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Stefan88

Hallo zusammen,

ich hoffe Ihr, die Mitglieder dieses Forums, könnt mir weiterhelfen.

Meine Mutter ist im August letzten Jahres an einem Lungentumor in der rechten Lungenspitze erkrankt. Nach kombinierter Radio- und Chemotherapie wurde der Tumor samt dem Lungenlappen entnommen.

Laut Pathologie konnten in den "Tumorüberresten" keine aktiven Tumorzellen gefunden werden, Lymphknoten waren auch schon immer in Ordnung, also "günstige" Faktoren bezüglich der Prognose.

Im Februar, direkt nach der Reha hatte meine Mama ein leichtes Taubheitsgefühl in der rechten Wange. Nach einem CT und MRT wurde eine Metastase (ca 1,2 cm Durchmesser) im Kleinhirn nähe Thalamus gefunden.

Damals wurde uns von der Neurologin des örtlichen Krankenhauses zwischen Tür und Angel gesagt, dass die Metastase nicht operabel sei.

Die Metastase wurde dann direkt Stereotaktisch in insgesamt 5 Sitzungen bestrahlt.

Dann war erstmal ein halbes Jahr Ruhe.
Vor ca. 4 Wochen kam es dann zu weiteren Symptomen (Taubheit rechte Hand, rechte Fußspitze und die Symptomatik im Gesicht hat sich auch verschlimmert.

So wie es aussah ist die Metastase dann wieder gewachsen.
Sie wurde nun direkt nochmal in 5 Sitzungen Stereotaktisch bestrahlt.

Meine Mama hat ansonsten keinerlei weitere Metastasen, weder im Gehirn noch sonst irgendwo im Körper.

Nun zu meinen eigentlichen Fragen:

Was wenn die Metastase jetzt nochmal anfangen sollte zu wachsen?
Was gibt es für Optionen?
Welche Kliniken sind führend im Neurochirurgischen Bereich (bezüglich Zweitmeinung wg. Operation) ?
Kommt eine Brachytherapie in Frage?

Fragen über Fragen die mich momentan quälen :(
Ich will und KANN nicht akzeptieren, kampflos aufzugeben, sollte die Metastase nochmals wachsen.

Es wäre schön wenn sich jemand aus diesem Forum meinen Fragen annehmen könnte.

Besten Dank und Freundliche Grüße
Stefan

Sonnensommer

Lieber Stefan,
mitzuerleiden, wie die Krebserkrankung eine schlechte Nachricht nach der anderen produziert, ist schwer. Dich ehrt als Sohn, wie Du auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten für Deine Mutter bist.
Die speziellen Fragen über Behandlungsmöglichkeiten sollten am Besten von Experten beantwortet werden. Natürlich habt Ihr, hat Deine Mutter das Recht, eine Zweitmeinung zu hören. Die Region, in der die Metastase liegt, ist vielleicht schwer erreichbar und eine OP würde so viel zerstören, dass die Lebensqualität doch sehr stark eingeschränkt sein könnte. Das wägen Chirurgen ab, oft im Team mit den anderen beteiligten Fachärzten.
Die Krebserkrankung macht immer erforderlich, sich auf ganz andere Verhältnisse einzustellen. Sie bedeutet immer eine Unterbrechung des bisherigen oder sogar ein Abbruch von bisherigen Gewohnheiten und die Einstellung auf neue Lebensumstände. Psychoonkologen sind dafür ausgebildet, alle Fragen und Ängste, die zu diesem Umstellungsprozess gehören, zu begleiten und den Umgang damit zu erleichtern. Vielleicht findest Du, findet Deine Mutter den Weg dorthin? Alle Kliniken, die sich CCC nennen dürfen (Comprehensive Cancer Center) haben auch ein Team von Psychoonkologen.
Bleibt nur der Wunsch, dass Ihr viele gute und damit kraftspendende Zeiten miteinander erlebt, die Fürsorge und Liebe, die Du wohl für Deine Mutter empfindest, wird Ihr die Unterstützung sein, die auch einen Großteil zum guten Umgang mit der Erkrankung beiträgt.
Alles Gute Dir und Deiner Mutter
Sonnensommer

Stefan88

Hallo Sonnensommer,

vielen Dank für deine Nachricht.
Auch, bitte versteh mich nicht falsch, dass nicht das war was ich hören wollte :( Aber trotzdem sehr lieb, vielen vielen Dank dafür!

