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Bonniwonni

Hallo zusammen,
seit einigen Monaten lese ich hier schon mit ohne selbst viel zu schreiben, da ich noch keine Erfahrungen mit OP oder anderen Therapien habe. In 11 Tagen habe ich die erste jährliche Verlaufskontrolle meines Falxmeningeoms und ich werde langsam nervös. Ich bin 47 Jahre und mein Meningeom hatte zuletzt eine Größe von 1,6 cm. Das erscheint zwar klein, ist jedoch in meinem Kopf und macht mich dennoch ein wenig ängstlich. Objektiv gesehen weiß ich zwar dass mir das Meningeom bei der Größe nichts ausmacht, trotzdem muss ich bei vielen körperlichen Zipperlein daran denken. Kopfschmerzen habe ich schon immer - auf einmal mit anderen Hintergedanken. Wenn ich morgens aufstehe, brauchen meine Augen erst eine halbe bis dreiviertel Stunde zum wach werden, damit ich meine Nachrichten auf dem Handy lesen kann, ohne dass sie verschwimmen. Normalerweise würde ich lachen und sagen : das Alter hat nix schönes - aber jetzt kommen dabei andere Gedanken hoch. Meine Überlegungen gehen dahin mich auch dann operieren zu lassen, wenn das Meningeom nicht gewachsen ist, weil es meine Gedanken im Alltag einfach zu oft lenkt und ich daran denken muss was ist wenn ich 60 oder älter bin und mein Meningeom viel größer als jetzt. Dann wäre eine OP viel schwieriger. Ich habe hier im Forum viel gelesen über 3 monatiges Fahrverbot nach der OP, AHB, Gefahr von Anfällen etc. Das lässt mich ein wenig vor einer OP zurückschrecken. Außerdem konnte ich mich bislang immer gut vor Krankenhausaufenthalten drücken, weil ich davor einfach Angst habe. Als eingefleische Vegetarierin kann ich absolut kein Blut und keine Wunden sehen - da geh ich um.
Wie seid ihr mit euren Ängsten umgegangen? Was hat euch geholfen und war vielleicht bei und nach der OP alles gar nicht so schlimm wie vermutet?
LG
Bonniwonni

susa144

Hallo Bonniwonni :-)
Ich denke diese Ängste hat oder hatte jeder der damit zu tun hat. Das mal vorab. Ich wurde im Januar operiert und war heilfroh das dieses "DING" das da in meinem Kopf saß endlich rauskam. Insofern hat das die Angst überwogen. Außerdem hatte ich orab sehr gute Aufklärungsgespräche mit einfühlsamen Neurochirugen die meine Ängste ernst nahmen. Meine Meiningeom wurde erfolgreich und ganz entfernt. Ich hatte nach der Op so gut wie keine Schmerzen und hab mich recht schnell wieder fit gefühlt. Ich muss allerdings auch sagen, das es nach 2 1/2 Monaten nochmal auf den Op Tisch ging, da ich eine Staphylokokken Infektion bekam, die heftig gewütet hatte. Das war vor 3 Monaten und seit 1Woche arbeite ich wieder in Vollzeit.
Wichtig ist das du dich nicht von deinen Ängsten beherrschen lässt und zumindest versuchst, positiv zu denken. Kopf hoch, wenn der Hals auch dreckig ist :-). Liebe Grüße Susanne

Locke62

Hallo Bonniwonni, ich denke, es ist normal, wenn jemand vor so einem Eingriff Angst hat, denn es ist immerhin ein Eingriff in die "Schaltzentrale" des Körpers. Auch ich habe Angst, denn auch an mir geht leider der Kelch nicht vorbei und ich werde in der nächsten Zeit ein zweites mal am Kopf operiert, da sich bei mir ein Rezidiv gebildet hat, das unbedingt entfernt werden muss sagt der Neurochirurg. Den genauen Termin bekomme ich noch und ich hoffe und bete, dass auch diese Op so gut verläuft wie die erste, denn da ging es mir hinterher sehr gut und ich hatte keine Schmerzen und auch keine Nebenwirkungen. Aber abwarten, eine Op ist nicht wie wie andere. Trotzdem lasse ich mich nicht unterkriegen und denke positiv! Dir wünsche ich viel Kraft und Energie, du bist nicht allein, also alles gute und liebe Grüße locke 62

KaSy

Liebe Bonniwonni,
Du hast mit Recht Angst für einer Operation am Kopf.
Die anderen Ängste - Krankenhaus, Blut, Wunden, Autofahrverbot, AHB, evtl. Epilepsie, Kopfschmerzen, Augenproblem, usw. - sind weit weniger begründet. Aber Dich beherrschen diese Ängste so, dass Du Dich womöglich eher zu einer Operation entschließen würdest als es die Neurochirurgen empfehlen.
Wenn das Meningeom tatsächlich irgendwann so gewachsen ist, dass es Schäden verursachen könnte, werden Dir die Neurochirurgen rechtzeitig zu Operation raten bevor Schäden entstehen können!
Du darfst also noch warten.
Aber nicht jeder hält dieses entsetzliche Warten mit dieser vermeintlichen "Zeitbombe" im Kopf aus.
Deswegen würde ich Dir dringend raten, einerseits die scheinbar mit dem Meningeom zusammenhängenden "Zipperlein" mit dem Hausarzt zu besprechen und Dich unbedingt zu einem Psychotherapeuten überweisen zu lassen (oder Psychoonkologen oder Krebshilfe ...), die Dir helfen, Deine Ängste in vernünftige Bahnen zurückzuholen.
KaSy

Bonniwonni

Vielen Dank für eure aufbauenenden Worte. Meine Ängste sind erst jetzt so kurz vor der Verlaufskontrolle so groß geworden. Falls sie nach der Kontrolle so groß bleiben, werde ich mir warscheinlich eine therapeutische Hilfe suchen. Außerdem werde ich mir mal einen Termin beim Augenarzt geben lassen.
Zusätzlich werde ich meine Gedanken mit meinem behandelnden Professor besprechen. Bei der letzten Untersuchung klärte er mich zwar darüber auf, dass das Meningeom jetzt keine negativen Auswirkungen hat, aber wachsen könne und ich dann womöglich älter bin und eine OP nicht mehr so einfach. Letztendlich überließ er die Entscheidung mir, was ich auch sehr gut finde.
Bonniwonni

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