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Thema: GBM - Anfall nach Dosisreduktion?

GBM - Anfall nach Dosisreduktion?
Elisabeth.Essen
23.12.2003 17:55:17
Mein Mann GBM IV hatte heute Nacht wieder einen ausgeprägten Krampfanfall. Sie hatten auf meine Frage, ob wir das Cortison von 4 mg auf 2mg senken können uns geraten mit der Onkologing zu überlegen ob das geht und auf etwaige Schwierigkeiten hingewiesen. Die Onkologin riet mir das Cortison seit 3 Tagen auf 1 mg zu reduzierenn nachdem wir seit 4 Wochen mit einer Dosis von 2 mg gut auskamen. ansonsten meinte sie, ich sollte wegen der Anpassung der Antiepileptika mit dem Neurologen sprechen, da sie davon keine Ahnung hätte. Der Neurologe sagte mir, daß ich ruhig das Cortison auf 1mg reduzieren könnte, da es keine Wechselwirkung zum Dexamethason gäbe.Nach nunmehr 3 Tagen Reduzierung heute Nacht der Anfall.Ich habe zunächst sofort 4mg Cortison gegeben, nach 6 Std. nochmals 2 mg. Da unsere Ärzte fast alle schon im Weihnachtsurlaub sind, raten Sie mir doch, was ich noch tun kann. Das Antiepileptikum habe ich um 500mg erhöht nachdem ich mit einem Notarzt telefoniert habe.Dieser riet mir nur das Antiepileptika zu erhöhen, die Doseis Cortison unverändert niedrig zu lasse, wegen der bekannten Nebenwirkungen. Zusätzlich bekommt mein Mann 3x3 H 15 am Tag.
Vielen Dank!
Elisabeth.Essen
H. Strik
23.12.2003 17:56:02
Genaue Therapieempfehlungen auf die Entfernung und ohne Kenntnis des gesamten Therapiekonzeptes, der Bilder und des Zustandes des Patienten sind äußerst problematisch. Deshalb alle Aussagen absolut unter dem Vorbehalt, dass die Therapie verantwortlich immer ein Kollege vor Ort führen muß.
Wesentlich für das Verhindern von Anfällen ist das Antiepileptikum. Wenn es nicht ausgereicht hat ist eine Erhöhung sinnvoll. Normalerweise nur nach Kontrolle des Serumspiegels. Die Dosis 500mg weist aber darauf hin, dass es sich um Kepprea handelt, für das keine Spiegel bestimmt werden können, das aber so gut verträglich ist, dass üblicherweise problemlos erhöht werden kann.
Einen sicheren Zusammenhang zwischen Kortisondosis und Anfällen kenne ich nicht, bin aber auch immer vorsichtig, wenn nach Kortisonreduktion Anfälle auftreten. Direkt nach dem Anfall Kortison zu geben war eine gute Idee, da es nach dem Anfall mal zu Hirnschwellungen kommen kann. Auf Dauer würde ich weiterhin versuchen, Kortison zu sparen. Verbindliche Empfehlungen kann aber - wie erwähnt - nur der Kollege vor Ort geben.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen
H. Strik
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