei niedriggradigen Tumoren wahrscheinlich nicht gegeben ist.

Gruß Harry

metatron

ich wurde auch nach dieser methode operiert ,, und wie du weisst benja habe hatte ich auch ein astro 2, der operateur sagte hinther zu mir er hat nichts mehr gesehen und beim kontrolle im ct mrt , war auch nichts zu sehen, Prof Dr Stummer hat an diesem verfahren gerforscht und dieses 5-Aminolävulinsäure-Verfahren auf den Weg gebracht, wenn du noch link brauchst meld dich.
meta

metatron

für die therapie ist entscheident ,das möglichst das tumorgewebe vollständig entfernt wird ,
meta

jusa

Die Anreicherung ist gegeben! Ich habe ein Astro 2 und bin schon mehrfach unter 5-ALA operiert worden.
Nur bei meiner 1.OP fand es noch keine Anwendung, vermute da war es noch in der Erprobung und Zulassungsverfahren, denn 2 Jahre später bekam ich es bei meinem Rezidiv schon verabreicht.

alma

Die Charité Berlin macht es nicht. Das Problem bei der Methode ist, dass es dunkel sein muss, damit die fluoreszierenden Zellen sichtbar sind. Das ist ein wichtiger OP-Nachteil.

Alma.

Benya

Das klingt wirklich nach einem OP-Nachteil, scheint aber trotzdem gut zu gehen.
@ Metatron: Hast Du vorher gewußt, dass Du im Dunkeln operiert wirst?

Benya

Ich habe nochmal drüber nachgedacht, und kann mir nicht vorstellen, dass wirklich im Dunkeln operiert wird.
@Alma, meinst Du vielleicht bei relativ wenig Licht? Und wie wird in der Charite vorgegangen? Wie werden dort die Tumorgrenzen gefunden?

Harry Bo

Ich denke man wird bei normalem Licht operiert und ab und zu, macht man mal Licht aus und schaut mit dem violetten Licht nach, ob noch was da ist.
Aber vielleicht weiß das jemand genauer.

alma

Was Harry sagt, ist schon richtig. Im Dunkeln wird nicht operiert. Aber Licht an und aus will vielleicht nicht jeder Operateur. In der Charité bezweifelt man auch den Nutzen dieser Methode, trotz positiver Studienlage. Und diskutieren möchte man auch nicht gern darüber.
Am besten, man sucht sich schon im Vorfeld eine Klinik, die das macht, statt wie ich damals in Nachthemd und Pantoffeln auf Station 8 Std. vor dem Eingriff eine Debatte darüber anzufangen.
@Benya, die herkömmliche Art ist die OP mit Elektronenmikroskop und Monitor. Wenn es dich interessiert - auf youtube kann man sich einen Film darüber ansehen, wie bei einem Hirntumor das kranke von dem gesunden Gewebe gelöst wird. Dann kannst du dir das besser vorstellen. Ziemliche Fummelarbeit, finde ich. "Glioblastom Operation" eingeben.

Gruß, Alma.

Benya

Das habe ich im Internet gefunden (Laborpraxis Vogel)

"Um eine fluoreszenzgestützte Tumorresektion durchzuführen, ist ein Operationsmikroskop erforderlich, das mit einer speziellen Lichtquelle und entsprechenden Filtern ausgerüstet ist... Auf Knopfdruck kann er während des Eingriffs von Weißlicht- auf Fluoreszenzmodus umschalten und umgekehrt. „Das fluoreszenzgestützte Operieren ist einfach zu erlernen und erfordert keine Umstellung der gewohnten Prozesse während der Operation."

