Hallo liebe Mitmenschen,
ich, 24, verfasse diesen Text eher für meine Mutter, sie selbst kann noch keine Beiträge hier verfassen, aber lesen ;). Mein Vater, 53, bekam im Februar die Diagnose Astrozytom 2, wurde operiert, unsere Welt schien am Weg der Besserung. Nun jedoch, im Juni. Der Schock beim MRT. Ein neuer Tumor an der selben Stelle, nur größer, ein Glioblastom. Dieses Glioblastom wirft unsere ganze Familie mit einem Schlag gewaltig aus der Bahn. Mein Papa wird nächste Woche (der Tumor wurde makrologisch komplett entfernt), mit der Bestrahlung und gleichzeitiger Chemo starten. Alles ist furchtbar ungewiss und für mich als Tochter ist es furchtbar bzw. für uns alle, wie sich ein Zustand oder eher der ganze Mensch schlagartig ändert und alte Gewohnheiten, Sitten und Gebräuche nicht ablegen kann. Beispielsweise die Bierchen am Abend, welche mein Papa allein aufgrund der vielen Medikamente jedoch besser sein lassen sollte, aber wenn jemand 20 Jahre so gelebt hat; wie schafft man es nun; ihn davon abzubringen? Er reagiert dann sehr aggressiv, was natürlich durch die Krankheit bedingt sein kann und seine Nerven möchten wir ungern noch mehr strapazieren, da er ja bereits auch so viel leidet. Ich würde auch gerne wissen; welche Stellen es so gibt, beispielsweise SCHNELLE bzw. SOFORTIGE psychologische Betreuung; um das Ganze als Angehöriger erträglich zu machen bzw. Besser oder angebrachter mit ihm umgehen zu können, ohne zu zeigen, dass irgendetwas nicht stimmt? Was kann man bei der Chemo und Sttahlentherapie unterstützend tun? Weihrauch, Rote Beete Saft? Man liest und hört so viel. So viel Tod auf einmal, dabei bin ich erst 24 und eigentlich wollte ich, dass mein Papa seine Enkel noch kennenlernen kann oder mich mal zum Altar bringt. Andererseits sind hier auch einige Menschen, die lange mit der Diagnose leben. Ich jedenfalls, habe große Angst. Vor dem was kommt; vor Leid, vor dem, was vor meinen Augen passieren wird und bei dem ich irgendwie nicht zuschauen, sondern helfen möchte.
Entschuldigt die Fragen über Fragen. Aber ich habe mich in meinem Leben noch nicht allzu sehr mit diesem Thema beschäftigen müssen, möchte und muss aber spätestens jetzt; allein schon; um meine Mama und meinen Papa zu unterstützen, sofern ich dies selbst leisten kann.