Hallo Alice,
auch von mir ein Willkommen hier im Forum.
Gramyo hat Dir schon einige gute Hinweise gegeben und ebenfalls wichtig Fragen gestellt, die uns helfen, Eure aktuelle Situation zu überschauen, währen Du gleichzeitig ein Ventil haben kannst, Dich etwas zu entlasten.
Ich möchte Dich auch ermuntern hier zu schreiben.
Das Forum ist ein guter Weg, auch um festzustellen, dass man nicht alleine ist und oft bekommt man gute Hinweise, denn irgendjemand war oder ist in vergleichbarer Situation.
Mein Mann ist 42, epileptischer Anfall (Grand mal), OP für 19.12.2012 angesetzt, w/Notfall verschoben OP am 21.12.2012, Tumor vollständig entfernt, am 24.12. als Weihnachtsgeschenk nach Hause entlassen. Info Glioblastom am 2.1.2013.
3 Kinder (heute 12,9,6 Jahre).
So gesehen sind wir Euch 1 Jahr voraus.
psychoonkologische Hilfe ist wichtig, bei den kleinen Kindern aber auch Hilfe im Alltag eine Entlastung. Mir hilft z.B. eine Familienbegleiterin von einer christlichen Organisation sehr, Konfession spielt dabei übrigens überhaupt keine Rolle. Sie steht mir als Gesprächspartnerin zur Verfügung, kann ehrenamtliche Helfer organisieren, die Wege mit den Kids übernehmen oder auch mal das Spassprogramm übernehmen, sie hat geholfen, einen Weg zu finden, wie die Kinder altersgerecht von der Erkrankung des Vaters erfahren und auch auf dem laufenden gehalten werden.
Vielleicht gibt es bei Euch in der Region etwas vergleichbares.
Zur geplanten Behandlung: neben der Standardtherapie (OP, Chemo (vermutlich Temozolomid) mit Bestrahlung) gibt es eventuell die Option an Studien teilzunehmen. (Bin aus der Primärtherapie raus, sorry, daher kein konkreter Hinweis). Hierfür können bestimmte genetische Informationen aus der Biopsie des Tumors helfen (Erfrag den MGMT-Status, der gibt Auskunft über das voraussichtliche Ansprechen auf unterschiedliche Behandlungsmethoden - über die Hilfe Funktion findest Du dazu hier im Forum einiges an Information).
Daneben gibt es komplementäre oder auch alternativmedizinische Ansätze.
Versuch Dich in Ruhe etwas einzulesen, wenn Du Fragen hast, nur zu.
Ja, es ist alles sch.... Eventuell, vielleicht, vielleicht auch vermutlich wird Dein Mann an dieser Krankheit sterben. Aber das wann, steht noch lange nicht fest. Dafür lohnt es sich immer und jeden Tag erneut zu leben und zu Kämpfen.
Unser Leben ist ein anderes geworden. Die Leichtigkeit ist weg. Aber wir schaffen es dennoch an den meisten Tagen uns aneinander zu freuen und die kleinen, bisher selbstverständlichen Dinge zu sehen und daraus Kraft zu schöpfen.
Mein Antrieb sind die Kinder. wie werden unsere Kinder mich/ uns in 20 Jahren beurteilen. Wer und wie werden wir für sie gewesen sein. Das ist es was ich beeinflussen möchte. Welche gemeinsamen Erinnerungen haben wir und welche können wir uns heute noch schaffen, damit die Kleinen etwas haben, dass der Papa unvergessen nicht nur in meinem sondern auch in den Herzen und Köpfen der Kinder sein wird.
Schritt für Schritt, im Hier und Jetzt,
voller Demut und Dankbarkeit,
dafür dass mein Mann und ich uns immer noch zur Seite stehen
grüßt Dich herzlich
Dirlis