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Thema: Fühle mich nach OP, Strahlen und lfd.Chemo einfach nicht besser!

Fühle mich nach OP, Strahlen und lfd.Chemo einfach nicht besser!
Caro2018
29.12.2018 14:34:01
Hallo,

ich wurde in 08-2018 operiert und danach ging es mir ganz gut.. Die ersten 3 Wochen Strahlen waren ok, aber danach die 3 Wochen ging es mir psychisch immer schlechter. Ich habe in 11-2018 meinen 1. Zyklus PC begonnen und ausser der Übelkeit war alles ok.
Ich fühle mich irgendwie wie ein Taugenichts. Ich vergesse oft Dinge (hatte ich vorher nicht), ich schlafe jede Nacht schlecht und wache ständig auf. Ich fühle mich so mies und muss oft weinen. Ich denke dann auch an schlechte Dinge (welche ich nicht tun würde).
Ich suche den Sinn des Lebens, aber ich finde ihn nicht. Ich kann mir derzeit gar nicht vorstellen wieder zu arbeiten (das depremiert micht, weil ich vorher nichts anderes kannte).
Ich habe es nun mal spät abens mit dem Auto fahren versucht, aber ich hab eine schlechte Auffassungsgabe und ich weiß nicht ob es je wieder besser wird. Auch diese Abhängigkeit... zum Arzt gebracht werden..
Ich weine viel und ich fühle mich meinem Mann gegenüber so schlecht, da ich ihn mit der gesamten Situation einfach echt stresse. Ich habe kein Hobby und ich wüsste auch nichts, was mir Spaß machen könnte.

Nach der OP war ich voller Hoffnung, aber jetzt ist da nichts mehr übrig geblieben.
Caro2018
Florentine
29.12.2018 16:04:01
Hallo Caro, ich denke du hast eine riesengroße Belastung im Augenblick. Du hast schon so viel durchgehalten und das kostet Kraft. Gönne dir Ruhe und viel frische Luft. Hast du Kinder? Eine sinnvolle Beschäftigung wäre bestimmt hilfreich. Rede mit deinem Mann, erkläre ihm was du fühlst auch das negative.sprich mit deinem Arzt darüber, es gibt Medikamente die stimmungsaufhellend wirken und dir helfen können.lg
Florentine
Tulip
30.12.2018 00:24:13
Da ist eine Menge zu verarbeiten und die Therapien mögen das ihrige zu veränderter Stimmung beitragen.
Wenn es etwas für Dich ist grundsätzlich, gibt es auch die Möglichkeiten zu einem Psychookologe zu gehen, der auffängt. Wenn es passt.
Es kann aber auch von selbst wieder anders werden mit der Zeit. Auch schon erlebt.
Bleib im Gespräch mit Deinem Mann. Das hilft sicher Euch beiden.
Tulip
mannimagret
05.01.2019 20:01:05
Hallo Caro 2018
Mir ging es auch so ähnlich. Wurde März 2015 zum ersten Mal Operiert ,Diagnose der Patelogie oligodendrogliom Grad 2,soweit war alles gut bis er November 2017 wieder aktiv wurde. Da brach bei mir die Welt zusammen. Was mir da sehr geholfen hat waren Gespräche mit der Phsychologin in der Uni Klinik wo ich auch operiert wurde. Bin dort immer noch in Behandlung da ich selber merke das es mir gut tut. Vielleicht ist das auch was für dich cora, reden hilft. Ich kann es nur empfehlen.
LG Manni
mannimagret
Siegfried01
07.01.2019 14:21:08
Hallo Caro
Ich hatte meine Erstdiagnose Oli 2 in 2006, OP und Chemo, habe nach Beendigung wieder gearbeitet, dieses Jahr wurde ein Rezidiv festgestellt, Bestrahlung und Chemo auch seit November, habe den 1. Zyklus fertig. Meine Familie ist eingebunden, es hilft auf jeden Fall, positiv zu denken mit dem Partner zu sprechen und selbst ganz fest an den Erfolg zu glauben.
Siegfried01
Pascal1811
19.01.2019 13:34:44
Hallo Caro,


Ich weiß ganz genau wie du dich fühlst, jeder der so eine Dignose mit sich trägt hat gewisse Momente im Leben in denen sich Traurigkeit, Verzweiflung und Depressionen breit machen. Ich wurde 01/2017 operiert und habe danach Epileptische Anfälle gehabt, angemerkt mit 25 Jahren. Ich habe auch einige Gedanken gehabt und nach dem Sinn des Lebens gesucht und vor allem fühlte ich mich immer schlecht da ich nicht verstehen konnte wieso genau ich so etwas bekommen habe.

