Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Jeder Beitrag hilft.

Jetzt spenden

Martin[a]

Oktober 1988 wurde mir ein tennisballgrosses Meningeom operativ aus der Parasellär- und Pyramidenspitzenregion re. entfernt. Dies erfolgte durch Prof. Pendl - damals noch AKH Wien - in einer 8-stündigen Operation. Das Meningeom hatte sich durch plötzliches Auftreten von Doppelbildern bemerkbar gemacht. Nach ca. 6 Wochen war ich wieder voll einsatzfähig und konnte bis zu meiner Pensionierung voll meinem (geistig anstrengenden) Beruf nachgehen.

Dieses Jahr im Mai spürte ich plötzlich in der rechten Nasennebenhöhle einen starken Druck und konsultierte einen HNO-Arzt. Dieser diagnostizierte eine Entzündung und verschrieb Antibiotika. Leider ergebnislos, es stellte sich starkes Kribbeln (teilweise sehr schmerzhaft) und Gefühllosigkeit in der ganzen rechten Gesichtshälfte ein. Da kam mir die Idee, es könnte etwas mit dem seinerzeitigen Meningeom zu tun haben und ich liess ein CT anfertigen. Anschliessend erfolgte ein Gespräch mit Prof. Pendl, mittlerweile an der Neurochirurgie in Graz.
Das Meningeom war an der gleichen Stelle wieder nachgewachsen und hatte ein Volumen von ca. 30qcm. Pendl sprach überhaupt nicht mehr von einer Operation, sondern meinte, eine Behandlung mit dem Gammaknife in 2 Teilen würde ausreichen. Den ersten Teil von ca. 20qcm habe ich seit Ende Juni bereits hinter mir, es sind jedoch anschliessend sehr unangenehme Nebenerscheinungen aufgetreten (Doppelbilder, nach wie vor Kribbeln und Gefühllosigkeit in der rechten Gesichtshälfte, Gehörlosigkeit rechts, Geschmackssinn rechts ist nicht mehr vorhanden, starke Speichelbildung). Alles in allem mental eine Katastrophe.
Ich baue nun sehr auf die Behandlung des restlichen Meningeom-Teiles, die im September erfolgen soll.

Natürlich tauchen in diesem Zusammenhang viele Fragen auf, vielleicht kann mir jemand dazu (selbstredend unverbindliche) Informationen geben:

1) Es wird immer von einer Gammaknife-BEHANDLUNG gesprochen, d.h. das Wachstum des Tumors wird blockiert. Allerdings bleibt ja das behandelte Meningeom im Kopf, ist also nach wie vor raumfordernd und drückt auf den Sehnerv und Trigeminus. Oder wird alles vom Körper absorbiert, verflüssigt und über die Nieren ausgeschieden?
2) Werden die oben genannten Nebenerscheinungen wieder verschwinden und wenn ja,
in ungefähr welchem Zeitraum?

Alle diese Unsicherheiten berücksichtigend hätte ich vielleicht doch auf eine wenn auch schmerzhaftere konservative Operationsmethode drängen sollen. Ich habe den Eindruck, dass Gammaknife den ganzen Prozess nur hinauszögert.

Vielen Dank allen, die mir antworten.
Martin

H. Strik

Diese Region zu operieren ist wohl nicht ganz ohne, deshalb sicher auch der Vorschlag mit dem Gamma... Das mit dem Knife fand ich schon immer unsinnig und irreführend, da es einfach eine Bestrahlung ist und keine OP. Verschwinden wird das Meningeom nicht, aber es kann kleiner werden und weniger Raum fordern. Wie sich das mit den Beschwerden entwickeln wird kann man meines Erachtens gar nicht vorraussagen - leider. Ich würde an Ihrer Stelle erstmal den Effekt der zweiten Bestrahlung abwarten und dann weitersehen.

Gruß und alles Gute,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.