Katharina[a]
Hallo Ihr Lieben,
mein Lebensgefährte (55J.) hatte im Dezember eine Gehirnblutung.
Trotz vieler Untersuchungen konnte die Ursache der Blutung nicht festgestellt werden. Wider aller Erwartung erholte er sich von seiner linksseitigen Totallähmung sehr schnell. Nach fünf Wochen kam er auf Reha. Zu diesem Zeitpunkt konnte er bereits wieder alleine gehen. Nur ein leichtes Hinken war ihm noch anzumerken.
In der zweiten Woche Reha bekam er eine Becken-Bein-Thromobse. Und sein "Gehen" wurde schlechter.
Er kam nach Hause - und sein Zustand war schlechter als zu Beginn der Reha.
Mitte Februar kam er ins Krankenhaus und wurde auf Makomar (Blutverdünnungsmittel) eingestellt. Zugleich wurde in seinem Körper (mit Ausnahme des Kopfes) nach einem Tumor gesucht. Ohne Befund kam er schließlich nach Hause.
Und von da ab ging es ihm immer schlechter. Er bekam Krämpfe, stürtze häufig, baute psychisch ab und die Lähmungen verschlimmerten sich wieder zudem traten starke Schmerzen (Kopf, Zähne, Kinn, Augen, Ohren etc) auf. Von den Ärzten wurde er nicht ernst genommen sondern als Simulant abgestempelt, da die Schmerzen wechselten.
Als er schließlich eines Nachts (23.04.2002) verwirrt war und einen sehr hohen Blutdruck hatte, ließen wir Ihn ins Krankenhaus einweisen. Aber auch dort reagierten die Ärzte leider nicht! Erst nach zehn Tagen! - vielem Drängen unsererseits und seinem Zustand der sich rasant verschlechterte, was aber außer uns kein Arzt keine Schwester bemerkte. Es wurde ein Kernspint und eine CT gemacht. Zuerst deutete alles auf eine neue Hirnblutung hin, aber nach zwei Tagen wurde uns mitgeteilt:
Gehirntumor. Lt. Angaben des Arztes handelte es sich um einen gutartigen Tumor, der am Mittwoch operiert werden sollte. Von da ab wurde es immer schlimmer. Nur drei Tage später erfuhren wir, daß eine Operation auf Grund von Größe und Lage des Tumors nicht möglich ist. Und noch einen Tag später, daß es sich um ein Glioblastom 4 handelt und evtl noch eine Chemo und bzw. oder eine Bestrahlung durchgeführt werden könne. Aber auch dafür war es zu spät. Man sagte uns noch in dieser Woche, daß man ihn nur noch zum Sterben nach Hause schicken könne.
Als er eine Woche später nach Hause kam, konnte er bereits nicht mehr sprechen, war völlig gelähmt und konnte nicht mehr schlucken.
Nur drei Wochen nach der Diagnose verstarb er am 28.05.2002 zu Hause.
Makaber ist, daß er sich über die Diagnose "Gehirntumor" zuerst gefreut hat. Nach mehreren Monaten, in denen er starke Schmerzen ertragen mußte und von den Ärzten als Simulant behandelt wurde, war er so froh, daß man ihm jetzt endlich glaubte.