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Thema: Glioblastom: Hype um Methadon

Glioblastom: Hype um Methadon
redwood
06.07.2017 09:22:10
Glioblastom: Hype um Methadon
4. Juli 2017, dockcheck news

Glioblastome gehören zu den Krebserkrankungen mit besonders schlechter Prognose. Medienberichte wecken in Patienten nun die Hoffnung, Methadon könnte ihnen helfen. Sollten Ärzte einen Behandlungsversuch wagen oder besser auf neue Studien warten?

In den letzten Monaten haben etliche Formate, darunter BR, NDR, Tagesschau.de oder Stern TV, von sensationellen Behandlungserfolgen durch Methadon berichtet. Dabei ging es häufig um Glioblastome, bei denen Onkologen kaum Möglichkeiten zur Intervention haben. Patienten klammern sich an jeden Strohhalm. Wie sollten Ärzte jetzt handeln?

Dr. Julia Onken von der Charité Berlin und Dr. Claudia Friesen von der Uniklinik Ulm haben Daten von 27 Patienten mit Gliom ausgewertet. Sie erhielten neben Temozolomid, Lomustin (CCNU) sowie Bevacizumab im Rahmen eines individuellen Heilversuchs Methadon zur Unterstützung der Chemotherapie. Die Dosis wurde von fünf auf bis zu 35 Milligramm pro Tag gesteigert.

Vegetative Nebenwirkungen wie Tachykardie oder Unruhe oder Interaktionen traten nicht auf. Hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens innerhalb von sechs Monaten sehen Onken und ihre Kollegen keine Unterschiede, verglichen mit älteren Daten ohne Methadon.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam Dr. Reddy Akhila vom University of Texas MD Anderson Cancer Center. Sie verglich bei einer retrospektiven Studie das Gesamtüberleben von 164 Patienten. Teilnehmer erhielten Methadon oder andere Opioide. Signifikante Unterschiede ließen sich auch hier nicht nachweisen. Sowohl Onken als auch Akhila schreiben einschränkend, dies sei aufgrund des retrospektiven Studiendesigns, der geringen Patientenzahl und der heterogenen Population auch kaum möglich.

Mit der Thematik befasst sich Friesen schon seit Jahren. Bei einer Arbeit im Labor mit Glioblastoma-Zellen zeigte sie, welche Effekte auftraten. Ausgangspunkt war, dass Methadon als Agonist an µ- und κ-Opioid-Rezeptoren wirkt. Deren Aktivierung kann zur Apoptose führen. Zwar haben viele Tumorentitäten eine erhöhte Rezeptordichte. Für die Behandlung sind es jedoch zu wenige Bindungsstellen. Setzen Onkologen Chemo- und Strahlentherapien ein, erhöht sich die Rezeptordichte allerdings, und Methadon kann wirken.

Bindet das synthetische Opioid an Rezeptoren, werden diese aktiviert. Das führt zur vermehrten Aktivität des Gi-Proteins und zur verminderten Aktivität der Adenylatzyklase. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Konzentration an zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) verringert sich. „Dadurch werden Krebszellen empfindlicher gegenüber der Chemotherapie“, schreibt Friesen im Artikel. Methadon hemmt ebenfalls das P-Glycoprotein-abhängige Ausschleusen von Zytostatika aus Krebszellen und beugt damit Resistenzen vor. Im Labor wirken Zytostatika besser. Wie es bei Patienten aussieht, bleibt offen.

Daten nicht automatisch auf Patienten übertragbar

Angesichts der fehlenden Daten aus klinischen Studien bemüht sich die Uniklinik Ulm, Sachverhalte klarzustellen. In einer Meldung heißt es: „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die von der Arbeitsgruppe der Molekularbiologin Frau Dr. Friesen am Institut für Rechtsmedizin der Universität Ulm erhoben wurden, beziehen sich ausschließlich auf vorklinische Experimente entweder mit Zellkulturen oder tierexperimentellen Studien. Diese Daten lassen sich nicht automatisch auf die Situation beim Patienten übertragen.“ Man halte den „unkritischen Einsatz von Methadon außerhalb klinischer Studien für nicht gerechtfertigt“.

