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Thema: Frage zum Hirnhauttumor

Frage zum Hirnhauttumor
nishk
18.10.2018 22:17:30
Hallo Leute,
Ich schreibe hier für ne gute Freundin. Es geht nämlich darum das bei ihr ein Hirnhauttumor festgestellt und operativ alles entfernt werden konnte. Die Größe war wie ein Tennisball. Auf dem MRT mit Kontrastmittel sah man vor der OP rechts einen weißen ''Ball''. Weitere Geschwüre waren nicht gefunden worden. Nun wartet sie noch auf das Ergebnis des Labors.
Ich wollte wissen ob Hirnhauttumoren nicht eigentlich so gut wie immer gutartig sind? Die Ärtztin meinte , dass weiße Tumoren auf dem MRT Bild fast immer gutartig sind. Stimmt das? Könnt ihr das mit Hilfe von eigener Erfahrung bestätigen?
nishk
KaSy
18.10.2018 23:06:35
Hallo, nishk,
Meningeome (Meningen ist die Bezeichnung für die Hirnhäute) sind tatsächlich meist "gutartig".

Sie wachsen in einer Hülle sehr langsam und verdrängen dabei das Gehirn, wodurch sie sehr lange unbemerkt bleiben. Ein Tumor mit der Größe eines Tennisballs ist vermutlich viele Jahre lang gewachsen.

Da sich das Gehirn im knöchernen Schädel befindet, kann ein Tumor dort nicht unbegrenzt wachsen, irgendwann lässt sich das Gehirn nicht mehr zusammenschieben ohne Schäden zu erleiden. Welche das sind, hängt von der Lage im/am Gehirn ab sowie von der Frühzeitigkeit der Entdeckung des Meningeoms.

Hatte Deine Freundin Symptome, wegen derer sie zum MRT überwiesen wurde? In dem Fall könnten auch bei "gutartigen" Tumoren im Gehirn Folgen verbleiben.

Die "Gutartigkeit" bezieht sich nur darauf, dass ein Meningeom nicht mit Krebs gleichzusetzen ist. Im Gehirn ist alles, was dort wächst, gefährlich.

Falls das Meningeom mit der Hülle vollständig entfernt wurde, kann es gut sein, dass sie nach einer längeren Genesungsdauer (Das können Monate sein.) als geheilt gilt.

Dennoch wird sie noch fünf Jahre lang zu ihrer Sicherheit zu MRT-Kontrollen gehen, die mit ihrem Neurochirurgen besprochen werden.

Nach der OP wird sie nicht gleich wieder wie früher sein. Eine OP am Gehirn ist etwas ganz anderes als Operationen woanders. Das muss anders verarbeitet werden.

Dafür braucht sie Dein Verständnis.
Sei für sie da.
KaSy
KaSy
nishk
19.10.2018 12:24:19
Hallo KaSy,
Also meine Freundin hatte keine Kraft mehr im linken Arm und deshalb wegen Verdacht auf ne TIA zum MRT. Wenn ein Tumor egal ob böse oder gut komplett entfernt wird ist man dann geheilt? Also momentan hat sie Kreislaufprobleme und ist wackelig auf den Beinen. Der linke Arm ist stärker geworden als vor der OP.
nishk
SpinEcho
19.10.2018 12:43:04
> Wenn ein Tumor egal ob böse oder gut komplett entfernt wird ist man dann geheilt?

Leider nicht. Denn jeder Arzt hat eine andere Definition von "komplett". Der Chirurg versteht darunter, dass keine sichtbaren Tumorteile hinterlassen wurden. Einzelne Tumorzellen kann der Chirurg nicht sehen und auch nicht entfernen. Aus denen kann sich aber ein Tumorrezidiv bilden.

Der Pathologe würde von einer kompletten Entfernung sprechen, wenn eine ausreichende Schicht gesundes Gewebe mit entfernt wurde, so dass das Risiko, unsichtbare Tumorreste hinterlassen zu haben, sehr gering ist. Nur kann man eine solche Entfernung bei einem Tumor im Zentralnervensystem nicht vornehmen.
SpinEcho
KaSy
19.10.2018 15:07:56
SpinEcho hat völlig recht, deshalb mindestens 5 Jahre MRT-Kontrollen.

