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Eiskristall

Hallo,

dadurch,dass in meinem Umfeld nun innerhalb von 4 Jahren 2 Personen am Glio erkrankt sind (beide an sehr aggressiven,schnell wachsenden Formen), suche ich Gemeinsamkeiten.. Beide kannten sich nicht, Haus mit Garten, wunderbare Familien, sehr gebildet, vielseitig interessiert-vor allem an Reisen, vorher nie großartig krank, beide Hund als Haustier, einer trank Bier,der andere eher Rotwein und beide Funker bei der NVA..
Könnten Radarstrahlen wirklich eine Ursache sein? Vereinzelt finden sich Berichte dazu vor Jahren, es gibt eine Hilfe Gemeinschaft aber die Verantwortlichen streiten es strikt ab.. Hat hier schon einmal jemand eine Entschädigung beantragt? Welche Nachweise werden benötigt? Wie sind die Erfolgsaussichten?

Vielen dank, viel Kraft, liebe Grüße

SpinEcho

> Könnten Radarstrahlen wirklich eine Ursache sein?

Ja.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitssch%C3%A4den_durch_milit%C3%A4rische_Radaranlagen

SpinEcho

Wobei genauer gesagt nicht die Radarwellen das Hauptproblem sind, sondern die von der Hochspannungselektrik ebenfalls erzeugten Röntgenstrahlen.

Eiskristall

Hallo SpinEcho,

vielen dank für den Link.. das ist ja interessant.
Macht es Sinn, für den vor 4 Jahren am Glio verstorbenen lieben Freund jetzt noch einen Antrag zu stellen?
Er war privat versichert,vieles musste selbst gezahlt werden und auch die Angehören kamen dadurch unverschuldet in sehr große Finanzielle Not.. bis jetzt hat die junge Witwe an den Folgen schwer zu tragen...

Vielen Dank, viel Kraft, liebe Grüße

alma

Ich halte das nicht für sehr aussichtsreich. Wenn Röntgenstrahlen die Entstehung von Hirntumoren begünstigten, dürfte man sie wohl nicht mehr zur Diagnostik verwenden. Im übrigen sind aus wissenschaftlich-medizinischer Sicht die Ursachen von Hirntumoren nicht bekannt. Das ist das, was für ein Gericht zählt.

Alma.

Hopehelp

Liebe Eiskristall,

ich stimme dem Beitrag von Alma zu.

Zu deiner Frage:
Für das Gericht zählt NUR der Beweis,
dass NUR die o.g.Strahlen die Ursache für die Erkrankung sein könnten,
dies ist aus medizinischer Sicht nicht beweisbar,
die Ursache ,wissenschaftlich/medizinisch nicht bekannt,
somit (neben der erforderlchen Kraft/Nerven/Energie/Kosten für einen Prozess)
KEINE " Aussicht auf Erfolg " vor Gericht.

Ich wünsche euch nochmals von Herzen alles Gute und viel Kraft.


Liebe,
traurige Grüsse

Hopehelp

...mit der Familie abschiednehmend von unserem
lieben Papa,lieben Opa auf der Palliativstation.

Eiskristall

Ihr Lieben,

vielen Dank.. Ich habe der Witwe trotzdem mal den Link geschickt.. einige Funker haben ja scheinbar eine Entschädigung bekommen.. Sie muss entscheiden ob sie es versucht.

Liebe Grüße und viel Kraft für euch

SpinEcho

> Wenn Röntgenstrahlen die Entstehung von Hirntumoren begünstigten, dürfte man sie wohl nicht mehr zur Diagnostik verwenden.

Röntgenstrahlen sind ionisierende ("radioaktive") Strahlung und erhöhen das Risiko für praktisch alle Arten von Tumorerkrankungen, wenn man ihnen ausgesetzt ist. In der Medizin werden sie nach (hoffentlich) sorgfältiger Abwägung des (diagnostischen/therapeutischen) Nutzens und des damit verbundenen Risikos eingesetzt, und bei den meisten Untersuchungen ist die Dosis, die der Patient abbekommt, relativ gering. Dennoch ist es so, dass man z.B. statistisch pro 1000 durchgeführten CT-Untersuchungen mit einer niedrigen einstelligen Zahl zusätzlicher Tumorerkrankungen bei diesen 1000 Patienten rechnen muss.