Professor Dr. Wolfgang Wick warnte bei Stern TV Ärzte, Betroffenen vorschnell falsche Hoffnungen zu machen: Berichte von Krebspatienten, denen mit Methadon geholfen wurde, seien „kritisch zu betrachten“, sagte der Experte der Neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft in der Deutschen Krebsgesellschaft. „Um Methadon flächendeckend einzusetzen, fehlt die Grundlage.“ Zusammen mit Professor Dr. Ralf Gold von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat Wick deshalb eine Stellungnahme veröffentlicht. Beide Fachgesellschaften raten vom Einsatz des vermeintlichen Wundermedikaments ab.

Zu einem ähnlichen Fazit kommt die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO): „Die vorgelegten Daten zur Wirksamkeit von Methadon bei Patienten mit Gliomen beruhen auf einer einzigen, unkontrollierten Studie. Diese Daten müssen in kontrollierten Studien überprüft werden, idealerweise in einer randomisierten Studie, alternativ in einer Fall-Kontroll-Studie.“ Auf Basis der vorliegenden Daten sei eine unkritische Off-Label-Anwendung von Methadon nicht gerechtfertigt.

Patienten leben zwei bis drei Jahre länger

Dr. Hans-Jörg Hilscher vom Hospiz Mutter Teresa in Iserlohn teilt diese Skepsis nicht. „Die Menschen in meinem Hospiz leben dramatisch viel länger als in anderen Hospizen und ich habe überlegt, woran das liegen könnte“, erklärt er gegenüber Medscape. „Bei etwa zwei Drittel der Patienten gehen die Tumoren zurück oder verschwinden sogar. Bei dem anderen Drittel steigen zumindest Überlebenszeit und Lebensqualität.“

Patienten mit Glioblastomen seien bislang nach rund zwei Jahren gestorben. Unter Methadontherapie lebten sie nun vier bis fünf Jahre und würden im Zweifel an radiogener Demenz sterben. „Es ist schon bitter, zu sehen, dass die Patienten keine Tumoren mehr haben, aber dann an den Nebenwirkungen der Radiotherapie sterben“, ergänzt Hilscher. Hier handelt es sich nur um Fallberichte, nicht um klinische Untersuchungen.

Mit dem Rücken zur Wand

Damit ist die Sachlage mehr als verzwickt. Einerseits fehlen hochwertige Studien, andererseits deuten Labordaten und Fallberichte auf mögliche Effekte hin. Wick: „Die vielen Patientenberichte rechtfertigen, dass wir uns Gedanken machen, wie wir das Ganze klinisch weiterentwickeln.“ Er ergänzt: „Die Studie haben wir beantragt.“ Dann habe man „hoffentlich in drei Jahren seriöse Daten für die Therapie.“

Der Aktionismus zum jetzigen Zeitpunkt überrascht. Vor rund zehn Jahren fand Friesen erste Erkenntnisse, dass Methadon Krebszellen absterben lassen könnte. Seither ist wenig passiert. „Wenn Methadon seine zwölf Euro für vier bis sechs Wochen kostet und in Konkurrenz zu einem Medikament mit 20.000 oder 25.000 Euro steht, kann ich mir vorstellen, dass Methadon keine Chance hat“, sagt die Wissenschaftlerin. Das Opioid ist nicht mehr patentfähig und damit für „Big Pharma“ uninteressant.

Betroffene werden Ergebnisse der geplanten Studie kaum erleben. Beim Glioblastom schwankt die mittlere Überlebenszeit zwischen acht und 17 Monaten. Angesichts mangelnder Alternativen haben Ärzte jedoch die Möglichkeit, Methadon off label einzusetzen. Um später den Vorwurf eines Behandlungsfehlers zu vermeiden, sollten sie zu Beginn die medizinische Begründung und das Einverständnis ihrer Patienten dokumentieren. Später können sie Erkrankte auch für klinische Studien vorschlagen.

Bei Methadon, einem alten, gut untersuchten Wirkstoff, ist das medizinische Risiko verglichen mit neuen Molekülen als gering einzustufen. Auch die Kosten halten sich im Rahmen, falls GKVen keine Kosten übernehmen sollten.

Quelle: http://news.doccheck.com/de/179188/glioblastom-hype-um-methadon/
redwood
Aziraphale
11.07.2017 11:47:58
Ein Artikel, den hat mir mein Mann heute geschickt...

