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Isabell 333

Hallo, ich bin hier neu, heisse Isabell und bei meinem Mann (51) wurde ein hirntumor festgestellt. Nach einem MRT mit Kontrastmittel wurde nun zur genaueren abklärung ein PET-CT gemacht. Zwei Tage später erhielt mein Mann den Anruf des neurochirugen, dass es sich um einen gutartigen tumor handeln würde. Mehr weiss mein Mann nicht (ich glaube mehr wollte er gar nicht wissen).
Natürlich war diese Auskunft sehr erleichternd, jedoch frage ich mich, kann man wirklich nur aufgrund des PET-CTs feststellen, ob ein tumor gutartig ist??? Ich habe immer im kopf, dass evtl. wertvolle Zeit verloren geht, falls es eine Fehldiagnose ist. Muss man da nicht eine gewebeprobe entnehmen, um sicher gehen zu können?
Er hat bis auf ein EEG im November und ein Kontroll-ct im Dezember keine weiteren Untersuchungen.
Ich bin nicht wirklich beruhigt, da der tumor immerhin eine Größe von 3,7 x 1,5 cm hat :-(
Über eine Auskunft würde ich mich sehr freuen!

Lg. Isabell

schulze72

Hallo Isabell,
als meine laienhafte Kurzbeschreibung wird bei PET-CT ein Molekül des Stoffwechsels markiert (z. B. markierter Zucker). Bösartige Zellen haben einen schnelleren Stoffwechsel, nehmen den markierten Zucker also schneller auf als gesunde Zellen. Somit sieht man Bereiche, die einen höheren Stoffwechsel haben schneller in der PET-CT als die gesunden Zellen und unterscheidet so gutartige von bösartigen Tumoren.

LG
Thomas

Tomjog

Liebe Isabaell,

Thomas hat das schon ganz gut erklärt.

Vor zwei Jahren wurde diese Untersuchung bei meiner Frau gemacht.

Ich nehme an das bei Deinem Mann ein FET-PET durchgeführt wurde ?
Bei dieser Art der Untersuchung kann mit einer Wahrscheinlichkeit von
bis zu 90 % feststellen um was es sich für einen Gehirntumor handelt. Außerdem kann man eine genaue Aussage über die Größe und Lage treffen
Meist wird danach dann trotzdem noch eine Biopsie gemacht. Aktive Areale
des Tumor zeigen sich durch sogenannte Hotspots. Tumore ohne
Hotspots (Anreicherung) haben eine günstige Prognose (z.B. Studie Universität Jülich, Prof. Langen).

Wenn die Ärzte sagen das es sich um einen gutartigen Tumor handelt würde ich das auf jeden Fall erst einmal als positiv werten. Ihr könnt Euch auch noch eine Zweitmeinung einholen falls Ihr das möchtet.

Die genaue Bezeichnung des Tumors hat man Euch nicht gesagt ?

Liebe Grüße

Tom

krimi

Hallo Isabell,

die Diagnose Hirntumor bei deinem Mann hat dich zu uns gebracht.
Gern bemühen wir uns auf deine Fragen einzugehen.
Bedenke aber, dass wir als Betroffene, auch wenn wir schon viel mitgemacht haben, nur Laien sind.

Ich füge hier einen Link zu einer Seite des Krebsinformationsdienstes ein, auf der das PET sehr gut erklärt wird.
https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/pet.php

An welcher Stelle des Kopfes sitzt der Tumor? Ist er klar abgegrenzt oder difuse wachsend? Oder ist es ein Tumor der nicht hirneigen ist, sondern verdrängend von den Hirnhäuten aus wächst?

Diese Fragen stellen sich, wenn du schreibst, dass ein EEG für November geplant ist und ein weiteres CT erst im Dezember.

Viele Grüße
krimi

Lilyfee

Hallo Isabell,

hier wurde ja schon vieles gesagt und ich denke auch, dass du beruhigter sein kannst, weil es sich höchstwahrscheinlich um einen gutartigen Tumor handelt. Aber ich würde aber auf jeden Fall eine Biopsie vorschlagen, wenn der Tumor frei zugänglich ist - dann erst weiß man um welchen Tumor es sich handelt.
Bei gutartigen Tumor wartet man in der Regel und beginnt noch keine Behandlung, erst wenn der Tumor wachsen würde.

Liebe Grüße, lilyfee

MZ154

Hallo Isabell,
es gibt Verhaltensmuster eines Tumors, an dem man mit großer Wahrscheinlichkeit erkennen kann, ob dieser gut- oder bösartig ist.
Die Ärzte befassen sich jeden Tag damit und stehen immer im Dialog mit anderen KH und Ärzten.
Selbstverständlich kannst du und dein Mann eine oder mehrere zusätzliche Meinungen dazu einholen, was manchmal auch ratsam ist weil man selber Entscheidungen treffen muss.
Trotzdem muss ich krimi Recht geben, es sind noch einige Fragen offen, die sich hoffentlich in den anstehenden Untersuchungen klären lassen.
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute.
LG Manfred

Prof. Mursch

Natürlich kann ein PET nur Anhaltspunkte geben, die sich dann aber mit allen anderen Informationen zu einem Bild fügen. Tatsächlich gibt es Konstellationen, bei denen wir uns nach FET-PET gegen eine Biopsie entscheiden und weiter kontrollieren (mit MRT), wenn das Risiko der Biopsie höher wäre als das Zuwarten.
Das sollte man aber dem Patienten erklären.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

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