
Michael[a]
Hallo Miteinander!
(Ich beschreibe zuerst die Situation und am Ende meine zwei Anliegen)
Ein Freund von mir liegt bereits seit etwa 2 Monaten mit einem nicht operablen Germinom (Lokalisation: Vierhügelplatte im Mittelhirn) im Krankenhaus. Er hatte bereits das ganze Jahr vorher Probleme mit dem Sehen (Doppelsehen). Eine deshalb vor ca. 8 Monaten durchgeführte CT ergab noch keinen bedenklichen Befund; dies war jedoch der Fall bei einer Wiederholungsuntersuchung, die vor rund 2 Monaten aufgrund sich verstärkender Sehprobleme und Kopfschmerzen erfolgte. Über eine mehrstündige Operation konnte dann ein Probe vom Tumor genommen werden. Diese ergab, dass es sich um ein Germinom handelt, dass mittels Bestrahlung bei relativ guten Heilungsaussichten behandelt werden kann.
Problematisch war dann jedoch eine bzw. mehrere auf die Operation folgende Hirnhautentzündungen, die seinen Gesundheitszustand erheblich verschlechterten. Dazu kam, dass die zur Minderung des Gehirninnendrucks notwendige Liquor-Drainage ungenügend überwacht wurde und es mehrfach zu länger nicht erkannten Verstopfungen und nahezu Koma-ähnlichen bzw. sehr verwirrten Zuständen kam. Auch wenn sich dies inzwischen gebessert hat und ein sogenannter "Schmand zur Ableitung des Liquors direkt in die Bauchspeicheldrüse" (so habe ich dies zumindest verstanden) gelegt wurde, ist sein allgemeiner Gesundheitszustand immer noch nicht besonders gut.
Dennoch soll nun in den nächsten Tagen mit der Bestrahlung begonnen werden. Dabei gibt es auf Seiten der Ärzte unterschiedliche Meinungen zum Vorgehen: Einer der behandelnden Ärzte bezieht sich auf die MAKEI-Studie (?) und hält es danach für sinnvoll, prophylaktisch auch das Rückenmark zu bestrahlen, auch wenn dort aktuell noch kein Tumorwachstum nachweisbar ist. Im Gegensatz dazu hatte die Leitung der Bestrahlungsabteilung, die in dieser Woche leider nicht verfügbar ist, die Strategie verfolgt, nur das lokalisierte Germinom zu bestrahlen - und dann über regelmäßige
Nachuntersuchungen sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark zu überwachen.
Die zweite Variante hätte vermutlich den Vorteil aktuell geringerer Nebenwirkungen, die erste Variante würde dagegen einer möglichen Metastasierung im Rückenmark vorbeugen. Angesichts des relativ schlechten allgemeinen Gesundheitszustandes meines Freundes stellt sich nun die Frage, ob mögliche Nebenwirkungen (vom Arzt wurde eine Hirnhautentzündung genannt) der ersten Variante nicht problematischer wären.
Da die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise in den nächsten Tagen fallen muss, wäre ich sehr dankbar, wenn mir jemand bald Hinweise geben könnte, welche der Vorgehensweisen besser sein dürfte bzw. bei welchen Spezialisten man eine weitere Meinung einholen könnte!
Zudem wäre ich sehr dankbar für Informationen zur MAKEI-Studie!
Herzlichen Dank für Eure Antworten im Voraus!
Liebe Grüße
Michael