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mubbesje

Hallo,
was ist das beste für den Patienten bei fokalen Sprachausfällen?
hinlegen, ausruhen und abwarten oder immer wieder Sprechversuche machen? Bei meinem Mann kam es jetzt zum 3. Mal morgens, nach dem
Aufstehen.
Danke an alle, die mir dazu was zu sagen haben.
LG Mubbesje

Mayla

Guten Morgen,
, ich konnte Dinge nicht mehr benennen, die Namen waren weg, einfach weg. Ich wusste ich kannte alles, und das hat enormen psychischen Stress ausgelöst, es immer wieder zu versuchen verstärkte den Stress. Entspannung, Ruhe, Stille, und der Gedanke es einfach auf später zu verschieben tat mir gut.
Etwa 2 - 4 Stunden später und dann war ein Großteil einfach wieder abrufbar.

LG Mayla

Edit: Diesen Ausfall hatte ich bisher zweimal, der Neurologe bestätigte einen fokalen Anfall. Da ich auf Levetiracetam eingestellt bin bin ich erstmal weiter unter Beobachtung.

KaSy

Hallo, Mubbesje
Habt Ihr schon daran gedacht, dass es fokale epileptische Anfälle sind?!

Ich hatte einen Sprach- (und Schreib-)-Ausfall für etwa 30 min und wenn ich nicht 3,5 Wochen postoperativ wieder in der Klinik gewesen wäre, hätte ich es vielleicht nicht mal bemerkt.

Ich war zu einer Schwester gegangen und wollte ihr etwas sagen, konnte es nicht, sie gab mir einen Zettel, um es aufzuschreiben, das ging längere Zeit auch nicht.
Sie holte einen Neurochirurgen, der einen fokalen epileptischen Anfall diagnostizierte und mich sofort ins CT schickte, was aber nicht auffällig war. Auch das spätere EEG war unauffällig.
Aber das ist generell nicht ungewöhnlich und bei mir, nach mehreren OPs an verschiedenen Stellen im Kopf, schon gar nicht.

Ich wurde sofort auf Antikonvulsiva eingestellt.

Ich nehme an, dass irgendwelche Sprechübungen nutzlos sind.

Wenn Dein Mann morgens diese Sprachausfälle hat und dann müde ist, zeugt das ja auch davon, dass im Gehirn etwas stattgefunden hat, das ihn deutlich mehr belastet hat, als es sichtbar bzw. "nicht hörbar" war.

Ich würde Euch raten, mit dem Neurochirurgen Deines Mannes oder einem Neurologen zu sprechen, je nachdem, wer schneller verfügbar ist und Deinen Mann gut kennt.
Es ist durchaus möglich, dass Dein Mann auch ohne Medikamente auskommt, aber das hängt von seiner Vorgeschichte und den diagnostischen Untersuchungen ab und davon, ob die Anfälle immer gleichartig ablaufen sowie für ihn akzeptabel sind.

Ich selbst hatte jahrelang in völlig unterschiedlichen Abständen von Tagen bis Monaten eigenartige 10-90 s lange "Empfindungen", als würde ich "wegtreten", was aber nicht geschah. Ich bemerkte es immer, aber ich lernte, dass es nicht gefährlich war und ich dabei reden konnte. Die Neurologin gab mir keine Antikonvulsiva!

Auch das wäre für Deinen Mann evtl. möglich.

Alles Gute Euch!
KaSy

mubbesje

Hallo KaSy und Mayla,
ja bei meinem Mann sind es fokale epileptische Anfälle. Nachdem er das
Mittel Levetiracetam nicht vertragen hat, bekommt er jetzt seit ein paar
Wochen Vimpat 100 mg. Das geht ganz gut. Trotzdem hat er hin und wieder
Sprachstörungen. Er versucht dann immer wieder loszureden. Klappt nicht.
Auch das Schreiben klappt während der Zeit genauso wenig. Ich bin er Meinung, dass Ruhe und dann an etwas anderes Denken das Beste ist, bis
die Sprache wieder da ist.
LG Mubbesje

