Das kann ich dir schon sagen. Vielleicht hörst du mal auf mit der Bohrerei und überlegst dir, wie du ihn aufheitern kannst. Frag ihn nicht aus, und wenn er dir seine Überlegungen erzählt, was er machen will, dann kritisiere nicht im panischen Ton herum, sondern bestärke ihn in erster Linie und diskutiere sachlich mit, ohne Emotionen. Und behalt´ es für dich. Biete ihm an, bei der Recherche zu helfen, oder schick´ ihm was, wenn du das für passend hältst. Z.B. über eine sinnvolle begleitende Diät, das könnte man auch als Laie machen. Und sag´ ihm gleich, dass er dich dafür nicht anrufen braucht.
Dein Problem ist, dass DU dir Sorgen machst, weil DIR vielleicht ein Freund verloren geht. Das muss man natürlich dem Kranken im vorwurfsvollen Ton bei jedem Besuch reinreiben. Was meinst du, wie toll das ist, wenn man den ganzen Tag solchen Besuch bekommt plus Anrufe. Es klingelt noch in meinen Ohren: "ICH mach mir solche Sorgen um dich ...". Ja glaubst du denn, als Patient macht man sich selber keine Sorgen?
Es ist immer dasselbe. Die Angehörigen und Freunde werfen einem ihre Sorgen an den Kopf und erwarten, dass man immer eine positive Erwiderung parat hat und eine wasserdichte Begründung für jede Entscheidung. Sie wollen aus einem sozusagen beruhigende Statements rausklopfen.
Der Mann hat das einzig richtige gemacht, sonst ist der Tag mit Lebensbeweisen und solchen guten Mutes ausgefüllt.
Daher sollten die Ärzte meiner Meinung nach auch in erster Linie mit dem Patienten selber reden, aber viele haben da auch Berührungsängste und schieben das auf die Angehörigen ab.