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Natschi

Mich würde interessieren, ob man nach einer Op als geheilt genannt wird. ich weiß, dass ein Rezidiv sehr wahrscheinlich ist aber man weiß ja lange gar nicht, ob man ein rezidiv hat oder bekommt, was ist in der zeit nach der Op?
Der Op termin rückt immer näher und meine zweifel und ängste steigen immer mehr

jusa

hallo Natschi,
leider haben wir uns mit unseren Untermietern eine chronische Krankheit eingefangen. Und leider haben chronische Krankheiten auch an sich, nicht wirklich geheilt werden zu können. Wie du schon sagst mit einem Rezidiv muß man eigentlich immer rechnen, jedoch je länger die rezidivfreie Zeit zwischendurch umso besser für uns. die Ärzte können aufgrund der Histologie schon ganz gut den Tumor an sich und seine Aggressivität einschätzen, ebenso können sich die Neurochirurgen,insbesondere wenn sie so erfahren wie deiner sind ein recht gutes Bild bei der OP machen.Natürlich wird und kann dir niemand eine Sicherheit bei diesen Sch.....dingern geben.
Du kannst selbst viel dazu tun indem du versuchst dein Leben mit deinen Kindern so fröhlich, glücklich und vor allem so normal wie möglich zu gestalten.Ich weiß das ist nicht immer leicht(es gibt gute und miese Tage), aber es hilft ungemein, dem Untermieter nicht den ersten Schritt zu gestatten, sondern erstmal seid ihr mit euren Wünschen und Bedürfnissen dran.Du wirst sehr schnell merken was geht und was eben nicht geht und dann mach alles Schöne worauf du Lust hast und du fühlst dich wohl. Solange du dich wohl fühlst, hat das unliebsame Ding keine Chance.OK trotz dieser Einstellung blieben mir keine 3 OPs erspart, aber da spielten auch noch andere Faktoren hinein. Trotzdem hab ich gestern glücklich das Tanzbein geschwungen, merke zwar, dass ich nicht mehr so belastbar bin. Es war ein glücklicher Abend und den Schlaf hol ich heute nach, meine Tochter war wunderschön und glücklich... Und imJulikommt der Abiball meiner Großen, da wird nun drauf hingearbeitet. Du siehst es gibt immer wieder irgendwelche Highlights, die man sich auch schon mal selbst setzen muß, und dann kann das T
eil bleiben wo der Pfeffer wächst.
LG Christel

Harry Bo

Hallo Natschi,
du bist hier mit Verzweiflung und Angst gelandet.
Viele haben Dir versucht deine Angst zu nehmen,. Du hast viele emotionale Antworten bekommen, ebenso viele sachliche Erklärungen und Hilfe Dir deine Angst zu nehmen.
Aber ich stelle fest, du hast Deine Krankheit immer noch nicht angenommen und drehst dich im Kreis.
Du weisst, dass die Krankheit nicht heilbar ist, Du weisst aber, dass du gute Chancen hast viele Jahre damit zu leben.
Du weisst auch dass Du um eine OP nicht herumkommst, versuchst aber dennoch immer aus Deinem gefühlten Albtraum aufzuwachen.
Das ist aber nicht realistisch. Du musst Deinen Weg finden, gegen Deine Krankheit ankämpfen und vor allem das Leben zu genießen. Das hier und jetzt ist wichtig. Du kannst Dich nicht immer weiter mit allen möglichen Möglichkeiten quälen und Dich auf der Stelle im Kreis drehen.

Wenn Du dich nicht operieren lässt, wird das Ding langsam aber sicher weiterwachsen. Da es noch gutartig ist, wächst es langsam oder macht auch mal Wachstumspausen, aber irgendwann wird es größer, dein Kopf macht Probleme und Du bekommst neurologische Ausfälle. Ganz verschiedene, je nach Lage und Größe.
Dann kommt es drauf an, ob man es dann noch operieren kann, vielleicht dann nicht mehr oder nicht gefahrlos oder nicht komplett.

Lässt Du es aber jetzt operieren, wirst Du wahrscheinlich ohne Einschränkungen und eine lange Zeit Ruhe haben. Wenn es wiederkommt, wirst Du es wahrscheinlich wieder operieren können.

