Desud

Hallo zusammen,

bei meiner Mutter wurde im November 2023 ein Glioblastom (MGMT methyliert, Wildtyp) diagnostiziert und entfernt, nachdem der Tumor eingeblutet und eine Hirnblutung verursacht hatte.

In den ersten zwei Monaten war sie zwar kognitiv etwas eingeschränkt (Halluzinationen, kein Kurzzeitgedächtnis), dennoch konnte man ihr als Außenstehender diese schreckliche Diagnose nicht ansehen. Leider folgten während der Behandlung (Bestrahlung + CCNU) mit zwei Krampfanfälle, die sie weiter beeinträchtigten.

Mittlerweile ist sie stark eingeschränkt. Sie kann weder alleine auf die Toilette gehen noch sich waschen. Sie braucht Unterstützung beim Aufstehen und Gehen, da sie sonst stürzt. Generell kann sie nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Gegen Schmerzen bekommt sie Fentanyl-Pflaster. In den letzten Wochen hat sich ihr Zustand weiter stark verschlechtert. Sie hat die meiste Zeit des Tages geschlafen und wenn sie wach war, wirkte sie sehr teilnahmslos. Daher wurde der laufende Chemozyklus für einen Monat unterbrochen. Gleichzeitig bekam sie 4 mg Cortison verschrieben, was diese Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit deutlich reduziert und ihre Koordination verbessert hat.


Nun soll sie auf Wunsch meines Stiefvaters bald für drei Wochen in die Reha, um ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Meiner Meinung nach ist eine Reha bei dieser Diagnose und in dieser Phase nicht das Beste für meine Mutter. Sie sollte lieber schöne Momente in ihrer gewohnten Umgebung genießen, anstatt für drei Wochen fern von zu Hause an einer Reha teilzunehmen.

Was ist eurer Meinung nach ethisch vertretbar? Meine Mutter ist leider kognitiv nicht zurechnungsfähig und ist sich ihrer Situation und Diagnose nicht bewusst.

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