Hallo moguntia61,
ich würde auf jeden Fall eine Zweitmeinung einholen. Viele Kliniken bieten an per mail oder über ihre Website die MRT-Bilder und Befunde zu schicken und geben dann eine Zweitmeinung ab.
Eine generelle Zweitmeinung zur Therapie würde ich mir immer von einer Klinik holen, die alle Behandlungsformen (OP. Gamma Knife, sonstige Bestrahlungsarten) anbietet, ich befürchte sonst sehr eine gewisse Einseitigkeit der Empfehlung. Das INI in Hannover zB bietet einen kostenlosen Zweitmeinungs-Service an, die Antwort kommt innerhalb von zwei Wochen... ohne dass man persönlich vorstellig werden muss. Man kann alles per Mail erledigen. Das UKM in Münster hat zwar kein Gamma Knife, aber ebenfalls auf der Website die Möglichkeit, eine Zweitmeinung einzuholen.
Ich habe zwei Meningeome, das eine im rechten Keilbeinflügel, das sehr klein war und früh entdeckt wurde und eins im Schädelknochen rechts (Felsenbeim/Übergang zur Schädelkalotte).
Das kleine Meningeom habe ich, als es Richtung Sehnerv wuchs, mit Gamma Knife bestrahlen lassen vor fünf Jahren und bin sehr zufrieden. Ich war in Krefeld, hätte aber auch keine Probleme damit gehabt für die Behandlung quer durch Deutschland zu fahren, da ich nachher geradzu euphorisch und wirklich topfit war. Ist natürlich für die Vor- und Nachunterstuchung immer blöd.
Ich habe bei meiner ersten Tumordiagnose auch gesagt, dass ich niemals eine OP bevorzugen würde, sondern immer die Bestrahlung. Trotz der angeblichen Nebenwirkungsfreiheit von Gamma Knife bekam ich ein paar Tage nach der Behandlung Muskelschmerzen und war unendlich erschöpft. o richtig erklären konnte sich das niemand... vielleicht wars auch die Psyche, die mich eine Zeitlang aus dem Verkehr ziehen wollte.
Den zweiten Tumor habe ich im Oktober operieren lassen, da er kein Kontrastmittel aufnahm (wuchs nur im Schädelknochen) und damit per MRT und CT superschwer zu lokalisieren war. Also wurde ich operiert und habe mit dieser OP viel von meiner Angst vor einer Kopf-OP verloren, weil ich mitbekommen habe, wie akribisch man als Patient während und nach der OP überwacht wird und wie unfassbar genau und vorsichtig die Neurochirurgen arbeiten.
Ich kann wirklich sagen, ich hatte vorher Angstvor der OP und nachher nur noch Hochachtung vor den Operateuren. Natürlich ist so eine OP kein Spaziergang, aber nicht sooo schlimm, wie es anfangs klingt, wenn man mit der Diagnose erstmalig konfrontiert ist. Vielleicht nimmt das ein bisschen von Deiner Sorge und Du kannst Dir erst Mal in Ruhe eine Zweit- und/oder Drittmeinung einholen.
Ganz liebe Grüße von Xelya
(die sich heute irgendwie einfach nicht kurz fassen kann)