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LinaK

Irgendwie habe ich gerade den Eindruck, als wüsse ich meine Familie und Freunde vor meiner Krankheit und deren Auswirkungen bewahren.

Èin Sohn versteht nicht, warum ich mit ihm und den kleinen Enkeln über Ostern nicht so einfach einen Ausflug machen möchte. Schließlich würde ich ja noch keine Chemo bekommen. Die Diagnose ist aber ja erst ein paar Tage her, und liegt mir immer noch auf deer Seele.

Der andere Sohn hat eine Frau mit Burnout, und ist demzufolge auch nicht unbedingt belastbar. Mein lieber Mann geht eh schon auf dem Zahnfleisch, meine Freunde sind weit weg oder auch esonders stark zur Zeit.
Ursel mit neuem Handy und neuer
Mein Hausarzt, der heute nach der Wunde gesehen hat, hatte das Wartezimmer voll und wollte endlich ins Osterwochenende. Alles übŕige könne dann am Mittwoch geklärt werden, in der normalen Sprechstunde.

Irgendwie habe ich den Eindruck, als müsse ich nun nicht nurmich aus dem Sumpf ziehen, sondern auch noch meine Lieben stärken. Dazu die ewige Rennerei um Bevandlungstermine.ich bin heute einfach fertig, zumal ich nächtlings kaum geschlafen habe und aus dem gemeinsamen Schlafzimmer geflüchget min, um mich wenigstens einfach mal in Ruhe auszuheulen.

Ich glaube, ohne fremde Hilfe komme ich doch ncht klar. Aber das wird dann ja am Mittwoc in der normalen Sprechstunde besprochen.

Menno. Aber bis dahin hänge ich durch. Bitte einfsch mal virtuell in den Arm nehmen!
Lina

Babsi

Liebe Lina,
So eine Diagnose ist nicht einfach. Weder für den Betroffenen noch für die Angehörigen. Ich bin nur Angehörige und weiß nicht wie man als Betroffener fühlt. Dein Sohn meint es sicher gut mit dir, wenn er einen Osterausflug mit dir unternehmen möchte. Das könnte dich von deinen Sorgen ablenken. Dass dein anderer SOHN selbst Probleme hat ist auch belastend. Versuch trotzdem positiv zu denken. Es gibt viele Beispiele hier im Forum für gute Verläufe. Ich wünsche dir ganz viel Kraft gegen deinen Feind zu kämpfen!! Ich wünsche dir ein schönes Osterfest und drücke dich ganz fest.
Liebe Grüße Babsi

PepeS

positiv denken Kopf hoch.

Geh feiern mach was dir Spaß macht..aus diese leben kommt keiner lebend raus

Efeu

Hab dir eine PN geschickt

Angela

Liebe Lina,
fühle Dich von mir ganz fest gedrückt und getröstet. Deine Angehörigen können wahrscheinlich nicht nachvollziehen, wie Du Dich jetzt fühlst und wollen Dich auf andere Gedanken bringen.
Nach meiner Erfahrung mit einem Glioblastomkranken kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Du jetzt Ruhe brauchst und nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kannst. Der Schock muß erst einmal verarbeitet werden.
Mein Angehöriger lebt seit Jan. 2016 relativ gut mit seinem Glioblastom, trotz Op, Radiochemotherapie und nun 24. Zyklus der Chemotherapie nach Stupp.Er hat sogar noch Flugreisen machen können. Du siehst, es muß nicht so schlimm kommen, wie Du vielleicht befürchtest.
Die Chemotherapie mit Temozolomid wird meist sehr gut vertragen. Wir nehmen vorher eine Tablette, die vor Übelkeit schützt, außer Müdigkeit gibt es kaum Probleme.
Ich wünsche Dir, dass Du zur Ruhe kommst und alle Behandlungsmaßnahmen gut verkraftest.
Ein ruhiges und angenehmes Osterfest wünscht Dir
Angela