Dass Deine Freundin kurz nach der OP noch Kreislaufprobleme hat, ist nach jeder einige Stunden dauernden OP völlig normal und das wird sich in ganz wenigen Tagen geben.
KaSy
KaSy
nishk
19.10.2018 21:36:03
Danke schon mal für die Antworten. Also heute geht ihr es schon viel besser. Und stimmt das wenn der Tumor auf dem MRT Bild weiß ist, dass er ein gutartiger ist? Meningeome sind doch immer gutartig oder? Woran erkennt man, dass es böse ist?
nishk
Lena333
19.10.2018 21:48:35
Hallo nishk

Meningeome sind in den allermeisten Fällen gutartig, und können auch in den allermeisten Fällen schon OHNE OP als solche im MRT von guten Radiologen oder Neurochirurgen erkannt werden.
Deine Freundin ist ja operiert worden, dann wird auch noch eine histolog. Untersuchung gemacht, diese bestätigt dann ENDGÜLTIG die Gutartigkeit ihres Meningeoms, was - wie gesagt- in den allermeisten Fällen so ist.


Dennoch muss sie- wie schon geschrieben- in größeren Abständen noch regelmäßig ins MRT, um zu schauen, ob Rezidive wachsen, (was nicht zu hoffen ist.)

Lena
Lena333
Äpfelchen
20.10.2018 19:17:19
Hallo nishk,
auch, wenn deine Freundin "nur" an einem Meningeom erkrankt ist, handelt es sich um eine schwere Erkrankung. Wenn der pathologische Befund die Aussage "WHO I" aussagt, ist der Tumor gutartig. WHO III ist bereits bösartig. Bitte, klärt das in aller Deutlichkeit mit dem Neurochirurgen.
Der Körper und auch der Geist müssen mit dieser Erkrankung erstmal klar kommen. Das dauert alles seine Zeit. Wichtig sind jetzt eine gute Mischung aus Ruhe und Reha-Maßnahmen.
Auch ich war an einem Meningeom erkrankt, die OP war im Dezember 2017.
Bis heute kann ich nicht gut laufen und habe weitere Einschränkungen, z.B. Erschöpfung. Bis dato bin ich krank geschrieben und brauche und nutze die Zeit, um körperlich wieder einigermaßen fit zu werden.
Bitte, nehmt euch Zeit, habt Geduld, schreibt euch alle Fragen auf und besprecht diese mit den behandelnden Ärzten.
Alles Gute
Äpfelchen
Äpfelchen
nishk
20.10.2018 23:16:20
Hallo nochmal ,
Die Ärzte im KH sind meistens so beschäftigt, dass ich hier immer fragen muss. Ich wollte fragen ob Hirnhautumore immer Meningiome sind oder auch was anderes sein können? Was passiert eigentlich wenn man die 3. Who Stufe der Meningeome hat? Ist man dann nicht trotzdem vollständig geheilt, da der Tumor ganz entfernt wurde?
nishk
KaSy
21.10.2018 01:45:00
Hallo, nishk,
in meiner ersten Antwort hatte ich gleich zu Beginn diese Frage beantwortet, aber gern nochmal.
Die lateinische Bezeichnung für die Hirnhäute ist Meningen. Daraus leitet sich das Wort Meningeom ab. Es bedeutet Hirnhauttumor. (Evtl. kennst Du das Wort Meningitis, das ist der lateinische Begriff für eine Hirnhautentzündung.) Hirnhauttumoren sind also immer Meningeome, weil es dasselbe bedeutet.

Auch die zweite Frage wurde Dir schon beantwortet. Auch wenn ein Meningeom vollständig und mitsamt seiner Hülle entfernt wurde, kann man erst nach vielen Jahren einigermaßen sicher sein, dass es vielleicht nicht wiederkommt. Ein großes Meningeom befindet sich vielleicht gar nicht mehr in dieser Hülle. Die Hülle kann bei der OP verletzt werden. Einzelne Zellen, die der Operateur keinesfalls sehen kann, könnten während der OP ganz selten an andere Stellen geraten, z.B. über das Blut, beim Vernähen der beiden Schnitte (innen und außen) ... Es können sich ohnehin bereits Tumorzellen in den gesund scheinenden Randbereichen befinden.