Methadon in der Krebstherapie – Klinikum stellt Forscherin kalt

Der Vorstand des Uni-Klinikums löscht Pressemitteilungen über Projekte zu Methadon in der Krebstherapie von Dr. Claudia Friesen von der Homepage.
Rudi Kübler | 10.07.2017

„Sorry, die Klinikumsleitung hat am 05.07.2017 die Fragen und Antworten zum Thema Methadon in der Schmerz- und Tumortherapie eigenmächtig gelöscht.“ Wer als Patient oder Arzt bislang auf der Homepage des Instituts für Rechtsmedizin am Uni-Klinikum landete, kann sich dort seit Mittwoch vergangener Woche nicht mehr informieren. Was ist Methadon? Wie wurde die wachstumshemmende Wirkung von Methadon auf Krebszellen entdeckt? Kann man mit Methadon Krebserkrankungen heilen? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Antworten auf diese Fragen hat der Vorstand des Klinikums von der Homepage nehmen lassen. „Dazu ist die Leitung rechtlich befugt, aber ... .“ Mehr will Prof. Erich Miltner – der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin hat die Entschuldigung auf die Seite gesetzt – derzeit nicht sagen. Außer, dass sich die Patienten, die sich Hilfe erhofft haben, seit Tagen massiv beschweren.

Prof. Udo Kaisers lehnte trotz dreimaliger Anfrage ein Gespräch ab, er habe keine Zeit, lässt er ausrichten. Der Leitende Ärztliche Direktor verweist lediglich auf die gemeinsame Stellungnahme des Uni-Klinikums, der Medizinischen Fakultät und des Comprehensive Cancer Center Ulm vom 23. August 2016. Darin heißt es: „Wir halten den unkritischen Einsatz von Methadon außerhalb klinischer Studien für nicht gerechtfertigt. Der unkontrollierte Einsatz weckt bei Patienten unrealistische Erwartungen, die sich nachteilig für die Patienten auswirken können.“

Der Hintergrund für diese Auseinandersetzung: Seit 2007 forscht Dr. Claudia Friesen an diesem Ansatz – mit vielversprechendem Erfolg. In Laborversuchen habe sich gezeigt, dass Methadon, ein Opioid, das eigentlich als Mittel gegen körperliche Entzugserscheinungen bei Heroinabhängigen verwendet wird, Leukämiezellen absterben lässt, sagt die Leiterin des molekularbiologischen Forschungslabors am Institut für Rechtsmedizin. In einem von der Deutschen Krebshilfe mit 299.000 Euro geförderten Forschungsprojekt wies Friesen nach, dass Methadon in Kombination mit einer Chemotherapie auch bei der Behandlung bösartiger Hirntumoren, so genannter Glioblastome, wirkt. Ihre Erkenntnisse ließen sich auf andere Krebsarten übertragen, sagt die Chemikerin. Und: „Methadon schont das gesunde Gewebe.“

Über all die Erfolge hat das Klinikum seit 2008 berichtet. Die Titel der Pressemitteilungen: „Forscher finden neuen Ansatz in der Krebstherapie“, „Dr. Claudia Friesen und ihrem Team gelingt weiterer Durchbruch“ oder auch „Schmerzmittel sorgt für mögliche Therapieverbesserung“. Doch all die Pressemitteilungen, die das Thema Methadon in der Krebstherapie zum Gegenstand hatten, sind nicht mehr auf der Homepage des Klinikums zu finden; der Vorstand unter Prof. Kaisers hat die Mitteilungen in den vergangenen Monaten ebenfalls löschen lassen.

„Wir brauchen klinische Studien“

Friesen redet über ihre Forschung und darüber, dass sie nach diversen Fernsehauftritten täglich hunderte Anfragen von Patienten erhält. „Ich beantworte alle.“ Zu den Vorgängen um ihre Person aber schweigt sie ebenso beharrlich wie ihr Chef Miltner. Ihr, die 2016 zwei Preise für ihre Forschungsarbeiten erhalten hat, ist nur wichtig zu betonen: Methadon sei kein Wundermittel, „aber eine Option, vor allem bei Patienten, die als austherapiert gelten. Wir brauchen dringend klinische Studien zu Methadon in der Krebstherapie.“

Nach der Auseinandersetzung an der Ulmer Uni-Klinik über eine mögliche Krebstherapie mit Methadon hat es ein Treffen der betroffenen Ärzte gegeben. Die Leitung will Studienreihen zu einer Krebstherapie mit Methadon fördern.

Methadon, ein Opioid, das eigentlich als Mittel gegen körperliche Entzugserscheinungen bei Heroinabhängigen verwendet wird, lasse Leukämiezellen absterben, sagt Dr. Claudia Friesen, die Leiterin des molekularbiologischen Forschungslabors am Institut für Rechtsmedizin.

