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Thema: Glioblastom

Glioblastom
Fritz[a]
10.02.2002 22:47:18
Hallo,
wir haben den Befund von unserem Bruder nach der letzten Kernspintomographie bekommen und können nichts damit anfangen. Wir bitten um Ihre Beurteilung, ob wir mit H15 oder Temodal-Chemo noch etwas errreichen können.
Befund: Frontale Mittellinienverschiebung nach rechts bei bds. erweiterten Seitenventrikeln. Auf der re. Seite Erstrekung des Seitenventrikelvorderhorns bis subdural bei teilreseziertem re. Frontallappen. Ausgedehnte, frontal betonte, bilaterale, flächige TS-PD-Hyperintensität der bds. hemisphärischen Marklager, die sich auf d. li. Seite entlang d. Seitenventrikels bis in d. Okzipitalregion erstreckt. Nach KM-Gabe Demarkierung teils kleinherdig konfluierender, teils girlandenförmiger, KM-aufnehmender Areale um das erweiterte re. Seitenventrikel-Vorderhorn, im Balken, sowohl im Genu. Weiterer Schwerpunkt, sehr ausgedehnt, im Splenium, um das li. Seitenventrikel-Vorderhorn, v.a. in den Stammganglien; geringer ausgeprägte, girlandenförmige Schrankenstörungen im mesialen li. Temporrallappen und im li. okzoipitotemporalen Marklager.
Beurteilung: Mulitzentrischer, re.-frontaler, den rostralen und opkzitalen Balken betreffender, li.-fronateler und li. temporookzipitaler Rezidiv-Gliombefall mit begeltiendem Mischbild aus Gliose und Ödem der bds. hemisphärischen Marklager.

Wir wären dankbar für eine Antwort.
Gruss Fritz
Fritz[a]
Susanne[a]
11.02.2002 11:50:13
Hallo Fritz,
natürlich, es gibt viele Möglichkeiten. Ersteinmal, wurde schon eine Biopsie entnommen? So weit ich weiß, lässt sich ohne Biopsie nie eindeutig sagen welcher Tumor es 100%ig ist. Gerade bei der Vermutung Glioblastom ist eine 100%ige Sicherheit unbedingt erforderlich, da die weitere Therapie davon abhängt. Suche dir unbedingt eine 2. oder 3. Meinung, damit du eine gesicherte Aussage zum Befund bekommst. Melde dich auf der Mailingliste an auf www.hirntumor.de. Da sind viele Betroffene mit z.T langjährigen Erfahrungen zu Therapien und auch Ärzte, die einem Tipps geben.
Susanne[a]
Kay[a]
11.02.2002 14:39:09
Es handelt sich um einen sehr verzweigt in wichtigen Regionen des Hirnes wachsenden Tumor, bei dem Ihr Bruder, wie Ihnen die Kollegen gesagt haben, von einem Eingriff mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht profitieren wird.
Sie müssen mit einem Arzt Ihres Vertrauens besprechen, ob dieser noch Sinn in einem weiteren therapeutischen Vorgehen sieht.
Ein Versuch mit Temodal ist zu diskutieren, aber der Nutzen bezüglich der Lebensqualität bei bestehenden schweren psychischen Störungen ist sicher auch fraglich, denn man weiß nicht, wie er auf die Chemo reagiert.
Diese Entscheidung können nur Ihr Bruder, Sie und ein Ärzteteam, dass Ihn kennt, zusammen treffen. Wichtig für Sie ist, dass Sie die Entscheidung nachvollziehen und mittragen können. In dieser Situation ist eine Entscheidung sehr schwer, manchmal gibt es halt kein Richtig oder Falsch.

Gruß

PD Dr Mursch
Kay[a]
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