Das alles und weiteres sind mögliche, aber nicht immer vorkommende Risiken, die regelmäßige MRT-Kontrollen in den folgenden Jahren im Interesse der Sicherheit Deiner Freundin zwingend erforderlich machen, bevor man vom Tumor her von einem vollständigen Nichtwiederauftreten sprechen kann.

Meningeome haben aber je nach ihrer Lage irgendetwas vom Gehirn bereits verdrängt und sind dadurch auffällig geworden.

Bei mir hatte das erste Meningeom die direkt darüber liegenden Hirnhäute und den Knochen befallen und "zerfressen". Die mussten ersetzt werden.

Äofelchen schrieb, dass sie " bis heute nicht gut laufen kann", bei ihr lag das Meningeom am Bewegungszentrum.

Befindet es sich im.Stirnbereich, kann es bereits vor der OP zu Wesensveränderungen gekommen sein oder sie entwickeln sich nach der OP.

Die verringerte Belastbarkeit, raschere Erschöpfung ist eine nicht so seltene Folge nach einer OP am Kopf. Das erfordert sehr viel Geduld, über viele Monate oder sogar mehr.

Besonders psychische Folgen können auftreten, entweder durch die Lage des Tumors oder weil man es nicht schafft, es zu verarbeiten, was da mit der "Schaltzentrale" passiert ist.

Gerade diese letztgenannten Folgen sind für Ärzte schwer nachweisbar, für die Patienten oft schwer einzusehen ("Ich bin doch nicht irre." oder "Ich war doch immer aktiv.") und für Freunde/ Bekannte/Kollegen unvorstellbar ("Du hast doch die OP hinter Dir, dann ist doch alles wieder gut.").


Auch "gutartige" Meningeome können schwere Folgen haben, müssen aber nicht.

Nochmal:
Gutartig bedeutet nur, dass ein Meningeom kein Krebs ist.
Das Meningeom erfordert eine Operation am Gehirn!
Das ist eine sehr schwere Erkrankung und eine sehr komplizierte Operation mit kurzfristigen, etwas längeren heilbaren und evtl. dauerhaften nicht reparablen Folgen!

Das ist bei jedem individuell anders.

WHO III- Meningeome können auch operiert werden, werden aber zusätzlich bestrahlt. Ich selbst lebe seit 1995 mit oder trotz WHO III-Meningeomen nach der Entfernung von 6 Tumoren und der Nachbestrahlung nach drei dieser Operationen.

Das alles klingt hier sehr heftig und ist es auch, aber Du als Freundin hast gefragt, was alles passieren kann.

Deine Freundin als Betroffene weiß, was sie tatsächlich an Folgen hat. Sie wurde vor und nach der OP von den Ärzten aufgeklärt und ihr wurde der weitere Weg genannt.

Mach ihr bitte mit dieser Vielfalt von Möglichkeiten keine Angst. Das trifft nicht alles auf sie zu. Das geht gar nicht.

Sei für sie da, bringe Verständnis für sie auf, aber akzeptiere auch, wenn sie kein Mitleid möchte. Lass sie reden, wenn sie will, lass sie schweigen oder weinen.

Momentan scheinst Du sehr überbesorgt zu sein. Das ist jetzt gut und verständlich.

Wenn sie nach Hause kommt, dann werden es normale kleine Dinge sein, wo Du unaufdringlich helfen kannst.

Dir und besonders Deiner Freundin alles Gute!
KaSy
KaSy
nishk
21.10.2018 22:27:49
Vielen Dank für die informativen Antworten KaSy und Äpfelchen. Meine Fragen wurden so geklärt. Ich bin total unerfahren auf dem Gebiet und wollte deshalb direkt mal nachfragen. Meine Freundin wartet noch auf das Ergebnis der Histologie seit einer Woche. Ist es normal so lange darauf zu warten?
nishk
KaSy
21.10.2018 23:37:11
Je länger die Wartezeit, umso langsamer teilen sich die untersuchten Zellen aus dem Tumor. Eine Woche ist allerdings üblich. Jedenfalls ist es kein schlechtes Zeichen.