Mego13

Hallo Mubbesje,

ich wurde / werde bei fokalen Anfällen sprachlos, weil meine linke Gesichtshälfte oder der Gaumen taub wurde. Taubheitsgefühle sind bei Deinem Mann nicht auch noch der Fall?
Was gut ist: Etwas in den Händen kneten. Nicht umsonst heißt es: Begreifen. In den Gedanken an einen sicheren Ort begeben. Ich geh dann immer Schneeschuhwandern oder fliege in Gedanken über Berge. Hört sich jetzt sehr "esoterisch" an. Es gibt aber sogenannte "Pacemaker-Neuronen", die den Anfall anschieben und dafür die umgebenden Neuronen sozusagen anstecken müssen, damit dieser auch passieren kann. Fokussieren hilft, aber auf gar keinen Fall Stress aufbauen. Ausruhen danach ist elementar wichtig. Wenn Dein Mann Musik mag, kannst Du im diese ganz leicht anmachen. Es gibt auch die Methode des Neurofeedbacks / Biofeedbacks, die zur Zeit noch nicht stark erforscht ist. Die auch auf der Methode des Fokussierens und halbwegs bewussten "Lenkens" der Gehirnströme besteht.

LG
Mego

KaSy

Liebe Mubbesje,
ist es vielleicht möglich, die Dosis des Vimpat etwas zu erhöhen oder würden dann auch die Nebenwirkungen des Medikaments belastender werden?

KaSy

Ajam

Mein Mann leidet auch unter fokalen Anfällen. Er hatte auch schon mehrere epileptische Anfälle, seit dem hat er große Wortfindungsstörungen. Er bekommt Vimpat und Levetiracetam und ist dahingehend inzwischen ausdosiert. Trotzdem hat er fokale Anfälle in unterschiedlichen Intensitätsstufen. Wenn es richtig schlimm ist nimmt er dann Tavor. Er braucht dann immer viel Ruhe und manchmal ist er so erschöpft davon, das er dann schläft. Die Anfälle beginnen bei ihm immer im Arm, über die Schulter, dann ins Gesicht mit großen Nervenschmerzen.
Er beginnt demnächst mit Logopädie. Hat jemand Erfahrung, ob das hilfreich ist?
Was sind denn fokale epileptische Anfälle? Kenne nur fokale und generalisierte Anfälle.
Liebe Grüße an alle

Mego13

Hallo Ajam,

Logopädie wird auch bei Wortfindungsstörungen eingesetzt. Da gibt es schon einige Techniken, die helfen können. Habt ihr mit dem Neurologen schon über die Gesichtsschmerzen gesprochen? Einige Antiepileptika helfen auch (leicht) bei Trigeminus Neuralgien.
Ich nehme Levetiracetam und Zebinix. Letzteres soll übrigens gegen Trigeminus Neuralgien helfen. Während der Bestrahlung und kurz danach hatte ich immer sehr eigenartige Effekte, bei denen so ein kurzer Schmerz in die linke Gesichtshälfte fuhr.

LG
Mego

TumorP

Hallo mubbesje,
meine Frau hatte ca. 1,5 Jahre fokale Anfälle. Sie "lallte als ob sie 2 Flaschen Rotwein getrunken hatte" - der Kopf "wackelte" - die linke Gesichtshälfte zuckte (die OP war rechts) - das Gesicht sah aus, als ob sie einen Schlaganfall hätte / bekommt - Sie verstand geistig alles was ich Ihr sagte - konnte es am Ende fast alles wiederholen. Eben antworten klappte nur mit lallen oder ansatzweise nicken, bzw. mit den Händen abwehren. Ich habe sie nicht festgehalten sondern jeweils langsam zu einer Sitzgelegenheit gebracht. Sie wollt auch nicht festgehalten oder gestreichelt werden. Beruhigend mit Ihr gesprochen - "ist gleich vorbei - WEITERATMEN ruhig - Sie war bei Levetiracetam / UCB bei 2 x 2000 mg tgl. - noch einiges anderes probiert - Zebenix ( da gab es nach der 1. halben Tablette nach einer halben Stunde "Ausschlag" an einer Hand - nach 2 Stunden sah die Hand teilweise wie "rohes Fleisch aus) - Zonegran passte auch nicht - dann gaaanz langsam!!! Lamotrigin Desitin eingeschlichen - vor ca. 2 Wochen reduziert - Derzeit 350 mg Lamotrigin Desitin und 2500 mg Levetiracetam / UCB - seit 3 Jhren und 11 Monaten anfallsfrei - das ist natürlich keine Medikamentenempfehlung, sondern einfach unser Erfahrungsbericht. Natürlich haben die Medis auch "Freuden und Nebenwirkungen.
Für NOTFÄLLE (noch nie benutzt - jedoch immer !!! dabei) haben wir Buccolam 10 mg Applikationsspritzen -

