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Jacelyn

Hallo,

ich hätte eine frage, meine Mutter ist an einem Glioblastom WHO IV erkrankt, der in einer Notoperation entfernt (zum größten Teil) wurde, und sie wird demnächst eine Strahlentherapie beginnen.
Ich habe einen dreijährigen Sohn der eine sehr enge Bindung zu seiner Oma hat, und ich frage mich nun, inwieweit ist ein kontakt meines Sohnes mit meiner Mutter gefährlich? Bezüglich der Strahlentherapie, bezüglich einer eventuell folgenden Chemotherapie. Zum anderen frage ich mich auch, wie die psychologischen Aspekte für ihn Aussehen, da sie in ihm den einzigen richtigen Grund sieht weiterzuleben. Ich möchte ihn vor psychischen Folgeschääden schützen, aber ich frage mich wie? Totale Konfronmtation oder der versuch es heil darzustellen?
Ich weiß nur nicht ob ich mit dieser frage hier richtig bin, vielleicht weiß noch jemand eine Stelle an die ich mich wenden kann!

Liebe grüße
Jacelyn

Oliver[a]

Hallo Jacelyn,
Kinder und Krankheit und vorallem lebensbedrohliche sind immer ein Problem was sensibel und
vorsichtig angesprochen werden muß. Doch Kinder können mehr als wir ihnen zutrauen. Mein Sohn
ist neun und hat mir in der schweren Zeit der Diagnose und Behandlung sehr geholfen und war eine
große Unterstützung. Mit seinen Fragen hat er mir geholfen die Krankheit zu verstehen und wieder fit
zu werden. Er war drei als meine Mutter eine schwere Herzop hatte und er hat ihr viel Kraft gegeben.
Wenn deine Mutter die Kraft hat dann sollte sie auch mit ihrem Enkel zu sammen sein können. Doch
dein Sohn sollte nicht instrumentalisiert werden. Eine Gradwanderung, leider. Andere Gründe deine
Mutter nicht zu besuchen gibt es aus meiner Sicht nicht.
Alles gute für Euch und für Deine Mutter

Gruß Oliver

Jacelyn

Hallo Oliver,

vielen Dank für deine Antwort.
Ja, meine Angst liegt vor allem in Instrumentalierung der Krankheit gegenüber meinem Kind.
Was mir noch nicht ganz klar war, ob die Bestrahlung meiner Mutter gefährdung ist, das heißt ob sie zurückstrahlt!? Leider bin ich nicht in Kontakt mit Ärzten, und bin deshalb sehr schlecht Informiert!

Gruß
Jacelyn

Ingrid[a]

Deine bedauernswerte Mutter" strahlt" mit Sicherheit nicht, sonst dürften die Ärzte sie gar nicht auf die Menschheit loslassen. Auch die Auswirkungen der Chemo sind n u r für die Patientin eventuell unangenehm.ich bewundere die Kinder, die sich so rührend um ihre erkrankten Elternteile kümmern nach diesem mail nur um so mehr. ingrid

Andreas[a]

Hallo Jacelyn,
nur kurz dazu einen Satz. Es gibt aus medizinischer Sicht keinen Besuchshinderungsgrund für Angehörige auch nicht für Kinder, Enkel etc..
Gruss Andreas/ Neurochirurg

Ellen B.

Liebe Jacelyn,
ich verstehe, dass Du Dein Kind beschützen möchtes. Aus meiner Sicht gibt es eher psychische Schäden bei einem Kind, wenn es aus seiner Sicht ohne Grund von der Oma fern gehalten wird. Er sucht vielleicht die Schuld dafür bei sich. Oder wenn Dein Sohn größer ist, macht er Dir Vorwürfe, dass er nicht die Möglichkeit hatte sich von der Oma zu verabschieden. Leider muss man bei dieser Erkrankung auch an einen früheren Abschied denken, als man es unter normalen Umständen vielleicht geglaubt hätte. Du musst versuchen alle Fragen Deines Sohnes kindgrecht zu beantworten. Er wird Fragen stellen, da auch er die Veränderungen wahr nimmt, die sich im weiteren Verlauf der Krankheit bei der Oma einstellen. Auch für Deine Mutter ist ihr Enkel sehr wichtig. Hilft ihr doch sein Lachen betimmt über trübe Gedanken hinweg und das hilft beim Gesund werden. Vieleicht ist Dein Sohn das Wunder für Deine Mutter und sie wird wieder gesund. Mein Mann 46 J. teilt das Schicksal Deiner Mutter. Vermutlich war es sein letztes Weihnachten (schon 2x OP) im Kreise aller großen und kleinen Familienmitgliedern. Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und viel Kraft. Ellen B.

