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Hallo, ich hatte hier schon einmal berichtet über meinen 78jährigen Schwiegervater. Nach der Diagnose hat er sich doch zu einer OP entschlossen, aber dazu kam es leider nicht. Die Biopsie oder die gesamte Belastung hat zu schmerzhaften Darmentzündungen geführt, die Medikation zu schmerzhaftem Soor, als weitere Folge riss ein Stück vom Darm und musste per Clip verschlossen werden; es ist zum Verzweifeln, weil uns die Zeit davonrennt. Zur Zeit kommt eine Behandlung des Glioblastoms nicht in Frage, daher meine Frage: wie groß ist die Spannbreite der Lebenserwartung ohne Behandlung bei einem Glioblastom Grad 4? Zu allem Unglück kommt auch noch die Coronaepedemie dazu, so dass ein Besuch im Krankenhaus unmöglich ist.

fcorr

Hallo,

sehr schade, dass eine Therapie derzeit nicht möglich ist. Ich hoffe die Situation ändert sich schnell für euch!

Je nach Quelle liegt das das mittlere Überleben zwischen ca. 6-23 Monaten. Das ganze ist aber noch ein wenig komplizierter, denn es kommt an erster Stelle auf bestimmte Faktoren bei deinem Schwiegervater an. Außerdem beziehen sich viele Studien nicht auf ältere Patienten. Ältere Patienten haben oftmals durch Vorerkrankungen etc. eine schlechtere Prognose. Auch die histopathologischen Marker des Tumors, wie die MGMT-Methylierung und damit das Ansprechen auf eine evtl. Chemotherapie, spielen eine wichtige Rolle. Ohne jegliche Therapie ist die Prognose (nach Studienergebnissen) schlechter.

Wie lange dein Schwiegervater aber wirklich noch zu leben hat kann niemand genau sagen. Ich denke, dass die behandelnden Ärzte dies am Besten, unter zur Kenntnisnahme des Allgemeinzustandes deines Schwiegervaters, beurteilen können.

Viele Grüße
Felix

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Lieber Felix,
vielen Dank für die Antwort! Die angegebenen Überlebenszeiten gelten aber, glaub ich, für ein behandeltes Glioblastom. Mir ist die Abschätzung der Lebenserwartung so wichtig, weil mein Schwiegervater jetzt soviel kognitive Fähigkeiten eingebüßt hat, dass er nicht mehr zu Hause gepflegt werden kann; er würde sich selber in Gefahr bringen. In einem Pflegeheim darf ihn allerdings niemand mehr besuchen. Es ist die Frage, ob daher jetzt schon eine Unterbringung in einem Hospiz sinnvoll wäre. Und die Ärzte halten sich sehr zurück mit der Abschätzung der Lebenserwartung, deshalb bin ich auf der Suche nach einer Studie, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu haben (komme beruflich aus der Statistik).
Liebe Grüße

Noralita

Ich habe mal nach Studien gesucht für meinen Vater... Weil auch mir die Ärzte nichts sagen wollen. Was ich gefunden habe war: 3 Monate ohne jegliche Therapie, 5-8 Monate mit Chemo und Bestrahlung, 12-15 Monate bei OP mit Chemo und Bestrahlung...

Das ist aber alles sehr individuell. Muss also nicht so sein.
Ich kann gerne nochmal schauen, ob ich das nochmal schriftlich finde... :(

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Vielen Dank, das ist zwar erdrückend, aber dann weiß man wenigstens damit umzugehen und kann die wenige Zeit noch nutzen, wenn irgend möglich.

Noralita

Hier im Forum hab ich schon von vielen gelesen, dass sie auch länger schaffen. Ich drücke allen Betroffenen die Daumen. Bei meinem Papa sind wir gerade durch mit der 1. Chemo und Bestrahlung und nun warten wir auf das MRT Ende April... Die Hoffnung stirbt zuletzt. Lg

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Danke an alle!
Ich wollte mich noch ein letztesmal melden; unser Schwiegervater ist Anfang Mai 2020 verstorben, eine Therapie war nicht mehr möglich, es war ein kurzer Weg; nur 3 Monate nach der Diagnose. Falls es für jemanden hier ein Trost ist: Auch ohne Therapie war er bis zum Schluss so klar, dass er immer seine Familie erkannt hat und er ist sehr friedlich und schmerzfrei gegangen. Zumindest hat er wegen des Glioblastoms nicht Scmerz erleiden müssen; er hatte nicht mal Kopfschmerzen. Liebe Grüße

Noralita

Hey, mein Papa hatte wie ich es vorher schon gelesen hatte, auf den Tag 8 Monate.. Auch ihm ging es bis zum letzten Tag recht gut. Er war im Hospiz und ist dort nochmal richtig aufgeblüht.. Am 16.08.2020 ist er verstorben.. Er fehlt so unendlich.. Aber ich weiss, wir haben alles gemacht, um ihm den "Übergang" so angenehm wie möglich zu machen. Er musste sich nicht lange quälen.

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