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osiris0410

Hallo Zusammen,

da es sicher genug Negativerfahrungen mit Glioblastom gibt dachte ich mir es ist vielleicht nicht verkehrt über einen positiven Heilverlauf bis zum heutigen Tag zu berichten. Alles was ich schreibe ist aus der Leienperspektive - daher können manche Fakten nicht ganz korrekt wiedergegeben sein.

Ich berichte über meine Mutter, bei welcher vor 2 Jahren nach einem epileptischem Anfall Glioblastom in der Nähe vom Sprachzentrum (links) diagnostiziert wurde. Den genauen Durchmesser weiß ich nicht mehr, würde ihn jedoch Tischtennisball groß einschätzen. Für uns war das damals ein ziemlicher Schock, zu mal sich ihr Zustand innerhalb von Tagen sehr verschlechterte. So konnte sie kaum mehr richtig reden nach dem Anfall. In dem Moment hat Kortison sehr geholfen und hat ihren Zustand noch vor der OP innerhalb weniger Tage ziemlich verbessert, da sich das Ödem verkleinerte.

Es folgte die OP, nach welcher alles im ersten Moment noch viel schlimmer war. So war überhaupt kein Sprechen mehr möglich. Vermutlich wurde während der OP ein Blutgefäß verletzt, welches zu einem kleinen Hirnschlag führte. Nichts desto trotz war die Operation ein voller Erfolg, da recht viel vom Tumor entfernt werden konnte. Nach ein bis zwei Wochen konnte ich meine Mutter größtenteils wieder verstehen - für fremde war es nach wie vor nicht so einfach.

Es folgte Bestrahlung über mehrere Wochen und anschließend die Chemo-Therapie (6-mal Themodal). Was unseres Erachtens die Nebenwirkungen von Themodal verringert hat waren die homeophatischen Preparate Solunat Nr. 8 und 16. Somit konnte die Chemotherapie insgesamt ohne richtig große Probleme erfolgreich abgeschlossen werden. Allerdings kam es während der Zeit zu einer Thrombose, welche hätte sehr gefährlich enden können. Zum Glück erkannte unsere Hausärztin die Gefahr rechtzeitig. Da die Chemo wirklich nicht so ohne ist sollte man sehr bedacht auf gesundheitliche Anzeichen in jeglicher Hinsicht sein. Mir scheint es als wirbelt die Chemo den ganzen Körperhaushalt etwas durcheinander.

Insgesamt haben wir immer sehr darauf vertraut, was uns die Ärzte der Uni-Klinik erzählt haben. Ich empfand es auch als recht positiv, dass sie dort auch an alternativen Heilverfahren interessiert waren. So haben Sie bspw. auch berichtet, dass nachgewiesen ist, dass afrikanischer Weihrauch zumindest Ödeme verringern kann. Dies und auch Hinweise aus diversen Foren haben auch dazu geführt, dass wir uns entschlossen haben den afrikanischen Weihrauch dauerhaft zu verwenden, nun schon seit 1,5 Jahren.

Somit ist es insgesamt 2 Jahre her, dass der Gehirntumor diagnostiziert wurde, und bis heute ist er nicht wieder gekommen. Anfangs dachten wir meine Mutter hat vielleicht nur noch ein Jahr, wie es auch oft zu lesen ist. Positiv empfand ich, dass sich die Ärzte über eine Diagnose zurück gehalten haben - ich denke man sollte da auch nicht zu eindringlich nachfragen, keiner kann das ganz genau sagen. Insgesamt sind wir sehr glücklich, dass es aktuell so gut ist. Meine Mutter steht dem Leben positiver gegenüber, kann sich wieder problemlos unterhalten (ach wenn sie das kritischer sieht) und sich selbst versorgen. Trotz alle dem ist klar, dass es sich jederzeit wieder ändern kann - allerdings ist das Leben ja in gewisser Weise eh begrenzt, was uns allen ein mal mehr bewusst wurde.

Ich persönlich denke, dass mehrere Dinge zu dem positiven Heilverlauf beigetragen haben:
- Erfolgreiche OP
- Bestrahlung und Chemo-Therapie bis zum Ende
- afrikanischer Weihrauch
- Logopädie und Ergotherapie (ich denke das alles kann sehr helfen, weil vieles tatsächlich wieder besser werden kann / es ist kein Ende wenn es nicht mehr so gut wie vorher ist!)
- Gespräche mit Psychoonkologin und Yoga für Krebskranke (Ich denke die Gespräche und Aktivitäten können sehr hilfreich sein, sich also zu befassen mit der Situation und sie nicht abzulehnen. Das ist vermutlich die allergrößte Herausforderung)
- Meines Erachtens die wichtigste Sache ist die positive kämpferische Einstellung meiner Mutter trotzdem weiter zu machen und sich den Herausforderungen zu stellen (hierfür empfinde ich größten Respekt). Hierbei können Gespräche mit Psychoonkologen sicherlich helfen - nehmt sie an, dass ist kein Zeichen von Schwäche!

Ich hoffe, dass ich dem ein oder anderen etwas Mut machen kann. Ein anderer Tipp an Angehörige: Vernarrt euch nicht das ganze Internet nach den besten Therapien zu durchsuchen, vergesst nicht zu leben! Uns hat das Forum hier und auch andere Informationen gerade zu Beginn sehr geholfen, aber ich persönlich habe versucht mich nicht zu viel mit dem Hirntumor zu befassen und möglichst auf das zu Vertrauen was die Ärzte sagen (immerhin sind das die Experten und nicht ich).

frida88

Sehr gut! Kann ich nur bestätigen!

Lara

Hallo Osiris,

Danke für den Beitrag, ich denke du hast vollkommen Recht man muss ein gewissen Grundvertrauen in das Leben haben. D. h. man darf kritisch sein muss aber seinem Arzt und seiner Entscheidung für oder gegen eine Therapie vertrauen können.
Das ist für meine Familie und mich sehr wichtig, denn mit diesem Fundament war es und ist es uns möglich trotz dieser Diagnose gut zu leben.
Für uns ist wichtig was wir mit unserer Zeit die wir geschenkt bekommen machen. Es darf sich nicht nur um die Krankheit drehen.

Hallo Frida88,

Danke auch du machst mir/ uns Mut.
Mein Mann ( jetzt 44J) hat zwar och keine 12 Jahre aber immerhin 6 Jahre und 10 Monate mit Glioblastom geschafft.

Liebe Grüße

Lara

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