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Spatzl58

Mein Mann hatte im Juli 2011 mit 74 Jahren epileptische Krampfanfälle. Nach mehrmaligen MR Kontrollen wurde dann im Februar 2012 eine Biopsie gemacht. Resultat: Glioblastom Multiforma.
Er bekam danach 30 mal Bestrahlung inkl. Chemotherapie mit Temodal. Kurze Pause. Dann 6 Zyklen Temodal.
Ende Oktober 2012, nach der Chemotherapie und einem weiteren MR war der Tumor fast verschwunden.
Im Dezember 2013 ein Rezidiv. Er bekam dann eine dosisintensivierte Chemtherapie 7/7 Tage. Jede Woche Blutabnahme und alle zwei Wochen ins Krankenhaus zur Besprechung und weiterem Rezept von Temodal.
Die Blutwerte stimmten immer. Jetzt wollen die Aerzte die dosisintensivierte Chemotherapie nach 12 Zyklen abbrechen.
Ich merke aber, dass er immer schwächer wird. Spaziergänge, die wir vor einem Monat machten, gehen nicht mehr. Er merkt, dass sein linkes Bein nachschleift. Er ist sehr unsicher auf den Beinen.
(Treppensteigen, aus dem Auto aussteigen etc.)
Leider werden wir im LKH in Graz überhaupt nicht aufgeklärt, wie es um ihn steht. Die Aerzte machen ihm immer noch Hoffnungen. Meine grösste Angst ist, dass er zum Pflegefall wird. Ich möchtel die Wahrheit wissen.
Können Sie mir genaueres über den Verlauf dieser Krankheit sagen.
Besten Dank.

Morgensonne

Hallo,
war den der Tumor nicht operierbar? Oder soll man Biopsie als OP verstehen. OP ist immer die erste Option.
Niemand kann den Verlauf dieser Krankheit wirklich voraussagen. Die Verläufe sind genauso unterschiedlich wie wir Menschen selbst. Wenn jemand etwas sagt, dann basiert das lediglich auf Statistiken. Meine Frau lebte noch relativ lange mit ansprechender Lebensqualität. Nur die letzten Monate von insgesamt 7 Jahren waren grausam. Aber genauso gibt es Patienten, die nur noch 3 oder 4 Monate leben.
Aber die Ärzte wissen auch nicht mehr, leider. Sie wissen nur wie die Medikamenten bei den meisten (!) wirken.
LG, Gernot

MZ 154

Liebe Spatzl58,
ein Glio-Tumor ist leider aus heutiger medizinischer Sicht noch nicht endgültig heilbar. Die Beschwerden richten sich danach, in welcher Hirnregion sich der Tumor plaziert hat.
Leider geht aus deinem Bericht nicht hervor, ob dein Mann nach der Biopsie schon operiert wurde oder nicht. Falls nicht, solltest du den Grund bei den Ärzten erfragen.
Praktisch ist es aber unmöglich den Tumor vollständig zu entfernen, ohne dabei wichtige Hirnbereiche bzw. Funktionen zu schädigen. Daher die Chemo- und Strahlenbehandlung.
Die Überlebenszeit bei einem Glio-Tumor liegt statistisch zwischen ein Paar Monaten und mehreren Jahren, je nach Patiententyp.
Leider ist es aber so, dass die Bahandlungen irgentwann nicht mehr greifen und der Tumor weiter wächst incl. aller damit zusammenhängenden Nebenwirkungen.

Liebe Spatzl58,
sollten die von dir beschriebenen Anzeichen sich verstärken, solltest du z.B. über eine Pflege zu Hause unter Begleitung z.B. eines Palliativteams nachdenken. Wende dich bitte an die Krankenkasse oder an ein Palliativteam in deiner Nähe. Sie werden dich in dieser Sache sicher hilfreich unterstützen.
Ich wünsche dir viel Kraft und für deinen Mann drücke ich die Daumen dass ihr noch lange Zeit zusammen verbringen könnt...

Liebe Grüße
Manfred mit seiner Heike im Herzen

Spatzl58

Vielen Dank für eure Antworten.
Im Februar 2012 wurde er operiert. Die Aerzte haben uns gesagt, dass die OP gefährlich ist und er danach eine Lähmung am Arm oder Bein haben könnte. Deshalb haben sie nur eine Probe (Biopsie) genommen, um zu eruiren, um was für einen Tumor es sich handelt.
Nach der Operation hatten wir die Gewissheit, dass es sich um ein Glioblastom handelt.
Nach dem Rezidiv im Dezember 2013 war das Ergebniss, dass der Tumor nun inoperabel ist und er eine dosisintensivierte Chemtherapie 7/7 Tage erhält.
Nun zwölf Zyklen später wollen die Aerzte die Chemotherapie unterbrechen. Nächsten Montag hat er einen erneuten MR-Termin und am Mittwoch wird es im LKH Graz besprochen. Diesesmal will ich aber mehr vom Arzt wissen, wenn ich den Mut aufbringe, zu fragen.Ich möchte auch meinen Mann nicht verunsichern, ihm haben alle gesagt, dass der Tumor stabil ist..
L.G. Spatzl

dirlis

Liebe Spatzl58,
ich möchte Dir Mut machen.
Wenn Du Fragen hast, dann stell sie den Ärzten.
Für uns war es wichtig und gut, einfach Bescheid zu wissen.
Und uns nicht mit Ungewissheit zusätzlich zu quälen.
Dein Mann ist doch durch die Veränderungen in der Motorik ohnehin beunruhigt, oder?
Es ist nicht leicht, dass alles zu tragen und zu ertragen.
herzliche Grüße von Dirlis

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