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Pelzi81

Geht der schwere Weg jetzt los?
Hallo ihr lieben Menschen!!
Ich habe schon mehrmals geschrieben, mein Papa ist leider an einen glioblastom erkrankt und 2x operiert worden, nach der letzten Op aber nicht mehr richtig auf die Beine gekommen, jeden Tag quälen ihn Kopfschmerzen, er tiegert nachts im Garten umher, keine Schmerztabletten schlagen an, er ist schlapp und mutlos, teilweise ungerecht und immer traurig.
Er möchte nichts mehr machen, hat zu nichts Lust und verlebt jeden Tag im liegen auf der Hollywoodschaukel und Start Löscher in die Luft!
Physiotherapie lehnt er ab, so wie auch alles andere was ihm gut täte :-(
Seit 3 Tagen fällt ihm das Schlucken schwer und seit gestern das sprechen, muß ich mich jetzt schon auf das schlimmste vorbereiten?
Ich liebe meinen Papa so sehr, es bricht mir das Herz ihm so zu sehen!!!!
Ich möchte mehr tun, aber er und meine Mama lassen mich nicht, er lehnt einfach alles ab, jeden Versuch es ihm schön zu machen...
Ich kann dich nicht einfach auf den Tod warten....

Kennt jemand ähnliches und kann man denn wirklich nichts tun, außer zuschauen????
Eure pelzi

Hamsterleser

Liebe Pelzi,

wenn Deine Eltern nicht wollen, kannst Du sie nicht zwingen. Es ist die Entscheidung Deines Vaters, wie er mit seinem Leben umgeht. Leider ist es so, dass Du nur zuschauen kannst. Aber ich glaube, wenn Du nicht versuchst Deinen Vater zu bedrängen und immer nur wieder zeigst, dass Du für ihn da bist, ist das etwas was Dein Vater im Tiefen seines Herzen versteht. Wenn er schweigt, setze Dich neben ihm und schweige mit ihm zusammen. Manchmal wirkt das "Nichtgesagte" mehr, als tausend Worte..

Dass Dein Vater traurig ist, ist verständlich, war mein Vater auch. Die Ungerechtigkeit ist Ausdruck seiner Hilflosigkeit, sei ihm nicht böse.

Zu Deiner Frage, ob Du Dich auf das Schlimmste vorbereiten musst, kann ich Dir keine Antwort geben bzw. wird Dir keiner die Frage beantworten können. Bei meinem Vater verlief es in den letzten Wochen wellenförmig. Tagelang lag er fast komatös in seinem Bett und darauf folgte wieder eine Phase des Euphorie... bis er dann ganz friedlich die Augen schloss.

Kopf hoch!!

Ciao,
Hamsterleser

Prof. H. Strik

Bekommt Ihr Vater denn ein wenig Kortison? Das löst zwar keine Probleme auf Dauer, kann aber für eine begrenzte Zeit Erleichterung bringen. Sprechen Sie mit den behandelnden Kollegen.

fasulia

ich bin unsicher, ob ich nochmal schreiben soll...
ich glaube "helfen" würde, wenn du ihm sagst, wie es DIR geht und dass es DIR besser ginge, wenn du etwas für ihn machen kannst- ich finde das nicht verwerflich und es öffnet vllt. den Weg dafür, dass er dir sagt, warum er das nicht will..
in deinem anderen Beitrag klang, wenn ich mich richtig erinnere, an, dass es mal eine Zeit in deinem Leben gab, wo deine Mutter weg war...
in solchen Extremsituationen tauchen oft andere womöglich ungelöste Themen auf, vllt. ist ein Thema, wieder in die zweite Reihe zurück zu gehen und "nur" Tochter zu sein? ...was es nicht einfacher macht, weil du dann als Tochter leidest/trauerst, doch ich könnte mir vorstellen, dass ihr euch dann näher sein könntet...
...

Pelzi81

Hallo und Danke,
Mein Papa bekommt Kortison 16mg (4x4 am Tag), er bekommt auch Schmerztabletten für den Magen, Schmerztabletten die so stark sind das man bei denen von der Vorstufe von Morphium redet , das würde ihm auch schon verordnet, aber das will er nicht.
Und ja ich war mal sein ein und alles, nun ist es die Frau die ihn vor Jahren im Stich ließ und sehr viel in seinen und meinen Leben kaputt gemacht hat, meine Mutter.
Sie bemüht sich, dass steht außer Frage, aber sie schließt mich aus, fragt lieber meine Tante zu die sie nie ein gutes Verhältnis hatte und nun mehr Informationen bekommt und eher nach Hilfe gefragt wird .
Jeden Tag erzählt sie mir wie sie "ackert", das sie morgens um 3 (!) Uhr aufsteht um alles zu schaffen, und ich sage jedesmal lass mich doch bitte helfen, und sie sagt jedesmal nein...
Ich bekomme langsam Panik und fühle mich mit Absicht ausgeschlossen und bin nur noch voller Unverständnis und fange an mich zu fragen, hasst sie mich oder will sie mich quälen ???

alma

Hallo Pelzi,

hört sich schwierig an. Man kann das natürlich von hier aus nicht beurteilen, weil die verschiedenen Sichtweisen der Beteiligten fehlen,
aber ein Kreis von Angehörigen ist eben häufig in einem solchen Fall keine Gemeinschaft Abgeklärter, sondern jeder bringt seine eigenen Konflikte mit in die Situation und das kann zu Unverständnis und Chaos führen.

Für mich sieht es so aus: dein Vater hat mit seiner Krankheit zu tun und ist, wie es scheint, inzwischen zu schwach für eine große Auseinandersetzung. Du bist in der Konstellation Vater - Mutter - Kind außen vor und kommst damit in Berührung mit alten Problemen. Dazu steht der Verlust des Vaters im Raum, die Zeit läuft davon und damit auch die Möglichkeit, gut zu sein (du zu ihm und er zu dir).

Du brauchst Unterstützung, entweder durch jemanden aus der Familie, der/die zwischen deiner Mutter und dir vermitteln kann, damit du mehr Raum bekommst, oder eine professionelle.
In manchen Kliniken gibt es Psychologen, die auch für die Angehörigen sehr kranker Patienten da sind. Vielleicht hat die Klinik, in der dein Vater in Behandlung war/ist, so ein Angebot. Das wäre eine kurzfristige und schnelle Hilfe. Die langfristigere wäre ein Psychoonkologe. Da kannst du auch als Angehörige hingehen. Eine Trauergruppe ginge vielleicht auch. Da ist das Thema ja Verlust. Mach dich doch mal in der Richtung auf die Suche.

LG, Alma.

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