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Thema: Genesungsverlauf

Genesungsverlauf
schote44
10.07.2012 13:28:14

Sehr geehrter Herr Professor Mursch,
liebe Leser des Forums,

vielen Dank für dieses hervorragende Forum!

Ich hätte gern einen Rat bezüglich meines Heilungsverlaufes.

Vor 4 Monaten Entfernung eines intra- und extrameatalen Neurinoms über transtemporalen Zugang. Zunächst ging es mir gut, dann bei Zustandsverschlechterung vorzeitiges MRT drei Monate nach OP. Befund lautet: „(...) In der KM-Serie ist im Randbereich eine teils knotige, streifenförmige Signalalteration von 4 x 7 mm von intermediärer Signalgebung auffällig. In der Felsenbeinspitze findet sich eine lobulierte flüssigkeitsisointense Formation von 1 x 2 cm sowie Signalalterationen in der angrenzenden Galea. Durales KM-Enhancement postoperativ."
Die Radiologin sagt, möglicherweise ein Resttumor, sie wolle aber dem Operateur nicht vorgreifen. Mein Operateur (HNO) sagt „MRT-Befund in Ordnung.“
Mir geht es ziemlich schlecht, nur unter hochdosierter Kortisongabe einigermaßen gut.
Ich bitte höflich um Ihre Meinung: Was bedeutet der MRT-Befund, heißt das, dass dort postoperativ bedingte Flüssigkeitsansammlungen vorliegen? Wenn ja, üben diese Druck aus auf Hirnstrukturen und/oder die verbliebenen Nerven intrameatal? Wären Schwindel, zunehmender Kopfdruck, Halbseitenschwäche, Doppelbilder und Erbrechen durch den Befund erklärbar?
Möglicherweise liegt das im Rahmen des normalen Heilungsverlaufes, beunruhigt bin ich, weil es mir nach der REHA schon so gut ging und mein Zustand sich jetzt erheblich verschlechtert.

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Schote44
schote44
Prof. Mursch
11.07.2012 20:42:40
Bei der Interpretation von MRT hat natürlich nur der die Möglichkeit, eine kompetente Meinung abzugeben, der die Bilder sieht.
Allgemein: bei Akustikusneurinom nach OP geht oft die Meinung auseinander, der von den Radiologen beschriebene "Rest" wächst oft nicht mehr bei weiteren Kontrollen, ist also wohl nicht schlimm oder gar kein Tumor.
Was nicht sein darf, ist, dass es weiter schlecht geht oder schlechter wird. Das ist nicht normal. Auch der Bedarf an Kortison ist unbedingt abzuklären. Sie müssen das mit einem mit Gehirnerkrankungen erfahrenen Arzt besprechen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
schote44
11.07.2012 21:00:44

Sehr geehrter Herr Prof. Mursch,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Wie finde ich einen erfahrenen Arzt? Wäre dies ein Neurologe oder Neurochirurg?
Dankeschön. Mit freundlichen Grüssen
Schote44
schote44
Prof. Mursch
11.07.2012 21:15:48
Das klingt vielleicht banal, aber sprechen Sie zuerst mit Ihrem Hausarzt. Der kennt sich vor Ort aus und muss später auch mit den behandelnden Kollegen zusammenarbeiten. Es geht dann auch weniger Information verloren.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
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