Übrigens schlittert nahezu jeder Betroffene und deren Angehörigen/ Freunde völlig unvorbereitet in diese Diagnose. Man redet über alle möglichen Wehwehchen und Krankheiten, aber Hirntumore (und psychische Erkrankungen) sind tabu.

Es ist gut, dass Du Dich informierst.
KaSy
Helmut15
23.10.2018 09:10:43
Danke für die Infos,hab' selbst das ein oder andere nicht gewusst!
Lese mir fast alles durch was ich zu diesem Thema finden kann,denn ich möchte einfach informiert sein!So hab' ich dann auch diesen Artikel hier https://www.universitatsmedizin-goettingen.de/bakterielle-meningitis-hirnhautentzuendung/ gefunden,der meiner Meinung nach wirklich wissenswert und lehrreich ist.Hoffe es kann vielleicht dem ein oder anderen hilfreich sein ,würde mich freuen...

Bei meiner Oma wurde neulich Hirntumor festgestellt,und seit dem bin ich aktiv dabei mich zu informieren um ihr auf irgendeine Weise zu helfen.Sei es auch mit Infos und tröstenden Worten :(

LG
Helmut15
KaSy
23.10.2018 12:01:36
@Helmut15
Ich hatte das Wort Meningitis nur deswegen genannt, weil es sich auch auf die Meningen=Hirnhäute bezieht und den gleichen lateinischen Wortstamm hat. Von Meningitis hat man (als fast Ahnungsloser) eher mal etwas gehört als von Meningeomen.
Allerdings sind Meningeome und Meningitis zwei voneinander unabhängige Krankheiten.
Eine Meningitis führt nicht zu einem Meningeom!
Ein Meningeom ruft keine Meningitis hervor, bestenfalls, wenn bei der OP unsteril gehandelt wird, jedoch wird dagegen während der OP vorsorglich Antibiotika gegeben.

Diesen Weg (Meningitis) musst Du wegen Deiner lieben Oma nicht unbedingt weiter verfolgen.
KaSy
KaSy
nishk
28.10.2018 10:44:35
Hallo ich bin es wieder!
Meine Freundin ist mittlerweile gut zu Hause angekommen. Donnerstag wird die Histologie besprochen. Auf dem OP Bericht steht dass es sich am ehesten um ein Meningeom handelt. Meine Freundin wurde ja auch der Tumor vollständig aus der Hirnhaut entfernt. Kann es trotzdem sein, dass es trotzdem ein anderer Tumor ist der an der Hirnhaut wuchs? Ich dachte immer das alle Hirnhauttumore Meningeome sind.
nishk
Hopeness
28.10.2018 12:27:04
Im Normalfall wird an grossen Kliniken im direkten Anschluss an solch eine OP eine hausinterne Schnell-Biopsie des Tumors und der entnommenen Teile der Dura durchgeführt.
Hieraus ergibt sich bereits ein Ergebnis und eine damit einhergehender histologischer Befund des Tumors. Der endgültige Befund wird jedoch in Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Labor erstellt, dem die meisten Kliniken mit dem eigenen Befund nicht vorgreifen wollen.
So ist es wohl schon vorgekommen, dass der interne Befund nicht dem selben entsprach, wie dem externen Befund und es ist nicht schön, wenn man dem Paptienten eine gute oder schlechte Nachricht überbringt, die ein paar Tage später wieder revidiert werden muss. Daher wird aus Gründen der Professionallität lieber abgewartet bis die Histologie des unabhängigen Labors im Hause ist.

Hätte man im Krankenhaus jedoch etwas anderes als ein Meningeom festgestellt, wäre ihre Freundin sicher noch für weitere Untersuchungen im Krankehaus verblieben.

Metastasen können im übrigen ein ähnliches Erscheinungsbild im MRT aufzeigen, sollten aber aufgrund der Zellstruktur bereits im Schnelltest ausgeschlossen werden können.
Auch Hämangioperizytome ähneln den Meningeomen, sind aber sehr sehr selten.