Du wirst jetzt regelmäßig MRT Kontrollen haben, Du wirst überwacht, wie die Sache sich entwickelt, ohne OP oder auch nach der OP.
Der Unterschied ist, Du hast erstmal Ruhe und viel Zeit gewonnen.

Was genau macht Dir eigentlich Angst und Zweifel?
Es gibt eigentlich keine Zweifel sondern nur Angst und die heisst, was passiert wenn Du dich nicht operieren lässt?
Das kann ich Dir zwar nicht prophezeien, aber die Chancen werden automatisch schlechter und nie besser.

Deshalb versuche nicht mehr auszubrechen, sondern sieh die OP als Chance und nicht als Gefahr. Stelle Dich der Situation und gehe die Sache aktiv an. Informiere Dich und treffe Entscheidungen und dann schmeiss die Angst weg und nimm Dir anstelle dessen Mut und Ziele. Geh endlich los, es gibt nur eine Richtung und die heisst nach vorne.

LG Harry

Natschi

Wow danke Harry,ich glaube das war ein wachrütteln.
Ihr habt recht ,ich versuche immernich aus diesem Alptraum augzuwachen :(
Langsam sollte mir bewusst werden was ich habe.....und den weg einschreiten der richtig ist.
Ich danke euch für eure ehrlichkeit

schorsch

Hallo Natschi, hallo Harry, dem Beitrag von Harry ist wenig hinzufügen. Er trifft es genau auf den Punkt. - Angst und Verzweifelung ist ein Wegbegleiter für Menschen in extremen und schwierigen Situationen. Ich habe es nicht geschafft sie in den Jahren meiner Erkrankung zu bewältigen oder zu tilgen. Sie ist da und ich sehe sie auch als einen normalen Teil von mir an, die bleibt. Was mir aber besser gelingt, ist das diese Teile meines Wesens mich nicht beherrschen und mit Panik erfüllen. Ich gebe ihnen Raum und gleichzeitig grenze ich sie ein. Ich habe Räume für sie geschaffen und habe mich auch dran gewöhnt, mit ihnen allein sein zu müssen und zu können. - Dir Natschi, wünsche ich nun viel Glück und Mut, lg Georg

Tweety 28

Hallo Natschi,
lass einfach alles auf dich zu kommen, lies nicht soviel im Internet da macht man sich noch mehr verrückt.
Du hast zwei hübsche Kinder für die es sich lohnt wieder auf die Beine zu kommen und die geben dir unheimlich Kraft ,du wirst es sehen und spüren.

Ach Harry hat Recht , nimm die Krankheit an ,meine Tochter gab dem Tumor einen Namen und wir haben beschlossen ,dass er ;DER BÖSE keine Geschwister bekommt, absolut verboten , gehe mit deinen Kindern offen um ,die werden dann auch keine Angst haben, Mama kommt wieder nach Hause, sie werden dich verwöhnen, und geniesse es.
Meine Tochter war meine beste Therapeutin



Es gibt Tage da denke ich nicht an meine Erkrankung, aber es gibt auch die Tage die absolut schlecht sind ...Wetterwechsel ,Stress Ärger und da zeigt mir auch mein Körper sTOP; Es geht dann alles langsamer...aber ich bin da

Ich habe jetzt am 6.Dezember MRT ,ich hoffe dass wieder alles Ok ist

Liebe Grüsse Tweety

orco500

In meiner Situation stelle ich mir immer wieder die selbe Frage.
Was jetzt kommt, kommt, Natschi und ich haben am selben Tag die OP.

Doch was ist mit der Zeit dazwischen?
Die letzten Wochen bin ich immer wieder in dieses Loch von Ängsten gefallen.

Seit zwei Tagen hat sich dieses Blatt gewendet.
Ok, das Thema ist allgegenwärtig, aber was ist mit der Zeit im Hier und Jetzt?
Bei mir zeigt sich nur ein Augenzittern in Blickrichtung links aus dem Augenwinkel. Das heißt es geht mir körperlich gut.

Doch wenn ich immer wieder grüble, mich intensiv mit dem Thema beschäftige... dann falle ich immer wieder in dieses Loch.