Viele Grüße

Mego13

Hallo TumorP,

darf ich fragen, welche Nebenwirkungen Deine Frau durch Lamotrigin hat? Dass Deine Frau fast 4 Jahre anfallsfrei ist und nun auch reduzieren kann, ist ein toller Erfolg.

LG
Mego

KaSy

Liebe Ajam,
generalisierte Anfälle gehen meist mit Zittern, Bewusstlosigkeit und darauf folgenden Stürzen einher.

Fokale Anfälle haben ihre Ursache an einer Stelle im Gehirn (fokal von Fokus = Brennpunkt), das sind bei uns der Tumor, die Narben oder Nekrosen. Diese Anfälle betreffen stets die selbe Hirnregion und laufen immer gleich und meist nicht so extrem ab.

KaSy

Ajam

Liebe Mego13,
Die Neurologen wissen darüber Bescheid, aber so ganz bekommen sie das bisher nicht in den Griff. Aber es ist insgesamt alles besser geworden, nachdem die Medikamente Stück für Stück angepasst worden sind. Für meinen Mann ist es inzwischen ein annehmbarer Zustand geworden.
Mit dem Logopäden ist es auf jeden Fall einen Versuch wert, vielleicht gibt es ja auch Atemtechniken o.ä.

Liebe KaSy,
Dann hab ich es richtig verstanden mit den Unterschieden der Anfälle. In einem der Beiträge war von „ fokalen epileptischen Anfall“ die Rede und da dachte ich, dass das noch etwas anderes ist.

TumorP

Hallo Mego,
habe Dir eine Situationsbeschreibung geschickt.
Viele Grüße

TumorP

Wir haben 2016/2017 gute Erfahrungen in der Uni Bonn beim Epileptologen gemacht. Mussten weit fahren, einige €uros dazuzahlen. HAT SICH GELOHNT. Bei unserem Neurologen ist das nicht unbedingt das Schwerpunktthema. Wir brauchten Ihn eben 2014 wegen der Medikament. Es war ja schwer einen Termin zu bekommen. Denn sie bekam 1 Tag vor der OP "Keppra" 2 x 500 mg vorsorglich - sollte nach 3 Monaten abgesetzt werden. Vorher NIE Anfälle gehabt. Der 1. war 7 Monate nach der OP. Ein Status Epilepticus (Serie) über 80 (Achtzig) Minuten. Der Notarzt war in 4 Minuten bei uns, da er sich auf der Rückfahrt von einem Krankenhaus zu "seinem" Krankenhaus war.
Viele Grüße

mubbesje

Hallo an alle,
danke für eure informativen Beiträge.
Hallo KaSy, mein Mann bekommt vorerst keine höhere Dosis, der Neurologe
sagt er hat selten Anfälle und sollten 2 x 100 mg Vimpat. am Tag ausreichend sein. Vimpat verträgt er ausgezeichnet und hat bisher keine Nebenwirkungen.
Herzliche Grüße

miau

Hallo an Alle

Meinem Bruder hilft die Logopädie. Leider hat er alle 4 Wochen einen fokalen Anfall mit Bewustlosigkeit. er ist zur Zeit im KH Neurologie und wird neu eingestellt.
Seine Wortfindungsstörungen fallen dann immer zurück

LG miau

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