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Drachenwurtz

Hallo,

zunächst einmal ein frohes neues Jahr an alle!

Ich bin im Juli an einem linksparietalen, parafalcinen ca. 5cm im durchmesser großen Meningeom operiert worden. Vor der OP hatte ich bereits zeitweise GEsichtsfeldausfälle auf der rechten Seite, kurz nach der OP hatte ich einen ständigen "Tunnelblick" und bin auf der rechten Seite immer angeeckt. Nach 2 Monaten war wieder alles normal und auch die Reaktions- und Aufmerksamkeitstests, die nach 2,5 Monaten in der REha-Klinik durchgeführt wurden, waren wieder in Ordnung, so dass keine Bedenken bestanden, dass ich nach den üblichen 3 Monatenn Fahrverbot wieder Auto fahren konnte. Ich habe dann auch wieder angefangen, zuerst mit kurzen Strecken, dann auch wieder längere. Kurz vor Weihnachten stellte nun die Neuropsychologin, die meine Hirnleistung testet und die mich bei der Wiedereingliederung betreut, erneut diesmal auf beiden Seiten Gesichtsfeldausfälle fest. Damit hat sich das Autofahren erst mal wieder erübrigt. Frage: gibt es hier im Forum Leute, denen es ähnlich gegangen ist? Wie geht Ihr damit um? Bringen die neuropsycholgischen Therapieprogramme (z.B. Rigling) mit Gesichtsfeldtraining tatsächlich Vebesserungen? LG

drachenwurtz

Andrea 1

Hallo Drachenwurtz,
dir auch ein gutes neues Jahr und herzlich Willkommen.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir nur raten, erst einmal die medizinischen Befunde abzuwarten, also worauf man die erneuten Ausfälle zurückzuführen sind. Erst dann können dein Arzt und Du die nächsten Schritte überlegen.
Wurden bei dir EEG's gemacht?
Wenn ja, waren die in Ordnung (o.B.)?
Von den neuropsychologischen Programmen kenne ich "nur" das CogPack. Vn daher kann ich dir nicht sagen, ob "dein Programm" etwas bewirken kann.
Auf jeden Fall trainieren solche np Programme das Gehirn gezielt Mit vorausgehenden Tests kann ein Neuropsychologe herausfinden, wo es "klemmt" und dann speziell ein geeignetes Programm davon nutzen.
Ich wünsche dir alles Gute und vielleicht antwortet dir noch ein ähnlich Betroffener.
LG Andrea :-)

Drachenwurtz

Hallo Andrea,

herzlichen Dank für deine schnelle Antwort. Ich habe nächste Woche jetzt erst mal einen Termin zur Gesichtsfeldmessung beim Augenarzt. Weiß aber nicht, ob das viel bringt, denn die Ausfälle scheinen ja immer nur tage- oder phasenweise aufzutreten. EEGs wurden bei mir noch nicht gemacht, weil bisher keine Anzeichen für einen epileptischen Anfall aufgetreten sind. Ich habe aber seit der OP immer mal wieder Tage und Phasen, wo ich benommen und leicht schwindelig bin und wo mein Nervensystem extrem überreizt ist. Nun ja, das Ganze ist ja ein bisschen wie ein Überraschungsei :-), immer mal wieder was Neues...Ich wünsche dir noch einen schönen chilligen Sonntag :-) :-) LG

drachenwurtz

Prof. Mursch

Wollen Sie nicht einmal die Gesichtsfelder beim Augenarzt überprüfen lassen?