Nach einem SWP-Bericht über Auseinandersetzungen an der Uni-Klinik über eine mögliche Krebstherapie mit Methadon hat es am Montagnachmittag ein Treffen der betroffenen Ärzte gegeben. Nach der Darstellung von Prof. Udo Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Ulmer Universitätsklinikum, kam es zu einer Aussprache mit der Chemikerin Dr. Claudia Friesen, die seit Jahren an einem Methadonprojekt forscht, und Prof. Erich Miltner, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin. Dabei sei vereinbart worden, dass die Klinikleitung die Wissenschaftlerin „aktiv unterstützt“, vor allem bei der Erbringung der Testreihen, ohne die kein Medikament eine Zulassung erhalten könne.

Aufgrund mehrerer Medienberichte über eine mögliche wachstumshemmende Wirkung von Methadon bei Krebszellen sei die Telefonanlage des Klinikums wegen der großen Zahl an Anrufen zeitweise lahm gelegt worden, so Direktor Kaiser. Es habe viele Nachfragen gegeben, etwa ob man mit Methadon Krebserkrankungen heilen könne. Oder welche Nebenwirkungen bei einer Behandlung mit dem Drogenersatzstoff auftreten könnten.

Drohungen von Patienten

Allerdings seien auch sehr unerfreuliche Anrufe darunter gewesen, so Udo Kaisers, etwa Drohungen und Beschimpfungen. Er verweist zudem auf Berichte von niedergelassenen Krebsärzten, die von Patienten ultimativ aufgefordert worden seien, Methadon anzuwenden. Im Gegenzug hätten Erkrankte „Therapien, die als wirksam bekannt sind“, abgelehnt. Kaisers warnt: „Der Glaube, Methadon könnte das erhoffte Allheilmittel sein, ist gefährlich.“ Schließlich gebe es derzeit „keine kontrollierten klinischen Studien, die eine Wirksamkeit von Methadon bei Krebserkrankungen nachweisen.“ In der Medizin fehle es nicht an Beispielen, wie angebliche Wundermittel großen Schaden anrichteten.

Nun sollen die Bemühungen verstärkt werden, Methadon in Testreihen als Mittel gegen Krebs zu testen. Parallel dazu bemühe sich auch Dr. Claudia Friesen um Forschungsgelder aus der pharmazeutischen Industrie, um Tests zu beginnen. Bis solche vorliegen, soll das Verfahren nicht öffentlich beworben werden.

Klinikchef Kaisers dementierte Annahmen, das Medikament könnte von der Industrie abgelehnt werden, weil es nicht die Umsätze wie aktuelle Krebsmedikamente bringen könnte: „Für diese Behauptungen gibt es keinerlei Rechtfertigung.“





http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/klinikum-stellt-forscherin-kalt-15395244.html
Aziraphale
Smarty66
11.07.2017 19:14:10
Habe den Artikel gelesen. Und man sollte ihn bis zum Schluß (Redaktionskommentare und nach den Fotos Nutzerkommentare) lesen.

Den Grund für die komplette Löschung von Infos/Pressemitteilungen der Uniklinik zum o.g. Thema kann ich nicht nachvollziehen.
Auch wenn die Leitung befugt ist, Löschungen vorzunehmen, nachvollziehbar ist es nicht wirklich.

Die Uniklinik kann ja Stellung beziehen und dies öffentlich machen, ohne gleich zum äußersten Mittel greifen zu müssen.

Traurig, wenn solch wichtiges von "oben" entschieden wird.
Smarty66
Smarty66
11.07.2017 21:08:16
Habe auf der Seite der Rechtsmedizin der UniUlm folgenden Hinweis gefunden:
"Fragen zum Einsatz von Methadon in der Krebstherapie:
Senden Sie bitte Ihre Anfragen ausschließlich per E-Mail an Dr. Claudia Friesen unter der Adresse: cf-methadon-krebs[at]uni-ulm.de

Sorry, die Klinikumsleitung hat am 05.07.2017 die Fragen und Antworten zum Thema Methadon in der Schmerz- und Tumortherapie gelöscht."

