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jessi

Hallo bei meinem Vater ist Anfang des Jahres ein Glioblastom diagnostiziert worden.Es wurde sofort entfernt und mit Strahlentherapie und Chemo behandelt.Bei der ersten Kontrolle wurde kein erneutes Tumorwachstum festgestellt.Jetzt hatte er das zweite MRT und es wurde eine Gewebeveränderung sichtbar,die aber sicher kein Tumor wäre.
Kennt sich jemand damit aus oder hat das schon mal gehört?

Prof. Mursch

Wenn in einem Gehirn ein Tumor dort gewachsen ist und operiert wurde, dann ist das Gewebe natürlich verändert.

Es gibt im MRT Kriterien, die bei einer Gewebeänderung auf Tumor deuten, beispielsweise Kontrastmittelaufnahme. Fehlt diese und andere Kriterien, so wird eher kein Tumor vermutet. Entscheidend ist oft auch der Vergleich mit Voraufnahmen, die der Befunder immer mit ansehen sollte.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

jessi

Das Gebilde hat Kontrastmittel angenommen,das tut eine Strahlennekrose aber auch oder?
Es ist jetzt so das es von der bildlichen Darstellung nicht wie ein Rezidiv aussieht,aber auch nicht wirklich wie eine Nekrose.Da ist irgendetwas in der "alten" Tumorhöhle und keiner weis was es ist.Es wurde in einer Konferenz besprochen und keiner der Ärzte und Radiologen hat so etwas schon einmal gesehen.Gab es bei Ihnen schon einmal so einen Fall?
Es soll nun operativ entfernt werden um auf Nummer sicher zu gehen.

Prof. Mursch

Dass man ein Gewebe im MRT nicht ganz eindeutig einordnen kann, ist nicht sehr ungewöhnlich, immerhin ist es nur ein Bild.

Eine Tumorkonferenz mit mehreren beteiligten Fachdisziplinen ist eine gute Massnahme, um Entscheidungen zu treffen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

KleineSchwester

Hallo!

Bei mir ist es ähnlich. Mein Bruder hat ein Astrozytom Grad II mit erster OP 2008, Rezidiv 2009. Seitdem keine Auffälligkeiten.
Letzte Woche wurde auf dem MRT eine Gewebeveränderung sichtbar. Der behandelnde Chirurg meinte, sie sei nicht an derselben Stelle wie das Astrozytom. Mein Bruder ist zur Zeit symptomfrei. Was kann so eine Gewebeveränderung sein? Kann es Narbengewebe sein, auch wenn es nicht an der OP-Stelle sitzt? Kann es sein, dass der Tumor gestreut hat, also nun nicht mehr Grad II ist?
Ich bin in meiner Familie sozusagen Ende der Informationskette. Alle Infos, die ich bekommen, gehen durch mindestens einen Nichtmedizinerverstand und ich finde es sehr schwer einzuschätzen, inwieweit ich mir Sorgen machen muss. Mein Bruder selbst redet sehr ungern darüber; ich traue mich nicht, ihn zu löchern.

Vielen Dank im Voraus!

alma

Wenn an einer anderen Stelle des Gehirns ein Rezidiv auftritt, heißt das nicht, dass der neue Tumor nun höhergradig ist. Das zur vorläufigen Beruhigung.
Dann: nicht alles, was im MRT zu sehen ist, kann man einwandfrei zuordnen. Völlige Gewissheit ist oft nicht zu bekommen. Ich würde mich an die behandelnden Ärzte halten. Die haben ja selbst ein Interesse daran, das zu klären, um die richtige Therapie anzusetzen.
Lass deinen Bruder die Zügel in der Hand behalten. So schwer es fällt. Wenn du (vermeintlich) mehr über den Stand seiner Krankheit weißt als er, geht es dir nicht unbedingt besser.

Alma.

KleineSchwester

Liebe Alma,
vielen Dank für deine Antwort. Ich will ihn natürlich die Zügel in der Hand behalten lassen, habe aber einen großen Informationswunsch und freue mich über die Möglichkeit dieses Forums, damit ich eben nicht seinen Umgang mit der Krankheit stören müsste, um meinen Umgang damit zu finden. Das will ich nämlich auf gar keinen Fall.
Der erste Teil deiner Antwort beruhigt mich sehr, danke nochmal.

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