Letztlich geht es also nur um die Bestätigung des internen Befunds und dem damit einhergehenden WHO Status, welcher die weitere Marschroute der Therapie bestimmt. Also mal keine Sorgen, die sichern sich nur nochmals ab und drücken sich deshalb etwas schwammig aus.
Hopeness
nishk
12.11.2018 07:11:20
Hallo nochmal an alle!
Mittlerweile hat sich meine Freundin gut zu Hause eingelebt und die Diagnose lautet auch WHO 1. Das Problem jetzt ist das meine Freundin immer noch Angst hat sich die Haare zu waschen obwohl das OK von den Ärtzen da ist. Sie denkt, dass die "Kruste" wo die Fäden waren aufplatzen und Flüssigkeit etc rauskommt. Ist diese Angst begründet? Was für Erfahrung habt ihr mit Haarewaschen gemacht?

Lieben Gruß
nishk
KaSy
12.11.2018 09:50:11
Liebe nishk,
wenn Du bei ihr sein kannst, dann hilf ihr beim ersten Waschen der Haare. Ein Babyshampoo ist sehr milde, das könnt Ihr benutzen.

Beim Nasswerden der Narbe und des Schorfs darauf kann dort nichts platzen und Flüssigkeit wird auch nicht herauskommen.

Die OP-Wunden sind innerhalb von 10 Tagen verheilt, man kann auch 14 Tage warten, aber bei ihr ist es ja schon länger her. Die Fäden wurden ja bereits gezogen. Wenn man dabei etwas noch nicht Verheiltes gesehen hätte, wäre es ihr mitgeteilt worden.

Beim Haarewaschen soll sie an der Narbe vorsichtig sein, nur Wasser drüber laufen lassen und zum Abtrocknen nicht rubbeln, sondern nur abtupfen.

Der Schorf wird weicher werden und schon deshalb kann er nicht abplatzen.

Wenn nach und nach der Schorf abgeht, ist das gut. Es gibt unter den Neurochirurgen verschiedene Ansichten. Die einen sagen, der Schorf soll draufbleiben, bis er sich von allein löst. Die anderen sagen, er sollte recht bald abgetragen werden, da sich darunter Keime bilden könnten. Das Waschen der Haare unterstützt das Lösen des Schorfs.

Ich denke, wenn Deine Freundin erst einmal weiß, wie es sich anfühlt, Wasser auf dem Kopf zu haben, dann wird sie bei den nächsten Malen damit mutiger sein.

Auf jeden Fall ist die Feststellung "WHO I-Meningeom" sehr gut! Sie kann sich als geheilt betrachten, bleibt aber zu ihrer Sicherheit noch für mehrere Jahre in der MRT-Kontrolle. Das sollte Euch beiden wieder Kraft, Mut und Glück geben!

KaSy
KaSy
nishk
13.11.2018 15:02:22
Danke für die Informationen! Leider lief das Haare waschen nicht gut sodass ich überlege mit ihr zum Friseur fürs Haarewaschen zu fahren....
Gestern erzählte mir meine Freundin auch noch , dass der Arzt beim Gespräch nach der OP ihr die CT Bilder nach der OP gezeigt wo er meinte das nach(?) der OP eine Blutung auf dem CT Bild sichtbar war und meine Freundin solle sich keine Sorgen machen da die Blutung von alleine in ein Paar Tagen weg gehen soll. Ich dachte Blutungen wären immer was gefährliches?
nishk
Marsupilami
13.11.2018 16:07:47
Willst Du , dass sie die Haare wäscht, oder will sie es?

Wenn sie es möchte: ich habe zu Beginn sitzend in der Badewanne geduscht. Da muss der Kopf nicht geneigt werden, sehr angenehm.

Und jemand Fremdes an meinem Kopf? grrrr , Finger weg!



Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)
Marsupilami
KaSy
13.11.2018 16:52:33
Liebe nishk,
nach einer Operation sind Blutungen nicht unnormal.

Mehrere Betroffene berichten von blauen Flecken und Schwellungen im OP-Bereich, die von außen so wirkten, als hätte man einen Boxkampf erlebt.