LG
Smarty66
Aziraphale
12.07.2017 09:39:30
Methadon in Krebstherapie: Ulmer Klinikum will Studienreihe fördern
Nach der Auseinandersetzung an der Ulmer Uni-Klinik über eine mögliche Krebstherapie mit Methadon hat es ein Treffen der betroffenen Ärzte gegeben. Die Leitung will Studienreihen zu einer Krebstherapie mit Methadon fördern.
Nach einem SWP-Bericht über Auseinandersetzungen an der Uni-Klinik über eine mögliche Krebstherapie mit Methadon hat es am Montagnachmittag ein Treffen der betroffenen Ärzte gegeben. Nach der Darstellung von Prof. Udo Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Ulmer Universitätsklinikum, kam es zu einer Aussprache mit der Chemikerin Dr. Claudia Friesen, die seit Jahren an einem Methadonprojekt forscht, und Prof. Erich Miltner, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin. Dabei sei vereinbart worden, dass die Klinikleitung die Wissenschaftlerin „aktiv unterstützt“, vor allem bei der Erbringung der Testreihen, ohne die kein Medikament eine Zulassung erhalten könne.
Aufgrund mehrerer Medienberichte über eine mögliche wachstumshemmende Wirkung von Methadon bei Krebszellen sei die Telefonanlage des Klinikums wegen der großen Zahl an Anrufen zeitweise lahm gelegt worden, so Direktor Kaiser. Es habe viele Nachfragen gegeben, etwa ob man mit Methadon Krebserkrankungen heilen könne. Oder welche Nebenwirkungen bei einer Behandlung mit dem Drogenersatzstoff auftreten könnten.
Lesen Sie hierzu: Fragen und Antworten zu Methadon
Drohungen von Patienten
Allerdings seien auch sehr unerfreuliche Anrufe darunter gewesen, so Udo Kaisers, etwa Drohungen und Beschimpfungen. Er verweist zudem auf Berichte von niedergelassenen Krebsärzten, die von Patienten ultimativ aufgefordert worden seien, Methadon anzuwenden. Im Gegenzug hätten Erkrankte „Therapien, die als wirksam bekannt sind“, abgelehnt. Kaisers warnt: „Der Glaube, Methadon könnte das erhoffte Allheilmittel sein, ist gefährlich.“ Schließlich gebe es derzeit „keine kontrollierten klinischen Studien, die eine Wirksamkeit von Methadon bei Krebserkrankungen nachweisen.“ In der Medizin fehle es nicht an Beispielen, wie angebliche Wundermittel großen Schaden anrichteten.
Nun sollen die Bemühungen verstärkt werden, Methadon in Testreihen als Mittel gegen Krebs zu testen. Parallel dazu bemühe sich auch Dr. Claudia Friesen um Forschungsgelder aus der pharmazeutischen Industrie, um Tests zu beginnen. Bis solche vorliegen, soll das Verfahren nicht öffentlich beworben werden.
Klinikchef Kaisers dementierte Annahmen, das Medikament könnte von der Industrie abgelehnt werden, weil es nicht die Umsätze wie aktuelle Krebsmedikamente bringen könnte: „Für diese Behauptungen gibt es keinerlei Rechtfertigung.“


http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/klinikum-spricht-mit-forscherin-15401444.html

Das war der, oder? Ich finde das auch komisch...
Aziraphale
KaSy
12.07.2017 23:44:09
Stopp!

Hier läuft gerade ein unguter Themenwechsel!

Die Moderatoren des Forum mögen willkürlich Änderungen mancher Beiträge vornehmen. Das sehe ich auch so.

Aber das hat überhaupt nichts mit Geld zu tun! Die Deutsche Hirntumorhilfe e.V. arbeitet ehrenamtlich und darf laut Satzung keine Werbung für einzelne Ärzte zulassen. Sie lässt sich von keinerlei Firmen bezahlen, schon gar nicht Pharmaunternehmen usw. Die Ärzte, die auf den Hirntumorinformationstagen reden und antworten, erhalten auch kein Geld!

Also bitte nicht die wichtige Arbeit der Dt. HT-Hilfe e.V., die für UNS ! auf Forschungen und deren Veröffentlichung drängt, mit den Problemen mit Arztberichten usw. verwechseln.

Die Moderatoren haben das gute Recht, hier in den Antworten zu der Ausgangsfrage Löschungen vorzunehmen, da ihnen von einigen unlautere Motive unterstellt werden.

KaSy, (die hier auch kaum schreibt, da der Ton untereinander mitunter nicht gut tut)
KaSy
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