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Drachenwurtz

Guten Morgen Herr Dr. Mursch,

ich habe diese Woche einen Termin. Aber ich habe selbst das Gefühl, dass die Ausfälle nur zeitweise auftreten, bevorzugt an Tagen, wo es mir auch sonst nicht gut geht (Benommenheit, dröhnender Tinnitus, wieder Taubheitsgefühle in Hand und Fuß). Ich wollte deswegen auch nochmal mit meinem Neurochirurg sprechen. Aber vielleicht können Sie mir auch schon eine Antwort geben. Sind denn solche Symptome 5 Monate nach der OP noch im normalen Bereich? Sie treten nicht nur in Zusammenhang mit Stress oder zu wenig Schlaf auf, sondern tageweise ("tagesformabhängig"). Gleichzeitig habe ich dann oft nachts Schlafstörungen, Herzunruhe und kann nicht abschalten. Vielen Dank im Voraus für die Antwort

drachenwurtz

mrsheartattack

Hallo,

ich hab genau das selbe Problem. Quadrantenanopsie genannt. Ich mache manchmal Übungen auf der Internetseite "gesichtsfeldtraining.de." Keine Ahnung ob das hilft aber ich versuche es. Jetzt hab ich auch bald meinen ersten Termin bei der Ergotherapie. Dort soll es auch weitere Übungen geben.
Ich werde alles versuchen um wieder Autofahren zu dürfen.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und dass du auch wieder fahren darfst!

Liebe Grüße
Daniela

Andrea 1

Wenn man ein spezielles Training machen möchte, dann wäre es ein Gespräch mit der Krankenkasse sehr hilfreich. Immerhin sind solche Trainingsprogramme nicht immer so günstig. Wenn man das beantragt, dann entscheidet die Krankenkasse, ob es Sinn macht, evtl. die Kosten dafür zu tragen.
Man muss halt nur fragen und das kostet bekanntlich (fast) nichts.

@mrsheartattack ich wünsche dir ganz viel Glück, dass Du das schon bald wieder kannst, denn ich bin auch so eine leidenschaftliche Autofahrerin.
Zuerst hatte ich Bedenken, dass ich vielleicht nicht schnell genug reagieren könnte, aber meine Sorge war unbegründet, denn schon nach 1 Wocher wieder fahren schaffte ich es sogar einen Unfall, durch einen anderen zu verhindern. Das gab mir mein Selbstvertrauen wieder.
Das Schöne am Autofahren ist, wenn man es richtig macht, dass man zum großen Teil zumindest selbst entscheiden kann, wie schnell man fährt.
Ohne mein Auto könnte ich nicht mehr arbeiten gehen, auch wenn es nur für ein paar Stunden in der Woche ist, aber das ist mir sehr wichtig!
Ein Fahrsicherheitstraining (ADAC zum Beispiel) zusätzlich kann ich ebenso jedem nur empfehlen.
LG Andrea :-)

Varadero

Hallo,
ich bin im Oktober 2012 an einem retropetrosalen Meningeom im Kleinhirnbrückenwinkel rechts operiert worden. Der Tumor hat u.a.den Gleichgewichtsnerv gequetscht. Außer den immer noch anhaltenden Gleichgewichtsstörungen (besonders bei schlechten Lichtverhältnissen) hab ich auch Sehfeldausfälle. Vor der OP hatte ich damit keine Probleme. Ich war aber vor der OP beim Augenarzt und hab dort diesen Test gemacht, der war in Ordnung. Ich war dann im Oktober 2013 beim Augenarzt, wieder zum testen und dadurch sind die Ausfälle im Sehfeld gut nachweisbar. Die Augenärztin hat mir erklärt, dass das nach so einer OP nomal wäre und bestimmt mit der Zeit noch besser würde. Es würde auch viel, mit der noch bei mir mangelnden Konzentrationsfähigkeit zu tun haben und besonders mit meiner Tagesform. Es gibt auch bei mir Tage, da gehts mir richtig gut, dann wieder Tage, da geht es mit dem Gleichgewichthalten beim Gehen schlecht, mich zu konzentrieren geht kaum und von den Kopfschmerzen reden wir erst garnicht. Ich darf lt. Augenarzt und HNO Arzt mit dem Auto fahren, aber nur kurze Strecken und nur bei Tageslicht. Daran halte ich mich. Das klappt gut. Meine Hausärztin hat mir per Verordnung Ergotherapie /Hirnleistungstraining aufgeschrieben. Das bezahlt die Krankenkasse anstandslos. Und mir bringt das auch was. Die Therapeutin ist wirklich sehr bemüht und denkt sich immer interessante Übungen aus. Aber jede Ergotherapiepraxis bietet das Hirnleistungstraining nicht an, ich mußte erst eine Weile suchen. Und ich weiß nicht, ob es so generell möglich ist zu sagen, nach welchem Zeitraum welche Beschwerden noch so im normalen Bereich
sind. Ich bin noch immer nicht wieder arbeitsfähig und meine OP war 2012 im Oktober. Anfangs hat mich das schon beängstigt, wenn ich gelesen hab, wann einige wieder arbeiten gegangen sind. Aber heute ist das alles so ok. für mich. Jeder Mensch ist einzigartig und so geht auch jeder nach einer Gehirnoperation seinen einzigartigen Weg. Und hier sind soviele verschiedene Menschen im Forum und schreiben und berichten und haben mir damit geholfen, meinen Weg zu gehen. Dir hilft das bestimmt auch weiter. Nur nicht den Mut verlieren.
LG Varadero

