Liebe Rübe69,
es tut mir sehr Leid für Deine Mama, dass sie therapiert wird, obwohl sie sich zu ihrem Willen scheinbar nicht klar äußern kann.
Ich selbst wurde mehrmals bestrahlt ( je 30 x 2 Gy).
Von der Bestrahlung selbst merkt Deine Mama gar nichts,. Sie dauert auch nur wenige Sekunden. Falls es mehrere Gebiete gibt, die zu bestrahlen sind, werden mehrere Einstellungen erforderlich. Das dauert dann insgesamt länger, bis zu 20 min vielleicht (von der Lagerung auf dem Bestrahlungstisch bis zur Rückverlagerung in ihr Bett). Aber währenddessen hat Deine Mama keine Schmerzen durch die Bestrahlung.
Ich nehme an, dass sie stationär untergebracht ist und mit dem Bett zur Bestrahlung gefahren wird. (So erlebte ich das bei anderen Patienten.) Sie wartet im Bett (auf dem Flur, aber nicht in der Öffentlichkeit), bis sie zum Beschleuniger gefahren wird. Dort hilft man ihr bei der korrekten Lagerung, beobachtet sie ständig während der eigentlichen Bestrahlung aus einem Nebenraum mit Fenster oder Kamera, hilft dann wieder bei der Umlagerung vom Tisch in das Bett.
Ich hatte mit dem Liegen auf dem Bestrahlungstisch mitunter Probleme, wodurch ich unangenehme Gefühle in den Händen, Armen hatte, auch mal Hustenreiz, was mich störte. Aber ich hatte die Möglichkeit, es per Handzeichen dem Bestrahlungsteam mitzuteilen und sie reagierten entsprechend.
Diese Möglichkeit hat Deine Mama vermutlich nicht.
Die Beobachtung während der Bestrahlung ist insofern eingeschränkt, dass ihr Gesicht wegen der Maske nicht sichtbar ist, wodurch eventueller Schmerz von außen nicht wahrgenommen werden kann.
Kannst Du mit den Ärzten bzw. besser mit den Assistentinnen am Beschleuniger sprechen, wie der Gesamtablauf ist, wann und wie Deine Mama sowieso unterstützt wird und ob das Team reagiert, wenn sie bei Deiner Mama irgendein ungutes Gefühl erkennen?
Auf jeden Fall erzeugt die Bestrahlung unmittelbar keine Schmerzen und ich habe es stets so erlebt, dass sich das Team sehr fürsorglich um die Patienten gekümmert hat.
Spätere Folgen der Bestrahlung sollten auf der Station erkannt werden. Es ist dann möglich, mit Cortison gegenzusteuern. Welche Folgen das in welchen Zeiträumen sein können, hängt vom Bestrahlungsgebiet ab. Danach kannst Du die Ärzte befragen, auch danach, was sie dagegen tun werden.
Eine Reaktion, die ich immer hatte (und von der viele Betroffene berichten), ist die Müdigkeit. Für Deine Mama ist das eigentlich ganz gut, weil sie dann mehr schläft.
Das Ziel der Bestrahlung ist ein Stoppen des Tumorwachstums.
Für mich würde sich die Frage stellen, ob die etwas eingeschränkte Lebensqualität während dieser 6 Wochen mit der Hoffnung einhergeht, dass es Deiner Mama später, also nach zwei oder mehr Monaten besser gehen wird. Das bleibt nach der bereits begonnenen Bestrahlung aber vermutlich eine fiktive Frage, denn ohne einen deutlichen medizinischen Grund wird die Bestrahlung vermutlich nicht abgebrochen.
Die Ärzte müssen ihre Gründe gehabt haben, die Bestrahlung durchzuführen. Sie haben das in einer Tumorkonferenz entschieden. Diese Gründe kannst Du Dir nennen lassen, falls Du möchtest.
Ich denke, dass die Ärzte wirklich auf eine Besserung des Zustandes hoffen und daran solltest Du Dich für Deine Mama auch festhalten.
Ich wünsche Deiner Mama das Allerbeste und Dir genügend InformationenKaSy die Sorgen ein wenig verständlicher zu machen.
KaSy