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Mego13

Hallo Ihr Lieben,

ich wollte fragen, ob jemand von euch eine Gastritis unter der Chemotherapie entwickelt hat. Mittlerweile sind in der Chemopause meine Magenschmerzen so schlimm geworden, dass mir ständig übel ist und ich kaum noch etwas essen kann. Ich stehe auch ständig kurz davor mich zu übergeben. Der Onkologe hat vergangenen Donnerstag MCP verschrieben, aber selbst dieses hilft kaum.

LG
Mego

Onlyjoking

Hallo Mego,

ich konnte während der Chemo kaum etwas essen. Schon wenn ich Essen gerochen habe, hat mein Magen dicht gemacht bzw. mir ist schlecht geworden. Das sind ja auch Anzeichen für eine Gastritis. Mir haben auch keine Medikamente geholfen. Hatte am Ende 12 kg abgenommen und dann beschlossen, die Chemo zu beenden.

VG!

Mego13

Hallo Onlyjoking,

danke Dir für Deine Antwort. Wie lange hat es gedauert, bis sich Dein Magen wieder beruhigt hatte?

LG

Mego

Onlyjoking

Hallo Mego,

das kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Ungefähr 4 - 6 Wochen. Ging recht langsam.

Wie geht's dir denn so? Planst du demnächst wieder zu arbeiten?

LG!

Mego13

Hallo Onlyjoking,

eigentlich war der Plan ab Herbst wieder ein wenig zu arbeiten. Aber nun müssen die Magenprobleme sich wieder beruhigen. Ich denke auch darüber nach, nicht mit Chemo weiterzumachen. Die 4 notwendigen Zyklen habe ich geschafft.

LG
Mego

Onlyjoking

Es wundert mich nicht, dass nahezu alle Chemo-Patienten Magenprobleme bekommen. Chemo ist pures Gift. Sie wird so dosiert, dass du es gerade so überleben kannst. Die Dosis Temodal, die ein durchschnittlicher erwachsener Mann pro Tag bekommt, reicht aus, um ein Tier von der Größe eines kleinen Hundes zu töten.

Man kann nur hoffen, dass vorübergehende Magenprobleme die einzigen Nebenwirkungen sind und bleiben.

In diesem Forum hat mal jemand die Frage gestellt, worin der Sinn liegen soll, eine Krankheit mit Gift zu bekämpfen. Die Frage finde ich mehr als berechtigt.

LG!

Mego13

Lieber Onlyjoking,

danke Dir sehr. Seit längerer Zeit fühle ich mich nun nicht mehr wie eine Mimose. Magst Du mir verraten, was Du zur Aufpäppelung Deines Magens gemacht hast?
Und wie es Dir mittlerweile heute geht? Ich weiß ja, dass Du auch immer wieder mit Schlappheit zu kämpfen hattest.

LG
Mego

Onlyjoking

Liebe Mego,

zur Aufpäppelung meines Magens habe ich eigentlich nichts konkretes gemacht. Ich hatte ja die Chemo nach knapp fünf Zyklen abgebrochen, weil es mir körperlich extrem schlecht ging. Anschließend habe ich begonnen, täglich Orthomol Immun (Granulat) zu nehmen, um mein Immunsystem zu stärken. Darüber hinaus habe ich weiter Sport getrieben. Die Magenprobleme haben sich dann innerhalb einiger Wochen gebessert. Allerdings fühle ich mich heute - 4 Monate nach Abbruch der Chemo - immer noch nicht wieder 100-%ig fit. Mir ist immer noch häufig schwindelig und ich bin schnell erschöpft. Aber zwischendurch gibt es auch Tage - und das lässt mich hoffen -, an denen ich mich fast wieder normal fühle.

Zum Thema "Mimose": Ich glaube nicht, dass du, ich oder sonst irgendwer hier, der einen Hirntumor hat / hatte, eine mehrstündige OP, eine mehrwöchige Strahlentherapie und eine mehrmonatige Chemotherapie hinter sich gebracht hat, auch nur im Ansatz als Mimose bezeichnet werden kann. Im Gegenteil. Wir alle hier haben gekämpft. Und das jeden Tag. Ich habe gerade eine Reha absolviert und war dort der einzige Hirntumorpatient (lag im Wesentlichen an Corona). Jeder Arzt, gleich welcher Fachrichtung, und jeder Psychiater bzw. Psychologe wollte unbedingt mit mir sprechen. Alle wollten dezidiert wissen, wie ich das alles - von der haarsträubenden Diagnosefindung, über die OP bis hin zu den Nachbehandlungen - geschafft habe. Viele konnten nicht glauben, dass ich mit der Erkrankung Sport treibe, ganz normal mit ihnen rede und den gleichen IQ habe wie vor der Erkrankung.

Aufgrund des positiven äußerlichen Eindrucks konnten einige Ärzte allerdings nicht verstehen, dass ich immer noch Beschwerden habe wie Schwindel, ein schummeriges Gefühl im Kopf und eben die schnelle Erschöpfung. Dieser Zustand scheint seit einigen Wochen zu stagnieren. Ich habe trotzdem beschlossen, in den nächsten Tagen mit der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zu beginnen. Zunächst mit ganz wenigen Stunden in der Woche. Ich hoffe, dass das Wiedererlangen eines Stückchens Normalität und die Konzentration auf andere Themen die noch vorhandenen Beschwerden in den Hintergrund drängen werden. Aber die Unsicherheit bleibt: Schafft man den Stress und die Arbeitsbelastung auf Dauer wieder?

LG!

Mego13

Lieber Onlyjoking,

Deine Worte haben mir heute wirklich den Tag gerettet. Ich glaube Dir gerne, dass Du Dich auch nach vier Monaten immer noch schlapp fühlst, gerade weil mir die Neurochirurgin noch einmal erklärt hat, dass der Körper mindestens sechs bis neun Monate benötigt, um die Chemoreste abzubauen.

Über Deine Erlebnisse in der Reha musste ich ein wenig schmunzeln, weil mich kürzlich eine Sprechstundenhilfe bei einem Vertretungsarzt fragte, welchen Krebs ich hätte. Als ich dann von meinem Hirntumor erzählte, war sie völlig schockiert.

Manchmal braucht man jemanden, der einem den Kopf wieder etwas anhebt. Du hast Recht, ich würde schließlich auch niemanden von euch anderen als Mimose bezeichnen.

Ich wünsche Dir Glück, Zufriedenheit und ein ganz dickes Lächeln im Gesicht, wenn Du bald wieder in Deinen Job zurückkehrst.

Ich danke Dir.

LG
Mego

Mego13

So, Montag gibt's nun die Magenspiegelung. Ultraschall der Bauchorgane hat zum Glück nichts gezeigt. Der Onkologe hat heute angedeutet, dass er die Chemo nicht mehr für verantwortbar hält.

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