Drachenwurtz

Hallo,

vielen Dank an alle für Eure Tipps und Erfahrungsberichte. Es ist wirklich gut, dass es dieses Forum gibt, denn einfach nur mit Menschen kommunizieren, denen es ähnlich geht, tut einfach gut. Das habe ich in meinen beiden REhas bereits festgestellt, aber im Alltag verflüchtigt sich das Ganze und in der "normalen" Welt trifft man oft auf Unverständnis oder auf die Haltung, na ja die hat ja sowieso einen Dachschaden. Was ja auch stimmt :-), aber ein bisschen mehr Entgegenkommen wäre manchmal gut.
Aber ich habe hier mal was Positives zu vermelden: die GEsichtsfeldmessung beim Augenarzt war in Ordnung, deshalb spricht nichts dagegen, dass ich weiter Autofahren darf! Die Ausfälle scheinen nur tageweise aufzutreten. Ich muss nur aufpassen, an Tagen, wo es mir vom Kopf her nicht gut geht, lasse ich das Auto dann lieber stehen.

@Daniela: vielen Dank für deine guten Wünsche,sie haben geholfen! Dasselbe wünsche ich dir auch, dass du auch bald wieder einen weiteren Schritt in die Normalität machen kannst. Bei dir scheint es ja noch nicht so lange her zu sein, wenn du jetzt erst mit Ergotherapie/Hirnleistungstraining anfängst. Mir hat man gesagt, dass das Gehirn in den ersten 6-8 Monaten nach der Op noch sehr schnell regeneriert und in dieser Zeit sehr viel passiert. Danach gehen die Fortschritte langsamer und nach 2 Jahren ist der Prozess abgeschlossen. WAs sich bis dahin nicht normalisiert hat, wird auch nix mehr. Aber das ist die Lehrmeinung, Ausnahmen von der Regel gibt es sicher auch.

@andrea1: ich kann dich gut verstehen, ich wäre auch ohne mein Auto berufsunfähig. Ich mag diese Abhängigkeit nicht, aber manche Berufe bringen das nun einmal mit sich. Und danke für den Tipp mit der Krankenkasse, da wäre ich mal wieder nicht drauf gekommen. Ich habe mir nämlich schon ein Programm fürs Gedächtnistraining zugelegt (Lang- und Kurzzeitgedächtnis sind bei mir auch noch nicht das was es einmal war) und damit hat sich das Ganze schon wesentlich gebessert.

