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Thema: Glio IV - OP und was dann?

Glio IV - OP und was dann?
Freundin[a]
01.10.2002 17:40:11
Hallo Zusammen,

bei einem guten Freund wurde ein Glio IV Nähe des Sprachzentrums festgestellt. Er ist nun im Krankenhaus, OP steht kurzfristig an.

Da er nicht viel darüber spricht, nun meine Frage: Nach seinen Aussagen wird nach der OP keine Strahlentherapie oder Chemo durchgeführt. Kann das sein?

Ich mache mir große Sorgen um Ihn!

Danke für eine Antwort

A.
Freundin[a]
Ingrid-OL
01.10.2002 19:51:44
Keine Bestrahlung wäre sehr ungewöhnlich.
Keine Chemo- nicht ganz so ungewöhnlich .
Wird denn eine Wach-OP erwogen, wegen der Lage des Tumors?

Der Behandlungsplan sollte eigentlich geklärt sein!

Ich wünsche euch alles Gute Ingrid-Oldenburg
Ingrid-OL
Freundin[a]
01.10.2002 21:56:07
vielen Dank, leider ist der Betroffene nicht sehr auskunftsfreudig. Er hat bis vor wenigen Tagen die "schwere" der Krankheit (Glio IV) für sich behalten.

Mir kommt nur die Aussage - keine Chemo, keine Bestrahlung - sehr komisch vor. Leider bin ich zu weit weg und kein Familienangehöriger, somit erfahre ich von Ihm nix. M.E. hat er Angst und will keinem auf die Nerven gehen bzw. Mitleid erregen.

Was kann ich denn nun für Ihn tun?
Freundin[a]
Gast[a]
01.10.2002 22:48:11
Das kann ich dir schon sagen. Vielleicht hörst du mal auf mit der Bohrerei und überlegst dir, wie du ihn aufheitern kannst. Frag ihn nicht aus, und wenn er dir seine Überlegungen erzählt, was er machen will, dann kritisiere nicht im panischen Ton herum, sondern bestärke ihn in erster Linie und diskutiere sachlich mit, ohne Emotionen. Und behalt´ es für dich. Biete ihm an, bei der Recherche zu helfen, oder schick´ ihm was, wenn du das für passend hältst. Z.B. über eine sinnvolle begleitende Diät, das könnte man auch als Laie machen. Und sag´ ihm gleich, dass er dich dafür nicht anrufen braucht.

Dein Problem ist, dass DU dir Sorgen machst, weil DIR vielleicht ein Freund verloren geht. Das muss man natürlich dem Kranken im vorwurfsvollen Ton bei jedem Besuch reinreiben. Was meinst du, wie toll das ist, wenn man den ganzen Tag solchen Besuch bekommt plus Anrufe. Es klingelt noch in meinen Ohren: "ICH mach mir solche Sorgen um dich ...". Ja glaubst du denn, als Patient macht man sich selber keine Sorgen?

Es ist immer dasselbe. Die Angehörigen und Freunde werfen einem ihre Sorgen an den Kopf und erwarten, dass man immer eine positive Erwiderung parat hat und eine wasserdichte Begründung für jede Entscheidung. Sie wollen aus einem sozusagen beruhigende Statements rausklopfen.
Der Mann hat das einzig richtige gemacht, sonst ist der Tag mit Lebensbeweisen und solchen guten Mutes ausgefüllt.
Daher sollten die Ärzte meiner Meinung nach auch in erster Linie mit dem Patienten selber reden, aber viele haben da auch Berührungsängste und schieben das auf die Angehörigen ab.
Gast[a]
Ingrid-OL
02.10.2002 10:13:57
Hallo Anonymus!

Vielleicht ist die Besorgtheit der/des A. ethisch nicht 150 % gerechtfertigt - vielleicht!

Deine schroffe und verletzende Antwort ist aus Deiner Situation als direkt Betroffener für insider erklärlich, gut und hilfreich ist sie nicht.

Wir sollten einander beistehen und was Du sagen willst, kann man auch anders ausdrücken.

Tschüß Ingrid-Oldenburg
Ingrid-OL
Maggie[a]
02.10.2002 10:42:54
Hallo Gast...
Hast du eigentlich schon einmal Liebe und Fürsorge erfahren????
Du schreibst, als wärst du so abgestumpft und dich würde nichts mehr berühren. Schade!
In sehr schweren Zeiten kann dir nämlich die Liebe und Fürsorge deiner Angehörigen
gut tun (habe vor fünf Monaten meinen über alles geliebten Bruder an einem Glio verloren.
Er hinterlässt eine Wittwe mit zwei kleinen Kinder, Eltern und zwei Schwestern).
Ich weiss, dass er nur loslassen konnte als der Kampf verloren war, weil wir da waren. Er
wusste, dass wir dafür sorgen werden, dass seine Kinder es gut haben werden und
dass wir die Erinnerung an ihn für seine Söhne aufrechterhalten würden.
Die Härte deiner Worte lässt sehr viel Verbitterung vermuten (was ich auch verstehen kann).
Ich hoffe aber, dass auch du Liebe erfährst, denn darin liegt sehr viel Kraft um den Kampf
nicht zu verlieren.
Ich wünsche dir alles Gute.
Maggie
Maggie[a]
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