Also die Entscheidung "nicht operabel" wurde wirklich zwischen Tür und Angel von einer Neurologin getroffen.

Weiß sonst jemand, ob nach 2 mal Bestrahlung noch eine Brachytherapie gemacht werden kann?

Oder in welcher Institution man die besten Neurochirurgen antrifft?

Ich kann, will und werde nicht akzeptieren dass es für eine einzelne Metastase laut den Ärzten im örtlichen Krankenhaus keine Lösung gibt.

Harry Bo

Hallo Stefan,

hier kennen sich die meisten mit primären Hirntumoren und weniger mit Metastasen eines anderen Krebs aus, aber eine Krebsoperation im Hirn ist eben doch wiederum nicht unbedingt anders, nur weil es eine Metastase ist.

Auch die Aussage einer Inoperabilität hat sich hier schon oft als relativ herausgestellt.
Eine Aussage zwischen Tür und Angel eines örtlichen Krankenhauses hört sich da nicht sehr vertrauenserweckend an.

Deshalb würde ich Dir vorschlagen, wähle die Suchfunktion im Linken Menü "Leistungsdaten - NC-Kliniken 2010, schränke die Suche nicht weiter ein, sondern schau Dir nur die dunkelblauen Zeichen an. Das sind meist Unikliniken mit sehr vielen Hirn OPs im Jahr und dementsprechender Erfahrung. Suche von den großen eine in Eurer Nähe aus und mache dort möglichst schnell einen Termin mit Deiner Mutter und den vorhandenen Unterlagen.
Dort werdet Ihr eine seriöse Zweitmeinung bekommen und eventuell eine OP Chance bekommen.

Dafür drücke ich Euch die Daumen. Aber nicht lange warten, sondern morgen ans Telefon und machen. Wenn Du keinen Termin bekommst, nimm die nächste große Klinik etwas weiter weg.

LG Harry

Prof. Mursch

Was wenn die Metastase jetzt nochmal anfangen sollte zu wachsen?Was gibt es für Optionen?

Überprüfen, ob eine OP möglich ist.
Ggf. Chemotherapie ändern.

Welche Kliniken sind führend im Neurochirurgischen Bereich (bezüglich Zweitmeinung wg. Operation) ?
siehe Antwort Hari Bo

Kommt eine Brachytherapie in Frage?
Eher wohl nein.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Stefan88

vielen vielen Dank an alle!

@Prof. Mursch

Darf man fragen wieso eine Brachytherapie nicht in Frage kommt?

Prof. Mursch

Sie können sich gerne an einem Zentrum erkundigen,
aber das wäre die 3. Bestrahlung eines Tumors (und 2 waren nicht effektiv)

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Malati

Hallo Stefan,
mein Mann hat einen ähnlichen Weg nach Plattenepithelcarcinom der Lunge im Jahr 2010 mit Lungenflügel Entfernung rechts, dann Chemo und im Jahr 2012 erstmaliges Auftreten einer Hirnmetastase,die immer wieder nachgewachsen ist und nun bereits 3 x an der gleichen Stelle operiert wurde.
Auch er wurde nach den ersten beiden Op s bestrahlt. Mir wurde vor der 3. OP gesagt,mehr geht nicht,da die Auswirkungen der Bestrahlung dann zu negativ sein würden.
In Heidelberg gibt es noch Spezialisten, die bei inoperablen Tumoren bestrahlen. Aber ob das nun noch geht?
Meinem Mann geht es trotz Einschränkungen durch die letzten Op halbwegs gut.

Wünsche Euch alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft!!!

Marion

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