@Varadero: danke für deinen Erfahrungsbericht. Wir scheinen ähnliche Probleme zu haben, ich hatte auch massive Gleichgewichstsstörungen nach der OP, die sich aber im Laufe der 6 wöchigen Reha sehr gut zurückgebildet hatten. Die haben mit mir aber auch intensives Gleichgewichtstraining gemacht. Wie sich das Gehirn nach einem Eingriff regeneriert, kann man leider nicht pauschal sagen, sondern wie du schon sagtest, jeder ist da individuell. Mir geht es laut den Ärzten sehr gut, denn es war bei mir ein großer Eingriff mit Komplikationen vorher und nachher, die von einer anderen Erkrankung verursacht wurden. Ich habe in der Reha Leute getroffen, die nach 4 Woche schon wieder topfit waren und nach 6 wochen wieder arbeiten gingen, aber auch andere, die nach 2 Jahren noch Beeinträchtigungen hatten bis hin zur Arbeitsunfähigkeit und nicht Autofahren dürfen. Das Forum ist wichtig, gerade in den Momenten, wenn das Überraschungsei wieder auf geht und man mit neuen Proiblemen konfrontiert wird. Aber meiner Meinung nach ist es am Wichtigsten, so gut wie möglich und so schnell wie möglich wieder Normalität einkehren zu lassen und sich nicht so von seiner Krankheit beeinflussen zu lassen. Ob das passiert, hängt sehr stark von der eigenen Einstellung ab. Wenn man sich auch mit kleinen Fortschritten zufrieden gibt und die Latte nicht so hoch hängt, kann man auch mit einer chronischen Krankheit oder Beeinträchtigungen im Alltag ganz gut zurecht kommen und zumindest zeitweise auch glücklich sein. Nie aufhören, positiv zu denken und optimistisch zu sein, dann lösen sich viele Probleme von selbst! WEnn du magst, kannst du mir gerne mal hier im Forum schreiben, wir haben ja ähnliche Beeinträchtigungen und sind ja sowas wie Leidensgenossinnen.

LG drachenwurtz

Andrea 1

Hallo Drachenwurtz,
keine Sorge, mir geht das ganz oft so, dass mir die naheliegensten Dinge nicht sofort einfallen. Spontanität ist bei mir seit meiner OP nicht mehr so doll. Ganz im Gegenteil, machmal kann man mich damit auch schnell schocken. Kommt aber immer darauf an, wie wichtig mir das ist.
Das Programm, welches mir damals empfohlen wurde nennt sich COGPACK und das ist wirklich superteuer. Als ich bei meiner krankenkasse mal nachfragte, ob die sowas nicht online zur Verfügung stellen könnten, da kam die Antwort, dass sie das leider nicht machen dürfen, aber dass es beantragt werden könne und dann käme es zu einer Einzelfallentscheidung.
Ich hab es nicht beantragt, weil mir das schon zu viel war - sorry, aber dennoch möchte ich dir die Möglichkeit nicht vorenthalten.
LG Andrea :-)

Varadero

Hallo,

ich hab während meiner beiden Reha`s mit Cogpack "gearbeitet". Das Programm fand ich persönlich sehr gut. Zumal die Ergotherapeuten in der Reha immer Vergleichswerte von anderen Patienten (anonym natürlich) hatten und ich immer sehen konnte, wo ich stehe. Naja, meist fand ich mich langsamer und mit vielen Fehlern, aber im tatsächlichen Vergleich lag ich meist in der Mitte, also Durchschnitt. Meine derzeitige Ergotherapiepraxis hat dieses Programm auch und manchmal arbeiten wir auch damit. Mein Antrag bei der Krankenkasse für das Programm wurde damals auch gleich abgelehnt.
LG Varadero

Andrea 1

Hm, das is ja ärgerlich Varadero,
hast Du zufällig einen Neuropsychologen?
Falls ja, er könnte dir eine Empfehlung für das Programm an die Krankenkasse geben. Ich würde das einfach nochmal probieren.
Viel Glück!!!
LG Andrea :-)

Varadero

Hallo,

kann mir bitte mal jemand erklären, wie ich ein neues Thema aufmachen kann bzw. eine komplett neue Frage stellen kann? Ich versteh leider nicht wie das geht. Computer ist nicht so mein Ding!

LG Varadero

Gspensterl

Du gehst in der Spalte rechts auf Tumorart.
Dort klickst du den Tumor an über den du was Fragen willst.
Ein neues Fenster öffnet sich.
Oben steht ein orange färbender Button mit : Frage stellen
Auf diesen Button klicken und las geht's.
Lieben Gruß und gutes gelingen.
Anita

Varadero

Hallo Gspensterl,

genauso hab ich es gemacht und es hat geklappt. Ich hatte das schon einmal ganz zu Anfang so gemacht, aber vergessen wie es ging.

Liebe Grüße
Varadero

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