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Thema: glioblastom bei meinem vater

glioblastom bei meinem vater
Carin
23.10.2002 21:06:57
vor 4 wochen wurde meinem vater ein glioblastom entfernt, die operation verlief gut und es wurde soweit ersichtlich alles entfernt. jetzt steht die strahlentherapie bevor, evt. mit anschließender chemotherapie. leider machte mir kein arzt große hoffnung.
kann mir jemand über den verlauf der krankheit bis zum endstadion geben.
ich kann es mir gar nicht vorstellen, das alles so schlimm ist, da man meinem vater nicht ansieht wie krank er ist.
vielen dank für die hilfe
Carin
Heike[a]
24.10.2002 14:52:45
Hallo,

bei meinem Vater wurde Mitte / Ende Juni ein Glioblastom IV entfernt. Es war hochmalign, eine sofortige OP war notwendig. Es wurde soweit alles großräumig entfernt, direkt im Anschluß eine Bestrahlung mit der doppelten Dosis durchgeführt, die für uns alle sehr anstrengend war. Die Bestrahlung war ambulant, d.h. er war die ganze Zeit zu Hause bei meiner Mutter. Für Sie war es eine sehr starke Belastung, da mein Vater während der Bestrahlung körperlich und geistig sehr stark abgebaut hat. Er war orientierungslos, neurologisch eingeschränkt und sehr apathisch. Nach der BEstrahlung wurde eine MRT ohne Befund durchgeführt, es wurde Wasser entdeckt, ein Shunt wurde eingesetzt. Seit dieser OP geht es meinem Vater sehr sehr viel besser. Er ist zur Zeit in einer Kur in Hattingen und erholt sich sehr gut. Die Diagnose, die uns anfangs gesagt wurde, ließ uns nur wenig Hoffnung. Derzeit habe ich wieder mehr Hoffnung, da es ihm mittlerweile sehr gut geht. Eine Chemo haben wir auf Abraten der Ärzte nicht durchgeführt. Diese sollte erst dann durchgeführt werden, wenn ein Rezidiv (erneutes Tumorwachstum) auftritt. Ich hoffe auf ein Wunder, dass ein solches Rezidiv niemals auftreten wird und wir geniessen die Zeit, die wir miteinander haben.

Der Verlauf kann kann ganz unterschiedlich sein, derzeit meine ich, wir hätten noch einen harmlosen Verlauf erwischt, wobei es zwischenzeitig mal ganz anders aussah.

Ich drücke Dir und Deiner Familie die Daumen,

Heike
Heike[a]
Carmen[a]
24.10.2002 20:35:43
Hallo Carin,
mein Vater hatte auch ein Glioblastom, er hat 1 1/2 Jahre damit gelebt.
Er wurde im Nov.2000 operiert, als die Diagnose feststand gab man
Ihm auch nicht viel Hoffnung, doch er und unsere ganze Familie haben
dem Glioblastom den Kampf angesagt. Er hat anschließend Bestrahlung
bekommen und dannach Chemotherapie gemacht. Meinem Vater ging
es bis auf die letzten Monate sehr gut, bei der Bestrahlung hat er die
Haare verloren, aber ansonsten hatte er kaum Beschwerden. Oft als
er dannach nach Hause kam hat er sich umgezogen und dann noch
gearbeitet (er war Garten-und Landschaftsgestalter)
Er hatte einen tollen Onkologen, dem er vertraut hat und der Ihm immer
Mut gemacht hat. Bei Ihm hat er dann auch die Chemotherapie ambulant
gemacht und auch das hat ihm kaum Beschwerden bereitet.
Im ersten Jahr nach der Diagnose haben meine Eltern das Jahr trotz
Glioblastom und Chemotherapie sehr schöne verbracht. Sie waren sehr oft in Urlaub und haben

auch mehrere Flugreisen gemacht (in sein geliebtes Andalusien)
Nach einem Jahr hatte er dann ein Redzdiv und er hat dann an einer Studie
teilgenommen und ist dann noch zweimal operiert worden, das letzte mal im Mär 2002.
Ab Ostern ging es Ihm immer schlechter und wir haben Ihn dann bis Pfingsten
gepflegt und er ist dann Zuhause im Kreis seiner Familie eingeschlafen, am
Ende hat er seinen Frieden gefunden.
Es ist eine schreckliche Krankheit, doch Ihr dürft die Hoffnung nicht aufgeben,
denn die stirbt zuletzt. Es gibt halt diese minim. Chance und warum soll dein
Vater Sie nicht haben ? Sagt dem Glioblastom den Kampf an und versuch die
Zeit mit deinem Vater als Geschenk zu sehen und freue dich über jeden Tag
den es ihm gutgeht, bei uns war es wirklich lange Zeit so.
Liebe Grüße und alles, alles Gute für deinen Vater.
Carmen[a]
Hanna[a]
17.11.2002 11:42:23
Hallo Carmen!
Habe heute morgen diese Seite im Internet gefunden und finde es schön, daß sich Betroffene hier austauschen können.
Hat Dein Vater gewußt, daß diese Krankheit zum Tod führt?
Mein Vater wurde am 2. Oktober an einem Glioblastom operiert, die Bestrahlungen bekommt er seit 5. November.
Der Tumor saß am Sprachzentrum, ein Viertel konnte nicht entfernt werden.
Heute morgen hatte er bereits zum dritten mal eine Art starken Schüttelfrost. Man sitzt total hilflos daneben und weiß nicht, was man tun soll.
Jetzt, nachdem sich das Zittern gelegt hat, spricht er sehr zusammenhanglos. Das hatte sich aber beim letzten mal wieder gelegt.
Vater und Mutter setzen sehr viel Hoffnung in die Strahlentherapie und auf Heilung.
Die Ärztin hat mit mir über die Prognose gesprochen, aber ich hatte bisher nicht den Mut, es meinen Eltern zu sagen.
Wie hast Du das gehandhabt?
Viele Grüße
Hanna
Hanna[a]
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