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Schon drei Adenome im Hypophysevorderlappen hat meine Mutter gehabt. Das erste als ich vier Jahre alt war. Jetzt bin ich 27. Immer hat sie gekämpft.

Ende 2021 hatte sie furchtbare Kopfschmerzen einige Tage und meinte, dass sie Blut riechen und schmecken würde. Gemeckert habe ich mit ihr, weil sie sofort schleunigst ein MRT machen sollte mit der Vorgeschichte.

MRT wurde gemacht. Eine neue Raumformation wurde entdeckt, wie der Bericht es kühl zusammenfasst. Im Februar 2022 dann die Biopsie mit Diagnose Astrozytom WHO 2, aber dann im Nachtragsbefund ein Glioblastom WHO 4.

Erst sollte sie in Dortmund, bei uns bestrahlt werden, aber dort wurde sie nach Herne geschickt, wo sie schon 2011 bestrahlt wurde wegen des Adenoms. Zeit vergeht. Gestern rief Herne an. Ob sie bestrahlen werden, das wissen sie noch nicht. Anscheinend wächst der Tumor weiter.

Meiner Mutter scheint es gut zu gehen. Vergesslich ist sie ein wenig. Hinkt sie leicht? Sie sagt das liegt am Cortison. Nun warten wir auf Rückmeldung aus Erlangen, wegen der Bestrahlung. Mittwoch hat sie ihren Termin beim Onkologen, wo die Chemo besprochen wird.

Insgesamt will sie kämpfen. Sie sagt sie schafft das lange zu leben und glücklich zu leben. Ich bin verzweifelt und habe Angst. Am Dienstag habe ich mein Bachelorkolloquium und starte dann Vollzeit als Sozialarbeiter. Ich muss es auch schaffen in der Arbeit, weil das meine Mutter glücklich macht. Aber, ob ich es schaffe, dass weiß ich nicht.

Das Glioblastom ist ein IDH-Wildtyp. Keine MGMT-Promotormethyllerung. TERT-Promotormutation vorhanden.

Nun wollen wir eine Zweitmeinung einholen, um sicher zu sein, weil sie bis jetzt nicht operiert wurde.

Ich werde mir sehr viel Hilfe holen. Psychologische Studienberatung an meiner Hochschule, ab dem 5.5. fange ich wegen anderer Gründe eine Psychotherapie an. Meine Freundin arbeitet auch als Pflegerin in der Psychiatrie. Ansonsten Psychoonkologie. Ich bin alleine mit meinem Stiefvater hier. Der Rest der Familie wohnt im Ausland, aber kann jederzeit kommen und da sein. Ich habe ein gutes soziales Netz. Ich hoffe das beste.

Vor dem Tod habe ich keine Angst. Meine Mutter auch nicht. Ich will nur, dass sie nicht leidet. Leid macht mir Angst. Ich werde euch berichten. Denn das tut gut.

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