Hallo im Forum,
meine geliebte Mama hat 6 Wochen vor ihrem Tod die niederschmetternde Diagnose Glioblastom Grad IV erhalten. Sie war mit Verdacht auf Schlaganfall in die Klinik eingewiesen worden, nachdem sie im Garten immer so eine Rechtsneigung verspürte, stolperte und teils auch weg knickte. Da sie rechtsseitig eine kaputte Hüfte hatte und diese im Juli operieren lassen wollte schob sie die Symptome auf ihr Hüftleiden. Am 03.06.2016 bekam sie dann nach einem MRT die Diagnose eines Glioblastom Grad IV. Wir waren alle zutiefst schockiert darüber. Am 8.06. feierte sie noch in ihrem Garten herrlich den 66. Geburtstag, am 9.06. kam sie, auf ausdrücklichen Wunsch von ihr, mit dem Zug in München an. Da war sie zwar schon etwas wackelig aber sie konnte laufen. Am 10.06. stand dann der Ambulanztermin in Großhadern an. Sie wurde dann für Montag, 13.06. stationär eingewiesen. Am 14.06. bekam sie ihre Biopsie. Seit dem 13.06. nahm der Krankheitsverlauf ein schwindelerregendes Tempo an. Jeder Tag brachte eine Veränderung ihrer körperlichen Verfassung mit sich. Sie konnte ab 17.06. nicht mehr allein laufen, man musste ihr helfen aus dem Bett zu kommen um die 2 Schritte zum Rollstuhl zu schaffen. Es wurde immer schlechter, das Kurzzeitgedächtnis ließ nach, das selbständige Essen war fast nicht mehr möglich. Am 22.06 kam sie per Liegendtransport zu uns nach Hause. Alles war vorbereitet- Pflegebett, Rollstuhl, Toilettenstuhl. Am 23.06. begann der 1.Zyklus über 5 Tage mit Temodal. Unter der Chemotherapie fing meine Mama extremst an zu schwitzen (wir mussten sie bis zu 10x tgl. umziehen) und sie krampfte zusehends. Es war sehr schlimm anzusehen, auch weil sie Lautäusserungen von sich gab. Das Palliativteam wurde ebenfalls zugeschaltet und sie konnten eine leichte Entspannung herbeiführen aber sie wurde von Tag zu Tag schläfriger und schwächer. Ab dem 27.06. konnte meine Mama nicht mehr schlucken und sie schlief und war nicht mehr ansprechbar. Wir haben sie dann noch einmal in die Klinik auf Intensiv gebracht, um evtl. den krampfartigen Zustand zu durchbrechen und es zu schaffen, dass sie noch einmal wach wird. Leider hat das trotz aller Versuche nicht geklappt und sie ist am 14.07. morgens um 5:20 Uhr friedlich für immer eingeschlafen. Es war für uns alle eine heftige Zeit- wie im Zeitraffer- und man kann es immer noch nicht glauben in welchem Tempo sich diese Erkrankung durch das Gehirn "gefressen" hat. Meine Mama war noch so positiv und kämpferisch und sie wollte leben und ihre 3 Enkelkinder geniessen. Es ist sehr hart für uns alle und sie fehlt uns so sehr. Geholfen hat mir in dieser Zeit die Palliativstation- so konnte ich lange Abschied nehmen- sie lag immerhin fast 2,5 Wochen in einer Art Wachkomazustand, wobei sie medikamentös mit Dormicum, Morphin, Kebra etc. behandelt wurde um die Krämpfe zu unterbinden. Sobald die Medikamente zurückgefahren wurden ging sie wieder in den Krampfstatus. Sie hatte auch Einblutungen im Gehirn und man vermutet, dass die Tumorzellen das Liquorsystem infiltriert haben, was diesen extrem schnellen Verlauf erklären könnte.
Hat jemand von Euch ähnliche Verläufe erlebt? Es ist so hart für die Betroffenen. Diese Krankheit war mir völlig unbekannt und es ist immer noch unfassbar wie schnell das Leben vorbei sein kann. Keine Therapie der Welt konnte diese stoppen. Schlimm!