Daher macht man heute auch (wenn möglich und diagnostisch gleichwertig) MRTs, denn bei dieser Technik kommt keine ionisierende Strahlung zum Einsatz.

> Im übrigen sind aus wissenschaftlich-medizinischer Sicht die
> Ursachen von Hirntumoren nicht bekannt.

Die Ursachen von Hirntumoren bei der Durchschnittsbevölkerung sind nicht bekannt, weil die Durchschnittsbevölkerung keiner signifikanten Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Man weiss aber ziemlich gut, dass man bei Personengruppen, die einer solchen Belastung ausgesetzt sind oder waren, mit einem erhöhten Risiko für diverse Tumorerkrankungen rechnen muss.

Ein gerichtliches Vorgehen in dem Fall halte ich leider für wenig aussichtsreich. Obwohl damals beim Militär sehr, sagen wir mal nachlässig mit dem Thema Strahlenschutz umgegangen wurde, müsste man vor Gericht Nachweise erbringen, die man nach so langer Zeit (und nach dem Tod des Betroffenen) kaum noch erbringen kann. Es kommt auch drauf an, wieviel Zeit, Nerven und Energie man in einen vermutlich langen Gerichtsprozess investieren will, und ob man eine Rechtschutzversicherung hat, die die Kosten dafür übernimmt (falls man verliert, bleibt man ohne die Versicherung auf diesen Kosten wohl sitzen).

Hanna

Hallo Eiskristall, war auch einmal meine Überlegung. Mein Mann war Polizeikommissar . Er arbeitete täglich mit Funkgeräten. Alles, was Du schreibst....Hund, Bierchen usw. war bei ihm auch.Ich glaube es gibt keinen Zusammenhang. Mein Mann ist der Einzige auf der Dienststelle mit
einem Glioblastom WHO 4 oder Hirntumor. Aber ich habe nun nach 3,5 Jahren eine Gemeinsamkeit bei vielen Hirntumorpatienten für mich entdeckt... ich habe Kontakte zu anderen Hirntumorpatienten gehabt, sie sind aber leider verstorben. Und vier davon hatten merkwürdigerweise eine Schädelverletzung an der Stelle, an dem dann der Tumor war. Bei meinem Mann ist es auch genau diese Stelle. Ich habe dann im Internet einen Prof. aus der Schweiz gefunden, der dieses auch beschreibt. Ob es einen Zusammenhang gibt, weiß ich nicht. Ich könnte es mir aber vorstellen. Merkwürdig ist allerdings für mich, wir wohnen in einem Neubaugebiet, nicht sehr groß, dass in den letzten Jahren fünf tödlich verlaufende Hirntumore waren. Es sind letztlich nur Vermutungen und keine Beweise. Wir können eigentlich nur rätseln. Schön wäre es, wenn jemand mal die ganzen Daten zusammen trägt, und dann vielleicht auswertet.
LG.
Hanna

Andrea 1

Hallo ihr Lieben,
ich finde das Thema sehr interessant und ich würde Röntgenuntersuchungen nie zu den harmlosen Untersuchungen zählen, nicht mal beim Zahnarzt. seit meinem Tumor lehne ich jegliche zahntechnischen Röntgenuntersuchungen ab und fühle mich damit sehr gut.
Falls ich irgendwann einmal ein Rezidiv bekommen sollte (was ich nicht hoffe - klar!!!), dann kann ich das Zähneröntgen schon mal ausschließen.
Warum?
Weil ich über einen sehr langen Zeitraum (ca. 10 Jahre) meine Zähne durchsanieren ließ und da wurde ich sooo oft geröntgt, dass ich es nicht mehr zählen kann, zeitgleich muss/könnte der HT bei mir entstanden sein, denn auf Grund der Größe und Art und der verdrängten Hirnmasse ohne größerer Probleme, die sich bis heute nicht wieder zurück ausdehnt, könnte man davon ausgehen, dass es da einen Zusammenhang gibt.
So sehe ich das zumindest.
LG Andrea ;)

mrsheartattack

Hallo meine Lieben,

wow, jetzt bin ich wirklich überrascht.. ich hatte mir auch Gedanken gemacht ob Röntgenstrahlen vielleicht Ursache für den Tumor wären.. Ich wurde als Kind sehr sehr oft geröntgt weil ich mir jede Woche irgendwas etwas verstaucht/gebrochen habe. Allerdings sah mein Neurochirurg das nicht so eng. Bei meiner Schraubenentfernung wurde mein Kopf unendlich mal viel geröntgt und er meinte es wäre überhaupt nicht schlimm. Im Internet habe ich auch von einer Studie gelesen bei der sich herausstellte, dass bei häufigen Röntgen beim Zahnarzt ein Meningeom entstehen kann. Inwieweit man dem Glauben schenken sollte, weiß ich jedoch nicht.

