www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Glioblastom-ist keine Therapie mehr möglich?

Glioblastom-ist keine Therapie mehr möglich?
Michael[a]
12.05.2006 22:21:49
Wir haben vor zwei Tagen erfahren das mein Schwiegervater nicht mehr operiert werden kann. Die Ärzte lehnten auch eine Bestrahlung oder Chemotherapie ab. Der im letzten Jahr aufgetretene Hirntumor (Anaplastisches Astrozytom), der damals noch operiert und bestrahlt wurde ist mittlerweile ein Glioblastom. Es ging nun alles rasend schnell: im Februar erste schwere epileptische Anfälle,dann vor 3 Wochen CT-man konnte aber wegen der starken Entzündung nichts sehen- jetzt hat der Tumor schon 60 % des Gehirns erfasst.
Die Ärzte verordnen weiter hohe Dosen Dexamethason. Mein Schwiegervater ist jetzt wieder zuhause und wird von der Familie gepflegt.
Kann man denn wirklich nichts mehr machen? Ist man wirklich gegen solche Glioblatome machtlos.
Wir sind so unglücklich und würden Eure Hilfe hier im Forum dringend benötigen.
Es grüßen Euch
Michael und Tamara
Michael[a]
PD DR. Mursch
14.05.2006 08:16:08
Leider kommt bei sehr vielen Patienten mit Glioblastomen der Zeitpunkt, an dem man nur noch palliativ, d.h. lindernd und begleitend helfen kann. In einem sehr schlechten Zustand sind auch sogenannte experimentelle Therapien nicht sinnvoll und Studien werden nicht durchgeführt.
Es macht dann wenig Sinn, den Patienten noch zu belasten.

Alles Gute

PD Dr. Mursch
Neurochirurgie
Zentralklinik Bad Berka
PD DR. Mursch
Manuela[a]
15.05.2006 12:06:31
Hallo!

Bei meinem Papa können die Ärzte leider auch nichts mehr machen :-( Er wurde das erste mal im Nov. 2003 an einem Glio operiert. Danach folgten Bestrahlungen und Chemo. Dann genau zwei Jahre später wurde er wieder an einem Rezidiv operiert. Im Dezember 2005 erlitt er eine Gehirnblutung.... Beim Kernspint im april wurde leider wieder ein Wachstum festgestellt. Die Ärzte können leider nichts mehr machen.

Diese Hilflosigkeit ist echt die Hölle.... wir können nur noch warten bis es Ihm langsam schlechter geht und er irgendwann stirbt. Ich hoffe nur, dass er nicht allzulange leiden muss und keine schlimmen Schmerzen haben muss.

Viele Grüße
Manuela
Manuela[a]
Stefan[a]
17.05.2006 12:56:23
Leider ist das die Tatsache! Wir haben es auch erfahren müssen, man steht machtlos dieser Krankheit gegenüber. Meine Frau durfte nur 35 Jahre werden, wir haben 2 Kinder im Alter von 10 u. 7!
Trotzdem haben wir viel regeln können vor ihrem Tod. Redet mit eurem Angehörigen und geht auf Wünsche ein, einen größeren Gefallen könnt ihr ihm nicht tun. Es hört sich einfach an, aber es ist eine große Hilfe für alle.

Gruß, Stefan
Stefan[a]
Kerstin[a]
25.05.2006 14:26:26
Hallo liebe Manuela,
auch meine Familie steht zur Zeit vor einem großen Rätsel. Mein Vater (58) ist seit dem letzten Jahr an einem Glioblastom erkrankt. Seit Anfang des Jahres wächst der Tumor wieder. Temodal zeigte keinen Erfolg. Nun ist er in einer Studie, doch trotzdem geht es ihm schlecht. Unsere Familie verpflegt ihn rund um die Uhr. War es bei Euch möglich, dass ein zweites Mal operiert wird?
Vielleicht hast Du ja Lust, mal mit mir darüber zu sprechen oder zurückzuschreiben.
Kerstin[a]
Birgit[a]
03.06.2006 10:08:24
Lieber Michael liebe Tamara, mein Mann ist vor einem Jahr an einem Glioblastom verstorben. Er wurde gerade mal 38 Jahre alt. Er hatte 2 Op`s ,Strahlentherapie, Temodal, dann später eine Studie. Die Hoffnung haben wir nie verloren, ständig informiert und viel gekämpft. Man hatte ihm ein halbes Jahr gegeben, es wurden fast 2 Jahre daraus. Wenn ich die Krankheit Revue passieren lasse, würde ich, wenn ich an dieser Krankheit leiden würde,auf Chemo und Bestrahlung verzichten. Ich weiss das man sehr an seinem Leben hängt und versucht es so lange wie möglich zu halten, aber zu welchem Preis? Ich habe es so Hautnah erlebt, unser Sohn war 3 Jahre alt, als mein Mann den ersten epileptischen Anfall bekam. Es ist für alle Beteiligten die Hölle, Familie, Freunde, holt Euch Hilfe, sprecht darüber. Ich war so oft mit allem überfordert,habe oft an seinen Tod gedacht, wie geht alles weiter. Mein Mann war die letzten 8 Tage in einem Hospitzhaus untergebracht, wo man sich so intensiv um ihn kümmerte, da ich es zu Hause selbst mit Plegedienst nicht mehr schaffen konnte. Am Tag seines Todes war er nicht mehr ansprechbar, aber ich saß an seinem Bett und sagte ihm, dass er ruhig gehen könnte, ich alles schaffe und habe mich für die schöne Zeit mit ihm bedanke. 3 Std. später ist er eingeschlafen. Ich möchte Euch damit sagen, kämpft, tut alles,aber wenn es soweit ist das nichts mehr geht, versucht für den Menschen da zu sein aber versucht auch irgendwann loszulassen. Ich wünsche Euch alles Gute
Birgit[a]
Micha[a]
09.06.2006 08:17:58
Hallo Birgit,
habe deinen Beitrag gelesen.
Bei meiner Frau wurde in Februar 2005 Gioblastom Grad IV festgestellt.Seit dem
4 OPs,dazwischen Chemos usw.Leider bisher alles ohne Erfolg.Es geht ihr soweit noch ganz gut.Trotzdem mach ich mir natürlich Gedanken was kommt. Wo ist die
Grenze an der man sagt:halt nicht weiter.Ich denke,deine Beschreibung, deinen Mann betreffend,also irgendwann sagen:nix mehr,die verbleibende Zeit soweit als möglich zu nutzen,ist auch meine Vorstellung. Wenn da nicht das schlechte Gewissen sein würde,sowas überhaupt zu denken !
Ist dir das auch so gegangen? Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Grüß an Dich und alle Anderen Micha
Micha[a]
NACH OBEN