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Angela

Hallo, Ihr Lieben,
zur Unterstützung der Chemotherapie wollte ich meinem Angehörigen Vitaminpräparate besorgen.In der Apotheke habe ich zufällig in einer Informationsschrift gelesen, dass manche Vitaminpräparate genau das Gegenteil bewirken und ein hohes Risiko bei Krebs darstellen. In dem Artikel wurde die Frage aufgeworfen, ob Vitamintabletten begleitend zur Bestrahlung fast schon kriminell sind. Ich frage mich nun, ob das auch begleitend zur Chemotherapie gilt.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche Präparate sind schädlich und welche können wirklich helfen? Welche wurden euch von den Ärzten empfohlen?
L.G. Angela

Joanna

Hallo, Angela, auch ich bin bei meinen Recherchen zu diesem Thema in den letzten Wochen immer wieder auf widersprüchliche Informationen gestoßen und verunsichert. Bin gespannt auf die Erfahrungsberichte hier.
LG, Joanna

Angsthase35

Hallo, die Apothekerin meines Vertrauens hat mir auch abgeraten von zusätzlichen Präparaten. Es kann unter Umständen sein, dass dadurch die Wirkung der Chemo abgeschwächt wird.
Sie hat mir empfohlen, frischen saft zu machen. Vor allem aus roten rüben und Brokkoli. Aber keine smoothies, sondern mit einem entsafter. Dazu gebe ich noch Karotten und äpfel für den Geschmack und einen löffel preiselbeeren. Meinem Mann schmeckt es und ich kann zumindest ein bisschen was zu seinem Wohlbefinden beitragen.
Lg

Joanna

Angsthase, warum bitte keine Smoothies???

LG

Angsthase35

Sie hat gemeint alles sollte roh sein und beim Brokkoli wäre am besten der stengel, nicht die Röschen.

totti

Also grundsätzlich soll man zu der Chemotherapie mit Temodal keine Vitaminpräparate oder ähnliches geben; dass kann die Wirkung der Chemo mindern.
Meine geliebte Frau nimmt allerdings zwischen den Chemo- Blöcken immer das sog. "Power-Paket" nach Gesswein mit vielen Vitaminpräparaten und Eumetabol ein; ob es was bringt, kann man nicht sagen, da man nicht weiss, wie kaputt sie ohne diese Präparate wäre (ihre körperliche Erschöpfung ist schon so erschreckend). Wir hören immer 5 Tage vor dem Beginn eines Blockes auf, die Präparate zu nehmen, und fangen 5 Tage nach Beendigung des Chemo-Blockes wieder damit an (also immer 13 Tage am Stück). Das Temodal hat sich dann voll verstoffwechselt....
Smoothies enthalten viel Fruchzucker, was angeblich das Tumorwachstum beschleunigen soll (ich halte von einer Ernährungsumstellung wg. eines Gehirntumors allerdings gar nichts, denn das Gehirn holt sich als allererstes die notwendigen Bestandteile aus der Nahrung, und völig Zucker-/Kohlenhydratefrei kann man sich nicht ernähren....Meine Frau versucht es trotzdem, wird dann aber bei Eis regelmäßig schwach und weint dann hinterher, weil sie meint, sie hätte den Tumor "gefüttert".... Ach Mann, ist das alles eine Scheisse.
LG an alle Mitstreiter/innen

Angsthase35

Totti, dein letzter Satz trifft es auf den Punkt!!!

Lara

Hallo,

Auf dem Hirntumortag in Würzburg, wurde es so erklärt:
Vitamin C schützt Zellen, die Chemo soll die Tumor Zellen zerstören.
Somit wäre Vitamin C während der Chemo kontraproduktiv. Normales Vitamin C in der Nahrung ist aber nicht schädlich nur hoch dosierte Vitamin C Kuren.

Vitamin C in Obst und Gemüse ist sehr licht - und sauerstoffempfindlich. Viele Vitamine sind auch hitzeempfindlich. Dass heißt schneiden und pürieren zerstört auch Vitamine.
Ein Smoothie sollte nicht so " alt" sein. Wenn er nur eine 1/2 Stunde alt ist ist nicht mehr viel Vitamin C drin.

Der Zucker ....war auch hier im Forum schon oft Thema auf den Hirntumortag in Würzburg hat ein Prof. dazu Stellung genommen.... Der Körper kann alles mögliche in Zucker umwandeln und egal wie wenig Energie Körper und Tumor zur Verfügung stehen der Tumor ist so "gierig" und holt sich seinen Anteil... nur wenn man keine Energie mehr zur Verfügung stellen sollte...aber dass würde auch den Tod des Körpers zur Folge haben....

Das darf aber jeder so sehen wie er möchte. Für mich und meinen Mann ist es aber plausibel.

Und ein weiterer Punkt der sehr wichtig ist....essen ist ein Stück Lebensqualität.

Ich finde es furchtbar, wenn Patienten ein schlechtes Gewissen haben nur weil sie sich mal ein Eis gegönnt haben. Die Betroffenen haben schon so viele Einschränkungen....da sollte man nicht noch zusätzlichen Druck aufbauen.
Mein Mann hat immer viel Sport gemacht, sehr auf gesunde Ernährung geachtet, nicht geraucht, Alkohol nur zu Geburtstagen....
Und trotzdem bekam er ein Glioblastom.
Seit dieser Diagnose lebt er nahrungstechnisch sehr sehr ungesund.... Seit 7 Jahren mit Glioblastom !!!!

@ totti

Viele Grüße an deine Frau
genieß die schönen Dinge...lass dir von niemanden vorschreiben was du essen sollst, wie du aussehen sollst was du tun oder nicht tun sollst ...

