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Thema: Fragen zum anaplastischen Oligodendrogliom

Fragen zum anaplastischen Oligodendrogliom
Souplex
06.08.2021 16:44:00
Hallo,
bei meiner Frau wurde ein Anaplastischen Oligodendrogliome Grad 3 in einer OP zu 90% entfernt.
Ist ein Anaplastischen Oligodendrogliome Grad 3 schnell wachsend oder langsam?
Was ist der Unterschied zu Grad 2?

Sie hatte vor und nach der OP keine Einschränkungen oder Probleme.

Wenn jetzt die Chemo und Bestrahlung gut ansprechen. Was ist die große Gefahr von dem Ding?
Wenn es in ein paar Jahren wieder wächst, kann man eventuell wieder operieren und Nachbehandlung machen. Oder geht dies nicht so oft? OP geht nur wenn man an der Stelle operieren kann.
Souplex
Tusnelda64
08.08.2021 09:01:41
Hallo Souplex,

im September 2019 wurde bei mir im MRT nach einer ca. zweistündigen Aphasie ein Tumor entdeckt, der sich nach der OP als Anaplastisches Oligodendrogliom WHO Grad 3 erwies. Die Histologie ergab dann:
- IDH-mutiert
- 1p-/19q kodeletiert
- MGMT-Promotor: methyliert.

Nach Aussage meiner Ärzte sind es besonders diese histologischen Befunde, die über die weitere Prognose Aussagen treffen lassen. Oligodendrogliome sind langsam wachsende Tumore. Leider sind die Grad 3 Tumore eindeutig bösartiger als Tumore vom WHO Grad 2.

Die Gefahr besteht im Auftreten eines Rezidivs. Dieses kann, je nach Lokalität, auch mehrmals operiert werden. Bestrahlt werden darf jedoch an derselben Stelle meines Wissens nach nicht nochmal. Chemotherapie ist dann aber wieder möglich, allerdings nur solange die Blutwerte dies zulassen. Es gibt hier im Forum mehrere Patienten, mich eingeschlossen, bei denen die geplante Anzahl von 6 Zyklen PC-Chemotherapie nicht zu Ende gebracht werden konnte.

Deiner Frau und Dir wünsche ich alles Gute für die weiteren Behandlungen.

Beste Grüße
Tusnelda
Tusnelda64
Georg87
08.08.2021 11:05:42
Hallo Souplex,

Achte nicht auf Statistiken von den Tumorart deine Frau und hörbauf Ärzte und holl dir ggf. 2te Meinung ein!

Verlauf von Deine Frau ist sowieso nicht üblich wie bei vielen anderen hier mit diesen Tumor! Hast selber geschrieben, dass Sie mit dem Tumor bereits 20 Jahre gelebt hat ohne Symptome und ohne Wachstum! Es war gut möglich, das Tumor hattevund hat auch nicht vor zu wachsen. KM Aufnahme ist nicht ein Wachstum Zeichen!
Georg87
Sandra1978
11.08.2021 08:56:47
Hallo Souplex,

ich habe genau dieselben Ängste. Erstmalig trat nach einem epileptischen Anfall 2008 die Diagnose Oli WHO II auf. Dann ruck zuck OP und dann wurde nichts weiter gemacht. wait & see. So sagt man ja so schön. Warum auch immer. Ich stand damals mit 29 wieder wie ein Kleinkind da. Fassungslos und ängstlich. Stellte kaum Fragen.
Letztes Jahr dann nach 12 Jahren Ruhe dann ein Rezidiv. Ich war jährlich zur Kontrolle in der MHH Hannover. Ich fiel aus allen Wolken. Nach der 6 stündigen OP hieß es erst wieder WHO II, dann korrigierte der Pathologe seinen Befund: WHO III. Also nach der Bestrahlung, 30 Sitzungen á 54GY folgte die PCV Chemo. (Start April 2021). Ich befinde mich am Ende des 2. Zyklus.
Wenn es einmal zu einem Rezidiv gekommen ist, ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Tumore doch recht groß oder?
Gruß
Sandra
Sandra1978
Sandra1978
18.08.2021 12:57:50
Hallo Tusnelda64,

wie ist bei jetzt der Stand wenn ich fragen darf? Regelmäßige Kontrollen (MRT) in welchen Abständen? Aktuell hast du kein Rezidiv?

Da du auch Oli Grad 3 hast bin ich besonders interessiert...

Gruß
Sandra
Sandra1978
heike1509
01.09.2021 08:45:11
Hallo Souplex, auch ich habe ein Oli III. Bei mir wurde es vor 11 Jahren festgestellt. Habe dann eine PC Chemotherapie bekommen. Vor 3 Jahren hatte ich ein Rezidiv. Daraufhin wurde wieder eine Chemo gemacht und jetzt ist alles ruhig. Mein MRT vor 2 Wochen war unverändert. Auch ich würde nicht so sehr auf die Statistiken achten. Ich hatte überhaupt keine OP und auch keine Bestrahlung. Mir geht es zur Zeit wirklich sehr gut.
LG Heike
heike1509
Tusnelda64
01.09.2021 14:04:48
Hallo Souplex,

entschuldige, dass ich erst jetzt antworte.

Mir geht es inzwischen wieder recht gut. Seit einer Wiedereingliederung im Oktober und November 2020 arbeite ich wieder voll. Zum Glück aber derzeit an 4 von 5 Tagen im HomeOffice.

Leider hatte ich im Mai 2021 nochmal eine kleine Sprachstörung, die dann als epileptischer Anfall gewertet wurde. Nun nehme ich 2 mal täglich 750 mg Levetiracepam und darf für ein Jahr kein Fahrzeug führen. Da freut es mich besonders, in einer großen Stadt mit gutem ÖPNV zu leben.

Ansonsten gehe ich aller 3 Monate zur MRT-Kontrolle - bisher ohne Auffälligkeiten.

Beste Grüße
Tusnelda
Tusnelda64
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