Hallo Katzi 64,
letztes Jahr wurde bei mir ein Medulloblastom im Kleinhirn entfernt.
Daher bekam ich in 10/16-11/16 eine Bestrahlung der gesamten Neuroachse (Ganzhirn + Rückenmark) sowie einen Tumorboost.
Nach dem Planungs-CT (vor Beginn der Bestrahlung) darfst du die Haare ganz normal waschen. Danach durfte ich nur noch 1x wöchentlich mit Babyshampoo.
Das ist aber auch egal, denn je nachdem wieviel Gy du bekommst, werden dir die Haare ab der 3. Woche wie bei mir nahezu alle ausgehen. (Hab mir dann gleich ne Glatze rasieren lassen, die paar Fusseln auf dem Kopf...von langen dunklen, vielen Haaren also zu spärlichen 2mm Stoppeln. Na gut! Gibt ja chice Mützen :-)
Inwischen wachsen sie schon wieder - noch etwas ungleichmäßig, aber immerhin ca. 0,5-1cm.
Bei Mitbestrahlung der Neuroachse darfst du nur täglich kurz duschen, nicht baden, um die Markierungen auf dem Körper zu erhalten.
Dauer der täglichen Bestrahlung: etwa 15-20 min. Der Tumorboost später war in 4-5 min erledigt.
Beim Planungs-CT wird die o.g. enge Kunststoffmaske mit Markierungen angefertigt, mit der du am Tisch befestigt wirst. Nicht schön, versuch dich zu entspannen, dann geht es!
Die Nebenwirkungen hielten sich bei mir in Grenzen. Ich denke, es hängt auch viel von der persönlichen Einstellung ab.
Ich hatte jeweils nach der Bestrahlung mehrere Stunden Kopfdruck und "Watte im Hirn". Das angebotene Dexamethason lehnte ich aber ab wg. der Nebenwirkungen.
Dazu Müdigkeit - wenn es ging, habe ich mittags eine Stunde gelegen (war aber nicht jeden Tag, habe ein Kleinkind und ein Baby daheim. Dafür dann abends um 21h ins Bett:-)
Versuche, dich trotzdem etwas zu bewegen. Meine Kinder hielten mich auf Trab, zusätzlich gelegentliche Spaziergänge und regelmäßig Pilates hat geholfen, sich nicht ganz so matschig zu fühlen.
Mein Arbeitsspeicher / Kurzzeitgedächtnis war sehr schlecht. Ich habe mir einfach sehr viele Notizen und to-do-Listen gemacht. Bin aber nun wieder einigermaßen auf Zack.
Die Probleme resultierend aus der OP - vor allem Drehschwindel und Sehprobleme (Fixieren des Blickes) wurden vorübergehend schlechter, ist auch schon wieder viel besser geworden.
Hinzu kamen durch die Bestrahlung der Neuroachse noch gelegentlicher Durchfall, Übelkeit, Sodbrennen und Appetitverlust sowie Schluckbeschwerden (hier gibt es Medis dagegen, den Strahlenarzt fragen!). Dies ging aber relativ schnell vorüber, schon während des Tumorboosts, der dann eigentlich ein Klacks war gegen das andere.
Alle Nebenwirkungen haben sich enorm gebessert, sind so gut wie weg.
Inwischen gehe ich (ohne Reha gemacht zu haben) schon wieder 3x/Woche ins Fitnesstudio. Ich mache dort Gerätetraining, aber auch anstrengendere Kurse wie Fatburner oder Zumba. Ich fühle mich prima. Nur etwas Drehschwindel ist geblieben, der evtl.auch für immer bleiben kann laut meiner NC, da die OP am Kleinhirn war (zuständig für Koordination und Wahrnehmung).
Wenn du aber anschließend die Möglichkeit zur neurologischen Reha haben solltest, würde ich das machen, ist sicher hilfreich.
Du schaffst das!!!
LG Daniela