LG

Lara

alma

Vitamin C hochdosiert zu nehmen, dürfte meiner Ansicht nach nichts bringen. Das Vitamin kann vom Körper nicht gespeichert werden und überschüssige Mengen werden mit dem Urin ausgeschieden.
Auch B-Vitamine werden nicht gespeichert, bis auf B12.
Gespeichert werden A, D, E und K. Da besteht dann aber die Gefahr der Überdosierung.
Ich würde die Vitamine über die Nahrung zuführen. Die Mengen reichen vollkommen aus.

LG, Alma.

Im übrigen bin ich derselben Meinung wie Lara. Essen was schmeckt und keine Schuldgefühle wegen dem blöden Zucker. Das verdirbt nur das Vergnügen an dem leckeren Eis. Lieber auf die Bilanz am Ende des Tages achten, wenn man von der Ungefährlichkeit des Zuckers nicht abzubringen ist.

Angela

Hallo, Ihr Lieben,
danke für eure Anregungen. Obwohl eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse für uns jetzt noch wichtiger ist als vorher, essen wir trotzdem gerne mal Eis und Kuchen.
Deine Frau, lieber Totti, sollte kein schlechtes Gewissen haben, sie macht bestimmt nichts falsch, wenn sie sich mal ein Eis gönnt und ihr Leben dabei genießt.
Seit dem wir den Artikel in der Apothekenzeitung gelesen haben, kommen für uns Vitaminpräparate nicht mehr in Frage. Smoothies werden wir, nachdem was Angsthase35 geschrieben hat, auch nicht trinken.
Eine regelmäßige Ernährung mit möglichst frischen Zutaten ist sicher wichtig, trotzdem wollen wir nichts übertreiben und unser Essen genießen.Wir sparen übrigens nicht mit Butter und Öl, da wir einer Gewichtsabnahme vorbeugen möchten.
Demnächst fahren wir zur Reha, mal sehn, was dort empfohlen wird.
Gegen diese Sch...krankheit ist wohl kein Kraut gewachsen. Wir wissen leider auch nicht, woher sie kam und was dagegen hilft. Mein Angehöriger hat jahrelang dreimal wöchentlich Sport gemacht, nicht geraucht und keinen Alkohol getrunken und ist trotzdem krank geworden.
Wir hoffen, dass die Op, die Radiochemotherapie und die Chemotherapie nach Stupp die Krankheit möglichst lange in Schach hält. Wir wünschen uns und euch allen weiterhin viel Kraft.
L. G. Angela

Rene1981

Also sollte man auch kein orthomol nehmen ?
Bestrahlung hatte ich 30 Stück und seit 2014 temodal 400 mg
Keine op

Angela

Hallo Rene1981,
was man nehmen oder nicht nehmen sollte, kann ich nicht beurteilen und nur für uns selbst entscheiden. Orthomol kenne ich nicht. Besorg dir doch mal die neueste Apothekenzeitschrift und frage deinen Onkologen.
Uns wurden keine zusätzlichen Mittel empfohlen.
Wir wünschten sehr, dass wir außer einer gesunden Ernährung, angemessenen Bewegung und Entspannung neben der Chemotherapie noch weitere hilfreiche Dinge tun könnten.
Für weitere Anregungen wären wir dankbar.
L.G. Angela

totti

Hallo Angela,
informiere dich doch mal über das "Power-Paket" nach Gesswein. Bringt zwar nix in bezug auf den Tumor, soll aber die Fatigue - und die ist bei dieser Krankheit und dieser Chemo heftig - einigermaßen in Schach halten. Wie gesagt, bei meiner Frau hilft es anscheinend nicht allzu viel, aber man weiß ja nie, ob es ohne nicht noch schlimmer wäre...
Und um das nochmal klarzustellen: Ich ermutige meine Frau ständig, das zu essen oder zu trinken, wozu sie Lust hat; sie selber will allerdings diese Kohlenhydrat/zuckerarme "Diät" machen; das gibt ihr natürlich subjektiv das Gefühl, etwas gegen die Krankheit zu unternehmen, obwohl es objektiv Unsinn ist (s. o.). Und für den Rest der Familie ist es Stress pur: Man darf nur ganz bestimmte Dinge kochen, ständig wird die Anzahl der Kohlenhydrate beobachtet, und selbst beim gemeinsamen Essengehen wird die Speisekarte mißtrauisch beäugt und nach 30 Minuten eine höchst komplizierte Bestellung abgegeben. Aber abends auf dem Sofa wird sie regelmäßig schwach, was dann auch wieder zu depresiven Schüben usw. führt... Tja, das ist halt alles ein Teil der Krankheit. Wie sagt unser Arzt zu mir: "Bei dieser Krankheit geht erst die Persönlichkeit, dann geht der Mensch, und zum Schluss der Körper." Aufbauend, oder?
LG und viel Kraft an alle
Totti

Angela

Hallo Totti,
danke für deinen Tipp, vielleicht kommen wir noch darauf zurück, mal sehen, was die Reha bringt.
Wir können gut verstehen, dass sich deine Frau von der kohlehydratfreien Ernährung viel verspricht und sich daran klammert. Wenn sie der festen Überzeugung ist, dass es ihr hilft, wird sie sich kaum vom Gegenteil überzeugen lassen. Besser mitmachen!
Wir halten allerdings gar nichts von einer solchen Ernährung, mein Angehöriger will sich nicht auch noch kasteien. Für den Fall, dass es ihm mal sehr schlecht gehen sollte, haben wir vorsorglich "Astronautennahrung" gekauft.
War deine Frau schon zur Reha? Vielleicht würde ihr auch eine psychoonkologische Behandlung guttun.
Wir wünschen dir weiterhin viel Kraft und Verständnis für deine arme Frau.
L.G, Angela

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