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Muschelsucherin

Mein Mann wird zur Zeit operiert, der Tumor ist nach 3,5 Jahren zurückgekommen.
Ich sitze jetzt hier und muß irgendwie mit meiner Angst klarkommen. Ich frage mich, ob es richtig war, meinen Mann zur Operation zu zureden.
Er hatte seit Kurzem massive Ausfälle, krampfte, so dass er mit dem Notarzt in die Klinik kam und das MRT brachte zu Tage, dass der Tumor bereits sehr raumgreifend war. Eine Alternative gibt es laut Aussage der Ärzte nicht. Um 17 Uhr kann ich auf der Station anrufen, mir vergeht die Zeit einfach nicht. Gestern nach der Angio hat er mich schon nicht mehr erkannt. Wie wird es jetzt bloß.
Vorgestern hatte ich ihn noch einmal zu Hause, da haben wir Pläne für nach der OP gemacht. Jetzt sagte mir eine Bekannte, die auf einer Intensivstation arbeitet,ich solle mich darauf einstellen, dass nichts mehr sein wird, wie es war. Aber beim ersten Mal haben wir es doch auch hinbekommen, mit Einschränkungen, aber wir haben den Tumor ignoriert und gelebt, wie es ging.
Ich mußte das hier einfach mal schreiben, weil ich die klugen Sprüche der Freunde nicht ertrage, meine Tochter mit zwei kleinen Kindern nicht belasten will.Ich denke, hier können die meisten nachvollziehen, was man an so einem Tag durchmacht.
Danke fürs Lesen
Muschelsucherin

Schmetterlin

Liebe Muschelsucherin

Ich sende Dir hiermit gaaaanz viel Kraft , ich denke an euch und drücke feste die Daumen

Padivofe

Hab dir eine PIN geschrieben.
Gruß P.

Muschelsucherin

Lieber Schmetterlin, danke für die mitfühlenden Worte. das gibt Kraft und tut gut. Leider weiß ich noch immer nichts Genaues. Werde aber jetzt erst einmal in die Klinik nach Lübeck fahren und hoffe auf einigermaßen gute Nachrichten.

TumorP

Hallo Muschelsucherin, weißt Du welche Art Tumor es ist. Die meisten können mitfühlen, weil sie es selbst erlebt haben, August 2014. Es ist danach ein auf und ab. Sei bei Deinem Mann da, auch wenn er HEUTE noch nicht viel mitbekommt. Morgen ist wieder ein STÜCKCHEN anders. Nach 7 Monaten ist meine Frau Abfahrtski gefahren. Es war ein steiniger langer Weg dorthin.
Viel Kraft
TumorP

Muschelsucherin

Hallo an Alle,
ich wollte gerade losfahren und habe vorher noch auf Station angerufen, da konnte ich mit dem Oberarzt sprechen, der ihn operiert hat. die OP ist komplikationslos verlaufen, mein Schatz hat zwar viel Blut verloren, aber damit war bei der Größe des Tumors zu rechnen. sie lassen ihn bis Morgen schlafen, damit er sich von der OP erholen kann und dann soll noch eine Aufnahme vom Kopf gemacht werden.
Ich bin erst einmal beruhigt, auch wenn ich weiß, dass das erst der Anfang ist.
Man hat den neu gewachsenen Tumor wohl vollständig entfernt, den " alten " von vor drei Jahren haben sie drin gelassen, weil der so im Gehirn eingewachsen ist, dass es irreparable Schäden geben würde. Das war ja schon bei der ersten OP so.
Hallo TumorP, der ursprüngliche Tumor ist ein Hämangioperizytom in der Pinealisloge. Er war damals gar nicht entfernbar auch nicht kleine Teile, die Bestrahlung bewirkte aber eine deutliche Verkleinerung bis zum letzten MRT vor einem Jahr. Da hieß es, daran werden Sie nicht sterben, die nächste Kontrolle braucht erst wieder in einem Jahr sein.
Wir haben so gelebt, als gäbe es den Tumor gar nicht, natürlich hatte mein Mann Einschränkungen ( er ist mittlerweile 64 Jahre alt ), aber wir konnten damit gut leben. Vor 1,5 Monaten merkte ich die ersten Veränderungen, aber wir glaubten an die Aussage, da kommt nichts.
Eine Magen Darm Grippe führte beim Erbrechen immer zu Anfällen, so dass ich den Notarzt holte. Das MRT zeigte dann einen schon sehr raumgreifenden Tumor. Für alle ein Rätsel.
Aber wir kämpfen uns jetzt wieder durch, unsere beiden Enkel geben uns viel Kraft, die hat er gestern sogar in seiner Verwirrtheit erkannt.
So jetzt habe ich so viel geschrieben, das ist bestimmt die sich etwas lösende Anspannung, danke noch einmal an alle für die mitfühlenden Worte, das hilft ungemein.
Liebe Grüße
Muschelsucherin

