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Thema: Frontalhirnsyndrom Monate nach OP

Frontalhirnsyndrom Monate nach OP
Malati
18.07.2013 20:33:54
Ihr Lieben,
ich habe schon länger nicht mehr geschrieben,wie es meinem Mann geht.Er ist ja nach der Op am 5.4. und nach der Reha hier zu Hause in eine schwere Depression gefallen und nach Suizid Versuch in die Psychiatrie gekommen am 8.6.
Dort hat man nach Auf und Ab nun endlich die Medikation richtig eingestellt.
Nun werden ambulante Hilfen auf den Weg gebracht,damit er bald heim kann und ich auch weiter arbeiten kann(5Std.am Tag weg).
Leider ist er seit dem Aufenthalt dort immer wieder oft sehr realitätsfern,phantasiert,redet wirr,hat keinerlei Zeitgefühl,beisst sich an einzelnen unerfüllbaren Wünschen fest.Es ist oft schlimm mit anzusehen, wie schwer ihm alles fällt,weil er einiges geistig einfach nicht mehr leisten kann.
Hat jemand von Euch so lange Zeit nach der OP erst solche Schäden festgestellt?
Habe es erst für Psychopharmaka Nebenwirkungen gehalten, aber die Ärtze gehen von einen Frontalhirnsydrom aus.
Unser Leben wird sich dadurch verändern.Ich muss sehr auf ihn aufpassen,wenn er zurück ist und ihn sicher oft bevormunden. Wie kann ich das am geschicktesten anstellen,ohne dass er sich schlecht fühlt?
Was habt Ihr für ambulante Hilfen,um durch den Tag zu kommen?

Ich wünschte,dass wäre uns und ihm erspart geblieben.

Danke für alle Antworten...
Ganz liebe GRÜSSE

Marion
Malati
mona
18.07.2013 20:51:36
Hallo Malati,
es müssen erst mal die Medikamente helfen vielleicht wird es besser.
Mit Ambulanter hilfe kenn ich mich nicht aus,es gibt auch private assistentin die vieles übernehmen auch pflege usw.Hoffe du hast die Kraft und auf alle fälle drück ich dich gedanklich.Lg mona
mona
Malati
18.07.2013 20:57:47
Liebe Mona,
diese private Assistentin von der Du schreibst, läuft sicher nicht über die Krankenkasse.
Lässt sich das bezahlen und woher sind die?
Danke für Deine Antwort
lG

Marion
Malati
schorsch
19.07.2013 11:26:52
Hallo Malati, Dein Beitrag hat mich sehr berührt und macht deutlich, in welcher Situation du steckst. - Ich möchte Dir folgende Hinweise geben. Es wäre zu prüfen, ob Pflege notwendig ist. Viele Bundesländer und Großstädte bieten dazu Beratung an. Für NRW gibt es die Landesstelle "Pflegende Angehörige" mit Sitz in Münster. Dort werden die wichtigsten Fragen zur häuslichen Pflege z.B. Pflegestufe, Finanzierung, etc. beantwortet. Du kannst die Seite im Internet aufrufen und schauen, ob es Ähnliches in Deiner Nähe gibt. Ansonsten bieten auch Krebsberatungsstellen fachkompetente und individuelle Beratung an. - Psychopharmaka die gegeben werden, damit Dein Mann Entlastung erfährt, brauchen oft einige Wochen Zeit um den notwendigen Spiegel aufzubauen. Ich würde zu dem Punkt nochmal Rücksprache mit den Ärzten halten. In Bezug auf Veränderungen im Hinblick Frontalhirnsyndrom kann ich die Auswirkungen nur vermuten und auch da ist Rücksprache mit den Ärzten weiter notwendig. - Zur Begleitung von Angehörigen bieten einige KH in Deutschland neben der Begleitung der Patienten auch psychologische Begleitung von Angehörigen an. Ich würde mich in der Klinik erkundigen bzw. auch nach Hilfsangeboten vor Ort fragen, falls Du sie annehmen möchtest. Mein Partner wurde in einer schwierigen Zeit sehr gut in meiner Klinik ambulant psychologisch begleitet. Liebe Grüße und alles Gute!!!
schorsch
gramyo
19.07.2013 11:59:45
Liebe Marion,

eine gedankliche Umarmung von mir und auch noch eine, vielleicht , Möglichkeit.
Die AWO und ich denke alle großen caritativen Einrichtungen , haben auch häufiger Begegnungsstätten, die über Stunden Menschen betreuen . Im Wohnort meines Vaters wurden dort Menschen, die eine Begleitung durch den Tag benötigten , sehr schön über z.T. den ganzen Tag , betreut.. Es waren durchaus nicht nur ältere Menschen. Das ist mir noch so dazu eingefallen.

