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Hydra

Liebe Forenmitglieder,

nun verabschiede ich mich mal vom stillen Mitlesen, mache einfach mal den ersten Schritt und stelle mich vor.

Mitte September 2013 ging ich wegen starker Kopfschmerzen, Sehstörungen in Form von Verschwommen Sehen und Fokussierungsstörungen, sowie Gangunsicherheit zum Hausarzt, der sich durch eine Schmerzmittelinfusion Besserung erhoffte. Innerhalb eines Tages wurden die Beschwerden immer alarmierender, sodass ich zum Radiologen für eine MRT-Untersuchung gefahren wurde. Dieser erzählte mir etwas von epileptischer Anzeichen rechts-temporal und ließ mich sofort ins Klinikum bringen, wo ich prompt die Diagnose Hirntumor bekam. Meine Welt brach zusammen, denn ich hatte erst kurz zuvor meinen Traumjob gefunden, stand mit Traummann mitten im Leben und es sollte noch schlimmer kommen.

Mitte September 2013 wurde ich das erste Mal operiert. Diagnose der Pathologie: Oligodendrogliom Grad II. Sichtbare kontrastmittelaffine Tumorreste auf post-operativen MRT-Bildern.

Nachresektion neuronavigiert 5 Tage später. Bei dieser Op konnte alles sichtbare Tumorgewebe entfernt werden. Diagnose der Pathologie: Oligodendrogliom Grad II bis III. Dann die erschütternde Nachricht: Die Pathologie hat sich revidieren müssen es ist ein höhergradiger Tumor: Glioblastom Grad IV mit überwiegend oligodendraler Komponente. Durch die starke Raumforderung und einhergehenden Ödemen ergab sich eine Mitellinienverlagerung links von ca. 5 mm.

Postoperative starke Kopfschmerzen veranlassten eine Lumbalpunktion mit Druckmessung, die unauffällig und im Normbereich war.

Nach Entlassung aus der Klinik folgte eine kombinierte Radio-Chemotherapie die sich über einen Zeitraum von 6 ekelhaften Wochen erstreckte.

Die Bestrahlung der Tumorregion re-temporal erfolgte in der Radiologie des Klinikums Ludwigsburg mit einer Gesamtstrahlendosis von 60 Gy. Adjuvante Chemotherapie mit Temozolomid.

Derzeitiger Stand: Gut erholt von einer 5-wöchigen Reha stehe ich in den Startlöchern für meinen nächsten Chemozyklus. Geplant: 6 Zyklen 28/5 mit Temodal.

Postoperatives Defizit: Hemianopsie beidseitig links, cranieller Kopfschmerz, derzeit noch mittels Schmerzmitteln "stillgelegt". Ansonsten keine signifikanten Nervenschädigungen.

Ich freue mich auf einen interessanten, respektvollen Austausch hier im Forum und hoffe, ich habe mit meinem Beitrag nicht gegen die Forennettiquette verstoßen...

Herzliche Grüße

Hydra

alma

Liebe Hydra,

herzlich willkommen hier im Forum.
Ja, das ist ein Schock, der nicht so schnell verdaut werden kann. Man wird aus seinem Leben herausgerissen und in eine Situation geworfen, die jenseits der bisherigen Erfahrungen liegt. Es braucht Zeit, bis wieder so etwas wie Normalität einkehrt. Wohl nicht die alte, aber eine neue und andere.
Ich habe wohl einige Monate in einer Art Schreckstarre zugebracht, wie es mir im Nachhinein vorkommt.
Was du brauchst, ist Zeit, um dich zu erholen. Dazu gehört eine relativ nebenwirkungsfreie Chemo. Ich hatte 12 Zyklen Temodal ohne einen einzigen Ausreißer im Blutbild. Die Übelkeit ist mit einem Antiemetikum vor jeder Temodal-Einnahme und Ingwer-Tee gut in den Griff zu kriegen. Und wenn du die Chemo hinter dich gebracht hast, wird sich zeigen, was deine nächsten Schritte sind.

LG, Alma.

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