Aber in der Charite werden auch ohne Fluoreszenz gute Ergebnisse erzielt?
Sie hat ja einen sehr guten Ruf. @Alma, ist Dein Tumor denn dort vollständig entfernt worden?
Grüße, Benya

Benya

@Alma, Du schreibst an anderer Stelle, was die OP betrifft, sei man in der Charite in den besten Händen. Das heißt also, auch ohne Fluoreszenz kann erstklassig operiert werden. Andererseits schreibst Du aber hier, man soll sich am besten im Vorfeld eine Klinik suchen, die diese Methode anwendet.
Also wärst Du im Nachhinein doch lieber mit Fluoreszenz operiert worden?
Ich will nicht Deine Beiträge auseinanderpflücken, ich versuche nur, möglichst viel zu verstehen und damit meiner Freundin zu helfen, die vor so wichtigen Entscheidungen steht.
LG Benya

alma

Kein Problem. Ich wäre gern so operiert worden, deshalb mein Versuch. Es war auch ohne ok. Und nein, der Tumor ist nicht ganz entfernt worden, aber das liegt nicht an der Methode, sondern an seiner Lage und Verteilung (beim Rezidiv am Balken und kein solider Tumor mehr).
Die Charité ist auch ohne 5-Ala gut genug. Wenn man aber mit Fluoreszenz operiert werden will, sollte man das bei der Klinikwahl mit berücksichtigen. So war's gemeint.
Ich finde es absolut richtig, das vorher zu klären. Der mündige (und deshalb oft unbequeme) Patient.
Gut, dass du das mit dem Licht herausgefunden hast. Jetzt ist es klarer.

LG, Alma.

Morgensonne

Hallo,
auch an der Charité Berlin wurde nach 5 ALA operiert. Meine Frau durfte das 2007 erfahren u. es wurde ein Tumorfreies MRT erreicht. Warum das nicht mehr gemacht wird erschließt sich mir nicht. Denn auch in diesem Jahr im April wäre das noch möglich gewesen, nur wollte man aus nachvollziehbaren Gründen eine Wach-OP machen u. man konnte kein Tumorfreies Bild erreichen. Vor einiger Zeit sagte man uns statistisch gesehen (da haben wir wieder die ungeliebte Statistik) mache es keinen Unterschied nach 5-ALA zu operieren. Übrigens wird dabei nicht in absoluter Dunkelheit, sondern mit Schwarzlicht oder ultraviolettem Licht operriert, wenn ich das richtig verstanden habe. Ob nun die Nichtanwendung von 5-ALA (man muß es als Patient fordern!!!) zu dem schnellen erneuten Rezidiv geführt hat, kann man nicht wirklich sagen.
LG, Gernot

schorsch

Hallo, meine beiden letzten OPs wurden (auch) mit 5 ALA vorgenommen. UK Kiel. Nach Recherche und Gesprächen mit NC habe ich mich dazu entschieden. Aufnahmen nach OP waren TOP. Man hat es mir nahe gelegt. Trotzdem Rezidiv nach 15 Monaten . Erneute OP mit 5 ALA 01/11 und seitdem erstmal Ruhe. Ob die OP Methode oder die anschließende onkologische Behandlung dies geschafft hat, bleibt offen. Es bleiben oft die Strohhalme, nach denen man greift, in der Hoffnung, das es Auswirkung hat. LG

Benya

Hallo Schorsch, was für ein Tumor war es denn bei Dir? LG Benya

schorsch

Hallo Benya, mein Tumor: Anaplastisches Oligodendrogliom WHO Grad III. LG

Benya

@Schorsch Das hört sich schon nach einem guten Therapieerfolg an. Ich denke, man sollte wirklich alle Möglichkeiten nutzen, so wie Du es getan hast. Weiter alles Gute wünscht Dir Benya

jusa

Also grundsätzlich; operieren im Dunkeln geht gar nicht. Wie es die Charite mit 5-ALA handhabt, ist mir nicht näher bekannt- aber Prof. Dr. Vajkozci gilt als einer der renommiertesten Neurochirurgen in ganz Deutschland, ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwelche Experimente macht.
Ansonsten entwickelt sich die 5-ALA-Methode zu einem gängigen Hilfsmittel bei der Tumorresektion und wird fast überall inzwischen angewandt.
Gruß C.

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