Das ist das wenige Blut, das während der OP dort verbleibt, wo operiert wurde. Es wird innerhalb weniger Tage vom umliegenden Gewebe aufgenommen und verteilt und abtransportiert.

Du kennst sicher selbst aus eigener Erfahrung diese "blauen Flecken", wenn man sich irgendwo gestoßen hat und die erst blau, dann grünlich, dann gelblich werden und dann sind sie weg. Damit ist das vergleichbar.

Blutungen sind dann gefährlich, wenn Adern während der OP nicht verschlossen wurden und es nicht bemerkt wurde. Das ist hier aber ausgeschlossen, das hätte auf dem CT ganz anders ausgesehen und der Arzt hätte umgehend eine Notoperation durchführen müssen.

Gefährliche Blutungen können auch durch "geplatzte Adern" entstehen, wenn diese durch "Gerinnsel" verstopft sind. Dagegen wird während und nach der OP durch die Thromboseprophylaxe (tägliche Spritzen in den Bauch und/oder Kompressionsstrümpfe) vorgebeugt.

Diese Verstopfung von Adern im Gehirn bezeichnet man als Schlaganfall,,was Dir sicher bekannt ist. Aber das hat Deine Freundin nicht!

Als mich mein Sohn nach der OP besuchte, fragt er mich wegen meines blauen Auges scherzhaft, mit wem ich denn geboxt hätte. Ich sagte ihm, ich hätte den Boxkampf mit dem Neurochirurgen gewonnen.

Deine Freundin hat auch gewonnen!
KaSy
KaSy
nishk
13.11.2018 17:16:50
Also meine Freundin will die Haare sauber aber das ist nicht so leicht.
Und blauen Fleck habe ich nicht gesehen bzw meine Freundin.
nishk
TumorP
13.11.2018 19:17:56
Meine Frau hatte 2 Tage nach der OP Blutungen, so dass die Sprache lädiert war, Gesicht geschwollen, blau usw.. Sie hat die Haare ca. 14 Tage nach der OP und entfernen der Klammern und Fäden gewaschen. Die dicken Krusten gingen erst später nach weiterem waschen heraus. Wenn es Blutungen gab, ist es wichtig allgemein beim bücken, nach vorn beugen oder pressen, z. B. auf der Toilette "etwas vorsichtig" zu sein. Es sind eben normale verständliche Ängste vorhanden.
TumorP
nishk
28.11.2018 14:34:30
Hallo, ich melde mich noch mal hier.
Heute war meine Freundin bei dem Hausarzt und er hat bei ihr den Schorf 'abgepult' mit einer Pinzette. Dabei ist eine ca 2 cm große hellrote Wunde freigeworden und der Hausarzt meint es läge eine Wundheilungsstörung vor, was nicht gut sei. Infektion bzw Eiter hat er nicht gesehen. Nun hat er Desinfektionsspray raufgemacht mit Verband und will gucken wie es bis Montag mit der Wunde aussieht. Ihre OP ist schon fast 5 Wochen her. Ist es sehr ungewöhlich, dass die Wunde noch nicht geheilt ist? Was kann alles noch auf meine Freundin bezüglich der Wundheilungsstörung zu kommen?

Liebe Grüße
nishk
KaSy
28.11.2018 16:45:33
Hallo, nishk,
ganz ungewöhnlich ist es nicht, dass noch nach 5 Wochen die Wunde nicht vollständig abgeheilt ist, ganz normal aber auch nicht.

Nach meiner 2. Meningeom-OP (1999) wurde wegen einer Wundheilungsstörung etwa 7 Wochen mit der Folgetherapie (Bestrahlung) gewartet. Die Wunde wurde von den Neurochirurgen und Strahlentherapeuten zweimal pro Woche angeschaut und versorgt. Sie heilte ohne intensivere Maßnahmen langsam zu.

Wichtig ist jetzt, dass der Hausarzt sehr regelmäßig auf die Wunde schaut und sie fachgerecht versorgt. Damit hat er bereits begonnen.