Und das WÄHREND es mir körperlich gut geht.

Ich sage nicht, daß man dies willentlich kontrollieren kann.
Aber wie Georg weiter oben schreibt, muß man dem ganzen Raum geben, und sollte nicht eins mit seinen Ängsten und Vorstellungen über negative Zukunft werden, sondern sich bewußt machen, daß diese Vorstellungen erst einmal NUR Gedanken sind.

Georgs Text hat mich stark an die Act und Commitment Therapie erinnert. Kurz ACT. Dort wird gesagt, man müsse Gedanken Raum geben, und sollte nicht mit ihnen fusionieren. Sprich eins werden.

Man darf aber auch nicht gegen diese ankämpfen. Sondern ihnen Raum geben. Das Gehirn ist so gemacht, es warnt uns vor Gefahren. Es ist normal, daß wir uns ständig Sorgen machen. Diese Sorgen können wir nicht abschalten, aber wir können Ihnen Raum geben, und trotzdem tun, was zu tun ist.

metatron

ich als christ dachte mir ,sterben musst eh mal , wenn jetzt was musst du vorher noch alles erledigen , halt eben merci schoki kaufen für alle kranken /arzthelferinen in osnabrück , mit meinem vermieter reden ( schlüssel hinterlegen )wennn will ich noch mal sehen , streit schlichten ? jemand noch mal in den arsch treten ?patientenverfügung erstellen
Also mein tipp macht eure seele reein genauso sie ihr vor der op duschen geht , reinigt eure seele , macht euch bereit und ie angst wird fliehen
metaaaaaaaaaa

alma

Hallo Orco,

da bin ich anderer Meinung. Die OP ist ja ein konkretes Ereignis und mit der bei vielen immer wieder auftretenden Angst vor Verschlechterung nicht zu vergleichen. Der Termin ist gesetzt, es gibt kein Problem zu lösen, sondern nur die Zeit zu überbrücken und sich ruhig zu halten. Das geht mit Beschäftigung, Bewegung und Entspannungsübungen. Oder mit anderen Strategien, die jeder am besten selbst für sich findet.
Zur Beruhigung: hier sind die meisten schon mindestens einmal operiert worden und haben es gut überstanden. Und in vielen Kliniken finden mehrmals täglich solche Eingriffe statt.
Wenn man sich entschieden hat und die Gedanken trotzdem weiter darum kreisen, sollte man versuchen, sie abzustellen. So weit wie möglich jedenfalls.

Gruß, Alma.

Natschi

Danke alma,ich denke ihr habt recht.
Genug geheuelt ........jetzt wird gekämpft

Schmetterlin

Und ich sende Dir GANZ viel Kraft.
Du wirst das schaffen Natschi! Ich glaub ganz fest dran :)

Harry Bo

Hallo Natschi,

"Genug geheuelt ........jetzt wird gekämpft"

auch wenn ich etwas hart zu Dir war, daß genau wollte ich von Dir hören!
Wenn es Dich noch ab und zu einholt, jetzt weißt Du wo es lang geht. Schau nach vorne, ab und zu links und rechts, aber nicht mehr nach hinten.

Du schaffst das, wir drücken die Daumen und stehen bereit falls es mal nicht so gut läuft.

LG Harry

jusa

hallo Natschi,
jetzt geb ich auch noch mal meinen Senf dazu. harry ist hart mit dir ins Gericht gegangen aber er hat total recht. Weißt du als ich damals vor fast 5 jahren vor meiner 1.OP im Krankenhaus lag, bekam ich liebe Post von einer sehr gläubigen Freundin. Sie spürte wohl meine Angst :"Christel, der Herr hält dich, eine Hand unter dir, eine Hand über dir, er behütet dich wie es keinem anderen möglich, wir beten für dich und glaube seine Hände sind auch noch in der Lage die Hände der Ärzte für ihre Arbeit zu führen.Mit dieser Post ging ich in den stillen Raum im Krankenhaus und lies die Worte auf mich wirken. Und ich spüre noch heute die tiefe Ruhe die mich überkam. Gott hat große Hände- in die passt du auch mit rein.Du wirst noch sehen zu welch unglaublichen Kräften du fähig wirst. Wir alle haben sie schon entwickelt und haben den Schitdingern getrotzt.Auf geht's in den Kampf, allein schon für deine Kinder.Informier dich hinterher aber nicht allgemein im Internet, geh in die hirntumorhilfe, die haben hochqualifizierte,fachliche Infos parat. ABER NICHT JETZT! Und später die Hirntumortage!
LG Christel