Es ist jetzt 2 Jahre her und ich kann sagen es wird etwas leichter damit umzugehen aber es gibt immer wieder Tage an denen einen zumindestens mir die Decke auf den Kopf fällt. Und immer wieder die selben Gedanken in den Kopf kommen wie "lebe ich noch lange, was mache ich wenn er wieder da ist"

Ich heirate in 3 Wochen, der Mensch war für mich da ich kann auch nur empfehlen zu sprechen mit einen vertrauten Person.
Mit der Zeit hat mir meine zukünftige (Po tritte) gegeben da sie genau wusste das nur weinen und die Panikstöring die ich entwickelte habe, zu Hause auf der Couch nicht besser wird.
Ich habe Kraft gewonnen mit der Zeit und versuche sobald ich merke mir geht es wieder was schlechter mich ab zu lenken. Mir hilft da Sport und Spaziergänge mit Musik, da lasse ich Tränen laufen und alle Gefühle zu. Sobald ich zu Hause bin und es mir nicht besser geht spreche ich mit meiner zukünftigen.

Eins habe ich gelernt zu Leben und einfach mal ja zu situationen zu sagen ist das schönste was es gibt, nur so am Rande das Leben was ich jetzt führe ist 100 mal schöner als das was ich vor der Diagnose hatte.

Ich war in einer Reha Klinik 04/2017 für 4 Wochen das hat mir viel mit gegeben vor allem, dass man nicht alleine ist.

Ich empfehle dir zu sprechen und dir selber etwas Zeit zu geben. Zeit heilt Wunden aber verschwinden wird es nie ganz.
Nimm das Positive daraus sieh wie stark du bist, sehe dich selber als Kämpfer, wenn man so was hat lernt man das Leben schätzen.

Außerdem denke ich, das fast jeder Mensch spätestens im hohen Alter mit einem harten Erlebnis umzugehen lernen muss. Wir sind halt jetzt damit dran aber wenn es dir bald besser geht, merkst du erst was du für eine starke Haut und Menschen um dich herum hast.

Ich habe vorerst Hilfe bei einem Neurologen und Psychologen gesucht und vor allem in der Familie


Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft und Vergiss niemals wie toll du selber eigentlich bist. Lass deine Gefühle zu sie sollen raus. Brech nichts übers Knie gib dir Zeit.


Freundliche Grüße

Pascal
Pascal1811
Caro2018
20.01.2019 12:52:30
Hallo,

es tut mir gut zu hören, dass ich nicht alleine damit bin.Ich bin seit der OP bei einer Psychoonkologin und bei einem "normalen" Therapeuten (der mich nicht versteht), aber irgendwie ändert das nichts an meiner inneren Leere.
Mein Mann erklärt mir immer, dass ich noch ganz lange zu leben habe, aber ich sehe nur eine stressige Zukunft!

@manni: dass du bei dem ganzen Stress noch arbeiten kannst.. Hut ab!

@Pascal: gehtst du wieder arbeiten?
Caro2018
mannimagret
20.01.2019 19:58:40
Hallo Caro2018
Das mit der Psychoonkologin ist auf jeden Fall schon der richtige Weg. Ich habe bei mir festgestellt das auf jeden Fall zwischen beiden die Chemie stimmen muss, sonst macht es meiner Meinung nicht viel Sinn. Ich habe eine gute Psychoonkologin in der Uni Klinik gefunden. Vorher hatte ich hier vor Ort auch eine gute Psychologin, die aber leider ihre Praxis zu gemacht hat. Und eine neue in Gießen eröffnet hat. Dein Mann hat auf jeden Fall recht, das leben ist noch lange nicht zu Ende.
Ich habe mit dem ersten Leben abgeschlossen und jetzt das neue Leben mit den Tumor begonnen. Drücke dir alle Daumen das du das auch so schaffst.
Sonst einfach melden, viel reden hat mir auch geholfen.
Lg Manni
mannimagret
Lissie38
20.01.2019 20:57:56
Und was macht eine Psychoonkologin ?

Hier gibt es sowas nicht daher meine Frage...
Lissie38
KaSy
20.01.2019 22:03:12
Eine Psychoonkologin führt Gespräche mit psychisch belasteten Krebserkrankten.
KaSy
Caro2018
31.01.2019 16:47:13
Eine Psychoonkologin ist anders geschult. Wenn ich der Psych.Onk. erzähle dass ich so schlapp bin, dann erklärt die mir den Begriff Fatigue und mein normaler Therapeut schaut mich an und sagt " ja das ist normal" ohne das Backgroundwissen der OP und Medikamentennebenwirkungen bei Krebs zu haben.
Das letzte mal wurde ich z.B. hypnotisiert, damit ich die Wach-OP besser verarbeiten kann.
Caro2018
2038
06.02.2019 20:31:34
Hallo! Meine Schwiegermutter 67 Jahre hatte im September 2018 eine OP und ein
Oli Grad III entfernt bekommen, danach Bestrahlung und nun Chemo. Es ist erschreckend zu sehen wie sehr sie sich verändert hat, psychisch und körperlich. Sie hat sehr mit den Nebenwirkungen der Bestrahlung und Chemo zu kämpfen, dazu kam noch eine Gürtelrose. Vor der OP Wortfindungsstörung, danach keine mehr und nun seit der Chemo wieder? Ist das eine normale Nebenwirkung?

Nun ist meine Frage wie geht es nach der Chemo weiter? Kommt sie wieder auf die Beine und kann ein lebenswertes Leben führen, ausgehen, Urlaub fahren, Enkel hüten und fröhlich sein?
Wie ist das bei euch? Wie geht es euch danach?
2038
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