LinaK

Danke, ihr Lieben. Genau sowas habe ich gebraucht! Heute geht es mir wieder besser. Es sind einfach diese Stunden, in denen man sich alleine fühlt und von aller Welt verlassen. Dann ist es schön, zu merken, dass einem hier jemand zuhört und einem die Strickleiter hält, um wieder aus dem Loch zu gucken.
Danke, dass es euch gibt!
Lina

Serena

Auch von mir noch einmal eine dicke virtuelle Umarmung... Diese Stunden und Tage kennt denke ich jeder...manchmal nehme ich mir dann speziell Zeit, in der ich traurig sein kann und danach geht es meistens besser. Ich Hoffe, dir geht es inzwischen auch besser. Warst du denn über Ostern weg?
Es grüßt dich
Serena

GabrielaV

Liebe Lina,

ich verstehe sehr gut was du meinst. Ich bin Ehefrau des Betroffenen, medizinisch bisschen gebildet und voller Mitgefühl für meinen Mann. Ja, es ist schwierig, daneben zu stehen und nicht wirklich was tun zu können. Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass Mitmenschen sehr unterschiedlich damit umzugehen versuchen. Leider habe ich auch Depressionen, die ich nicht verstecken kann und mein Mann muss auch manchmal damit klar kommen. Dennoch erwarte ich von ihm, dass er sich nimmt, was ihm zusteht.

In den Jahren seit 2011 haben wir auch oft das Gefühl gehabt, dass der Tumor nicht nur ein Fluch war. Wir hatten wunderschöne Jahre in Liebe und mit dem intensiven Gefühl jetzt zu leben. Mein Mann war selbstständig und es war im Umgang mit seiner Kundschaft manchmal an der Grenze zum absoluten Wahnsinn. Hat sich kaum Urlaub gegönnt und immer im Hoffen und Bangen um Aufträge und Erfolg bei seiner Arbeit , ein einziges Auf und Ab. Jedenfalls gar nicht mehr schön. Dann kam die Diagnose, die uns natürlich erst mal umgehauen hat, aber ihm Jahre in Entspannung geschenkt hat und endlich auch das machen zu können, was er eben immer schon gern machen wollte. Die letzten 7 Jahre hat er vieles erlebt und gesehen, was ihm unter anderen Umständen einfach nicht möglich gewesen wäre. Er hat endlich auch gelebt.
Viele Menschen müssen arbeiten, bis zur Rente und tritt sie dann endlich ein, ist Schluss und sie hatten nicht mal was von all den Mühen.

Ich kann dir nur raten, lebe dein Leben jetzt, nimm nicht allzu viel Rücksicht auf deine Mitmenschen. Wer dich liebt, will dass es dir gut geht und du noch viel schöne Zeiten hast. Du bist ein Mensch mit einem Recht auf ein schönes Leben. Nimm es dir. Wann denn, wenn nicht jetzt?
Mach das Beste daraus, das wird auch deinen Lieben gut tun, wenn du Freude daran hast.

Ich freue mich über jeden schönen Tag, den mein Mann hat. Ich versuche ihm alle Wünsche zu erfüllen, die in meiner Macht stehen. Er bekommt alles, was er gern mag, auch wenn das mal nicht in meinen Kram passt.
Ich freue mich, wenn ihm das Essen schmeckt, das ich zubereitet habe, oder wenn er einen schönen Spaziergang in meiner Begleitung gemacht hat, obwohl ich mehr der Bewegungsmuffel bin. Dann freuen wir uns über die Pferde auf der Koppel, die auf Möhrchen hoffen und sich streicheln lassen, weil sie uns kennen und auf die Schmetterlinge , die in der Sonne tanzen. Wir begrüßen jeden Frühblüher und machen Rast auf einer Bank.

Erfreue dich an der Schönheit der Welt und genieße sie in vollen Zügen, solange es dir möglich ist.

Ich wünsche dir noch ganz viel herrliche Zeiten und hoffe du hast zu Ostern bereits damit begonnen.
LG Gabriela

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