Felsquellwasser

ja liebe Natschi

ich bin froh ,dass du so klare Worte erhälst
es kribbelte mir die ganze Zeit in den Fingern und bei einer
anderen Frage von dir habe ich es versucht zu schreiben,
du bist gut informiert
es muss reichen

ganz ehrlich
wenn du es schaffst dann übe dich in Forum s Abstinenz
heute bin ich froh,dass ich vorab diese Fragen gar nicht stellen konnte.

eins ist uns allen gemeinsam **wir haben eine oder mehrere
Kopf OP 's hinter uns ,
was jusa schreibt,ist wunderbar**danke*** es ist wahr ,dass ich genauso empfunden habe,bevor die Ärzte mich ins Traumland geschickt haben.
So glücklich bin ich wieder aufgewacht.

Herzlich
Felsquellwasser

Natschi

Ich danke euch,ich denje die klaren Worte waren genau das was ich gebraucht habe !!!!
Nun liegt es allein an mir was ich daraus mache,und ich will noch viele Jahre leben und das werde ih auch.
Ich danke euch

gramyo

Liebe Natschi und lieber Orco,

ja, dann kommt auch jetzt noch ein Gruß von mir und ich bin ganz zuversichtlich, das ihr beide die Operation absolut gut übersteht und einfach noch wunderschöne Jahre , ach was, warum nicht Jahrzehnte, vor euch liegen.

Wenn die Angst mal zwischendurch kommt, tief einatmen, langsam ausatmen,an was Schönes denken, ist möglich....das so zwei - bis dreimal.... und die Angst könnte durchaus beim ausatmen verschwinden.

Alles, alles Liebe und na klar, Erfolg für euch
wünschen Gramyo/Claudia und Burkard gedanklich aus einer anderen Dimension

Natschi

Ich danke dir für die so lieben Worte gramyo !!!
Es ist unbeschreiblich wieviel kraft es gibt
ganz liebe grüße

orco500

Danke für Deine Worte gramyo,
das baut einen wirklich auf!

Die OP rückt näher, Schritt für Schritt.

Dann ist diese Hürde bald geschafft, und danach herrscht wenigstens etwas mehr Klarheit.

bluesky

hallo zusammen,
hab lange nix geschrieben hier im forum. aber jetzt schreib ich doch mal wieder ein paar worte: hab im april diesen jahres eine OP (oligoastro II) hinter mir. als ich anfang märz den befund bekam lagen 7 lange wochen vor mir bis zum OP termin. in diesen wochen ging es drunter und drüber. ich hab countdown-mäßig gezählt, weil ich das ding loswerden wollte. gleichzeitig hab ich mich gefühlt wie vor einem galgentermin.... aber letztendlich hab ich auf den termin hingearbeitet, wie ein "positives" ereignis. in der zeit hab ich noch gearbeitet und relativ "normal" versucht zu leben. ich denke auch, jeder muss für sich den weg finden, der einen in solch einer zeit am besten beruhigt. zurückziehen oder rausgehen, still weinen oder laut schreien, rennen oder lieber langsam machen, träumen, weinen, verzweifeln, lachen.... alles ist erlaubt und ich denke es ist sehr wichtig da auf die seele zu hören, was sie braucht.
und ich kann mich meinen vorrednern nur anschließen: hirntumor-OPs sind in den neuro-kliniken an der tagesordnung. man ist in so guten händen. und auch ich gehöre zu denen, die völlig ohne defizite aufgewacht sind nach der OP. klar, es ist ein riesen schwerer rucksack, den man trägt. ich wünsche euch, dass ihr einfach viele menschen und helfende hände um euch habt, die euch tragen helfen und die die last ein wenig leichter machen können.
ich finde es schön zu lesen, wie ihr in die zukunft denkt und träumt! weiter so!! ich wünsche euch alles alles gute und einfach viel kraft!

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