Durch die Entfernung des Schorfs ist die Möglichkeit gegeben, dass Luft an die Wunde herankommt. Andererseits ist die Abdeckung mit einem Verband wichtig, um Keime von außen nicht eindringen zu lassen.

Am Montag sollte sie fragen, wie die Wundheilung vorangeht und ob es angebracht ist, die Wunde zu Hause zeitweise offen zu lassen. Das muss der Arzt entscheiden.

(Für den Fall, dass die Wunde auf dem jetzigen Weg nicht gut heilt, gibt es mehrere Möglichkeiten der Wundversorgung von sterilen feuchten oder trockenen Verbänden durch den Hausarzt bis zur Versorgung durch spezielle Wund-Spezialisten, die die Wundversorgung zu Hause anleiten, durchführen und kontrollieren würden. Aber das gilt nur für den nicht erwarteteten Ernstfall.)

KaSy
KaSy
nishk
28.11.2018 20:30:28
Danke für die Antwort und Aufmunterung KaSy,
Ich lese hier ,dass mache sogar ne neue OP machen mussten wegen einer offenen Wunde. Dies hat mir sehr Angst gemacht. Also die Wunde meiner Freundin hat sogar geblutet beim 'aufkratzen' des Schorfs durch den Hausarzt. Kann es sein, dass Liquor oder so was durch das 'Loch' im Kopf kommen kann?
nishk
KaSy
28.11.2018 22:18:10
Liebe nishk,
wenn Liquor aus der Wunde gekommen wäre, hätte das der Hausarzt erkannt und sie nicht nach Hause gelassen!

Dass eine Wunde blutet, wenn man den Schorf entfernt, ist erstmal nichts Schlechtes.

Dass der Hausarzt keinen Eiter und keine Infektion gesehen hat, ist sehr gut.
Hätte er das auch nur vermutet, dann hätte er mindestens sofort Blut abgenommen und es auf die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) testen lassen, die im Falle einer Infektion vermehrt auftreten.
Ich nehme aber an, dass er sie sogar ins Krankenhaus geschickt hätte, weil dort die Ergebnisse der Laboruntersuchungen nicht von den Öffnungszeiten der Hausarztpraxis abhängen, sondern vorgezogen werden und man schnell darauf reagieren kann.

Er hat es im Moment im Griff. Ich bin mir sicher, er würde sie nicht 5 Tage lang bis Montag zu Hause lassen, wenn er eine dramatische Entwicklung erwarten würde.

Es ist gut, dass Du Dir Sorgen machst und hier fragst!
KaSy
KaSy
nishk
29.11.2018 10:32:49
Hallo KaSy,
Blut hatte er nicht abgenommen aber laut meiner Freundin war er sehr geschockt als er das nicht zugeschlossene Loch im Kopf sah. Meine Freundin hatte auch sehr dolle Schmerzen beim Aufkratzen. Ich mache mir sehr viel Angst...
nishk
KaSy
29.11.2018 19:49:53
Na eben - er hat kein Blut abgenommen, also machst Du Dir zu viele Sorgen, da keine Infektion auch nur vermutet wird.
KaSy
nishk
03.12.2018 11:52:29
So heute war sie beim Hausarzt und alles ist gut verheilt außer das kleine Löchlein. Der Arzt meinte dass es vielleicht daran liegt dass Haare durchpieksen und die Wunde nicht heilt. So langsam mache ich mir sehr dolle Sorgen. Am Freitag wird entschieden was nun gemacht werden soll ...
nishk
KaSy
03.12.2018 20:17:08
Hallo, nishk

Ich frage einfach mal: Ist das "kleine Löchlein" immer noch 2 cm groß?
(Dann würde ich es nicht als "kleines" Löchlein bezeichnen.)
Vielleicht ist es ja schon etwas kleiner geworden?

So ganz verstehe ich auch nicht, wie in einer offenen Wunde "Haare durchpieksen" können, wachsen denn dort welche?

Die Wartezeit von vier Tagen zeugt aber auch davon, dass der Hausarzt voller Hoffnung ist.

