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Thema: GBM IV-Endstadium-Hospitz?

GBM IV-Endstadium-Hospitz?
Andy[a]
03.01.2002 20:46:47
Mein Mann liegt nun seit dem 21.12.2001 im Krankenhaus. Die Ärzte können nichts mehr für ihn tun, der Zustand ist nun wohl hoffnungslos. Er ist völlig hilflos, deshalb konnte ich ihn zu Hause selbst mit Hilfe des Pflegedienstes nicht mehr versorgen. Er ist linksseitig gelähmt, hat einen Urindauerkatheter, und wird über Infusionen ernährt. Die meiste Zeit schläft er und merkt gar nicht mehr was um ihn geschieht. Wenn er mal aufwacht, was sehr selten geschieht, merkt man, daß er völlig vewirrt ist weil alles was er dann sagt gar keinen Sinn ergibt. Man hat mir nun im Krankenhaus vorgeschlagen mich um einen Platz im Hospitz für ihn zu bemühen, aber mein Problem ist, das Hospitz ist ca. 35 km weit weg und ich bin berufstätig, das Krankenhaus ist direkt hier bei uns und für mich viel schneller zu erreichen. Wer hat so etwas schon erlebt und kann mir sagen wie lange es wohl noch so weiter geht? Es ist so schlimm ihn da so liegen zu sehen und nichts mehr tun zu können.

Ich bin Euch für jede Antwort dankbar.

Grüße Andy
Andy[a]
Marlene[a]
04.01.2002 12:10:10
liebe andy, ich verstehe dich gut, wir mußen unsere mutter auch ins hospiz bringen und ich bin froh, daß sie dort ihre letzte lebenszeit verbringen durfte. es war eine sehr warme und freundliche atmosphäre, die auch mir gut tat. ein gedanke- vielleicht muß der abstand von 35 km sein, damit ihr euch auf die trennung vorbereiten könnt? MEIN MANN STARB IN DER EINZIGEN NACHT; IN DER ICH NICHT BEI IHM WAR.ich bete für euch, marlene
Marlene[a]
Ramona[a]
04.01.2002 17:20:02
Liebe Andy,
bei meiner Mutter hat dieser von Dir beschriebene Zustand ca. zwei Wochen angedauert, aber ich weiß nicht, ob dies ein allgemeingültiger Maßstab ist. Vielleicht können Dir die Ärzte einen ungefähren Verlauf vorhersagen. Wir haben meine Mutter auch täglich im Krankenhaus besucht und einen Wechsel in ein Hospiz nicht mehr in Betracht gezogen, da sie im Krankenhaus auch trotz allem medizinisch besser versorgt werden konnte, z.B. mit diversen Infusionen, Beatmungsgerät etc. Meine Mami ist dann leider auch in einer Nacht gestorben, als keiner von uns dort war, was ich sehr bedaure...

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe, daß Dein Mann nicht zu lange leiden muß.

Alles Liebe
Ramona
Ramona[a]
Sonja[a]
04.01.2002 18:53:45
Hallo Andy,
es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass auch Du offensichtlich bald einen schmerzlichen Verlust
erleiden mußt und dass alles kämpfen und hoffen wahrscheinlich vergebens war. Schade, dass
das Krankenhaus Deinen Mann "abschieben" will. Ich finde die Pflege und ärztliche Betreuung im
Krankenhaus, mit Deiner täglichen Anwesenheit, optimal. Diese Erfahrung habe ich in der Zentral-
klinik in Bad Berka gemacht. In keinem Pflegeheim und auch nicht zu Hause, bei aller Liebe und
guten Willen, wäre mein Mann perfekter, fachgerechter und fürsorglicher gepflegt worden als in
Bad Berka. Sicher gibt es solche und solche KH. Ich habe da keine Ahnung. Als definitiv feststand,
dass mein Mann sterben muß, wurde ärztlicherseits und vom Pflegepersonal alles getan um ihn
diesen letzten Weg zu erleichtern (nicht nur mit Scherzmitteln). Ich war jeden Tag bei ihm, auch
als er starb. Er hat nicht gelitten und sich nicht gequält. Dafür bin ich sehr dankbar.
Rede doch noch mal mit den verantwortl. Arzt. Vielleicht gibt es ja einen Weg.
Sei stark Andy
Viele Grüße von Sonja
Sonja[a]
Marlene[a]
04.01.2002 19:51:53
Hallo Andy,

es ist sehr traurig, da deinem Mann nicht mehr geholfen werden kann. Schau dir das Hospiz doch einmal an, und entscheide dann, ob du deinem Mann dorthin verlegen lassen möchtest. Das kleinste Problem ist dabei doch deine Berufstätigkeit. Mir hat eine Sozialarbeiterin gesagt :Sie haben sich diese Krankheit nicht ausgesucht. Im Gegensatz zu der Therapie sind die Lohnfortzahlungskosten eine Kleinigkeit. Also habe ich weiter eine Krankmeldung, um meine Tochter zu pflegen. Das ist bestimmt auch bei dir möglich.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für diese schwere Zeit. Ich hoffe für uns alle das Gott weiß, was er den Menschen mit dieser Erkrankung aufbürdet.
In Gedanken bin ich bei euch.
Es grüßt Marlene
Marlene[a]
Andy[a]
04.01.2002 21:36:52
Vielen Dank an Euch alle für Eure liebevollen Antworten und Ratschläge. Allein das Lesen hilft schon ein bischen, weil man weiß, daß man nicht allein in so einer hoffnungslosen Situation ist.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute.

Gruß Andy
Andy[a]
Klaus[a]
05.01.2002 00:38:35
Hallo Sonja,
die Pflege kann in einem Krankenhaus nur selten optimal sein, denn dort gibt es keine spezielle (neuro-) onkologische Abteilungen und welche "Normalo-Ärzte kennen sich schon mit der Behandlung und Pflege von Hirntumorpatienten aus.
Klaus[a]
Sonja[a]
05.01.2002 16:58:01
Hallo Klaus,
Du hast recht. Für normale Stadtkrankenhäuser trifft das wohl nicht zu. Die Zentralklinik in Bad Berka
jedoch ist eine neurochirurgische Spezialklinik mit sehr guten Neurochirurgen ,u.a. Dr. Mursch und Dr.
Schwertfeger, die ja allgemein bekannt sind durch die Liste. Wahrscheinlich haben wir einfach
nur "Glück" gehabt und im entscheidenden Moment die richtige Klinik erwischt.
Gruß Sonja
Sonja[a]
Karin[a]
10.01.2002 11:36:23
Hallo Andy,
ich hatte dasselbe Problem. Meine Mutti wurde im Mai 2000 operiert, dann Bestrahlung. Ich hatte Sie auch im Hospitz angemeldet und habe dann auch festgestellt, daß ich mehr unterwegs, als bei meiner Mutti wäre.Im Januar 2001 stand ich vor derselben Entscheidung und ich habe mich für ein Pflegeheim in meiner Nähe entschieden( obwohl ich einen Wahnsinnshorror vor Pflegeheimen hatte, war das meine beste Entscheidung) Meine Mutti kam im Februar ins Heim und verstarb da am 11.08.2001. Ich war jeden Tag bei Ihr und die letzten 6 Wochen waren sehr schlimm. In den letzten Tagen konnte ich auch nachts dableiben. Man hat mich dort wirklich unterstützt und ich bin heute dankbar, daß ich mich so entschieden hatte.
Dir, liebe Andy, wünsche ich ganz viel Kraft für die kommende Zeit und alles Gute
Karin
Karin[a]
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