Liebe Susanne
Es ist sehr schmerzhaft und ich kann dir gut nachfühlen. Mein Bruder (40) liegt nach drei Jahren Glioblastom (2 OPs) in einem Palliatif-Medizin-Zentrum (ein sog. Sterbehaus) wo er wunderbar betreut wird von Menschen wie Frau Kübler-Ross und von uns seiner Familie, die täglich abwechslungsweise bei ihm sind. Manchmal auch da bei ihm schlafen. Auch ihm geht es sehr schlecht. Die Sprache ist fast ganz weg, seine rechte Seite ist völlig gelähmt. Er kann nicht mehr alleine stehen. Er ist aber am Leben und wir (seine Frau und wir zwei Schwestern) sind ganz oft bei ihm und geben ihm unsere ganze Liebe mit auf den letzten Weg.
Wir haben lernen müssen loszulassen, damit auch er dann loslassen kann. Dieser Weg ist hart und sehr beschwerlich, aber nur so geht es. Nur so zerbrechen wir nicht (er hat zwei kleine Kinder von 7 und 4 Jahren) an der Prüfung. Ich bin überzeugt, dass er nachher irgendwo in einer anderen Ebene, wo Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen, wieder der sein wird den er vor seiner Krankheit war. Das gibt mir Kraft. Dir wünsche ich viel Mut deinen Mann zu begleiten und ihn loszulassen.
Maggie