Ganz liebe Grüße und eine schöne Ferienzeit, soweit für dich möglich, für dich und deine Kinder. Schreibe hier immer, wenn du Rat und Hilfe brauchst.

Wir schicken euch Kraft und Ruhe , die Sonne ist ja eh da
Gramyo und ihr Mann in ihrem Herzen
gramyo
Tessa
19.07.2013 19:22:51
Hallo Malati,

fühl dich gedrückt...eine schwere Zeit die du nun bewältigst, aber allein schafft man das wirklich nicht.

Hat dein Mann eine Pflegestufe mittlerweile erhalten? Ich weiss das es bei der Pflegestufe 3 noch durchaus 200,00€ im Monat dazu geben kann für eine Betreuung zu Hause die dann über den Pflegedienst gestellt wird, müssen auch eine besondere Zusatzausbildung dann haben sonst dürfen sie das nicht betreuen.
Über die Verhinderungpflege die dann zusteht,kannst du auch Stundenweise in Anspruch nehmen,d.h. du kannst auch Freunde. Familie usw. mit einbinden und kannst Ihnen dann per Vertrag Geld geben die du dann mit der Kasse abrechnest...ruf doch mal die zuständige Pflegekasse= Krankenkasse an,die beraten dich dann entsprechend.
Vielleicht hilft dir dieser Gedankengang ja weiter.
Als es meinem Mann so sehr schlecht ging,also jeder erwartete sein Weggang von diesem Planeten, hatte ich 3x tägl. den Pflegedienst mit hier zu Haus....
Ich wünsche dir wirklich Alles Gute und enorme Kräfte
Tessa
Tessa
Malati
19.07.2013 20:35:24
Lieber Schorch,danke für den Tipp mit der Landesstelle,werde ich gleich mal suchen..davon wusste ich noch nichts.
Liebe Gramyo,auc hier gibt es sogar 2 Art Tageskliniken,das wäre durchaus eine Option,wenn die ambulante Hilfe nicht ausreicht.
Liebe Tessa, auch von der Verhinderungspflege wusste ich noch nichts,und werde mich mal schlau lesen .

Danke Euch dreien!!
GglG,
Marion
Malati
Felsquellwasser
20.07.2013 15:31:56
liebeMalati
du hast soviele Tipps bekommen ,
ich hoffe sehr dass dein Mann profitieren kann.
schreibe uns was dabei herauskommt.
Dir mal Zeit für dich nehmen ,trotz allem,
woher soll die Kraft kommen ,
sicher ist es sehr schwer, was du ,
vor aber allem dein Mann durchmacht.
die ganze Familie ist involviert
herzlich
100wasser
Felsquellwasser
gloortje
20.07.2013 21:10:57
Liebe Malati,
mein Mann hat über die Pflegeversicherung einen Pflegedienst, der morgens zum waschen und anziehen kommt und eine hauswirtschaftliche Versorgung die 2 mal wöchentlich für zwei Stunden kommt. Dann hat er 2 mal vormittags Physiotherapie und Ergotherapie. Alle haben einen Schlüßel und können so selbständig ins Haus. Damit hatte er jeden Tag Termine und war er nie lange alleine, wenn ich gearbeitet habe. Leider ist er jetzt bettlegerig. Ab nächste Woche bekommen wir ein mal wöchentlich eine Verhinderungspflege für 4 Stunden, diese kommen von einer Social Station, weil unser Pflegedienst dieses nicht anbietet. Im moment arbeite ich nicht.

Bevormunden war auch bei uns ein Problem. Er konnte die komplexität der Probleme, die ein große Familie und eigene Firma nun mal hervorrufen nicht mehr bewältigen. Seine Reaktion schwankte zwischen Trauer und Ärger. Wir wurden alle nicht glücklich dabei. Letztendlich habe ich immer entschieden, ob wir es besprechen oder ob ich ihm das Ergebnis erzähle.
Damit sind wir alle gut gefahren. Leider habe ich während dem Krankheitsverlauf meinen Gesprächspartner teilweise verloren.

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen
LG Gloortje
gloortje
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