Liebe Grüße!

alma

Wenn es da einen Zusammenhang gäbe, würde der Hirntumor nicht nur 2% aller Krebsarten ausmachen.

tinchen

Ich bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen und habe SpinEchos Beitrag betreffs "HOCHSPANNUNGSELEKTRONIK" gelesen.

Es ändert absolut nichts an der Tatsache, dass ich meinen Mann vor knapp 1/2 Jahr verloren habe (Glioblastom) - aber er hat über 25 Jahre als Freileitungsmonteur auf Hochspannungsmasten gearbeitet .....

Vermutlich Zufall, beweisen kann es sowieso kein Mensch - aber es macht schon irgendwie nachdenklich ?!?

tinchen

flamme111

Zu Meningeomen und Röntgenstrahlung gibts schon Infos.
Hier zu finden / zu googeln:
Auszug:
"Stellungnahme der Bundeszahnärztekammer zur Studie amerikanischer Wissenschaftler bezüglich der Zusammenhänge zwischen zahnärztlicher Röntgendiagnostik und dem Risiko für Meningeome
(Claus, E.B., Calvocoressi, L., Bondy, M.L., Schildkraut, J.M., Wiemels, J.L., Wrensch, M.:Dental X-Rays and Risk of Meningioma. Cancer 2011)

Die vorliegende Fallkontrollstudie, welche in einem Zeitraum zwischen 2006 und 2011 1433 Patienten mit Meningiomen einer Vergleichsgruppe von 1350 Personen ohne Meningeomen gegenüberstellte, wies auf statistische Zusammenhänge zwischen zahnärztlicher Röntgendiagnostik und dem Auftreten von Meningeomen hin......"

Gruß Flamme

kirneh

Hallo,

als Anregung: wenn man so viele Fragen hat, kann man auch einen Surveymonkey machen. Also einen online Fragebogen, den wir alle dann ausfüllen. Man ist ja hier gewissermaßen unter Experten.
https://de.surveymonkey.com/
(das ist hier aber keine kommerzielle Werbung)

Kommt mir eigentlich sinnvoll vor. Man könnte dann den Fragebogen im Chat oder im Forum ankündigen. Ich weiß nicht, wieviel Leute mit Glioblastom das dann lesen, aber es könnte was zusammenkommen.
Man muss etwas Zeit investieren, um gute Fragen zu machen, die man mit ja oder nein beantworten kann. Oder geht auch multiple choice? (erinnere mich so).

Also zum Beispiel:
Haben Sie ein Glio IV?
Hatten Sie Kontakt mit ionisierender Strahlung?
Haben Sie sich mehr als 10x das Gebiß röntgen lassen?
etc.

Ich wollte schon selber einen Monkey aufsetzen, weil ich von euch wissen wollte, welche Zusaztherapien für euch sinnvoll waren.

Man sollte sich vom Ergebnis dann nicht verrückt machen lassen. Es kommt eben auf die Zahl der Teilnehmer an - dann spielt Statistik eine Rolle.

Viele Grüße, kirneh

SpinEcho

> Wenn es da einen Zusammenhang gäbe, würde der Hirntumor nicht nur 2% aller Krebsarten ausmachen.

Den Zusammenhang gibt es definitiv, allerdings sind sowohl die absoluten als auch die relativen Zahlen sehr klein. Man weiß z.B., dass es bei einer beobachteten Gruppe der Größe X innerhalb von 10 Jahren sagen wir mal 2000 +/- 20 Fälle einer bestimmten Tumorart gibt. Wenn die Gruppe jetzt einem bestimmten verdächtigen äußeren Einfluss ausgesetzt ist, beobachtet man 2060 Fälle in diesem Zeitraum. Das sind 40 Fälle zuviel, die damit höchstwahrscheinlich auf den verdächtigen äußeren Einfluss zurückzuführen sind. Allerdings stieg die Gesamtzahl der Fälle damit nur um wenige Prozent. Und die meisten Fälle wären auch völlig ohne den äußeren Einfluss aufgetreten.

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