Versuche, einigermaßen ruhig zu bleiben.
KaSy
KaSy
nishk
03.12.2018 21:48:27
Es ist geschrumpft aber immer noch vorhanden und ''fleischig''. Beim draufdrücken kommt etwas helles Blut heraus laut Hausarzt kein Hirnwasser etc. Genau durch die Wunde wachsen kleine Härchen die laut Hausarzt der Grund für die Wundstörung sein sollen. KaSy hast du vielleicht eine Idee was bei nicht heilenden Wunden über 6 Wochen im Krankenhaus so gemacht wird?
nishk
Prof. Mursch
03.12.2018 22:27:52
Das kann man nicht aus der Ferne beurteilen.

Es gibt da jede Möglichkeit, von der Vereiterung bis zu einer harmlosen Hautproblematik. Es sollte aber ein Neurochirurg draufsehen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
nishk
05.12.2018 21:09:47
Guten Abend,
meine Freundin war heute in der Neurochirurgie und es liegt keine Infektion bzw Vereiterung vor. Der Arzt meinte sie soll da bisschen Luft dran lassen damit es schneller abheilt und Freitag wird nochmal kontrolliert. Jetzt bin ich schon etwas erleichterter.
nishk
nishk
17.12.2018 13:32:25
Hallo nochmal an alle hier,
Meine Freundin war dann am 7.12.18 wieder in der Klinik und nach gründlicher Untersuchung meinte der Neurochirurg dass das mal vorkommen kann und kein Grund zur Sorge sei und der Hausarzt einfach die Wunde kontrollieren und säubern soll. Nun war meine Freundin heute wieder zum Pflasterwechsel bei dem Hausarzt und der hat wieder den Schorf abgepult und die die 1mm Stelle ( Größe laut Unibericht) ist immer noch 'feucht'. Ihr Hausarzt war sehr besorgt da die OP ja schon über 2 Monate her sei deshalb hat er wieder ne Überweisung für die Klinik ausgestellt. Die 2 Neurochirurgen in der Klinik waren total gelassen und meinten es kommt vor , dass die Wunde Monate braucht um zu schließen als meine Freundin vor zehn Tagen dort war. Laut dem Hausarzt aber keine normale Situation. Nun mache ich mir Gedanken, da die Neurochirurgen die sowas ja täglich sehen total gelassen sind aber der Hausarzt besorgt, obwohl kein Eiter etc zu sehen war.
nishk
KaSy
17.12.2018 22:47:30
Hallo, nishk,

Bei Deiner Freundin ist die noch nicht verheilte Wunde schon sehr viel kleiner geworden. Das sollte sie und Dich optimistisch stimmen.

Ich finde es gut, dass sich der Hausarzt absichert und die Neurochirurgen regelmäßig einbezieht. Der Erfolg gibt ihm Recht. Dis Wunde wird zuheilen.

Oft heilen Wunden rascher zu und bleiben nicht so lange feucht. Deswegen fand es der Hausarzt nicht normal und hat durch die Einbeziehung der Operateure jedes Risiko ausschließen wollen. Das ist ihm gelungen.
KaSy
KaSy
der Meister
18.12.2018 12:00:40
Hallo,
auch mich hatte es getroffen, die Wunden brauch schon seine Zeit, bis alles verheilt ist. Und die seelischen Wunden brauchen da noch länger.


Gruß Klaus
der Meister
nishk
18.12.2018 23:08:52
Hallo Klaus,
wie lange hat es bei dir gedauert bis die Wunde sich schloss? Welche Maßnahmen wurden eingeleitet?
nishk
der Meister
19.12.2018 06:29:14
Guten Morgen nishk,
ich glaube nach 5 -6 Wochen (vielleicht waren es auch 8 Wochen bin mir nicht sicher), dann war die Narbe geschlossen, als Maßnahme wurde nur ein Pflaster als Schutz darüber geklebt (ich schaute aus wie ein Zombie).
Heute sind zum Teil Haare drüber gewachsen, aber wenn ich mit der Hand rüberfahre, kann ich noch genau fühlen wo der Schnitt war.
Da ist jetzt eine leichte Furche, die Wunde selbst ist gut verwachsen und kaum noch zuerkennen und vor allem, heute gesehen, das kleinste Problem.

Gruß Klaus
der Meister
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