Wir sind gerade in der Pause zwischen Radiochemo und 1. Zyklus. (Glioblastom). Aktuell ist seine Stimmung sehr schwer bis viel Unmut äußernd. Unausgeglichen. Gar nicht so sehr wegen Beschwerden oder der Prognose, das wischt er ziemlich weg. Eher die Leere und dass er nichts zu tun hat, was ihn wirklich erfüllt. Die Arbeit fehlt ihm, alles konzentriert sich gerade ziemlich auf mich, aber ich kann nicht durchgehend daneben sitzen.
Die Negativität ist gerade sehr mächtig. Und ich muss aufpassen, dass mich das nicht schluckt, und ich mit einer gewissen Distanz aufbauend bleibe. Gar nicht so leicht. Vieles kommt sicher jetzt erst hoch an Verarbeitung, das ist ja ganz klar. Irgendwelche „Hobbies“ suchen/ausüben hilft ihm nicht, die echte Befriedigung bringt/brächte Arbeit, aber das funktioniert aktuell noch nicht so wie gewollt.
Und ich schwimme zwischen Rücksicht, Versuch des Mut machens und zur Geduld aufrufen,aber auch einem schlechten Gewissen, weil ich innerlich längst nicht so gelassen bin, aber oft an Schnupfels Worte denke, dass es evtl Teil der Erkrankung ist. Ich weiß, dass das auch mit depressiven Phasen einhergehen kann. Ist für ihn aber ausgeschlossen als Ansatz. Eigentlich hadere ich vor allem mit meiner inneren Unruhe in so „unrunden“ Phasen. Ich kann sie mir alle erklären, aber ehrlich gesagt finde ich es trotzdem nicht nur einfach, dem Stand zu halten. Schlimm?