Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

julie213

Hallo,
Bei meiner Mutter (46 Jahre) wurde vor 5 Wochen ein Hirntumor beim MRT entdeckt. Anhand der Bilder sagten alle Ärzte er sei gutartig. Anfang April fand dann eine Biopsie im Uniklinikum statt (der Tumor liegt ungünstig und ist inoperabel). Nach der Biopsie hat der Schnellschnitt keine malignen Anzeichen gezeigt. Bei der Befund Besprechung dann der Schock es könnte ein Glioblastom sein man wüsste aber noch nicht wie schlimm, da eine genaue Klassifizierung noch ausstehen würde. Per Post kam dann der Befund: diffuser astrozytärer Tumor. Gab uns erstmal ein bisschen Erleichterung, da wir uns im Internet schlau gemacht haben und es sich dabei um einen noch gutartigen Tumor zweiten Grades handeln soll. Weiß jemand mehr darüber?
Als wir dann aber ein paar Tage später zum Erstgespräch für die Strahlentherapie waren, sprach der Arzt plötzlich wieder von einem Glioblastom zwischen grad 3 und 4, obwohl er den gleichen Brief mit dem Befund wie wir hatten.
100%ig könnte man es aber wohl nicht diagnostizieren, da eine genaue Klassifizierung nicht möglich ist (warum auch immer?), aber man würde von einem Glioblastom ausgehen.
Wir wissen inzwischen nicht mehr was wir glauben sollen, es ist ein emotionales auf und ab...
Meine Mutter hat auch bis auf Kopfschmerzen, die mal da sind und mal nicht, auch keinerlei neurologische Ausfälle.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen???
Danke

Mfg

GMT

Man sollte sich bei den bisher behandelnden Ärzten ALLE Untersuchungsergebnisse geben lassen und dann eine Zweitmeinung einholen. Man kann sich da z.B. auch an die Charité wenden oder andere Spezialisten.

Ein Glioblastom ist IMMER WHO IV mit ziemlich eindeutiger Prognose.

ohstitoasti

Hallo!

Welcher NC hat die Biopsie gemacht? Ich wurde dort operiert und habe dort dann auch die Diagnose bekommen. Die Neuropathologie hat bei mir auch etwas gebraucht (ca. 2 Wochen) um alle Ergebnisse zusammen zu haben.

Mein Tipp wäre nochmal anzurufen (direkt beim NC, oder auch in der Neuropathologie). Ich habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht!

Alles Gute!

Greta80

Hi Julie,
bei uns hat auch der neuropathologische Befund ca, 2-3 Wochen gedauert.
Er kam auch auf 2 Etappen, im 2. Brief wurde noch der Methylierungsstatus ermittelt und einiges mehr. Aber am Gesamtergebnis hat das nichts geändert. Lass dir alles aushändigen.
Oder gibt es in der Zwischenzeit schon mehr Infos seitens des Krankenhauses?

julie213

Ein weiterer Brief kam bis jetzt nicht, die Biopsie ist jetzt 4 Wochen her. Der Arzt für die Strahlentherapie meinte nun wieder, das man es nicht genau klassifizieren kann, es gibt einfach sehr viele Wiedersprüche. Aber bösartige Zellen seien auf jeden Fall im Tumor vorhanden. Es wurde jetzt letzte Woche vor Start der Therapie noch einmal ein MRT angefertigt und zum letzten MRT Mitte März, hat sich der Tumor nicht verändert. Das spricht doch auch eher gegen ein Glioblastom?
Wir werden jetzt erstmal nichts weiteres unternehmen und das auf das Ergebnis nach der Therapie warten. Wie der NC im UKE hieß kann ich dir leider nicht sagen... zufrieden waren wir auch.. das mit dem Befund war jetzt nur alles sehr eigenartig.

KaSy

Liebe julie213,
die Bestimmung des pathologischen Befundes ist nicht ganz einfach.

Nach einer Biopsie oder Operation erhält das Labor Zellschnitte, die in keinem Fall den gesamten Tumor darstellen, also nicht sämtliche Zellen beinhalten.

Es ist bei Tumoren möglich, dass sie verschiedene Stadien der Krebszellen enthalten, sie also Mischtumoren sind.

Einige Untersuchungen dauern länger, da sie u.a. von der Geschwindigkeit der Zellteilung, aber auch von vielen weiteren Merkmalen abhängig sind, die man heutzutage bestimmen kann.

Bei der Festlegung der Therapie geht man von den Zellen aus, die am bösartigsten sind. Insbesondere für die Wahl der am besten wirkenden Chemotherapie können weitere, genetische Merkmale hinzugezogen werden.

Es ist also keinesfalls von einer schlechten Arbeit der Pathologen auszugehen.

Des weiteren ist ein MRT innerhalb der ersten 2 Monate nach Beendigung der Strahlentherapie wenig aussagekräftig, da sich Vergrößerungen zeigen können, die nichts mit einem Tumorwachstum zu tun haben, sondern vorübergehende Folgen der Bestrahlung sind. Man nennt dies auch Pseudoprogress. Lasst Euch diesbezüglich nicht erschrecken.

Habt Vertrauen in die Ärzte, sie tun alles für Deine Mutter.
Alles Gute für sie und Euch!
KaSy

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.