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Ingrid[a]

Mein Mann wurde 12/01 an einem Glioblastom IV operiert. Amschließend ging es ihm sehr gut.Im Januar und Februar erhielt er 30 Bestrahlungen. Er schläft fast nur noch, läuft zunehmend schlechter, hat große Probleme beim Treppensteigen und einen total aufgeblähten Bauch. Er kann in den letzten 14 Tagen Vorstellung und Wirklichkeit nicht mehr genau unterscheiden. Welche dieser Folgen können wieder verschwinden, welche werden bleiben oder sich verschlechtern?

Karin[a]

Hallo Ingrid,

ich verweise auf meinen Bericht vom 20.02.02, wobei ich fast davon ausgehe, daß sich der jetzige Zustand durch die Zystenoperation ergeben hat.
Zur Bestrahlung: Meine Mutter hatte die gleichen Symptome wie Dein Mann. Sie kam unmittelbar nach den Bestrahlungen zur Kur, rückblickend muß ich leider dazu sagen, daß die Kur nicht den erwünschten Erfolg brachte. Nach Beendigung mußte sie leider in das betreute Wohnen überwechseln, da sie sich nicht mehr allein versorgen konnte. Sie lebte dort manchmal in der Gegenwart, aber doch häufiger in der Vergangenheit, bzw. verwechselte alles. Wenn sie Besuch hatte und ich danach fragte, behauptete sie, lange keinen gehabt zu haben. Ich habe sie fast jeden Tag besucht, aber nach Rückfrage meinte sie, daß ich selten gekommen bin. Sie redete von Menschen, die eigentlich keine große Rolle in unserer Familie spielten, als wenn sie zu ihrem engsten Umfeld gehörten. Das Gedächtnis hat fürchterlich gelitten. Sie hat in ihrer Welt für uns gekocht und gebacken, Geburtstage gefeiert, obwohl sie im Bett lag.
Manchmal aber, war sie dann wieder unglaublich klar, aber leider nur für kurze Zeit.

Ich kann nur hoffen, daß sich bei Deinem Mann diese weitergehenden Symptome nicht zeigen, aber Du mußt immer daran denken, jeder Mensch reagiert anders. Wunder gibt es immer wieder und die Zeit heilt alle Wunden.

Wenn Du noch fragen hast, kann Du Dich jederzeit wieder bei mir melden.

Alle Gute für Deinen Mann und Dich.

Gruß Karin

P.S. Wie alt ist Dein Mann?

Marlene[a]

Hallo Ingrid,
vier Wochen nach Bestrahlungsende zeigte meine Tochter die gleichen Symptome. Innerhalb von zwei Tagen schlief sie nur noch und konnte gar nichts mehr. Die Ärzte sagen es ist ein postradiatio Syndrom , das drei Wochen anhalten kann. Laut deren Aussage kann es auch erst nach 10 Wochen nach Bestrahlungsende auftreten. Wir haben das Fortecortin auf 12 mg Tag erhöht und warten ab. Zur Zeit erholt sie sich langsam, das heißt sie kann schon wieder alleine sitzen. Die Phasen wo sie uns klar erkennt werden wieder länger. Das Kurzzeitgedächtnis ist aber komplett weg. Ich hoffe sie erholt sich wieder und der Strahlenkater ist nur ein vorübergehender Einbruch.
Alles gute wünscht Dir und deinem Mann
Marlene

Ingrid[a]

Vielen Dank für die Antworten! Ich habe noch das Problem, dass mein Mann (63 Jahre) sich absolut nicht informieren will. Er ist auch nicht bereit, im geringsten von der Empfehlung des behandelnden Arztes abzuweichen bzw. auch mal woanders nachzufragen.

Ramona[a]

Hallo Karin,
Dein Beitrag hat mir sehr geholfen, denn bei meiner Mami - sie ist im vergangenen Dezember verstorben - war es sehr ähnlich. Sie war während der Strahlentherapie schon sehr abwesend, hat von Dingen erzählt, die eigentlich nicht passiert sein konnten und ihr gesamtes Wesen war ganz anders als früher. Sie war aggressiv und warf mir vor, daß ich sie im Stich gelassen und nun ins Krankenhaus abgeschoben hätte usw., obwohl ich auch jeden Abend mind. zwei Stunden bei ihr war, nahm sie das gar nicht mehr richtig wahr. Zu diesem Zeitpunkt hat uns (meinen Vater und mich) kein Arzt aufgeklärt, daß meine Mami durch den Tumor und die Behandlung so verändert war.
Da ich immer ein ganz enges, gutes Verhältnis zu ihr hatte, sind die Erinnerungen an diese Situation auch heute noch für mich sehr belastend, aber es hilft zu lesen, daß ihre Veränderungen wohl ausschließlich krankheitsbedingt waren.

Ich wünsche Euch alles Gute und drücke ganz fest die Daumen, daß der Verlauf bei Euch besser sein wird.

Ramona

Isolde[a]

Hallo Ingrid,

mein Mann hatte am 08.02. seine letzte Betrahlung. (Glio IV-51J.)
Nach überstandener Lungenentzündung und Trombose schläft auch er sehr viel.
Die Bestrahlung hat ihn sehr mitgenommen und jetzt heißt es den Köper wieder aufzubauen, sprich durch Krankengymnastik und Ergotherapie wieder "auf die Beine zu kommen". Er hat Schwierigkeiten beim Gehen, da das linke Bein manchmal ausläßt. Auch die Motorik der linken Hand ist beeinträchtigt, aber er hat den Willen, die Situation zu verbessern. Nach 6 Wochen Bestrahlung, kann man einfach nicht erwarten, daß sich alles innerhalb einer kurzen Zeit wieder verbessert.
Nun ist Durchhalten und Kämpfen angesagt und ihm das vor allen Dingen immer wieder zu sagen und ihn anzuspornen.

Alles Gute,
Isolde

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