Susi[a]

Liebe Jacelyn

Ich verstehe Deine Sorgen, da ich in einer ähnlichen Situation bin. Mein Schwiegervater erkrankte an 07/01 an einem nicht operablen Anapl, Astrozyt. III. Er hat bereits eine Bestrahlung hinter sich. Optisch und physisch merkt man ihm seine Krankheit an. Meine drei Kinder sind 4, 2 und 3/4 Jahre alt. Mein Tip: sei immer ehrlich zu Deinem Kind. Kinder sind sehr sensibel. Sie spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Versuche sie auf kindliche Weise darauf vorzubereiten, was sie in Bezug auf Deine Mutter
erwartet. Kinder leben in ihrer Welt und verarbeiten manche Ereignisse oft besser als wir Erwachsene... Konfrontiere sie mit der Krankheit. Es gibt zwei sehr gute Bilderbücher von der Deutschen Kinderkrebsstiftung, die Kinder kindgerecht über Bestrahlung und Chemotherapie aufklären.
Radio-Robby
Der Chemo-Kasper

zu beziehen über -Aktion für krebskranke Kinder e. V.-
Joachimstr. 20
53113 Bonn
0228/9139430

Viele Grüsse und alles Gute

Susi

Carmen[a]

Hallo Jacelyn,
mein Vater hat seit Okt.2000 ein Glioblastom. Ich habe zwei Kinder im Alter von
sechs und zwei Jahren. Er ist zweimal operiert worden, hat Bestrahlung bekommen
und Chemotherapie. Ganz ehrlich, ich habe niemals darüber nachgedacht ob mein
Vater meine Kinder irgendwie anstrahlen könne oder Sie mit der Chemo irgendwie
anstecken. Meine Eltern wohnen direkt neben uns und meine Kinder besuchen Ihren
Opa jeden Tag, es ist Ihr zweites Zuhause. Für meine grössere Tochter war es am
Anfang nicht so einfach das alles zu begreifen. Wir haben Ihn z.B. einen Tag vor
seiner ersten OP im Krankenhaus besucht und er bekam einen epeleptischen Anfall.
Ich kann dir aus meiner Erfahrung nur sagen offen mit deinen Kind zu sprechen und
Ihm nicht die Oma zu enthalten, denn das würde es nicht verstehen. Ich habe in
der ersten Zeit sehr viel geweint und das hat meine Tochter auch manchmal mitbekommen.
Man kann es nicht verstecken order seinen Kindern irgendetwas vormachen, Sie merken
es. Deshalb finde ich es wichtig ehrlich zu seinen Kindern zu sein, denn nur so können
Sie dir vertrauen. Dein Kind wird deiner Mutter sehr gut tun und es wird deinem Kind
auch gut tun die Oma zu besuchen. Was willst du denn sagen? Weil die Oma krank ist?
Jeder wird einmal krank.
Vielleicht solltest du mal mit deinem Kinderarzt über deine Ängste sprechen, er kann dir
bestimmt weiterhelfen.
Ich wünsche dir das deine Mutter noch lange bei dir ist und dein Kind seine Oma
noch ganz, ganz lange hat.
Carmen

Maggie[a]

Hallo Jacelyn
Ich verstehe deine Frage sehr gut. Dein Kind ist gesundheitlich ganz sicher nicht gefährtet, wenn
es mit seiner Oma in Kontakt ist. Lass dein Herz sprechen und Menschen die sich lieben zu-
sammensein. Mein Bruder hat ein Glio IV und seine zwei kleinen Söhne (4 und 7) sind täglich um
ihn herum. Stell dir mal vor, wir würden ihnen den Kontakt mit ihrem Vater vorenthalten?
Und glaube mir, Kinder gehen mit solchen Situationen viel natürlicher und gesünder um als wir Erwachsene.
Ich wünsche Euch allen viel Kraft
Maggie

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