Harte Nuss

Hallo Muschelsucherin,
gib dir und vor allem deinem Mann die Zeit, sich wieder zu erholen und einen Tagesrhythmus zu finden in dem ihr beide gut harmoniert. Der Gedanke an die Enkelkinder wird euch dabei sicher helfen. Ich wollte immer erst nur schlafen und meine Ruhe haben, alles um mich herum habe ich positiv wahrgenommen, "war aber froh wenn sie alle wieder weg waren". Ich wollte mich immer erst auf mich selber konzentrieren. So habe ich auch für mein jetziges Leben gelernt. Ich bestimme den Zeitpunkt für mich, wann ich schlafen gehe, ob die anderen noch nett beisammen sind(es ist auch heute noch nicht einfach).
Ich drücke euch Beiden ganz fest die Damen.
LG von der harten Nuss

Muschelsucherin

Hallo Harte Nuss,
danke für deine lieben Worte, es tut doch gut den Zuspruch zu bekommen.
Ich habe viele Freunde und auch Familie, aber sie sind nun mal etwas hilflos und können doch nur tröstende Worte geben. Sie leben nun mal ihr Leben und hoffen, dass es ihnen nicht passiert. Und das ist auch gut so
Meinem Mann ging es nach dem ersten Eingriff vor 3,5 Jahren auch so, dass er viel ruhte und schnell erschöpft war. Er hat immer für sich entschieden, wenn er sich hinlegen wollte. So kluge Ratschläge, Du mußt dich fordern und viel bewegen, haben wir ignoriert. Das ist ihm immer gut bekommen.
Sein Psychiater hat stets gesagt, bedenken Sie was in Ihrem Gehirn passiert ist, dazu ist es nicht da, dass darin rumoperiert wird.
Ich hoffe, heute ein paar positive Dinge zu sehen und zu hören, mir ist aber auch klar, dass so kurz nach der OP noch keine Wunder zu erwarten sind.
Ich melde mich, wenn es was Neues gibt, auch um vielleicht anderen Mut und Kraft zu geben.
Lg von der Ostsee

Muschelsucherin

Er hat es geschafft, ich bin so froh und danke allen, die mit mir gebangt haben. der erste Schritt ist geschafft.
Als ich heute Mittag ins Zimmer kam, begrüßte er mich freudig, sprach völlig klar und konnte sich an alles erinnern.Beine und Arme kann er bewegen, sprechen ohne Probleme und sehen auch.
Ich weiß, das ist erst der Anfang und es kommt noch einiges auf uns zu, aber das werden wir jetzt auch schaffen.
Das Daumendrücken und Beten hat geholfen und mein Schatz hat gekämpft, er will so schnell wie möglich wieder auf die Beine und nach Hause in seinen Garten.
Allen einen schönen Abend,
auch wenn es regnet, für mich scheint heute die Sonne
Muschelsucherin

TumorP

Klasse - toll- in den Garten ist gut - auch im Garten laufen.

"Pass nur auf, dass er Ihn im Herbst nicht umgräbt." Diese Arbeit ist erst nächstes Jahr an der Reihe. Jetzt geht es Schritt für Schritt gemeinsam weiter.
Alles Gute
TumoRp

Muschelsucherin

Ich denke, davon kann ich ihn abhalten :-)))
Wir lassen sowieso alles wild wachsen, wie es die Natur möchte, das ist so schön.
Ich bin so froh, mal wieder an etwas Alltägliches denken zu können
Lg
Muschelsucherin

Karmen

Liebe Muschelsucherin,
ich habe Deine bewegenden Berichte gelesen. Es gibt mir so viel Hoffnung. Meine Menigiom-OP steht an am 24.08.16. Diese Ängste, die man durch macht, nach der Diagnose etc., sind echt höllisch. Solche Berichte wie Deine bauen mich auf und ich finde es so toll, dass es Deinem Mann wieder recht gut geht. Bitte berichte doch weiter, wie es ihm in späteren Wochen ergangen ist. Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute,
herzliche Grüße Karmen

Padivofe

Liebe M.
Wunderbar, ich freue mich für Euch.
Ich sende Genesungswünsche, verbunden mit einem xxl Powerpaket. Lasst Euch nicht unterkriegen.

LG Padivofe

Harte Nuss

Hallo liebe M.,
auch ich bin froh das die Anspannung erst mal vorbei ist. Keine guten Ratschläge mehr, ihr macht das schon.
LG von der harten Nuss

Muschelsucherin

Hallo Karmen, Du hast eine PN von mir
Hallo Padivofe und Harte Nuss,
danke an Euch für die guten Wünsche.
Gestern hat es mich fast umgehauen, mein Mann ist schon runter von Intensiv, er liegt auf Normalstation. Kann sprechen mit leichten Wortfindungsstörungen und die Feinmotorik ist noch nicht voll da.
Alles andere wird sich finden.
Ich werde mich wieder melden, wenn es Neues gibt.
LG an alle

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